Horst D. Deckert

Auffällige Gleichschaltung der Corona-Restriktionen in spanischsprachigen Ländern

Wer sich in den unterschiedlichen Medien der Welt umschaut, kommt nicht umhin, sich über die Gleichschaltung des Corona-Massnahmen zu wundern. Das Pandemiemanagement der diversen Länder wirkt wie aus einem Guss, als hätten alle Regierungschefs das gleiche Drehbuch erhalten. Am 25. Mai informierte die Zeitung El País in Costa Rica über neue Corona-Restriktionen in der Dominikanischen Republik. Seine Information bezog das Blatt von der lateinamerikanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina.

So erfuhr der Leser, dass der Präsident der Dominikanischen Republik, Luis Abinader, neue Massnahmen für den Nationaldistrikt und die Provinz Santo Domingo angekündigt habe, um zu versuchen, die Ausbreitung von Covid-19 zu stoppen. Laut einer Pressemitteilung der Präsidentschaft werde ab Donnerstag, 27. Mai, eine Ausgangssperre von 20 bis 5 Uhr gelten, mit einer Gnadenfrist von drei weiteren Stunden, um die Wohnorte zu erreichen, liess El País wissen.

Darüber hinaus wurden der Verkauf und Konsum von alkoholischen Getränken in öffentlichen oder privaten Räumen für den öffentlichen Gebrauch von 17 bis 5 Uhr verboten. Öffentliche Plätze und Gebäude dürfen zudem nur bis zu 50 Prozent der Besucherkapazität aufnehmen. Solche Massnahmen wurden in Spanien monatelang mit kleinen Variationen durchgezogen.

Auch bei der Dauer der Corona-Massnahmen scheinen Regierungschefs im spanischsprachigen Raum auf Linie zu sein: Die Restriktionen werden erst einmal für zwei Wochen verhängt. Aber nur, um in der Regel dann weiter verlängert zu werden.

Das Staatsoberhaupt habe mehrere Tage lang bei der Bevölkerung auf die Notwendigkeit gepocht, körperlichen Abstand zu halten und sich gegen Covid-19 impfen zu lassen, um Einschränkungen zu vermeiden, schrieb El País. Doch der Anstieg neuer Fälle habe die Regierung gezwungen, Massnahmen zu ergreifen, bevor sich die Situation verschlechtere.

Die Bewohner der betroffenen Gebiete sind mit diesen Restriktionen offensichtlich nicht einverstanden. So berichtete das dominikanische Medienportal Hoy am 26. Mai, dass die Bürger im Grossraum Santo Domingo «nicht glauben, dass die Ausgangssperre etwas an der Verbreitung des Virus ändern wird».

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