Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Markus Söder gerät mit seiner jüngsten Personalentscheidung zunehmend unter Druck. Kaum, dass CSU-Generalsekretär Stephan Mayer nach nur zehn Wochen im Amt wegen Bedrohung eines Journalisten zurückgetreten ist, da macht dessen Nachfolger Martin Huber schon nach wenigen Tagen Negativ-Schlagzeilen mit einer Plagiats-Affäre. Huber soll seinen Doktortitel in Politik an der Münchner Uni („cum laude“) mit abgeschriebenen Zitaten ergaunert haben. Der Verdacht ist nicht von der Hand zu weisen, wie „Bild“ anhand nur einiger ausgewählter Fundstellen belegt.
► Auf Seite 6 der Dissertation schreibt Huber: Außenpolitik nutze „ein Beziehungsmuster, dem eine mehr oder weniger deutlich gemachte Gesamtstrategie unterliegt“ – wortgleich zu finden im „Handwörterbuch Internationale Politik“.
► Auf Seite 9 schreibt Huber, Diplomatie sei „die Handhabung internationaler Beziehungen durch Verhandlungen sowie die Methode, durch welche diese Beziehungen durch Botschafter und Gesandte gepflegt werden“ – wortgleich zu finden im „Handwörterbuch“, das selbst auf die entsprechende Definition im „Oxford English Dictionary“ verweist.
► Auf Seite 26 bedient sich Huber beim Politikforscher Prof. Reinhold Roth. Huber philosophiert über einen „macht- oder realpolitischen Ansatz“ von Außenpolitik, „der große Teile der Geschichtswissenschaften und Gestaltungsbestimmungen der praktischen Politik bestimmt“ – Wort für Wort nachzulesen in Roths Politik-Klassiker von 1973: „Parteiensystem und Außenpolitik“.