In Deutschland müssen mangels tatsächlich existierender Betroffener inzwischen schon Fälle zu „Opfern rechter Gewalt“ umgedichtet werden, welche dafür denkbar ungeeignet sind oder absolut gar nicht in Betracht kommen. Mittlerweile greifen die „antifaschistischen” Zeremonienmeister zur Beschwörung der rechten Phantombedrohung sogar schon auf – zwar tragische, aber absolut unpolitische – Todesfälle von Kleinkriminellen und Alkoholikern zurück. Dies zeigt eine aktuelle Anekdote des Irrsinns aus Berlin.
Deutschlands Hauptstadt hat es wieder einmal geschafft, im „Kampf gegen Rechts“ einen neuen Tiefpunkt politischer Idiotie zu markieren: Der Eingangsbereich des Bahnhof Lichtenbergs wird nun allen Ernstes in „Eugeniu-Botnari-Platz“ umgetauft.
Ladendieb kam tragisch zu Tode
Damit trägt er künftig den Namen eines 34-jährigen Ladendiebs aus Moldawien, der 2016 vom Ladenbesitzer beim Diebstahl einer Flasche Schnaps erwischt und auf seine Gegenwehr hin schwer verprügelt wurde. An den Folgen starb er drei Tage später an einem Schädel-Hirn-Trauma.
Dass der 29-jährige Supermarkt-Chef in fraglosem Notwehrexzess weit über das Maß des Angebrachten hinaus zuschlug, die Tat auf Video festhielt und später bekannte, er habe dem Täter eine Lektion erteilen wollen, brachte ihm eine Verurteilung wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu drei Jahren und drei Monaten Haft ein.
Linke Instrumentalisierung
Neben diesem – in Anbetracht der Tatumstände und verglichen mit migrantischen Gewaltexzessen mehr als drakonischen – Strafmaß wurde der Fall von linken Aktivisten jedoch schnell für weitergehende Zwecke instrumentalisiert.
Weil es sich beim Täter praktischerweise um einen Bio-Deutschen handelte und bei der Konfliktkonstellation „kartoffeldeutscher Täter – nichtdeutsches Opfer“ obligatorisch „Rassismus“ unterstellt wird, natürlich unter gänzlicher Ausblendung der kausalen Schuldfrage (ein ähnlicher Reflex lag bzw. liegt den aktuellen Unruhen in Frankreich und den BLM-Krawallen zugrunde), war der Märtyrerstatus nur noch eine Frage der Zeit.
Opferlamm in Dunkeldeutschland
So kam es, dass aus dem Säufer und Ladendieb Botnari flugs ein weiteres Opferlamm des allgegenwärtigen braunen, rassistischen Dunkeldeutschlands wurde. Jenes Dunkeldeutschlands, in dem eine Bundeskanzlerin (nie stattgefundene) „Hetzjagden auf Ausländer“ in Chemnitz anprangerte.
Wo in Sebnitz Neonazis angeblich einen 6-jährigen Migrantenjungen ertränkten, bis sich die Geschichte als komplettes Märchen entpuppte. Wo sich grüne Kommunalpolitiker mit Migrationshintergrund in den Medien als Opfer von Nazi-Gewalt herumreichen lassen, bis auffliegt, dass die Hakenkreuzschmierereien und rassistischen Drohungen von ihnen selbst stammten.
Nicht mehr alle Tassen im Schrank
Um nicht missverstanden zu werden: Fraglos gab und gibt es in Deutschland extremistische Gewalt – auch von rechts (wenn auch in viel geringerem Maße als von linksradikaler Seite). Wer sich jedoch krampfhaft Opfer „bastelt”, um seine politischen Wahnvorstellungen einer zutiefst rassistischen, rechten Gesellschaft zu untermauern, hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Und eben das gilt für die politische Riege im „Shithole an der Spree“.
So tragisch und bedauernswert das Schicksal des obdachlosen Kriminellen Eugeniu Botnari auch war: Nach ihm einen öffentlichen Ort zu benennen und ihn zum Opfer „rechter Gewalt“ zu stempeln, ist eine Frechheit und Taktlosigkeit gegenüber wahren Opfern politischer Gewalt in diesem Land. Dass diese „Ehrung“ natürlich von den Grünen mit Unterstützung der SPD angezettelt wurde und in der Bezirksversammlung beschlossen wurde, passt wie die Faust aufs Auge.
„Klares Signal”
Laut Bezirksamt wolle man so „ein klares Signal setzen, dass Gewalt, Rassismus, Antisemitismus und jede andere Form menschenfeindlicher Diskriminierung keinen Platz haben hier in Lichtenberg“. Und als wolle man jedem, dem in Kenntnis der Hintergründe Zweifel an der öffentlichen Ehrwürdigkeit des Opfers kommen, präventiv antworten, wird auf der Gedenktafel zu lesen sein: „An der rechten Motivation für diese menschenverachtende Tat bestand vor Gericht kein Zweifel.“ Soll wohl heißen: Auch wenn es in Wahrheit vielleicht ganz anders war, das Gericht gibt uns recht.
CDU, AfD und FDP sahen es übrigens völlig anders und stimmten gegen die Platzbenennung. Die FDP wies erfolglos darauf hin, dass Botnari zwar willkürlich getötet wurde, aber sicher kein Opfer „rechter Gewalt” sei. Damit löste sie in der Bezirksversammlung beim grünlinken Empörium tumultartige Szenen aus.
Täter-Opfer-Umkehr
Die Anwohner positionieren sich ebenfalls eindeutig: „Dass er getötet wurde, ist natürlich schlimm. Aber eine Benennung nach einem, der gestohlen hat, finde ich nicht gut“, kritisierte eine Anwohnerin. Ein anderer erklärte: „Er war Alkoholiker, kein guter Mann. Die Zustände hier stören viele Leute. Sie sitzen auch vor unserem Hauseingang. streiten viel, nehmen keine Rücksicht.“
Hier wird eine rein ideologiegetriebene Täter–Opfer-Umkehr betrieben. Wo tragische Opfer eines unentschuldbaren Falles von Selbstjustiz den Heldenstatus erlangen, läuft etwas zutiefst schief. In Deutschland weiß man längst: Der indigene Selbsthass bei gleichzeitiger moralischer Überhöhung und Gesundbetung jedes noch so inakzeptablen Fehlverhaltens von Fremden nimmt immer pathologischere Firmen an.
Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“
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