Horst D. Deckert

Big Pharma unter Druck: Wie Trump & RFK Jr. den Pharmastaat erschüttern

Washington D.C., Frühjahr 2025 – Jahrzehntelang war die Pharmaindustrie ein unantastbarer Machtblock in der US-Politik. Milliarden an Lobby-Geldern, enge Bande zu Republikanern wie Demokraten, Einfluss auf Gesetzgebung und Behörden. Doch diese goldene Ära ist vorbei.

Donald Trump und Robert F. Kennedy Jr. bringen die Pharmalobby ins Schwitzen – und das spürbar.

Zwei Fronten – eine Branche in Panik

  • Trump will Strafzölle auf Arzneimittelimporte verhängen, um die Produktion ins Inland zu zwingen – ein Tabubruch für eine Branche, die auf globale Lieferketten setzt.
  • Kennedy, Trumps Gesundheitsminister, hält Pharma für „profitgetriebene Abhängigkeitserzeuger“ und bezeichnete die US-Gesundheitsbehörden als „Marionetten“ der Industrie. Er begann bereits mit dem Kahlschlag: FDA und NIH wurden massiv verkleinert.

Fazit: Die Pharmaindustrie verliert plötzlich gleich beide Flügel – und steht ohne politische Schutzmacht da.

Lähmung, Angst, Planlosigkeit

In Washington kursieren unter Lobbyisten Begriffe wie „Lähmung“, „Angst“ und „Unberechenbarkeit“. Laut Politico trauen sich viele Pharma-CEOs kaum noch, öffentlich Stellung zu beziehen – aus Angst, Trumps Rache zu provozieren oder mit Kennedy zu kollidieren.

„Die Führungskräfte sind verflucht ängstlich, sich zu verteidigen“, zitiert Politico einen Insider.

Selbst mächtige Verbände wie PhRMA oder BIO reagieren nur verhalten. Die öffentliche Kritik am Personalabbau bei der FDA? Verwaschen. Die Reaktion auf Kennedys Widerstand gegen nutzerfinanzierte Zulassungsprogramme? Schweigen.

Die „Supermacht“ Pharma – plötzlich in der Defensive

Die einst so siegessichere Branche konzentriert sich nun auf Schadensbegrenzung:

  • Milliarden in Lobbying, doppelte Ausgaben bei Firmen wie Eli Lilly und Pfizer.
  • TV-Offensiven, um wenigstens den Rest des Kongresses bei Laune zu halten.
  • Anpassung statt Konfrontation: Statt Trumps Maßnahmen offen anzugreifen, sucht man „gemeinsame Themen“ wie billigere Medikamente und Inlandsproduktion.

Gleichzeitig versuchen Pharmariesen wie Roche oder Merck, sich durch US-Investitionsversprechen neue Sympathien zu erkaufen.

Doch der Angriff geht tiefer

Kennedy lässt mRNA-Forschung bei den NIH nur noch mit direkter Zustimmung prüfen. Die FDA verzögert plötzlich Impfstoffzulassungen wie beim COVID-Präparat von Novavax. Biden-Pläne zur Kostenerstattung für Abnehmspritzen wurden kassiert.

Es ist das erste Mal seit Jahrzehnten, dass Big Pharma mit einem politischen Gegner konfrontiert ist, der nicht gekauft, nicht umarmt und nicht zum Schweigen gebracht werden kann.

Das Ende des pharma-politischen Komplexes?

Die Karten in Washington werden neu gemischt.
Trump regiert nach Bauch, Kennedy nach Überzeugung – und beide haben offenbar keine Angst vor den großen Namen der Branche.

Ein demokratischer Ex-Mitarbeiter bringt es in Politico auf den Punkt:

„Das Haus steht in Flammen – und jetzt wird es Zeit, das auch zu sagen.“

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