Der neue Vorstoß der Regierung, künftigen Rasern das Auto „legal“ wegzunehmen, ist ein weiterer Versuch, die Bürger in ihrer Mobilität einzuschränken und besser überwachen zu können.
Unter dem fadenscheinigen Vorwand der Verkehrssicherheit zockt der Staat seine Autofahrer schon seit Jahren unverschämt ab. Denn wer einmal gedankenverloren eine Straße mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung von beispielsweise 50 km/h befährt und um 12km/h zu schnell ist, ist mindestens 50 Euro los, vielfach aber noch sehr viel mehr. Das variiert nämlich je nach Bezirkshauptmannschaft und erhöht damit das allgemeine Steueraufkommen, das in unserem Land – im EU-Vergleich – schon mehr an Auspressung grenzt.
Modernes Raubrittertum
Nach Meinung vieler Bürger sind Verkehrsstrafen nichts anderes als moderne Raubritter-Methoden. Schon die aus der Geschichte bekannten Kuenringer hatten bei ihren Donauburgen einst eine Kette über den Fluss gespannt, um die so gestoppten Schiffe leicht berauben zu können. Sie deklarieren ihre Unrechtsmethode als Wege-Zoll!
Dieser alten Raubritter-Methode folgend, will die Regierung nun ab März nächsten Jahres die Autos jener Lenker konfiszieren lassen, wenn diese die im Ortsgebiet erlaubte Geschwindigkeit um mehr als 80 km/h überschreiten (auf Landstraßen bei mehr als 90 km/h).
Versteigerung von Raser-Autos
Die beschlagnahmten Autos sollen danach versteigert werden. Den Erlös heimst der Staat ein. Doch dabei ginge es weniger ums Geld, heißt es aus Regierungskreisen, sondern vielmehr um die Erhöhung der Verkehrssicherheit.
Denn wenn man den Tätern die Waffe wegnimmt, argumentiert „Enteignungsministerin“ Leonore Gewessler sinngemäß und naiv, könne er damit auch nichts mehr anstellen. Das ist in etwa so, als erteilte man einem potentiellen Attentäter ein Waffenverbot.
Auch ein Autoentzug wird bei einem Uneinsichtigen künftige Rasereien nicht verhindern können. Denn dann stiehlt der sich eben einen Wagen und macht weiter mit seinen Irrsinnsfahrten.
Great Reset in der Praxis: Einschränkung der Mobilität
Eigentlich sollten die geltenden Gesetze ausreichen, um Rasereien mit oft tragisch-tödlichem Ausgang für Unbeteiligte abschreckend sanktionieren zu können, vorausgesetzt, man lässt diese unbelehrbaren Leuten auch die volle Härte des Gesetzes spüren.
Ginge es nämlich wirklich nur um die Verkehrssicherheit, wäre das lange Wegsperren der Täter eine wirksamere Maßnahme als der Autoentzug, weshalb viele Österreicher andere Beweggründe als den der Verkehrssicherheit hinter dem Gewessler-Vorstoß vermuten.
Ihrer Ansicht nach ist dies nur ein weiterer Versuch, die Bürger in ihrer Mobilität zu beschränken, wozu auch die weitere Maßnahme passt, das Führerscheingesetzt zu verschärfen.
Wer in Ortsgebieten das Limit um mehr als 40 km/h überschreitet, so die Gewessler-Vorstellung, dem soll der Führerschein von der Polizei sofort abgenommen werden können.
An dem Entzug von Führerscheinen von älteren Verkehrsteilnehmern, um diese in ihren Ortschaften und Wohnungen festsetzen zu können, wird noch getüftelt.
Zum Autor: Kurt Guggenbichler war Mitbegründer und Chefredakteur des „Wochenblick“. Sein journalistisches Handwerk hat er bei der „Goslarschen Zeitung“ in Norddeutschland erlernt, wo er acht Jahre lang als Redakteur, Reporter und Kolumnist tätig war. Wieder zurück in seiner Heimat, arbeitete Guggenbichler in der Funktion eines Ressortleiters dann 25 Jahre lang für die „Oberösterreichischen Nachrichten“. Zum „Wochenblick“ wechselte er einige Zeit nach seiner Tätigkeit als Chefredakteur der Tageszeitung „Oberösterreichs Neue“ und für AUF1-Info ist Guggenbichler nun als Nachrichten-Redakteur, Kommentator und Reporter im Einsatz.
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