
Laut seit gestern umfänglich zirkulierenden aufgeregten Medienberichten fand im bayerischen Erlangen-Eltersdorf ein massiver Polizeieinsatz gegen eine angeblich illegale Schule statt. Die mediale Darstellung der Ereignisse weicht jedoch erheblich von den Schilderungen der Betroffenen ab: Laut der offiziellen Schilderung der Stadt Erlangen sei am vergangenen Donnerstag „im Zuge einer Durchsuchung wegen des Verdachts auf Betrieb einer illegalen Schule“ eine „ohne Genehmigung betriebene private Lerneinrichtung in Erlangen-Eltersdorf geschlossen“worden. Dabei seien 15 schulpflichtige Kinder während des dort abgehaltenen Unterrichts angetroffen worden. Der weitere Betrieb der Einrichtung wurde „von der Regierung von Mittelfranken als zuständige Behörde vorläufig untersagt.“ Zudem seien Unterlagen und Gegenstände sichergestellt worden, die nun für weitere Ermittlungen ausgewertet würden.
Tatsächlich handelte es sich bei der Polizeiaktion um eine weitere Überreaktion des Corona-Staates gegen die neuen „Schwerverbrecher“ unserer Zeit – jene, die den Maßnahmenterror gegen Schüler nicht mittragen wollen: Eltern, die die Bildung ihrer ungeimpften Kinder nicht im seelischen krankmachenden Umfeld eines erbarmungslosen Gruppenzwangs durch Mitschüler und Lehrer aufgehoben sehen wollten, und die ihnen auch keine Maskentortur auferlegen wollten. Formiert hatte sich die Erlangener Schule als eine Art „Notwehrprojekt“ in Zeiten des Lockdowns mit seinen permanenten Schulschließungen – realisiert von Familien, die einen Ausgleich für fehlenden Präsenzunterricht schaffen wollten und Homeschooling als inadäquaten Ersatz für normalen Schulunterricht betrachteten. Die Schule wurde dann allerdings weiterbetrieben, auch als der staatliche Präsenzunterricht wieder aufgenommen wurde.
Elterliches Notwehrprojekt
Bereits im November hatten lokale Medien – damals eher gerüchteweise – über die „alternative“ Schule in der Erlangen-Eltersdorfer Königsmühle berichtet, woraufhin die Behörden einen Ortsbesuch durchführten. Damals wurden jedoch keine schulpflichtigen Kinder angetroffen und auch ansonsten schien man nichts Belastendes vorgefunden zu haben; die Ermittlungen liefen im Hintergrund weiter. Dafür wurde jetzt umso rabiater durchgegriffen – allerdings nicht besonnen-nüchtern, sondern im eher Stile eines totalitären Polizeistaates, wie die Schilderung von anwesenden Zeugen nahelegen:
„Gestern, den 20.1.22 wurde unsere Königsmühle, bei Erlangen/Eltersdorf, von ca 30-35 Polizisten und USK, bewaffnet mit Maschinengewehren, Schlagstöcken und voller Montur, mit Rammbock gestürmt. Dies Geschah mit der Vermutung dort sei eine „illegalen Schule“ und dem Verdacht, dass dort logischerweise auch Kinder anwesend sein könnten. An diesem Tag befanden sich 15 Kinder im Alter von 4-14 Jahren und 3 Frauen in dem Anwesen. Die Kinder wurden sofort von den anwesenden Erwachsenen separiert. Mit Maschinengewehren wurden die Kinder befragt, gefilmt und durften weder essen noch zur Toilette. Toilettengang nur im Beisein eines Polizisten. Von Verhältnismäßigkeit kann hier nicht mehr gesprochen werden und es ist Zeit dies zu veröffentlichen. Es kann nicht sein, dass Kinder, Frauen, MENSCHEN, so behandelt werden.“ und weiter: „Ja, unsere eigenen Kinder und wir Erwachsene Frauen wurden Überfallen, festgehalten, die Kinder traumatisiert und die Frauen über eine Stunde kriminellst verhört. 30 USKler haben in die Mühle eingebrochen und alles mitgenommen. Bei mir zu Hause und hier. Geld, Computer, Handys einfach alles! Begründung Verdacht auf eine Ordnungswidrigkeit!
Ein anderer Zeuge des Einsatzes erzählt: „Sie haben die Kinder, 4-14 jährige, vollvermummt mit Maschinengewehren umher getrieben und von den Erwachsenen separiert. Befragt und dabei bedroht, wenn sie nicht kooperieren, kommen sie ins Jugendheim! … Mit einem Rammbock im Sturm 30 mit Helmen vermummte MG bewaffnete Männer!”
Maßlose Aggressivität
Diese zwar subjektiv gefärbten, aber dennoch authentischen Aussagen deuten auf einen völlig unverhältnismäßigen Polizeieinsatz hin, sowohl was die Anzahl der eingesetzten Polizeikräfte betrifft als auch in Bezug auf die maßlos aggressiven Methoden, die angewandt wurden, um eine eventuelle Ordnungswidrigkeit aufzuklären.
In welche Richtung der Staat hier natürlich in Wahrheit meinte vorzugehen, wird aus der Meldung des „Bayrischen Rundfunks„ zu dem Vorfall deutlich: Es sei derzeit „unklar…, wie aktiv die Eltern der Kinder und Jugendlichen in der Querdenker-Szene sind.” Ein möglicher Zusammenhang mit dieser Szene wurde zuvor in der Berichterstattung mit keinem Wort erwähnt, auch in den offiziellen Verlautbarungen der Stadt Erlangen wird kein entsprechender Bezug hergestellt. Die Behauptung des BR steht also völlig unbegründet im Raum. Nicht jeder, der Impfpflicht oder Masken ablehnt oder sich gegen die Vorenthaltung des staatlich garantierten Anspruchs auf Schuldbildung durch Eigeninitiativen zur Wehr setzt, gehört irgendeiner „Szene“ an und muss schon gar nicht zwingend „Querdenker“ sein.
Weil es sich sowohl beim Betrieb der klandestinen Untergrundschule als auch beim dortigen „Einschulen“ von Kindern natürlich formal um Rechtsverstöße handelt, drohen den verantwortlichen Eltern drohen nun Bußgelder von bis zu 1000 Euro – „wegen unentschuldigten Fernbleibens der Kinder vom Unterricht.“