Horst D. Deckert

Dauerwurst Drosten und die nächste Winterwelle

Dr. Seltsam Drosten oder Wie ich lernte, das Virus zu lieben (Foto:Imago)

Es gibt kein Entrinnen aus dieser Zeitschleife. Während der sogenannten Pandemie zu regelrechten Popstars mutierte Wissenschaftsnerds fürchten eine Renormalisierung mindestens ebenso sehr wie Krisen-Gesundheitspolitiker den Abstieg in die Bedeutungslosigkeit, sollte der Spuk der kollektiven Wahrnehmungsstörung Corona je enden. So ist es wenig erstaunlich, dass sich jetzt Christian Drosten, unbeeindruckt vom Freiheitskurs fast des gesamten europäischen Auslands, wieder einmal mit Alarmismen wichtig tut und vor der nächsten drohenden Welle warnt – so als gäbe es keine Impfkampagne, als sei die Fallinzidenz nicht stabil bis rückläufig (ebenso wie die „Klinikinzidenz“) und als gäbe es keine anderen, beängstigenderen Krankheiten.

Dänemark hat bereits seit drei Wochen alles geöffnet. Norwegen macht komplett auf. Schweden macht komplett auf – dort übrigens mit nur 63,4 Prozent vollständig geimpften Bevölkerungsanteil, gegenüber Deutschland mit nur 64,2 Prozenten vollständig Geimpften (soviel zum Thema „mangelnder Impffortschritt zwingt uns zur Vorsicht). Gerade noch 1.364 Intensivfälle (positiv abgestrichener, also nicht zwingend wegen Covid behandelte Patienten) werden heute vermeldet – „doch Deutschland debattiert über verlängerte und verschärfte Beschränkungen„, zeigt sich „NZZ“-Redakteur Alexander Kissler fassungslos. Die neverending story läuft hierzulande längst losgelöst von der realen Gesundheitssituation, und schuld daran sind Figuren wie Christian Drosten.

Zeitschleife ohne Entrinnen

So rechnet der Charité-Virologe unbeirrt fest damit, dass die Herbst- und Winterwelle der Pandemie „ab Mitte Oktober starten“ wird. Er meint damit wohlgemerkt nicht die alljährlich zu dieser Zeit anlaufende Grippewelle, sondern Corona. Zwar sei die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland „trotz der Delta-Variante leicht gesunken“ (dies übrigens ebenfalls im Widerspruch zu allen Horrorprognosen Drostens); man sehe aber bereits in den ostdeutschen Bundesländern, „dass die Inzidenz unabhängig von den Ferien wieder Fahrt aufnimmt„, so Drosten im NDR-Podcast „Coronavirus Update„, und deshalb gelte es „Impflücken zu schließen„. Hier müsste sich nun eigentlich selbst der unverbrüchlichste Einfaltspinsel fragen: Ist alles, was man uns zur Impfung erzählt, nur Makulatur – und falls nein, wie kann es sein, dass der angesehenste deutsche Virologe weiterhin einen Pandemie-Indikator bemüht, der doch nach der Logik der Impf-Befürworter (zu denen er selbst gehört) ohne jede Bedeutung geworden ist?

Denn angeblich sollen doch die massenhaften Impfdurchbrüche (sprich: Inzidenzen auch Geimpfter) in keinem Widerspruch zum behaupteten Nutzen der Impfung stehen – und nur so konnte ja das Vertrauen in die Impfung gewahrt werden, das nach Entzauberung des Herdenimmunitäts-Märchens arg gelitten hatte -, gerade weil Infektion dank der Spritze mit nur mehr obligat milden Verläufen einhergehen. Wäre es nicht so, dann wäre dies gleichbedeutend mit dem finalen Eingeständnis der völligen Wirkungslosigkeit der Impfkampagne.  Genau aus diesem Grund wurde die „Inzidenz“ dann ja auch vielerorts als Index abgeschafft, da sie keine Aussage über den Krankheitswert trifft (und noch treffen konnte). Jetzt fängt Drosten wieder mit ihr an. An jeden Strohhalm klammert sich dieser Profilneurotiker verzweifelt, um den Alarm aufrechtzuerhalten.

Alarmstufe Rot bei Gesundheitsminister Lauterbach

Mit aller Gewalt bäumt sich die „Winter is Coming“-Fraktion gegen das auf, was die Deutschen insgeheim längst vollzogen haben: Den Einstieg in den Ausstieg aus einer Pandemie, die nie eine war; aus der Psychose einer Gesundheitskrise, deren Gefährlichkeit vom ersten Moment an nur durch statistische Taschenspielertricks und durch selektive Blickverengung auf immer dagewesene, vor Corona als lebensnatürlich akzeptierte Alltagsrisiken künstlich überhöht wurde. Und tatsächlich: Diese Krise wird erst enden, wenn die Drostens und Lauterbachs und all die anderen seelischen Brunnenvergifter und irrationalen Panikpriester endlich die Klappe halten oder ihrer medialen Bühnen beraubt werden, von denen herab sie soviel Schaden angerichtet haben.

Leider sind wir von diesem Zustand weit entfernt. Im Gegenteil hat nach wie vor vor allem das höchsten Nachrichtenwert, was ausgerechnet Drosten und Lauterbach zum Schlechten geben – die mit ihren Prognosen ständig danebenlagen, von der widerlegten Notwendigkeit für Schulschließungen bis zu Inzidenzprognosen. Wenn es ganz dicke kommt, wird Lauterbach sogar Gesundheitsminister – und wäre damit in Zeiten des Infektionsschutzgesetzes als Ersatzverfassung das wirkungsmächtigste Regierungsmitglied; ein Alptraumszenario, bei dem dann erstmals seit 80 Jahren wieder offensichtlich verhaltensauffällige (um nicht zu sagen: unzurechnungsfähige) Neurotiker über Wohl und Wehe des deutschen Volkes bestimmen. Man kann nur hoffen, dass Christian Lindner die Verhinderung Lauterbachs in der nächsten Bundesregierung zur Vorbedingung aller Koalitionsgespräche macht, sonst gnade uns Gott. Mit diesem Corona-Soziopathen hätten wir längst Verhältnisse, gegen die sich sogar die Zero-Covid-Tyrannei in Australien paradiesisch ausnimmt.

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