Horst D. Deckert

Britisches Militär soll Internet-Plattformen ausspionieren und Andersdenkende anschwärzen

Wie eng die Zusammenarbeit zwischen Militär und Tech-Giganten ist, zeigt ein Strategiepapier des britischen Verteidigungsministeriums. Britische Streitkräfte werden darin aufgefordert, ihr «dauerhaftes strategisches Kapital» besser zu nutzen, wie das britische Nachrichtenportal the Register unlängst berichtete. Konkret sollen sie «soziale Medien ausspionieren und Andersdenkende bei den Gemeinderäten anschwärzen», heisst es in dem Strategiepapier.

Gemäss der Datenstrategie (data strategy) des Verteidigungsministeriums soll das Militär «automatisierte Scans von Social-Media-Plattformen» durchführen, um «Stimmungsänderungen in der Bevölkerung» zu erkennen. Weiter the Register:

«‹Die Entscheidungsfindung wird durch die lokale Überwachung von Interessengruppen verbessert›, so das Strategiepapier. Zudem helfe das Ausspionieren der Facebook-Tiraden verärgerter Bürger den ‹lokalen Behörden› dabei, ‹erhöhte Bereitschaftsmassnahmen› ergreifen zu können.»

Das Strategiepapier fordere des Weiteren eine verstärkte Schulung von Militärangehörigen im Bereich Datenkompetenz. Auch ist die Rede vom Aufbau neuer kommerzieller Beziehungen mit «Verbündeten und der Industrie», um «Innovationen voranzutreiben».

the Register weist darauf hin, dass hochrangige Vertreter des Verteidigungsministeriums zuletzt gefordert hätten, dass die Streitkräfte in allen Bereichen technikaffiner werden sollten. General Sir Patrick Sanders, Befehlshaber des Strategischen Kommandos, sagte kürzlich, dass Informatiker die gleiche Wertschätzung erfahren sollten wie Piloten und Kapitäne von Kriegsschiffen.

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Hier ein weiterer interessanter Artikel von Unlimited Hangout zu diesem Thema: «US – UK Intel Agencies Declare Cyber War on Independent Media»

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