Horst D. Deckert

Linker Mainstream zensiert Rushdie-Rede: „Bigotte Zensur-Ideologie“

Von ELMAR FORSTER

 

Rede zur Verleihung des „Friedenspreises des deutschen Buchhandels“

Der britisch-indische Schriftsteller Salam Rushdie erhielt letzten Sonntag den „Friedenspreis des Deutschen Buchhandels“. In seiner Rede in der Frankfurter Paulskirche kritisch sprach er etwas für den links-liberalen Mainstream mehr als Unangenehmes an: Nämlich eine…

… „Zensur, die sich den Anschein der Tugendhaftigkeit gibt“.

(Kurzer Nachsatz: Wie Terrorherrschaft der Französischen Revolution gab ihrem Geheimdienst ein eben solchen Namen: Wohlfahrtsausschuss“)

Anscheinend muss der naive deutsche Links-Mainstream nicht damit gerechnet haben, dass es auf der Welt außerhalb des grün-linken deutschen Meinungstotalitarismus noch Schriftsteller und Denker vom alten Schlag gibt, die ihrer Aufgabe als ruhenden Gewissens treu geblieben sind:

„Verteidigung der Meinungsfreiheit“

Rushdie rief nämlich unmissverständlich zur Verteidigung der Meinungsfreiheit an sich auf – und zwar ohne wenn und aber:

„Von links wie von rechts gerät die Freiheit unter Druck.“

Und sie wird…

… „auf allen Seiten von reaktionären, autoritären, populistischen, demagogischen halbgebildeten, narzisstischen und achtlosen Stimmen angegriffen“.

Selbst ein weitsichtiger Geist wie der – durch eine islamische Todes-Fatwa bedrohte, und vor einem Jahr durch einen islamistischen Terroristen attackierte – Schriftsteller ist entgeistert:

„Wir leben in einer Zeit, von der ich nicht geglaubt hätte, sie erleben zu müssen… In der sich Bildungseinrichtungen und Bibliotheken Zensur und Feindseligkeit ausgesetzt sehen… In der extremistische Religionen und bigotte Ideologien beginnen, in Lebensbereiche vorzudringen, in denen sie nichts zu suchen haben.“ (Spiegel1)

„ZDF“ u. Co. zensieren

Das war dann den deutschen öffentlich rechtlichen Sendern zu viel der Kritik nach Links: Das „ZDF“  erwähnte nur, dass Schriftstellerkollege Kehlman in seiner Laudation den 76-Jährigen als „Symbol der Kunstfreiheit“ würdigte. Nämlich: Rushdie sei…

… „unbestritten … vielleicht der wichtigste Verteidiger der Freiheit von Kunst und Rede in unserer Zeit.

Das Kritisch-Wesentliche seiner – gegen das links-totalitäre Meinungs-Narrativ – Rede zensierte der linke Gesinnungs-Sender einfache weg. Indem er biographisches Wikipedia-Wissen, sowie Rührselig-unverbindliches nachschob: Rushdie sei …

„vor allem aber ein weiser, neugieriger, heiterer und gütiger Mensch“.

– so der österreichisch-deutsche Schriftsteller Daniel Kehlmann, selbst Vertreter der linken Zensur-Bubble.

Ob Kehlmann kapiert haben mag, dass gerade er (und seine gleichgeschalteten deutschsprachigen Schriftstellerkollegen auf dem Niveau der Habeck’schen Märchen-Schreiberei) damit gemeint waren?

Und auch die „Tagesschau“ ging nur sehr oberflächlich auf die Rede ein.

„Progressive Stimmen sprechen sich für gut gemeinte Zensur aus“

Eine Zensur, die sich den Anschein der Tugendhaftigkeit gibt und die viele vor allem junge Menschen für eine Tugend halten.“ (Spiegel1)

Rushdie hingegen forderte, die Meinungsfreiheit „erbittert“ zu verteidigen. Und zwar…

“auch dann, wenn sie uns beleidigt.

Bei dieser Aussagen hörte der links-liberale Meinungs-Totalitarismus freilich weder weg: Denn Rushdie empfahl, anstatt mit Zensur zu reagieren,

…“sollten wir schlechte Rede mit besserer Rede kontern, falschen Narrativen bessere entgegensetzen, auf Hass mit Liebe antworten und nicht die Hoffnung aufgeben, dass sich die Wahrheit selbst in einer Zeit der Lügen durchsetzen kann.“ (Spiegel1)

Orwell’sche Meinungs-Diktatur

Das Beängstigende an der jetzigen links-liberalen Meinungs-Diktatur, dass sie eine klassisch Orwellsche geworden ist:

Freiheit bedeutet das Recht, dem anderen die Meinung zu sagen, die er nicht hören will.“ (George Orwell)

Der ungarische Ministerpräsident Orban hat dies so ausgedrückt:

„Wer das Denksystem der politischen Korrektheit in Frage stellt, kann ihnen zufolge kein Demokrat sein. Aber so wird die Gedanken- und Meinungsfreiheit verletzt. Ich dagegen, als Illiberaler, verteidige die Freiheit des Wortes. Ich weiß, dass das in den westlichen Hauptstädten merkwürdig klingt. Aber hier im Herzen Mitteleuropas denken alle so.“ (Orbán-Interview)

Orban: Brüssel bereitet Orwell’sche Medien-Zensur vor (Video)

Denn:

Autoritären Politikern geht es immer darum, das Narrativ zu kontrollieren. Wer sich dem nicht unterwirft, wird verfolgt. Deshalb fürchten diese Leute auch Schriftsteller so sehr. Sie entziehen sich dieser Kontrolle. Sie haben ihre eigenen Versionen. Das macht sie für Autoritäre so gefährlich.“ (Spiegel2)

Dass der große Schriftsteller Rushdie nicht mutig genug war, diese neuen Autoritären von Links zu benennen, schmälert allerdings dessen Glaubwürdigkeit.

Denn:

Die Verteidigung der Meinungsfreiheit beginnt dort, wo sie sich für Leute einsetzt, mit denen sie nicht einer Meinung sind.“ (SPIEGEL2)

Immerhin hat Rushdie aber erkannt, dass gerade die sogenannte „junge Generation“ zu den grüßten Feinden der Freiheit des Wortes gehört – wohl aus Dumm‑, Eitel- und Selbstgerechtigkeit:

Einer jungen Generation, die nicht mehr an die freie Rede glaubt und Säuberungen befürwortet. Und das in einem Land, in dem das Recht darauf im ersten Verfassungszusatz verbrieft ist. Es wächst eine Generation heran, die in Empörung und Gekränktheit ihre zentralen Konzepte gefunden hat. Eine Generation, die es sich unendlich leicht macht.“ (Spiegel)

Flüchtlingskrise, Nation, Kritik an EU / Finanz-Globalismus / Multikulti: Orban hatte recht (Video)

Kritik an Putin sowie Kriegstreibern

Außerdem kritisierte Rushdie den russischen Präsidenten Putin im Rahmen des Ukraine-Krieges als…

Tyrannei eines einzelnen Mannes und seiner Gier nach Macht und Eroberung geschuldeter Krieg“.

– Wobei Rushdie mit dieser oberflächlichen Analyse freilich sehr oberflächlich blieb…

Erschütternd auch für Annalena? Amputationen in der Ukraine +UPDATE 28.08.+ Blutüberströmte, verwesende Leichen junger Männer (Exklusiv-Videos)

Und auch in einer anderen Passage müssen die links-liberalen Kriegstreiber wohl wieder weggehört haben: Rushdie rief dazu auf, dass der Friede,…

…“so mühselig er auch zu finden ist, so unmöglich es scheinen mag, zu unseren großen Werten zählt, die es leidenschaftlich zu verfolgen gilt“.

Heuchelei und Überforderung: Baerbock, Handlangerin des Tiefen Staates, in Israel mit Hamas-Terror vorgeführt (Video)

Wie Hohn muss also die Würdigung Rushdies durch den „Stiftungsrat des Friedenspreises“ klingen, wonach jener „für seine Unbeugsamkeit, seine Lebensbejahung“ geehrt wurde. Und dafür, dass trotz eines Lebens in ständiger Gefahr…

…“einer der leidenschaftlichsten Verfechter der Freiheit des Denkens und der Sprache

…geblieben ist. Und zwar auch von jenen Menschen, deren Ansichten er nicht teile.

Der Gesinnungs-Totalitarismus der Political Correctness

 

Islamistische Todes-Fatwa gegen Rushdie

Seit der Veröffentlichung seines Romans „Die satanischen Verse“ im Jahre 1988 wurde Rushdie immer wieder bedroht.

Eine Messerattacke im August 2022 in den USA überlebte er nur knapp und ist seitdem auf einem Auge blind.

Grundlage dafür war eine islamische Fatwa (Todesurteil) durch den damaligen Obersten Führer des Iran, Ruholla Chomeini ‚vom 14. Februar 1989. Die Begründung dafür lautete: Rushdies Buch sei „gegen den Islam, den Propheten und den Koran“ gerichtet. Damals  rief Chomeini die Muslime in aller Welt zur Vollstreckung auf. Die iranische halbstaatliche „15. Chordat-Stiftung“ setzte sogar ein Kopfgeld von zunächst einer Million US-Dollar aus.

Auch über den Zusammenhang dieses Skandals mit der Open-Border-Willkommens-Politik und dem derzeitigen Judenhass in westlich-liberalen Staaten schweigt sich die linke Meinungs-Zensur aus.

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