Horst D. Deckert

Britischer Regierungsbericht weist Genderklinik für Kinder grobe Fehlbehandlung nach

Geschlechtsumwandlungen für Kinder ist einer der sehr wenigen Bereiche, in denen der Kulturmarxismus langsam aber sicher in die Defensive gedrängt wird. Über Jahre war Großbritannien ganz weit vorne bei der medikamentösen Ummodelung von Kindern. Mit der Tavistock Klinik betreibt die britische Gesundheitsbehörde NHS sogar eine eigene Institution, die sich nach Belieben an Kindern vergreifen darf.

Lange wird das aber nicht mehr der Fall sein, da die dortigen Fehlpraktiken immer stärker ans Licht kommen, nachdem Kritiker über Jahre mit Hilfe der üblichen Vorwürfe ins Abseits gestellt wurden. Gerade wurde ein offizieller Bericht über die Tätigkeiten der Klinik veröffentlicht, der kein gutes Haar an den dort an den Tag gelegten Gefpflogenheiten lässt.

 

The Spectator: Die Whistleblower der Tavistock Klinik für Geschlechtsumwandlungen bei Kindern haben Recht bekommen

 

Die Kommission für Pflegequalität (CQC) hat ihre Berichte über die zur NHS gehörende Tavistock Klinik und deren angebotene Dienstleistungen zur Geschlechtsumwandlung bei Kindern veröffentlicht. Sie sind eine düstere Lektüre.

Die CQC beschreibt darin eine NHS-Einrichtung, die – bis zum letzten Monat – schutzlose Kinder zur Verwendung von ungetesteten Medikamenten und lebensverändernden Eingriffen verleitete und das mitunter, ohne dabei ordnungsgemäße Aufzeichnungen zu führen über die Zustimmung der Patienten zur Behandlung, oder in denen die Gründe für die Behandlung nachvollzogen werden können. Sie beschreiben des weiteren einen NHS-Dienst, dessen Mitarbeiter Angst hatten, Bedenken über das dortige Vorgehen und die paktizierten Behandlungsmethoden zu äußern, weil sie sich vor der „Vergeltung“ ihres Arbeitgebers fürchteten. Ein NHS-Dienst, der es versäumte, der grundlegenden Frage nachzugehen, warum immer mehr Kinder in der Klinik vorstellig wurden.

Sie können den vollständigen Kernbericht der CQC hier nachlesen, wobei die BBC eine sehr gute, nüchterne Zusammenfassung gebracht hat. (Ich erwähne das extra, weil ich die Berichterstattung der BBC zum Genderthema oftmals kritisiert habe. Inzwischen ist sie bei dem Thema solide und professionell).

Diese Schlussfolgerungen des CQC sind äußerst wichtig für eine kleine, aber bedeutende Gruppe von Menschen, die seit mehreren Jahren Bedenken und Fragen über die Tavistock Klinik und deren „Gender Identity Development Service“ (GIDS) geäußert haben. Dazu gehören interne Whistleblower wie der Psychoanalytiker Marcus Evans, der 2019 wegen des Managements des für die Klinik zuständigen Dienstes zurücktrat. Weitere in diese Kategori fallende Personen umfassen Kliniker wie Kirsty Entwistle, über die ich 2019 hier geschrieben habe. Und sie schließen David Bell ein, der ebenfalls mit der Tavistock Klinik zu tun hatte, und der 2018 erstmals Bedenken über den GIDS äußerte.

Die Äußerungen dieser Whistleblower wurden lange Zeit jenen Personen ignoriert, die eigentlich hätten zuhören sollen. In einigen Fällen scheinen die Zuständigen für die Klinik sogar versucht zu haben, ihre internen Kritiker zu bestrafen: Dr. Bell sammelt derzeit Geld für rechtliche Schritte gegen die Versuche der Klinik, ihn zum schweigen zu bringen.

Im Bericht der CQC lässt sich über den Umgang mit Kritikern folgendes nachlesen: „Die Mitarbeiter fühlten sich nicht immer in der Lage, Bedenken ohne Angst vor Vergeltung zu äußern. Insbesondere Mitarbeit in Funktionen ohne klinischen Bezug sagten, dass sie Angst vor Schuldzuweisungen innerhalb des Dienstes hatten. Es bedeutete, dass sie zurückhaltend waren beim Äußern von Bedenken.“

Jenseits der Klinik wurde jeder, der sich kritisch über die Klinik oder die GIDS äußerte, beschuldigt, von Bigotterie und einer regressiven Ideologie motiviert zu sein (US-Medien sind hier besonders schuldig). Auch gegen Journalisten wurden derartige Vorwürfe erhoben, die einfach nur der grundlegenden Aufgabe des Journalismus erfüllen wollten und im Namen des öffentlichen Interesses Fragen zu dem Dienst stellten. Sogar hochrangige Beamte, die für die Klinik zuständig waren, zweifelten privat die Motive von Journalisten an, die Licht in die Aktivitäten der GIDS bringen wollten.

mit dem CQC-Bericht werden Journalisten wie Hannah Barnes und Deborah Cohen, die gegen erheblichen Widerstand zum GIDS recherchiert hatten, umfassend entlastet. Es zeigt auch, wie die Kultur des „Umbrigens des Boten schlechter Nachrichten“ beim Thema der Transsexualität echten Schaden angerichtet hat. Mehrere Jahre lang lief jeder, der Zweifel an der GIDS äußerte, Gefahr, der transphoben Bigotterie beschuldigt zu werden, was zweifellos dazu geführt hat, dass es länger als nötig gedauert hat, bis die Mängel der Klinik ans Licht gebracht wurden und nun (hoffentlich) behoben werden.

Wenn ein Thema tabuisiert wird und Menschen davon abgehalten werden, es zu diskutieren und zu untersuchen, dann sind falsche politische Maßnahmen und schädliche Praktiken im Zusammenhang fast zwangsläufig und können unkontrolliert fortbestehen. Ein intellektuelles und politisches Klima, das einer evidenzbasierten Untersuchung des Transenthemas negativ gegenübersteht, ist kein weiterer Punkt im „Kulturkampf“ in den Sozialen Medien. So etwas kann ganz reale schädliche Konsequenzen haben – und in wie in diesem Fall dazu führen, dass ein Dienst der staatlichen Gesundheitsbehörde, Kindern einer gefährlichen Behandlung aussetzt.

In diesem Zusammenhang ist es dringend notwendig, dass Menschen, die sich kritisch mit dem Genderkomplex auseinandersetzen, in Zukunft leichter Gehör finden. Nicht zuletzt, weil viele drängende Fragen in diesem Zusammenhang noch immer offen stehen.

Eines der auffälligsten Ergebnisse des CQC-Berichts betrifft Autismus. Die Kinder in der Obhut der GIDS sind mit größerer Wahrscheinlichkeit autistisch als die allgemeine Bevölkerung. Die Beziehung zwischen Autismusstörungen und Problemen mit der eigenen Geschlechtsidentität wird bislang nur unzureichend und kaum erforscht. Für die GIDS scheint das aber kein Thema zu sein:

„Viele Aufzeichnungen lieferten keine ausreichenden Belege dafür, dass das Personal die spezifischen Bedürfnisse junger Menschen, wie etwa zum Autismusspektrum gehörende Störungen, zu berücksichtigen.

Der Dienst zeichnete nicht auf, wie viele Patienten eine Diagnose oder eine Verdachtsdiagnose auf Autismus hatten. Wir überprüften eine Stichprobe von 22 Aufzeichnungen, von denen sich mehr als die Hälfte auf eine Autismusstörung oder ADHS bezogen. Die Patientengespräche über Autismusstörungen konzentrierten sich auf die Kommunikationsbedürfnisse seitens der Patienten. Die Aufzeichnungen zeigten keine Berücksichtigung der Beziehung zwischen Autismus und Geschlechtsdysphorie.“

David Bells im Jahr 2018 entstandener interner Bericht an der Tavistock Klinik wurde völlig ignoriert, als er auf den hohen Prozentsatz von Patienten mit Autismus hinwies. Dabei war er bei weitem nicht der einzige, die diesen Aspekt angesprochen hatte. Doch selbst bei einer Inspektion im Oktober 2020 ging das GIDS noch immer nicht auf jene Fragen ein, die Bell in seinem Bericht aufgeworfen hatte.

An anderer Stelle hebt das CQC die seit langem bestehende und unerklärte Schieflage hervor, wonach vor allem Mädchen bei der GIDS in Behandlung kommen. Hinzu kommen Fragen über die ethnische Zugehörigkeit der Patienten, die ebenfalls einer genaueren Untersuchung bedürfen.

Mit der offiziellen Untersuchung wurde eindeutig nachgewiesen, wie schädliche medizinische Praktiken und unzureichende Behandlungsmethoden fortbestehen können, wenn fundierte Kritik und Fragen darüber ignoriert werden. Die Warnungen und die Hinweisgeber wurden zu lange ins Abseits gestellt. Jetzt, da sich dieses Vorgehen als schädlicher Fehler erwiesen hat, können wir nur hoffen, dass die offenen Fragen beim Thema Transsexualität und Autismus endlich in adäquater Weise angegangen werden.

Quelle Titelbild

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