Horst D. Deckert

Angst vor dem Frieden

Von RAINER K. KÄMPF | „Was hinter der neuen deutschen Kriegsangst steckt“, orakelt Hannah Bethke am Samstag in der WELT. Die Antwort liegt auf der Hand: Nichts.

Kein vernünftiger Mensch hat hier Angst vor einem Krieg und schon gar nicht durch einen Angreifer aus östlicher Richtung. Die Furcht vor einem Einfall der Russen plagt allenfalls den unverbesserlichen Konsumenten staatlich gelenkter Medien.

Die trommeln 24/7 auf das Volk ein, so dass man regelmäßig seinen Blick zum Wandkalender schweifen lassen sollte, um sich nicht im Spätsommer des Jahres 1939 zu wähnen.

Stellt man Bethkes Frage jedoch um, erkennt man ganz schnell, dass tatsächlich Angst grassiert: Es ist die Angst vor dem Frieden. Nicht nur vor dem Frieden im Osten an sich, sondern viel mehr, dass ein Frieden verhandelt wird ohne die nutzlosen Politdarsteller Westeuropas. Das Geschehen auf der Weltbühne öffnet nämlich den Blick dafür, wer überflüssig ist.

Während die tatsächlichen Staatsmänner den Takt vorgeben und innerhalb kurzer Zeit Bewegung erkennen lassen, bekommt jeder Beobachter vorgeführt, dass das viel beschworene Europa jahrelang nichts auf die Reihe bekam. Also nichts Friedliches. Sie brauchen den Krieg.

Lässt sich in seinem Schatten vorzüglich eine Herrschaft von Furcht und Angst installieren, während der sich alles durchdrücken lässt. Das verängstigte Wählerkaninchen hält still und schluckt jede Kröte, im Irrglauben, die Irren werden es schon richten. Tun sie auch, nur nicht im Sinne des Volkes.

Verliert das Volk seine Angst, wird es nicht nur erkennen, dass sie nackt sind, die Apologeten des Krieges, sondern dass sie keine Legitimation haben. Keine ethische und keine politische. Dass sie lediglich die Macht, und in den Iden des März 2025 wurde dies offensichtlich, usurpiert haben durch Betrug und Wählertäuschung. Verliert das Volk seine ihm eingebläute Furcht, wird es keinen Krieg geben.


PI-NEWS-Autor Rainer K. Kämpf hat Kriminalistik, Rechtswissenschaft und BWL studiert. Er war tätig in einer Anwaltskanzlei, Geschäftsführer einer GmbH, freier Gutachter und Sachverständiger. Politisch aktiv ist Kämpf seit 1986. Als Kommissar in spezieller Stellung im Berliner Polizeipräsidium hatte er Kontakte zum damaligen „Neuen Forum“ in den Anfängen. Er verzichtete darauf, seinem Diensteid zu folgen und folgte lieber seinem Gewissen. Bis 2019 war er Referent einer AfD-Landtagsabgeordneten in Brandenburg. Aus gesundheitlichen Gründen beendete er diese Tätigkeit und befindet sich seither im unruhigen Ruhestand.

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