Die durchschnittliche Erwerbs-Arbeitszeit von Frauen ist im Zuge der Corona-Krise stärker gesunken als die von Männern. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, welche die Hans-Böckler-Stiftung kurz vor Jahresende veröffentlicht hat.
Der Erwerbspersonenbefragung zufolge habe sich die Schere bei den geschlechtsspezifischen Erwerbs-Arbeitszeiten weiter geöffnet. Die Hans-Böckler-Stiftung schreibt:
«Vor Ausbruch der Pandemie arbeiteten Frauen im Durchschnitt fünf Stunden pro Woche weniger als Männer in einem bezahlten Job. Im Herbst 2020 betrug die Differenz bei den tatsächlichen Arbeitszeiten sechs Stunden, damit war sie kaum kleiner als während des ersten Lockdowns im Frühjahr. Bei Erwerbstätigen mit betreuungsbedürftigen Kindern lag die Differenz zwischen Männern und Frauen im Herbst bei elf Stunden pro Woche, vor der Krise waren es zehn und während des ersten Lockdowns im Frühjahr 12 Stunden (Details unten).»
Eine Ursache für den während der Krise gewachsenen Abstand dürfte laut Hans-Böckler-Stiftung sein, dass vor allem Frauen zusätzliche Sorgearbeit übernommen haben, etwa in Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen, und dafür im Beruf kürzertreten mussten.