Horst D. Deckert

Dutzende Staatspolizisten von Massachusetts werden wegen der Impfpflicht kündigen

Die Gewerkschaft, die 1800 Mitglieder der Staatspolizei von Massachusetts vertritt, habe erklärt, dass «Dutzende von Polizisten» ihre Kündigung eingereicht hätten, meldete die Webseite Police1 am 28. September. Dies sei geschehen, nachdem eine Richterin des Suffolk Superior Court den Antrag der Gewerkschaft abgelehnt hatte, das Covid-Impfmandat von Gouverneur Charlie Baker für Staatsbedienstete zu blockieren.

Bis heute habe jedoch nur ein Polizist wegen des Mandats gekündigt, habe ein Sprecher der Staatspolizei am Montag gesagt, so Police1 weiter. «Unser Personalbüro hat das Departement über einen Polizisten informiert, der definitiv erklärt hat, dass er wegen des Impfstoffmandats in den Ruhestand gehen wird», habe Sprecher David Procopio dem Boston Globe erklärt. Andere Polizisten hätten angedeutet, dass sie wegen des Mandats zurücktreten oder in den Ruhestand gehen könnten, sagte Procopio, aber bis Montagabend hätte das nur einer getan.

Baker verlange von allen Staatsbediensteten, sich bis zum 17. Oktober gegen Covid impfen zu lassen, andernfalls würden sie den Verlust ihres Arbeitsplatzes riskieren. Der Gouverneur biete begrenzte Ausnahmen für medizinische und religiöse Gründe an.

Am Freitag sei eine Klage der State Police Association of Massachusetts zur Aufschiebung des Mandats von Richterin Jackie Cowin vom Suffolk Superior Court abgewiesen worden, merkt Police1 an. Diese habe entschieden, dass die Gewerkschaft nicht hätte nachweisen können, dass das Mandat ihren Mitgliedern irreparablen Schaden zufüge, wenn es wie vorgesehen umgesetzt würde.

Die Gewerkschaft hätte gehofft, das Mandat so lange blockieren zu können, bis die Einzelheiten mit dem Staat tarifvertraglich ausgehandelt werden können, da ihre Mitglieder als Angestellte des öffentlichen Dienstes das Recht hätten, über alle Bedingungen ihrer Beschäftigung zu verhandeln.

Nach der Ankündigung des Mandats habe die Gewerkschaft eine Alternative mit wöchentlichen Tests für Polizisten gefordert, die sich nicht impfen lassen wollen. Die Gewerkschaft habe auch gefordert, dass Covid als «Dienstunfall» betrachtet wird, was zusätzliche Leistungen für infizierte Mitglieder bedeuten würde. Diese Anträge seien jedoch vom Staat abgelehnt wurden, woraufhin die Gewerkschaft Klage eingereicht hätte, da die Frist für die Impfung näherrückte.

Am Freitag erklärte Michael Cherven, Vorsitzender der State Police Association of Massachusetts, die Gewerkschaft sei enttäuscht über die Entscheidung der Richterin, werde sie aber respektieren. «Es ist bedauerlich, dass der Gouverneur und sein Team beschlossen haben, eines der strengsten Impfmandate des Landes ohne vernünftige Alternativen zu erlassen», teilte Cherven mit.

Die Staatspolizei sei bereits vor dem Mandat «kritisch» unterbesetzt gewesen, was dazu geführt habe, dass Polizisten aus Spezialeinheiten, die gegen Terrorismus, Banden und Drogen ermitteln, dem Streifendienst zugewiesen worden seien. Die Behörde hätte sich auf einen Personalmangel in diesem Jahr vorbereitet, da eine neue Gruppe von rund 170 Polizisten nicht in der Lage gewesen sei, die mehr als 250 Pensionierten zu ersetzen.

Bakers am 19. August unterzeichnete Impfstoffverordnung betrifft 40’000 Staatsbedienstete. Bis Dienstag hätten 77 Prozent der Staatsbediensteten eine Impfung erhalten, und 68 Prozent seien vollständig geimpft gewesen – eine der höchsten Impfraten des Landes, stellt Police1 fest.

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