Von Ben Norton, Geopolitical Economy Report
Donald Trump wollte mit seiner zweiten Amtszeit die weltweite Dominanz des US-Dollars sichern. Doch das Gegenteil ist eingetreten: Seine aggressiven Zoll- und Sanktionspläne beschleunigen die weltweite Abkehr vom Dollar. Selbst traditionelle Verbündete wie Japan und Deutschland ziehen Konsequenzen – mit potenziell dramatischen Folgen für das globale Finanzsystem.
Ein Ziel: Dollar-Dominanz mit Zwang sichern
Trump kündigte im Wahlkampf an, Länder mit 100-Prozent-Zöllen zu bestrafen, sollten sie Alternativen zum US-Dollar suchen. In seinen Worten: „Wer den Dollar verlässt, macht keine Geschäfte mehr mit uns.“
Ironie des Machtanspruchs: Die Politik treibt Investoren in die Flucht
Doch statt die Vormachtstellung des US-Dollars zu sichern, treiben Trumps Maßnahmen Länder und Märkte weltweit in die De-Dollarisierung. Laut Deutsche Bank erleben wir derzeit einen „simultanen Zusammenbruch der US-Vermögenswerte“ – ein Vertrauensverlust in Dollar, Anleihen und Aktien. Investoren fliehen in den Euro, Yen, Schweizer Franken – und vor allem in Gold.
China und Japan stoßen US-Schulden ab
China hat seit 2022 über 27 % seiner US-Staatsanleihen abgestoßen. Japan, größter ausländischer Gläubiger der USA, erwägt öffentlich, US-Staatsanleihen zu verkaufen – ein diplomatischer Paukenschlag. Ursache: Trumps neue Zölle auf japanische Autos und Stahl.
BRICS und der Aufstieg alternativer Finanzstrukturen
Die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) fördern aktiv Alternativen zum Dollar, schaffen neue Institutionen und erhöhen ihre Goldreserven. Seit 2009, nach der US-Finanzkrise, ist das globale Interesse an Gold sprunghaft gestiegen.
Wall Street warnt: Trump gefährdet selbst die „sicheren Häfen“
Das Wall Street Journal warnt, dass China seine verbliebenen US-Anleihen als „finanzielle Waffe“ einsetzen könnte. Ein möglicher „Mar-a-Lago-Accord“ – die Zwangsumwandlung bestehender US-Anleihen in 100-jährige Nullkupon-Papiere – käme einem teilweisen Zahlungsausfall gleich.
Finanzsystem am Wendepunkt
Seit 2000 ist der Anteil des Dollars an den globalen Währungsreserven von über 70 % auf rund 56 % gefallen. Experten erwarten, dass dieser bald unter 50 % sinkt. Die multipolare Währungswelt ist keine Prognose mehr – sie wird Realität.
Fazit: Der selbstverschuldete Niedergang
Was als Schutz der US-Vormacht begann, könnte Trumps größtes Eigentor werden: Ein globaler Vertrauensverlust in US-Staatsanleihen, steigende Inflation, ein wankendes Schuldensystem – und ein Dollar, der zwar nicht kollabiert, aber Schritt für Schritt seine Rolle als Weltleitwährung verliert.

