Ein Afghane hat einen Landsmann wegen eines jahrealten Streits auf einem öffentlichen Platz in Bordeaux einfach niedergestochen und ihm dann die Kehle aufgeschlitzt. Eiskalt und ohne Reue. Eine weitere tickende Zeitbombe, die explodiert ist.
Am vergangenen Freitag, den 28. März 2025, gegen 18:30 Uhr, verwandelte sich die belebte Place de la Victoire in einen Schauplatz des Grauens: Ein 27-jähriger Afghane stach auf einen 28-jährigen Landsmann mit einem Messer ein – elfmal, darunter ein tödlicher Stich ins Herz. Die Tat, gefilmt von Passanten, zeigt einen Täter, der nach dem Blutbad seelenruhig auf einer Bank Platz nimmt, das blutige Messer in der Hand.
Laut dem französischen Blatt Le Parisien lockte der Täter sein Opfer gezielt an den Tatort. „Er hatte ihm ein Treffen vorgeschlagen – mit der klaren Absicht, ihn zu töten“, berichtet das Blatt unter Berufung auf die Ermittlungen. Der Grund? Ein jahrealter Groll, der in Afghanistan seinen Ursprung haben soll. Der Verdächtige erklärte in der Vernehmung jedoch „eher wirr“, wie der Bordeauxer Staatsanwalt Renaud Gaudeul festhielt: „Er begründete die Tat mit dem schlechten Verhalten des Opfers gegenüber seiner Familie, damals in Afghanistan.“ Nach einem kurzen Wortwechsel soll er sich auf den 28-Jährigen gestürzt und mit brutaler Entschlossenheit zugestochen haben.
Vor einem McDonald’s, inmitten der abendlichen Betriebsamkeit, brach das Chaos aus. Zeugen schrien panisch: „Ruft die Polizei!“ Doch für das Opfer kam jede Hilfe zu spät. Als die Einsatzkräfte eintrafen, lag der Mann bereits reglos auf einer Bank, „blutüberströmt und ohne Bewusstsein“. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen – elf Stichwunden wies das Opfer auf, eine davon mitten ins Herz.
Was die Szene noch verstörender macht: Der Täter floh nicht. Stattdessen setzte er sich neben sein sterbendes Opfer, die Waffe – von der Polizei als „großes Messer“ beschrieben – noch in der Hand. Als die Beamten ihn festnahmen, gestand er sofort: „Ich bin der Täter.“ Kein Widerstand, keine Reue. Die Polizei nahm ihn in Gewahrsam, das Tatwerkzeug wurde sichergestellt. Nun sitzt er in Untersuchungshaft, angeklagt wegen Mordes.
Die Ermittlungen, übernommen von der Territorialen Kriminaldivision der DIPN Bordeaux, sollen die genauen Hintergründe klären. Doch schon jetzt deutet alles auf eine persönliche Vendetta hin, die ihre Wurzeln fernab Europas hat. Beide Männer, Täter wie Opfer, waren in Frankreich legal ansässig – und bis zu diesem Tag den Behörden nicht als straffällig aufgefallen. Ein Umstand, der Fragen aufwirft: Wie konnte eine solche Gewaltbereitschaft unbemerkt über Jahre schwelen?
Die Tat wirft ein grelles Licht auf die Schattenseiten der Migration. Konflikte, die in Krisenregionen entstehen, enden nicht automatisch an den Grenzen Europas. Sie reisen mit, schmoren im Stillen und brechen manchmal mit tödlicher Wucht hervor. Bordeaux, ein Ort, der für Wein, Kultur und Lebensfreude steht, wurde zum Schauplatz eines Dramas, das seine Ursprünge in den Unruhen Afghanistans hat. Wie viele solche Zeitbomben ticken noch in Europa?
Mein neues Buch ist da: “Im Zensurwahn – Die Aushöhlung von Freiheit und Demokratie“.