Kategorie: Nachrichten
WHO und Überwachung: Wiener Symposium zum Nachhören

Zwei Podiumsdiskussionen rund um die digitalisierte Überwachungsgesellschaft und die WHO-Reform sind nun online abrufbar und können nachgesehen und gehört werden. Am 1. Dezember hat der Bürgerrechtsverein „Demokratie und Grundrechte“ ein weiteres Mal zu einem Symposium nach Wien geladen. Wie bereits die letzten Diskussionsveranstaltungen war auch die Veranstaltung, die sich auf WHO-Reform und digitale Überwachung fokussiert […]
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Polnische Komplizenschaft bei Nord Stream-Sprengung?
anonymousnews.org – Nachrichten unzensiert

Polnische Komplizenschaft bei Nord Stream-Sprengung?
Die jüngsten Medienberichte über die Spregnung der Nord Stream-Pipelines sollen von der Urheberschaft der USA ablenken, zugleich die ehemalige polnische Regierung diskreditieren und den Druck auf Wolodymyr Selenskyj erhöhen, da der Ukraine-Konflikt nun allmählich ausklingt.
von Andrew Korybko
Das Wall Street Journal (WSJ) titelte am Dienstag “Nord-Stream-Untersuchung durch polnischen Widerstand behindert”. Es beruft sich dabei auf nicht namentlich genannte europäische Ermittler, die sagten, dass ihre polnischen Kollegen nicht bereit oder nicht in der Lage waren zu kooperieren und manchmal widersprüchliche Informationen weitergaben, wenn sie es dann doch einmal taten. Den Quellen des WSJ zufolge hätten “die Bemühungen polnischer Beamter, die Ermittlungen zu behindern, sie zunehmend misstrauisch gegenüber Warschaus Rolle und Motiven gemacht”.
Das WSJ war das erste Medium, das im letzten Sommer darüber berichtete, dass eine ukrainische Sabotagecrew, die nach Ansicht westlicher Beamter für den auch ökologisch verheerenden Terroranschlag im September 2022 in der Ostsee verantwortlich war, in einem polnischen Hafen angelegt hatte. Es war hier jedoch bereits analysiert worden, dass dies nur ein Ablenkungsmanöver war, um von der Komplizenschaft der USA abzulenken. Der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Journalist Seymour Hersh zitierte im vergangenen Februar seine ungenannten Quellen bei der US-Regierung, um diese zu beschuldigen, diesen Angriff ausgeführt zu haben. Russland stimmte dem zu, während man in Washington, D.C. dies bestritt, wie zu erwarten war.
Der jüngst veröffentlichte Bericht dieses Blattes scheint darauf ausgerichtet zu sein, erzählerisch dasselbe Ziel anzusteuern wie die frühere oben erwähnte Meldung, diesmal jedoch mit dem Hinweis auf ein größeres Maß an Vertrauen, dass polnische Beamte möglicherweise auch “ohne Wissen der politischen Führung” an dem Geschehen beteiligt gewesen sein könnten. Sie hoffen, dass die Rückkehr des europafreundlichen polnischen Premierministers Donald Tusk jene Beamten, die unter politischem Druck der früheren Regierung gestanden haben könnten, dazu bewegen wird, bei den weiteren Ermittlungen zu kooperieren.
Das Problem ist jedoch, dass “Tusk wenige Tage nach seinem Amtsantritt die führenden Köpfe aller Nachrichtendienste entlassen hat, einschließlich derer, die an der Nord-Stream-Untersuchung beteiligt waren”. Diese Säuberung des geheimdienstlichen Flügels der permanenten Verwaltungsstruktur seines Landes blieb von den westlichen Medien weitgehend unbeachtet, hätte aber sicherlich für Schlagzeilen gesorgt, wenn ein multipolar auf Souveränität ausgerichteter konservativer Regierungschef dasselbe getan hätte und nicht ein unipolar und liberal-globalistischer wie Tusk. In jedem Fall führt dies zu weiteren Komplikationen bei den Ermittlungen.
Nichtsdestotrotz sollten Beobachter nicht die Tatsache aus den Augen verlieren, dass der russische Präsident Putin Ende letzten Monats seine Überzeugung bekräftigt hat, “dies wurde höchstwahrscheinlich von den Amerikanern oder jemandem auf deren Anweisung hin getan”. Der jüngste Bericht des WSJ lenkt von der Komplizenschaft des eigenen Landes wieder ab, indem die Theorie gestützt wird, eine abtrünnige ukrainische Sabotagegruppe wäre dafür verantwortlich, und darauf aufbauend wird auch Polen eine Mitschuld unterstellt. Dieser jüngste Dreh in der Geschichte dient jedoch nur dazu, in einem politisch günstigen Moment zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.
Erstens wird suggeriert, dass die frühere polnische Regierung, mit der Tusk derzeit wegen seiner liberal-totalitären Politik gegenüber den Medien und der illegalen Einwanderung eine heftige Fehde führt, zumindest kriminell fahrlässig gehandelt habe, als sie den größten Sabotageakt auf europäischem Boden seit dem Zweiten Weltkrieg nicht verhindern half. Schlimmstenfalls war sie angeblich mitschuldig an diesem Anschlag, von dem die inoffizielle westliche Erzählung des vergangenen Jahres behauptet, er sei von abtrünnigen Ukrainern ohne Selenskyj Wissen ausgeführt worden.
Das führt zu der zweiten, mit derselben Klappe erschlagenen Fliege, indem es die Öffentlichkeit daran erinnert, dass auch er möglicherweise kriminell fahrlässig gehandelt hatte. Schließlich hätte Selenskyj dann seine eigenen Truppen nicht kontrolliert oder bestraft, nachdem im vergangenen Jahr Berichte aufgetaucht waren, in denen behauptet wurde, dass bestimmte Personen in irgendeiner Weise beteiligt waren. Das Timing könnte für Selenskyj kaum schlechter sein, da sich das westliche Narrativ noch stärker gegen die Interessen seines Landes verschiebt, wie dies hier dokumentiert und hier näher erläutert wurde.
Jetzt ist also Tusk am Ball. Er kann entweder mitspielen, wenn es darum geht, seine politischen Gegner zu beschuldigen und so sein Ziel voranzutreiben, die Beziehungen zu der von Deutschland geführten EU zu verbessern. Oder er kann diese beiden Gelegenheiten aus Solidarität mit Selenskyj verstreichen lassen, wie er und der ins Amt zurückgekehrte Außenminister Radosław Sikorski es letzten Monat versprochen haben. Im ersten Fall würde Tusk die innen- und europapolitischen Ziele seiner Regierung auf Kosten der ukrainischen Ziele vorantreiben, während im zweiten Fall Letztere auf Kosten der Ersteren gehen würden.
Es bleibt unklar, was Tusk letztendlich tun wird. Aber niemand sollte vergessen, dass diese jüngste Entwicklung darauf abzielt, von der US-Komplizenschaft abzulenken und gleichzeitig die frühere polnische Regierung zu diskreditieren sowie den Druck auf Selenskyj zu erhöhen, während der Ukraine-Konflikt endgültig beginnt auszuklingen. Wenn man den Zeitpunkt des jüngsten Berichts im WSJ in den richtigen Kontext stellt, ergibt er viel mehr Sinn. Dies wird hoffentlich mehr Menschen von den eigennützigen politischen Gründen hinter dieser inoffiziellen westlichen Theorie überzeugen.
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Analyse zeigt voreingenommene Berichterstattung gegenüber israelischen Narrativen
Von Patricia Harrity
Die Mainstream-Medien sind seit Langem für ihre voreingenommene Berichterstattung bekannt, die dazu führt, dass sie die öffentliche Meinung kontrollieren, die den parteiischen Ansichten der Eigentümer der Publikationen entspricht. Die MSM-Berichterstattung während der COVID-Ära scheint viele Menschen auf diese Tatsache aufmerksam gemacht zu haben und hat zu einem weniger passiven und misstrauischen Verbraucher geführt, der sich dann in den sozialen Medien informiert, um eine ausgewogenere Perspektive zu erhalten.
Dennoch scheinen die Voreingenommenheit, die Zensur und die Kontrolle der Massenwahrnehmung vergessen worden zu sein, und wieder einmal hat die voreingenommene Berichterstattung der MSM die allgemeine Wahrnehmung beeinflusst und die Zuschauer zu einer verzerrten Sichtweise des Konflikts zwischen Israel und Gaza geführt, wie eine von The Intercept durchgeführte quantitative Analyse zeigt.
Die Analyse zeigt, dass die Medien in den ersten sechs Wochen des Angriffs auf den Gazastreifen „ihre Berichterstattung auf israelische Narrative ausgerichtet haben, die ein düsteres Bild der palästinensischen Seite zeichneten, was die Vermenschlichung der Palästinenser und damit die Erweckung von Sympathien in den USA erschwert“.
Umfragen zeigen jedoch eine Verschiebung der Sympathie für die Palästinenser und weg von Israel mit massiven Generationsunterschieden, die hauptsächlich auf unterschiedliche Nachrichtenquellen zurückzuführen sind. Junge Menschen informieren sich auf Social-Media-Plattformen, und wie wir bereits in der COVID-Ära gesehen haben, vertrauen ältere Menschen immer noch den Mainstream-Quellen und erhalten voreingenommene Berichte von Printmedien und Kabelnachrichten.
The Intercept hat ihre Ergebnisse veröffentlicht, die wir im Folgenden wiedergeben.
DIE BERICHTERSTATTUNG ÜBER DEN GAZA-KRIEG IN DER NEW YORK TIMES UND ANDEREN GROSSEN ZEITUNGEN HAT ISRAEL STARK BEGÜNSTIGT, WIE EINE ANALYSE ZEIGT.
Von den Autoren Adam Johnson, Othman Ali bei The Intercept.

Die Berichterstattung der NEW YORK Times, der Washington Post und der Los Angeles Times über Israels Krieg gegen den Gazastreifen war durchweg einseitig gegen die Palästinenser gerichtet, wie eine Analyse der Berichterstattung der wichtigsten Medien durch Intercept ergab.
Die Printmedien, die eine einflussreiche Rolle bei der Meinungsbildung in den USA über den israelisch-palästinensischen Konflikt spielen, schenkten den beispiellosen Auswirkungen der israelischen Belagerung und Bombardierung auf Kinder und Journalisten im Gazastreifen wenig Beachtung.
Die großen US-Zeitungen betonten unverhältnismäßig stark die israelischen Todesopfer in dem Konflikt, benutzten eine gefühlsbetonte Sprache, um die Tötung von Israelis, aber nicht von Palästinensern zu beschreiben, und berichteten einseitig über antisemitische Taten in den USA, während sie den antimuslimischen Rassismus nach dem 7. Oktober weitgehend ignorierten. Pro-palästinensische Aktivisten haben große Publikationen der israelfreundlichen Voreingenommenheit beschuldigt, wobei die New York Times wegen ihrer Berichterstattung über Gaza Proteste an ihrem Hauptsitz in Manhattan erlebte – ein Vorwurf, der durch unsere Analyse gestützt wird.
Die Open-Source-Analyse konzentriert sich auf die ersten sechs Wochen des Konflikts, von den von der Hamas angeführten Angriffen am 7. Oktober, bei denen 1.139 Israelis und ausländische Arbeiter getötet wurden, bis zum 24. November, dem Beginn des einwöchigen „humanitären Waffenstillstands“, dem beide Parteien zugestimmt hatten, um den Geiselaustausch zu erleichtern. In diesem Zeitraum wurden 14.800 Palästinenser, darunter mehr als 6.000 Kinder, durch die israelische Bombardierung des Gazastreifens getötet. Heute liegt die Zahl der palästinensischen Todesopfer bei über 22.000.
The Intercept hat mehr als 1.000 Artikel aus der New York Times, der Washington Post und der Los Angeles Times über Israels Krieg gegen den Gazastreifen gesammelt und die Verwendung bestimmter Schlüsselbegriffe und den Kontext, in dem sie verwendet wurden, zusammengetragen. Die Auswertungen zeigen ein krasses Ungleichgewicht in der Berichterstattung über Israelis und israelfreundliche Persönlichkeiten im Vergleich zu Palästinensern und pro-palästinensischen Stimmen – mit Verwendungen, die israelische Erzählungen gegenüber palästinensischen bevorzugen.
Diese antipalästinensische Voreingenommenheit in den Printmedien deckt sich mit einer ähnlichen Untersuchung der US-Kabelnachrichten, die die Autoren letzten Monat für The Column durchgeführt haben und die ein noch größeres Missverhältnis ergab.
Der Einsatz für diese routinemäßige Abwertung palästinensischen Lebens könnte nicht höher sein: Während die Zahl der Todesopfer in Gaza steigt, ganze Städte dem Erdboden gleichgemacht und für Jahre unbewohnbar gemacht und ganze Familienlinien ausgelöscht werden, hat die US-Regierung als Israels wichtigster Förderer und Waffenlieferant enormen Einfluss. Die Darstellung des Konflikts durch die Medien bedeutet, dass es weniger politische Schattenseiten gibt, wenn man Israel im Gleichschritt unterstützt.
Die Berichterstattung über die ersten sechs Wochen des Krieges zeichnet der Analyse zufolge ein düsteres Bild der palästinensischen Seite, was die Vermenschlichung der Palästinenser – und damit die Erweckung von Sympathien in den USA – erschwert.
Um diese Daten zu erhalten, suchten wir auf allen drei Nachrichten-Websites nach allen Artikeln, die relevante Wörter (wie „palästinensisch“, „Gaza“, „israelisch“ usw.) enthielten. Anschließend analysierten wir jeden Satz in jedem Artikel und zählten die Anzahl bestimmter Begriffe. Für diese Analyse haben wir alle redaktionellen Beiträge und Leserbriefe ausgelassen. Der Basisdatensatz ist hier verfügbar, und ein vollständiger Datensatz kann per E-Mail an ottoali99@gmail.com angefordert werden.
Unsere Untersuchung der Berichterstattung hat vier Hauptergebnisse.
Unverhältnismäßige Berichterstattung über Todesfälle
In der New York Times, der Washington Post und der Los Angeles Times erscheinen die Worte „israelisch“ oder „Israel“ häufiger als „palästinensisch“ oder Abwandlungen davon, auch wenn die Zahl der palästinensischen Todesfälle die der israelischen bei Weitem übersteigt. Für je zwei palästinensische Todesfälle werden Palästinenser einmal erwähnt. Bei jedem israelischen Todesfall werden Israelis acht Mal erwähnt – das sind 16 Mal mehr pro Todesfall als bei Palästinensern.
Grafik: The Intercept„Abschlachten“ von Israelis, nicht von Palästinensern
Hochemotionale Ausdrücke für die Tötung von Zivilisten wie „Abschlachten“, „Massaker“ und „entsetzlich“ wurden fast ausschließlich für Israelis reserviert, die von Palästinensern getötet wurden, und nicht andersherum. (Wenn die Begriffe in Anführungszeichen und nicht im redaktionellen Teil der Publikation auftauchten, wurden sie bei der Analyse nicht berücksichtigt.)
Der Begriff „Gemetzel“ wurde von Redakteuren und Reportern verwendet, um die Tötung von Israelis im Verhältnis zu Palästinensern mit 60 zu 1 zu beschreiben, und „Massaker“ wurde verwendet, um die Tötung von Israelis im Verhältnis zu Palästinensern mit 125 zu 2 zu beschreiben. „Entsetzlich“ wurde verwendet, um die Tötung von Israelis im Verhältnis zu Palästinensern mit 36 zu 4 zu beschreiben.
Grafik: The InterceptEine typische Schlagzeile der New York Times, die Mitte November über den Anschlag vom 7. Oktober berichtete, lautete: „Sie rannten in einen Luftschutzkeller, um sich in Sicherheit zu bringen. Stattdessen wurden sie abgeschlachtet„. Vergleichen Sie dies mit dem wohlwollendsten Bericht der Times über die palästinensischen Todesopfer in Gaza vom 18. November: „Der Krieg verwandelt Gaza in einen „Friedhof“ für Kinder„. Hier ist „Friedhof“ ein Zitat der Vereinten Nationen und das Töten selbst steht im Passiv. In ihrem eigenen redaktionellen Teil verwendet die Times in ihrem Bericht über die Todesfälle in Gaza keine emotionalen Begriffe, die mit denen in ihrem Bericht über den Angriff vom 7. Oktober vergleichbar wären.
Die Washington Post verwendete in ihrer Berichterstattung über den 7. Oktober mehrmals den Begriff „Massaker„. „Präsident Biden steht unter dem wachsenden Druck von Gesetzgebern beider Parteien, den Iran nach dem Massaker der Hamas zu bestrafen“, heißt es in einem Bericht der Post. In einem Bericht der Zeitung vom 13. November über die israelische Belagerung und Bombardierung, bei der 1 von 200 Palästinensern ums Leben kam, wird das Wort „Massaker“ oder „Gemetzel“ nicht ein einziges Mal verwendet. Die palästinensischen Toten wurden einfach „getötet“ oder „gestorben“ – oft im Passiv.
Kinder und Journalisten
Nur zwei von über 1.100 Nachrichtenartikeln in der Studie erwähnen das Wort „Kinder“ im Zusammenhang mit Kindern im Gazastreifen. Eine bemerkenswerte Ausnahme bildete die New York Times, die Ende November auf der Titelseite über das historische Tempo der Ermordung von palästinensischen Frauen und Kindern berichtete, obwohl in der Schlagzeile keine der beiden Gruppen erwähnt wurde.
Obwohl Israels Krieg gegen den Gazastreifen der vielleicht tödlichste Krieg für Kinder – fast ausschließlich palästinensische – in der modernen Geschichte ist, werden das Wort „Kinder“ und verwandte Begriffe in den Überschriften der von The Intercept untersuchten Artikel kaum erwähnt.
Inzwischen haben die Behörden im Gazastreifen zum Zeitpunkt des Waffenstillstands mehr als 6.000 Kinder getötet, heute sind es mehr als 10.000.
Obwohl Israels Krieg gegen Gaza der vielleicht tödlichste Krieg für Kinder in der modernen Geschichte ist, wird das Wort „Kinder“ in den Schlagzeilen kaum erwähnt.
Obwohl der Krieg gegen den Gazastreifen einer der tödlichsten Kriege der modernen Geschichte für Journalisten – überwiegend Palästinenser – war, taucht das Wort „Journalisten“ und seine Abwandlungen wie „Reporter“ und „Fotojournalisten“ nur in neun von über 1.100 untersuchten Artikeln in den Schlagzeilen auf. Zur Zeit des Waffenstillstands wurden etwa 48 palästinensische Reporter durch israelische Bombardements getötet; heute liegt die Zahl der toten palästinensischen Journalisten bei über 100. Nur 4 der 9 Artikel, die die Worte Journalist/Reporter enthielten, betrafen arabische Reporter.
Auffallend ist das Fehlen von Berichten über die beispiellose Tötung von Kindern und Journalisten, Gruppen, die in der Regel die Sympathie der westlichen Medien auf sich ziehen. Zum Vergleich: In der ersten Woche der Bombardierung des Gazastreifens starben mehr palästinensische Kinder als im ersten Jahr der russischen Invasion in der Ukraine, und dennoch brachten die New York Times, die Washington Post und die Los Angeles Times in den ersten sechs Wochen des Ukraine-Kriegs mehrere persönliche, wohlwollende Berichte über die Notlage der Kinder.
Der bereits erwähnte Bericht der New York Times auf der Titelseite und eine Kolumne der Washington Post sind seltene Ausnahmen von dem Mangel an Berichterstattung über palästinensische Kinder.
Wie bei den Kindern konzentrierten sich die New York Times, die Washington Post und die Los Angeles Times auf die Risiken für Journalisten im Ukraine-Krieg und veröffentlichten mehrere Artikel, in denen die Gefahren der Berichterstattung über den Krieg in den ersten sechs Wochen nach dem Einmarsch Russlands ausführlich beschrieben wurden. In den ersten Tagen des Ukraine-Krieges wurden sechs Journalisten getötet, während es in den ersten sechs Wochen der israelischen Bombardierung des Gazastreifens 48 Tote gab.
Die Asymmetrie in der Berichterstattung über Kinder ist nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ. Am 13. Oktober veröffentlichte die Los Angeles Times einen Bericht der Associated Press, der in einer neuen Registerkarte geöffnet wurde und in dem es hieß: „Das Gesundheitsministerium von Gaza gab am Freitag bekannt, dass 1.799 Menschen in dem Gebiet getötet wurden, darunter mehr als 580 unter 18 Jahren und 351 Frauen. Beim Angriff der Hamas am vergangenen Samstag wurden in Israel mehr als 1.300 Menschen getötet, darunter Frauen, Kinder und junge Besucher eines Musikfestivals.“ Beachten Sie, dass junge Israelis als Kinder bezeichnet werden, während junge Palästinenser als Menschen unter 18 Jahren beschrieben werden.
Während der Diskussionen über den Gefangenenaustausch wurde diese häufige Weigerung, Palästinenser als Kinder zu bezeichnen, noch deutlicher: Die New York Times sprach in einem Fall davon, dass „israelische Frauen und Kinder“ gegen „palästinensische Frauen und Minderjährige“ ausgetauscht würden. (Palästinensische Kinder werden später in dem Bericht als „Kinder“ bezeichnet, wenn die Ergebnisse einer Menschenrechtsgruppe zusammengefasst werden.)
In einem Bericht der Washington Post vom 21. November, in dem das Waffenstillstandsabkommen angekündigt wurde, wurden palästinensische Frauen und Kinder gänzlich ausgelassen: „Präsident Biden sagte in einer Erklärung am Dienstagabend, dass ein Abkommen zur Freilassung von 50 Frauen und Kindern, die von der Hamas im Gazastreifen als Geiseln gehalten werden, im Austausch für 150 palästinensische Gefangene, die von Israel festgehalten werden.“ In dem Brief wurden palästinensische Frauen und Kinder überhaupt nicht erwähnt.
Berichterstattung über Hass in den USA
Auch wenn es darum geht, wie der Gaza-Konflikt in den USA zu Hass führt, schenkten die großen Zeitungen antisemitischen Angriffen mehr Aufmerksamkeit als Angriffen gegen Muslime. Insgesamt lag der Schwerpunkt überproportional auf dem Rassismus gegenüber jüdischen Menschen im Vergleich zum Rassismus gegenüber Muslimen, Arabern oder solchen, die als solche wahrgenommen werden. Während des Untersuchungszeitraums der Studie von The Intercept erwähnten die New York Times, die Washington Post und die Los Angeles Times mehr Antisemitismus als Islamophobie (549 gegenüber 79) – und das war noch vor der Metakontroverse „Campus-Antisemitismus“, die von den Republikanern im Kongress ab der Woche vom 5. Dezember inszeniert wurde.
Trotz zahlreicher öffentlichkeitswirksamer Fälle von Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus während des Erhebungszeitraums bezogen sich 87 Prozent der Nennungen von Diskriminierung auf Antisemitismus gegenüber 13 Prozent Nennungen von Islamophobie, einschließlich verwandter Begriffe.
Eine Projektion erklärt die Washington Post zur „Mitschuldigen am Völkermord“ während eines Marsches für Gaza an einem weltweiten Aktionstag für Palästina, 12. Oktober 2023. Foto: Allison Bailey/NurPhoto via APWenn große Zeitungen versagen
Insgesamt wird über die israelischen Tötungen im Gazastreifen nicht in dem Maße berichtet, wie über den Tod von Israelis am 7. Oktober, weder vom Umfang noch vom emotionalen Gewicht her. Diese Tötungen werden meist als willkürlich hohe, abstrakte Zahlen dargestellt. Auch werden die Tötungen nicht mit emotionalen Begriffen wie „Massaker“, „Gemetzel“ oder „entsetzlich“ beschrieben. Die Tötungen israelischer Zivilisten durch die Hamas werden durchweg als Teil der Strategie der Gruppe dargestellt, während über die palästinensischen Tötungen von Zivilisten fast so berichtet wird, als handele es sich um eine Reihe einmaliger Fehler, die tausendfach begangen wurden, obwohl es zahlreiche Hinweise auf Beweise gibt, die auf die Absicht Israels hinweisen, Zivilisten und zivile Infrastruktur zu schädigen.
Das Ergebnis ist, dass die drei großen Zeitungen nur selten über die Palästinenser berichten. Trotz dieser Asymmetrie zeigen Umfragen eine Verschiebung der Sympathie für die Palästinenser und weg von Israel unter den Demokraten, mit massiven Spaltungen zwischen den Generationen, die zum Teil durch einen großen Unterschied in den Nachrichtenquellen bedingt sind. Im Großen und Ganzen werden junge Menschen durch TikTok, YouTube, Instagram und Twitter über den Konflikt informiert, während ältere Amerikaner ihre Nachrichten aus Printmedien und Kabelnachrichten beziehen.
Die voreingenommene Berichterstattung in den großen Zeitungen und den Mainstream-Fernsehnachrichten beeinflusst die allgemeine Wahrnehmung des Krieges und lenkt die Zuschauer auf eine verzerrte Sicht des Konflikts. Dies hat dazu geführt, dass pro-israelische Experten und Politiker die pro-palästinensischen Ansichten auf „Fehlinformationen“ in den sozialen Medien schieben.
Analysen von Printmedien und Kabelnachrichten machen jedoch deutlich, dass, wenn eine Gruppe von Medienkonsumenten ein verzerrtes Bild erhält, es diejenigen sind, die ihre Nachrichten von etablierten Massenmedien in den USA beziehen.
Quelle: The Intercept https://theintercept.com/2024/01/09/newspapers-israel-palestine-bias-new-york-times/
Der grundlegende Datensatz ist hier verfügbar
Der vollständige Datensatz kann per E-Mail an ottoali99@gmail.com angefordert werden.
Deutschland im „Krisenmodus“ – kein Ende in Sicht
Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat den Begriff „Krisenmodus“ zum Wort des Jahres 2023 gewählt. Ich weiß nicht, ob es jemals einen Gewinner in Folge gegeben hat, aber „Krisenmodus“ hat gute Chancen, es 2024 zu wiederholen.
Die derzeitige Regierungskoalition hat fast jegliches Vertrauen in der Bevölkerung verloren und ist dennoch fest entschlossen, die Situation für die große Mehrheit der Deutschen weiter zu verschlechtern. Die Grünen drängen auf mehr Krieg, die Freien Demokraten wollen weitere Kürzungen bei den Sozialausgaben, und Bundeskanzler Olaf Scholz und seine SPD stehen in der Mitte, nehmen das Schlimmste von beiden Seiten und führen Deutschland in den Ruin.
Die Entscheidungsfindung des Kanzlers wird nach einem weihnachtlichen Covid-19-Anfall wahrscheinlich nicht besser werden – wenn er noch lange im Amt bleibt (mehr dazu weiter unten).
An der internationalen Front, so die Deutsche Welle, müsse Berlin in diesem Jahr „Wege finden, mit zwei Kriegen, einem zunehmend aggressiven China und einer Weltordnung im Umbruch umzugehen“.
Unter der Führung der schlecht ausgerüsteten und übermütigen Grünen Annalena Baerbock hat Deutschland eine katastrophale Außenpolitik betrieben, die sich auch innenpolitisch ausgewirkt hat. Die Abkopplung von der russischen Energieversorgung hat die Staatskassen geleert, gleichzeitig will Berlin neben den bereits in die Ukraine geschickten Geldern und Waffen die Militärausgaben erhöhen und sich stärker einmischen. Nachdem die Rechnung in diesen Bereichen aufgegangen ist, wird nun der Ruf nach neuer fiskalischer Verantwortung laut, was Kürzungen bei den Sozialausgaben im eigenen Land bedeutet.
Eine verpfuschte Energiewende unter der Führung der Grünen, die zu einem Zusammenbruch der Industrie und höheren Preisen für die Verbraucher geführt hat, sowie Militarisierung und Sparmaßnahmen haben sich als schreckliche Kombination für den Durchschnittsbürger erwiesen. Und die Daten sind düster.
Die Inflation ist nach wie vor problematisch, die Wirtschaft schrumpft, weil die Industrie schrumpft, die Exporte nach China gehen zurück und es gibt ständigen Druck von den Atlantikern, die weitere Kürzungen fordern, der Lebensstandard sinkt, es herrscht politische Lähmung in den meisten Fragen, mit Ausnahme der Sozialkürzungen und der Erhöhung der Militärausgaben, die Wohlstandsunterschiede nehmen zu und die Industrie verlässt weiterhin das Land:
Schlechte Nachrichten aus Deutschland. Einer der weltweit führenden Hersteller nahtloser Rohre, Vallourec, hat die Produktion dieser Produkte in Deutschland eingestellt. Das Werk des Unternehmens in Mülheim an der Ruhr wird zum 31. Dezember endgültig geschlossen. Die Entscheidung, die Vallourec-Werke in Düsseldorf und Mülheim zu schließen, wurde im Mai letzten Jahres aufgrund der hohen Energiepreise bekannt gegeben. Danke Scholz. Ich bin selbst ein ehemaliger Metallurg. Um ehrlich zu sein, hat mich diese „Beerdigungszeremonie“ fast zu Tränen gerührt. Erfahrenere Männer, Ernährer der Familie, die ihr Leben harter Arbeit gewidmet haben, aber von einer Gesellschaft, die nur Hipster schätzt, die nutzlosen Mist vor dem Computer machen, für „nutzlos“ erklärt werden.
Bad news from Germany.
One of the world leaders in the production of seamless pipes, Vallourec, has closed the production of these products in Germany.
The company’s plant in Mülheim an der Ruhr will close permanently on December 31.
The decision to close the Vallourec plants… pic.twitter.com/Q2HuTsvvrg
— Zlatti71 (@djuric_zlatko) December 23, 2023
Im ganzen Land gibt es derzeit Proteste der Landwirte gegen die Entscheidung der Regierung, die Steuervergünstigung für Agrardiesel abzuschaffen.
In seiner Neujahrsansprache huldigte Scholz dem „Krisenmodus“ (und beschuldigte fälschlicherweise Putin, „uns den Gashahn zuzudrehen“), indem er das Märchen verbreitete, die Krisen in Deutschland seien eine Aneinanderreihung von Pech und nicht das Ergebnis der Regierungspolitik. Er schloss mit den Worten:
Wenn wir das begreifen, wenn wir uns mit diesem Respekt begegnen, dann brauchen wir keine Angst vor der Zukunft zu haben, dann kann 2024 ein gutes Jahr für unser Land werden, auch wenn manches anders kommt, als wir es heute, am Vorabend dieses Jahreswechsels, erwarten.
Solch inhaltsleere Rhetorik ist ein Zeichen dafür, dass Scholz weiß, dass der Weg, auf dem sich das Land derzeit befindet, zum Scheitern verurteilt ist, und dennoch nichts unternimmt, um ihn zu ändern. Falls jemand zugesehen hat, war dies eine weitere Erinnerung daran, warum Scholz‘ Zustimmungswerte auf miserable 26 Prozent gesunken sind und er und/oder seine Regierung bald auf ein vorzeitiges Ende zusteuern könnten.
Zerbricht die Regierung?
Nach deutschem Recht ist die derzeitige Zombie-Koalition schwer zu beenden, aber nicht unmöglich. Aus POLITICO EU:
Um eine Wiederholung der unruhigen Politik der Weimarer Zeit zu vermeiden, die zum Aufstieg des Nationalsozialismus beigetragen hatte, wollten die Verfasser des deutschen Nachkriegsgrundgesetzes Stabilität durch ein politisches System sichern, in dem Konflikte schnell und möglichst störungsfrei gelöst werden sollten.
Deshalb haben sie die Hürden für schnelle Wahlen hoch gelegt. Nur der Bundeskanzler kann im Parlament die Vertrauensfrage stellen, nur der Bundespräsident Neuwahlen ausschreiben. Deshalb sind Vertrauensfragen in Deutschland selten (es gab erst fünf) und meist taktische Manöver von Kanzlern, die ihre politische Position stärken wollen.
Der einzige Fall, in dem ein Bundeskanzler unfreiwillig abgewählt wurde, war 1982, als die FDP das Bündnis mit der SPD aufkündigte und Bundeskanzler Helmut Schmidt zur Vertrauensfrage zwang, die er verlor.
Die von Scholz geführte Regierung hat gerade noch eine Hürde genommen, die zu ihrem Sturz hätte führen können. Die Mitglieder der vermeintlich fiskalkonservativen FDP stimmten kürzlich in einer parteiinternen Urabstimmung über den Verbleib in der Koalition ab. Allerdings sprachen sich nur 52 Prozent für einen Verbleib aus. Die Zeit in der Regierung war für die FDP katastrophal, ihr Rückhalt in der Bevölkerung ist von 11,5 Prozent bei der Bundestagswahl 2021 auf heute rund fünf Prozent gesunken; sollte sie bei der nächsten Wahl unter fünf Prozent fallen, würde dies das Ausscheiden aus dem Bundestag bedeuten. Die FDP ist nun entschlossen, ihre Opposition gegen Staatsausgaben wiederzuentdecken.
Dies wird zu weiteren Reibereien mit den beiden anderen Parteien in der Ampelkoalition führen. Während die Koalition vor sich hin dümpelt, könnte Scholz bereit sein, das Schiff zu verlassen, oder seine Gefolgsleute sind bereit, ihn über Bord zu werfen.
Umbruch auf breiter Front – Scholz‘ Rücktritt?
Wie es weitergeht, ist noch völlig offen. Das neue Wahlgesetz wird derzeit angefochten, die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die Verbotsdrohungen gegen die eine oder andere Partei wahr gemacht werden, und wer weiß, wie viel schlimmer (oder besser, wenn man optimistisch ist) die Situation sein wird, wenn die Wahlen endlich stattfinden.
Die jüngste Überraschung war die Meldung der deutschen Boulevardzeitung „Bild“, dass Scholz wegen seiner Verstrickung in Skandale aus der Zeit vor seiner Kanzlerschaft bald zurücktreten werde.
Olaf Scholz könnte das Amt des deutschen Bundeskanzlers Anfang 2024 verlassen, behauptet Bild. Scholz könnte 2024 vorzeitig in den Ruhestand gehen und durch Verteidigungsminister Boris Pistorius ersetzt werden, der kürzlich die Rangliste der beliebtesten deutschen Politiker anführte.
Olaf Scholz may leave the post of German Chancellor early in 2024, claims Bild.
Scholz may retire early in 2024, and could be replaced by Defense Minister Boris Pistorius, who recently topped the ranking of the most popular German politicians. pic.twitter.com/ilLnZLeAx5
— Clash Report (@clashreport) January 2, 2024
Damit soll den Wählern ein Wechsel vorgegaukelt werden, obwohl die bisherige Politik fortgesetzt wird. Der beliebteste Politiker Deutschlands, Verteidigungsminister Boris Pistorius, ebenfalls von der SPD, soll Scholz ersetzen. Er wird von 55 Prozent der SPD-Wähler, 58 Prozent der Grünen-Wähler und 48 Prozent der FDP-Wähler unterstützt, aber auch von 56 Prozent der konservativen Oppositionspartei CDU/CSU.
Die öffentliche Unterstützung für Pistorius ist trotz der militärischen Probleme allgegenwärtig. Die Entscheidung, eine Brigade in Litauen zu stationieren, begrüßte Pistorius als „historischen Moment“. Allerdings wurde schnell klar, dass Deutschland nicht nur zu wenig Personal hat, sondern auch Engpässe von Artilleriegranaten bis zu Zelten – ein Problem, das sich durch die Entsendung einer ausgerüsteten Brigade ins Ausland noch verschärfen würde. Man könnte dies als Versuch der Militärs abtun, ihre Haushaltszahlen aufzubessern:
Pistorius verschärft regelmäßig die Bedrohung durch Russen und Chinesen und fordert, Deutschland müsse nicht nur mehr Geld für die Aufrüstung ausgeben, sondern auch über die Wiedereinführung der Wehrpflicht nachdenken. Im Dezember sagte er der „Welt“:
Ich schaue mir Modelle an, wie das schwedische, wo alle jungen Männer und Frauen eingezogen werden und nur wenige den Grundwehrdienst leisten. Ob so etwas auch bei uns denkbar wäre, gehört zu diesen Überlegungen.
Das viele Geld und die Arbeitskräfte würden für Einsätze in „Ländern gebraucht, die nicht unbedingt unsere Werte teilen“. Das sei die einzige Möglichkeit, sagt Pistorius, denn „die Alternative wäre, keine Kontakte mehr zu diesen Ländern zu haben und sie einfach den Russen und Chinesen zu überlassen, und das wäre viel gefährlicher“.
Die zweitbeliebteste Politikerin Deutschlands denkt ähnlich wie Pistorius – mit einem kleinen Unterschied. Außenministerin Annelena Baerbock plädiert seit Langem für einen interventionistischeren Ansatz, indem sie ihre Definition von Feminismus zur Grundlage der Berliner Außenpolitik macht. Von allen beunruhigenden Äußerungen Baerbocks ist ihr Hillary-Cinton-artiges Bemühen, die Schrecken des Krieges mit feministischem Empowerment zu bemänteln, wohl die beunruhigendste. Vergangenes Jahr widmete sie diesem Thema eine ganze Rede, in der sie dieses Verkaufsargument für die Ukraine aufgriff:
Denn „wenn Frauen nicht sicher sind, dann ist niemand sicher“. Das sagte eine ukrainische Frau zu mir, als wir in der Nähe der Kontaktlinie im Osten der Ukraine standen – vor dem 24. Februar 2022.
Zweifellos fühlen sich die Frauen und alle Ukrainerinnen und Ukrainer jetzt viel sicherer, genauso wie die Frauen in Gaza:
Israel kann auf unsere standhafte Solidarität im Kampf gegen den blinden Terrorismus zählen. Raketen aus Gaza fliegen weiterhin in Richtung Israel. Die Menschen machen sich weiterhin Sorgen um das Schicksal der Geiseln – sie müssen alle sofort freigelassen werden.
#Israel can count on our staunch solidarity in the fight against blind terrorism. Rockets from Gaza continue to fly towards Israel. People continue worry about the fate of the hostages – they must all be released immediately. @ABaerbock in Israel. 1/2 pic.twitter.com/2XCXbCnS0u
— GermanForeignOffice (@GermanyDiplo) January 7, 2024
Die Popularität von Pistorius und Baerbock ist verwirrend, weil die Öffentlichkeit ihre Positionen ablehnt. Aus der Deutschen Welle:
Laut einer Umfrage der gemeinnützigen Körber-Stiftung vom September sprachen sich 54 Prozent der Befragten dafür aus, dass sich Deutschland bei internationalen Krisen stärker zurückhalten sollte. Nur 38 Prozent wünschten sich ein stärkeres Engagement – der niedrigste Wert seit Beginn der Umfragen im Jahr 2017, als er bei 52 Prozent lag.
Zudem lehnen 71 Prozent der Befragten eine militärische Führungsrolle Deutschlands in Europa ab. Die Deutschen wollen offenbar primär eines: Ruhe vor den Turbulenzen der Weltpolitik.
Pistorius und Baerbock versprechen das Gegenteil, ebenso wie der drittbeliebteste Politiker, Oppositionsführer Friedrich Merz, Vorsitzender der bürgerlichen CDU, die in den Umfragen weiter vorn liegt:

Etwa jeder dritte Wähler würde einer der drei Regierungsparteien seine Stimme geben. Eine CDU-geführte Regierung wäre zwar nur eine andere Seite derselben Medaille, könnte aber noch schlimmer sein als die derzeitige Koalition. Merz, ein ehemaliger Unternehmensjurist, der in zahlreichen Aufsichtsräten von Unternehmen saß, darunter BlackRock Deutschland, würde sich wahrscheinlich für eine noch schnellere Finanzialisierung des Landes entscheiden.
Die Umfragewerte für die CDU und ihr möglicher Kurs nach einer Regierungsübernahme sind allerdings mit einigen Vorbehalten zu betrachten. Wie NC-Leser Voislav:
Es gibt einige Dinge zu bedenken. Deutschland hat gerade ein neues Wahlgesetz verabschiedet, das von der CDU mit einer Verfassungsklage angefochten wird. Das Gesetz zielt darauf ab, die Sitze in den Wahlkreisen auf der Grundlage der Wählerstimmen zu verteilen, was der CSU/CDU schaden wird, da ihr Anteil an den Wahlkreissitzen in der Vergangenheit höher war als der, den sie auf der Grundlage der Wählerstimmen erhalten hätte. Auch bei der letzten Bundestagswahl lag die CSU/CDU in den Umfragen in den 30ern, erhielt aber nur 24% der Stimmen. Es ist also möglich, dass die deutschen Umfragemodelle ihren Stimmenanteil überschätzen.
Beide Faktoren könnten die Regierungsbildung für die CSU/CDU erschweren und sie zu einer Koalition mit der SDP und den Grünen (einer sogenannten Ampelkoalition) zwingen. Die letzte große Koalition hat der CSU/CDU bei der nächsten Wahl geschadet, sodass ich davon ausgehe, dass es intern großen Widerstand gegen eine solche Koalition geben würde. Eine Koalition mit der AfD wäre für die Basis angenehmer. Sie könnte auch als Deckmantel dienen, um die Energiepolitik in Bezug auf russisches Gas rückgängig zu machen, die bei ihren Hauptunterstützern, den westdeutschen Industriellen und Wirtschaftsinteressen, unpopulär ist.
Merz hat eine Zusammenarbeit mit der Alternative für Deutschland (AfD) ausgeschlossen, aber diese Position könnte sich aufweichen. Im September benötigten die Christdemokraten und die wirtschaftsfreundlichen Freien Demokraten Stimmen, um die Landesregierung bei einem entscheidenden Haushaltsgesetz zu schlagen. Sie wandten sich an die AfD.
Gemeinsam gelang es, eine Steuersenkung gegen den Willen der Linkskoalition durch den Thüringer Landtag zu bringen. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sagte, seine Partei lehne eine Koalition mit der AfD weiterhin ab.
Die AfD ist eine völkisch-nationalistische Partei mit neonazistischen Zügen, die nach eigenem Bekunden eine „Deutschland zuerst“-Politik betreiben will – auch wenn ihr Deutschlandbegriff die Millionen Migranten im Land nicht unbedingt einschließt.
Über die AfD habe ich bereits in früheren Beiträgen geschrieben: Die Partei hat ein faschistisches Element, aber ihr jüngstes Wachstum ist größtenteils auf die Enttäuschung über die etablierten Parteien zurückzuführen, die nicht auf die Sorgen der Wähler eingehen:
Unter den AfD-Anhängern machen Personen mit neonazistischen Einstellungen rund 13 Prozent aus. Personen mit rechtsextremistisch-autoritären Einstellungen machen weitere 43 Prozent aus, sodass 44 Prozent derjenigen, die ihre Unterstützung für die Partei bekunden, dies ohne eine generelle Identifikation mit rechtsextremer Politik tun.
Für etwa die Hälfte der potenziellen AfD-Wähler ist die Wahlentscheidung eine Frage der Überzeugung. Für einen großen Teil der AfD-Wählerschaft ist ihre Wahlentscheidung aber auch ein Signal – vermutlich an den vermeintlichen Mainstream -, dass sie mit dem Status quo unzufrieden sind und nicht glauben, dass ihre Stimme sonst gehört wird. Auf die Frage, warum sie bei der nächsten Wahl die AfD wählen würden – was 22 Prozent der Befragten angaben – antworteten 78 Prozent, dass dies ein Zeichen ihrer Unzufriedenheit mit der „aktuellen Politik“ sei, wobei 71 Prozent insbesondere die Migrationspolitik nannten…
Insgesamt scheint die Schlussfolgerung aus den Umfragen recht eindeutig zu sein. Es hat keinen generellen Rechtsruck gegeben. Neben einer rechtsextremen Basis, die 15 Prozent der Bevölkerung ausmacht, zieht die AfD eine Protestwählerschaft an, die sie auf gut 20 Prozent bringt. Dahinter stehen die Unzufriedenheit mit der Migrationspolitik und eine allgemeine Angst vor einer sozialen Krise.
Diese Umfrage stützt die Schlussfolgerungen von Manès Weisskircher, der am Institut für Politikwissenschaft der Technischen Universität Dresden über soziale Bewegungen, politische Parteien, Demokratie und die extreme Rechte forscht. Er argumentiert, dass die Unterstützung für die AfD, die in Ostdeutschland am stärksten ist, vorwiegend auf drei Faktoren zurückzuführen ist:
- Die neoliberale „große Transformation“, die die ostdeutsche Wirtschaft massiv verändert hat und nach wie vor zu Abwanderung und Angst um die eigenen wirtschaftlichen Perspektiven führt.
- Ein anhaltendes Gefühl der Marginalisierung unter den Ostdeutschen, die sich seit der Wiedervereinigung nicht vollständig integriert fühlen und vor diesem Hintergrund eine liberale Zuwanderungspolitik ablehnen.
- Eine tiefe Unzufriedenheit mit dem Funktionieren des politischen Systems und Zweifel an der politischen Partizipation.
Anstatt zu versuchen, dem Anstieg der AfD-Anhängerschaft mit konkreter Politik zu begegnen, wird die Partei spioniert, und der Staat nähert sich ihrem Ausschluss von den Wahlen an. Anfang Dezember stufte der Verfassungsschutz den sächsischen Landesverband der AfD als „Gefahr für die Demokratie“ ein.
Die Wählerinnen und Wähler wollen das nicht wahrhaben. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey und der Sächsischen Zeitung vom 18. Dezember bis zum 1. Januar konnte die AfD ihre Zustimmung mit 37 Prozent gegenüber der CDU mit 33 Prozent lediglich steigern.
Die deutschen Eliten glauben wahrscheinlich, dass ein Verbot der Partei, das effektiv ein Viertel der Bevölkerung entrechten würde, eine Stabilisierung bringen und eine Fortsetzung der aktuellen Politik ermöglichen würde, aber es ist genauso wahrscheinlich, dass es zu einem beschleunigten Zusammenbruch und einem Chaos auf Weimarer Niveau führen würde.
Und doch würde ein solcher Schritt genau zu der Standardreaktion in Deutschland (wie auch im gesamten Westen heutzutage) passen, die darin besteht, den Wähler als dumm, rassistisch oder faschistisch zu diskreditieren, und oft sogar alles drei.
Nehmen Sie die Proteste der Bauern, die derzeit in ganz Deutschland stattfinden. Anstatt auf ihre wirklichen Beschwerden einzugehen, besteht die Antwort der Regierung größtenteils darin, sie als Rassisten oder Faschisten zu beschimpfen. Der Wirtschaftsminister der Grünen, Robert Habeck, sagte dies über die Proteste: „Es kursieren Aufrufe mit Putschfantasien, es bilden sich extremistische Gruppen und es werden offen ethnisch-nationalistische Symbole gezeigt.“
Der Versuch, die Bauern zu diskreditieren, stützt sich auf die Tatsache, dass die AfD die Proteste unterstützt und auf Folgendes:
An einer Kundgebung in Berlin nahmen laut „Spiegel“ neben Mitgliedern der AfD auch Mitglieder mehrerer rechtsextremer Gruppierungen teil, darunter „Die Heimat“ und „Der Dritte Weg“. In Dresden zeigte ein Video in den sozialen Medien, wie Menschen mit Fahnen der rechtsextremen Partei Freies Sachsen mit der Polizei zusammenstießen.
Nun, okay. Ich bin mir nicht sicher, inwiefern das ihre Beschwerden entkräftet, die hier zusammengefasst sind: „Bei einem Betrieb wie meinem würde ich etwa 10.000 Euro verlieren“, sagt Landwirt Ralf Huber aus Bayern. „Das ist eine Katastrophe für unsere Betriebe.“
Das Verrückte an den Bemühungen, Menschen, die mit realen wirtschaftlichen und anderen politischen Missständen zu kämpfen haben, als Faschisten abzustempeln, ist, dass es viele Beweise dafür gibt, dass diese Missstände, wenn sie ignoriert werden, die Wurzeln des Faschismus wachsen lassen können. Eine Studie aus dem Jahr 2021, die im Journal of Economic History veröffentlicht wurde, zeigte, dass Wahldaten aus tausend Landkreisen und hundert Städten für vier Wahlen zwischen 1930 und 1933 zeigten, dass die Unterstützung für die Nazipartei in Gebieten größer war, die stärker von Sparmaßnahmen betroffen waren.
Eine weitere Studie aus dem Jahr 2002, die in The Political Costs of Austerity:
Haushaltskonsolidierungen führen zu einem deutlichen Anstieg des Stimmenanteils extremer Parteien, zu einem Rückgang der Wahlbeteiligung und zu einer zunehmenden politischen Fragmentierung. Wir verdeutlichen den engen Zusammenhang zwischen negativen wirtschaftlichen Entwicklungen und der Unterstützung extremer Parteien durch die Wähler, indem wir zeigen, dass Sparmaßnahmen hohe wirtschaftliche Kosten durch einen Rückgang des BIP, der Beschäftigung, der privaten Investitionen und der Löhne verursachen. Austeritätsbedingte Rezessionen erhöhen die politischen Kosten von Wirtschaftsabschwüngen erheblich, indem sie das Misstrauen in das politische Umfeld verstärken.
Hoffnung für die Linke?
Am Montag stellte Sahra Wagenknecht ihre neu gegründete Partei vor. Das „Sarah Wagenknecht Bündnis (BSW) – Vernunft und Fairness“ konzentriert sich vorwiegend auf Themen der Arbeiterklasse, darunter die Wiederherstellung der Beziehungen zu Russland und die Überprüfung der Übereinstimmung deutscher Interessen mit denen Washingtons. Eine kurze Zusammenfassung von Wagenknechts Positionen aus dem Tagesspiegel:
Wagenknecht hat sich als scharfe Kritikerin der Ukraine-Politik der Bundesregierung und der Energiesanktionen gegen Russland positioniert. Sie ist für den Import von billigem Erdgas und gegen eine zu strenge Klimaschutzpolitik. Außerdem setzt sie sich für eine Begrenzung der Zuwanderung ein. Die Grünen haben sie wiederholt als gefährlichste Partei bezeichnet. Eine Umfrage der Bild am Sonntag ergab zudem, dass 27 Prozent der Deutschen die Partei unter Wagenknecht wählen würden.
Andere Umfragen zeigen, dass Wagenknechts Partei bereits beliebter ist als die kriegslüsternen Grünen. Sollte sich die BSW als populär erweisen, muss Wagenknecht damit rechnen, in den Medien noch stärker an den Pranger gestellt zu werden, als sie es ohnehin schon ist. Schon jetzt steht die Partei in der Kritik, weil von den rund 1,1 Millionen Euro Spenden 75 Euro aus Russland kamen (gegenüber 7.086 Euro aus den USA).
Auch innerhalb der Linken hat Wagenknecht seine Kritiker. Oliver Nachtwey schreibt in der New Left Review: „Indem Wagenknechts Gegenprogramm ‚globalistischen‘ Institutionen nationale Institutionen gegenüberstellt, bietet es nichts anderes als eine unwahrscheinliche Rückkehr zum goldenen Zeitalter des Kapitalismus“. Zu den Begriffen „Souveränität“ und „industrieller Wettbewerb“ schreibt Nachtwey:
Beide Konzepte, die in den Arbeiten von Soziologen wie Wolfgang Streeck und Anthony Giddens eine wichtige Rolle spielen, sind aus marxistischer Sicht fragwürdig, weil sie Internationalismus durch Nationalkeynesianismus und Kooperation durch kapitalistische Konkurrenz ersetzen. Die Rückkehr zu einem eingebetteten nationalen Wohlfahrtsstaat in einer Welt, in der Kapitalströme und Produktionsbeziehungen transnational geworden sind, ist schwierig, und es besteht die Gefahr, dass dieses Projekt am Ende nur eine regressive Form der Politik hervorbringt. Wagenknecht ist ein Beispiel für diese Gefahr. Ihr singulärer Fokus auf Resozialisierung hat eine Politik der Klasse durch eine Politik der Nation ersetzt.
Vielleicht ist diese Resozialisierung ein notwendiger erster Schritt. Wie Michael Hudson in seinem Buch The Destiny of Civilization schreibt:
Es gibt immer noch die Tendenz, Nationalismus als Rückschritt zu betrachten. Aber für das Ausland ist der Ausbruch aus dem heutigen unipolaren globalen System der US-zentrierten Finanzialisierung die einzige Möglichkeit, eine lebensfähige Alternative zu schaffen, die dem Versuch des Neuen Kalten Krieges widerstehen kann, jedes alternative System zu zerstören und der Welt US-Klientendiktaturen aufzuzwingen.
Es wäre ein lohnendes Experiment für Deutschland, dies herauszufinden. Natürlich wäre der einfachste Weg für Deutschland, sich aus seiner gegenwärtigen Misere zu befreien, das Undenkbare zu tun: sich mit Russland zu versöhnen. Das würde zwar nicht die Zeit zurückdrehen und das deutsche Wirtschaftsmodell wiederherstellen, aber es würde den Schmerz lindern. Es würde zumindest bedeuten, dass die Sozialausgaben nicht gekürzt werden müssten, um mehr für Militarisierung und Energiesubventionen ausgeben zu können.
Die Tatsache, dass sowohl die AfD als auch Wagenknecht immer noch als Putin-Apologeten angegriffen werden, weil sie diese Denkweise vorschlagen, deutet darauf hin, dass der Krisenmodus noch schlimmer wird, bevor er besser wird.
Rote Linie überschritten: Österreich führt Enteignungen als Strafmaßnahme für Raser ein
Am 1. März 2024 tritt eine Novelle der Straßenverkehrsordnung in Kraft, die es in sich hat: Rasern droht dann die Enteignung – die Behörden können ihnen ihre Autos abnehmen und sie versteigern. Dient die Aushebelung des Grundrechts auf Unverletzlichkeit des Eigentums wirklich der Verkehrssicherheit? Die MFG warnt vor einem Dammbruch und wirft die Frage auf: Wo soll das enden? Wer verdient es nach Ansicht der Regierung als Nächstes, derartig in seinen Grundrechten beschnitten zu werden? Vielleicht all jene, die dem Verbrenner treu bleiben, statt auf ein E-Auto umzusatteln – oder aber Hausbesitzer, die mit Gas oder Öl heizen, statt brav eine Wärmepumpe einbauen zu lassen?
Nachfolgend lesen Sie die Pressemitteilung der MFG:
Der Staat Österreich will Schnellfahrer durch Abnahme des Autos enteignen – MFG befürchtet „Dammbruch“
Ab März 2024 will der Staat Österreich die Möglichkeit schaffen, Autofahrer, die zu schnell unterwegs sind, enteignen zu können. MFG Österreich sieht hier eine rote Linie überschritten: „Wer über Enteignungen nachdenkt, geht in Richtung Totalitarismus. Wer weiß, wo das endet. Vielleicht sind Hausbesitzer, die keine Wärmepumpe einbauen wollen, die nächsten. Oder Autofahrer, die nicht auf E-Autos umsteigen wollen. Klingt unrealistisch, könnte aber in den nächsten Jahren durchaus Realität werden.“
Am 1. März 2024 tritt eine Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) in Kraft.
Künftig soll es bei rücksichtslosen und gefährlichen Geschwindigkeitsüberschreitungen die Möglichkeit geben, das Auto abzunehmen und zu versteigern – was einer Enteignung gleichkommt. Als „Dammbruch“ bezeichnet MFG diese Regelung. Aktuell kann der Führerschein wegen Schnellfahrens bis zu 6 Monate weg sein. Bei Unfällen mit Personenschäden sind, je nach Schwere, empfindliche Strafen möglich. Im Falle von fahrlässiger Tötung beispielsweise sind Haftstrafen von bis zu zwei Jahren und Geldstrafen von bis zu 720 Tagessätzen möglich. Bei fahrlässiger Gemeingefährdung ist eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr möglich. „Hier kann man eine empfindliche Verschärfung durchaus andenken. Enteignungen müssen aber eine rote Linie bleiben“, so MFG-Familiensprecherin Dagmar Häusler.
„Es gibt mehr als genug Möglichkeiten, rücksichtslose Autofahrer und Raser mit der vollen Härte des Gesetzes zu bestrafen. Gegebenenfalls kann man die Möglichkeiten noch entsprechend ausweiten. Über Enteignungen zu reden, ist aber eine rote Linie“, äußerst sich auch MFG-Ehrenobmann Dr. Michael Brunner ablehnend zu der neuen Regelung. Dahinter stecke ein ganz anderer Gedanke, so Brunner: „Es geht keineswegs um die Verkehrssicherheit, sondern um die weitere Mobilitätseinschränkung der Bevölkerung.“
„Das Grundrecht der Unverletzlichkeit des Eigentums gehört in Bezug auf Fahrzeuge damit der Vergangenheit an.“
MFG-Ehrenobmann Dr. Michael Brunner
Michael Brunner warnt auch in seiner Rolle als emeritierter Rechtsanwalt vor dem Thema Enteignungen: „Diese Regelungen sind den Grundrechten diametral entgegengesetzt, es fehlt jegliche Verhältnismäßigkeit. Das Grundrecht der Unverletzlichkeit des Eigentums gehört in Bezug auf Fahrzeuge damit der Vergangenheit an. Wer garantiert, dass die Grenzen künftig nicht willkürlich gezogen werden? Einmal um ein paar km/h zu schnell unterwegs, schon ist der Fahrer enteignet.“ Wie absurd diese neue Regelung ist, zeigt eine ganz andere Tatsache: In vielen Fällen handelt es sich um Leasing- oder Firmenautos, die gar nicht im Eigentum des Lenkers stehen. Da es unter diesen Voraussetzungen nicht möglich ist, das Fahrzeug für verfallen zu erklären, soll stattdessen in den jeweiligen Fahrzeugpapieren ein lebenslanges Lenkverbot für den Fahrer eingetragen werden.
„Der nächste Schritt ist vielleicht die Enteignung des Hauseigentümers, weil er keinen Energieausweis vorlegt oder eine Gasheizung eingebaut hat und die nicht herausreißen will.“
MFG-Bundesparteiobmann Joachim Aigner
Ist die Tür der Enteignungen aber erst mal geöffnet, droht ein Dammbruch: „Der nächste Schritt ist vielleicht die Enteignung des Hauseigentümers, weil er keinen Energieausweis vorlegt oder eine Gasheizung eingebaut hat und die nicht herausreißen will. Wir reden hier von überschießenden und völlig inakzeptablen Eigentumsbeschränkungen, Punkt. Ganz nebenbei kann damit die bewusste Enteignung und Verarmung der Bevölkerung vorangetrieben werden“, sagt MFG-Bundesparteiobmann Joachim Aigner. Schätzungen des zuständigen Ministeriums zufolge wären über 440 Autolenker jährlich von dieser neuen Regelung betroffen. Wie viele Autobesitzer diese neue gesetzliche Regelung zukünftig de facto treffen wird, ist offen, weil der Gesetzgeber relativ schwammig bloß von der „Möglichkeit der Enteignung“ spricht.
Denkbar ist in so manchem grünen Gedankenspiel auch, dass man in urbanen Gebieten in absehbarer Zeit nur mehr ein Auto pro Haushalt besitzen darf – solche Ideen wurden in grünen Kreisen schon mal geäußert. Der ständige Rückbau von Parkplätzen in Städten ist der erste, offensichtlich ganz bewusste Schritt in diese Richtung. „Und wenn der Verkauf von E-Autos weiter so schleppend läuft, ist auch bei Verbrenner-Autos eine Enteignung ein denkbares Druckmittel, um die Menschen zum Kauf von E-Autos zu drängen“, so Joachim Aigner.
Zum Wohle des deutschen Volkes?

Von CONNY AXEL MEIER | Kann sich jemand aus der Leserschaft daran erinnern, wann eine Regierung der Bundesrepublik Deutschland das letzte mal etwas zum Wohle des deutschen Volkes beigetragen hat? Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern. Zumindest nicht nach der Wiedervereinigung. Vielleicht können mir ja die Leser helfen. Am 8. Dezember 2021 […]
DK-Exklusiv Interview mit AfD-Landrat Robert Sesselmann: „Es war eine mediale Hetze“
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Robert Sesselmann (AfD) wurde am 25. Juni 2023 im thüringischen Landkreis Sonneberg zum Landrat gewählt. Bereits im Vorfeld dieser Wahl sah sich der 50-Jährige einer medialen Hetzkampagne ausgesetzt. An Medien wie „SPIEGEL“ und „Focus“ lässt Sesselmann, der bis zu seiner Amtsübernahme als Landrat ein Landtagsmandat innehatte, im exklusiven Interview mit dem Deutschland-KURIER kein gutes Haar. Zugleich zeigt sich der gelernte Jurist entschlossen, „die Politik der Vernunft, also die Politik der AfD weiterzutragen“. Das Interview führte Christian Jung.
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2023 war das zweitheißeste Jahr in Großbritannien seit 1884? Und wer soll das glauben?
Nach Angaben des britischen Wetteramtes war 2023 das zweitwärmste Jahr im Vereinigten Königreich seit 1884. Das ist ganz offensichtlich völliger Unsinn. Warum sollte jemand im Vereinigten Königreich solch absurdes Gefasel glauben, es sei denn, er ist ein Höhlenmensch, der sich nie ins Tageslicht wagt?
Das „Met Office“ erklärt:
2023 ist das vorläufig zweitwärmste Jahr für das Vereinigte Königreich, gemessen an der Durchschnittstemperatur. […] Mit einer vorläufigen Durchschnittstemperatur von 9,97°C liegt das Jahr 2023 knapp hinter dem Jahr 2022 mit 10,03°C und vor dem Jahr 2014 mit 9,88°C.
Richtig, das ist „vorläufiges“ Geschwafel.
Der Sommer 2023 im Vereinigten Königreich – wo ich lebe – war eine durch und durch miserable Angelegenheit. Wir hatten im Frühjahr ein paar Wochen mit ordentlichem Sonnenschein und ein paar heiße Wochen Altweibersommer. Das war’s! Der Rest des Jahres war kalt, nass und ohne alles, was wir traditionell als „Sommer“ bezeichnen würden. Der Winter davor und danach war zwar nicht besonders kalt, aber auch nicht ungewöhnlich warm.
Ich bin etwas in die Jahre gekommen und kann mich an etwa 50 Jahre meines Lebens erinnern. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass ich viele wärmere Jahre erlebt habe. Sicherlich handelt es sich um Anekdoten, aber ich bin noch nicht völlig von Sinnen und habe noch ein funktionierendes Gedächtnis. Ich werde die dumme Behauptung des Wetteramtes auf keinen Fall unhinterfragt glauben.
Ich glaube auch keinem der alten Medienberichte, die mir weismachen wollen, dass die absurde Behauptung des Met Office ein Beweis für eine angebliche Klimakrise sei. Sie ist einfach nicht wahr, also ist sie auch kein „Beweis“ für irgendetwas. Sie deutet eher auf Täuschung hin.
Das – offensichtlich unzuverlässige – Met Office teilt uns mit: „Die Durchschnittstemperaturen im Vereinigten Königreich haben sich im Laufe der Jahrzehnte als Folge des vom Menschen verursachten Klimawandels verschoben. [. . .] 2023 liegt mit einer vorläufigen Durchschnittstemperatur von 9,97°C knapp hinter dem Wert von 2022 mit 10,03°C.“ Zunächst einmal ist der „vom Menschen verursachte Klimawandel“ oder die anthropogene globale Erwärmung (AGW) eine fragwürdige und unbewiesene wissenschaftliche Theorie, keine wissenschaftliche Tatsache. Auch dies ist nur eine weitere Behauptung des Met Office, die es fälschlicherweise als Tatsache ausgibt.
Das Met Office sagt uns auch, dass „die Sonnenscheindauer in weiten Teilen des Vereinigten Königreichs nahezu durchschnittlich war“. Wenn wir das richtig verstanden haben, behauptet das Met Office, dass bei einer durchschnittlichen Sonnenscheindauer in Großbritannien im Jahr 2023 – was mir ebenfalls ziemlich zweifelhaft erscheint – das einzige Jahr seit 1884, das „heißer“ war, das Jahr 2022 gewesen sei. Auch das klingt nicht wahr.
Was ist hier los?
Was meint das Met Office mit „mittlerer Temperatur“? Es berichtet, dass seine angebliche „vorläufige Mitteltemperatur von 9,97°C“ für 2023 über den HadUK-Grid-Datensatz ermittelt wurde. Das Met Office beruft sich auch auf seine Rapid-Atrribution-Studie zur schnellen Zurechnung des Jahres 2023. Daraus können wir schließlich ableiten, wie die „britische Durchschnittstemperatur“ vom Met Office berechnet wird.
In seiner Rapid-Attribution-Studie stellt das Met Office fest:
Die beobachteten Werte der Jahresmitteltemperatur im Vereinigten Königreich stammen aus dem HadUK-Grid-Datensatz v1.2.0.0. Die Zeitreihe reicht von 1884 bis 2023, wobei die Werte für 2023 ab dem 2. Januar 2024 vorläufig sind.
„Beobachtet“ – das ist es, was wir hören wollen. Welche Beobachtungen sind also im HadUK-Grid-Datensatz enthalten? Das Met Office behauptet:
HadUK-Grid ist eine Sammlung von gerasterten Klimavariablen, die aus dem Netz der britischen Landoberflächenbeobachtungen abgeleitet sind.
Wenn wir uns die HadUK-Grid-Methode ansehen, fügt das Met Office hinzu:
Die gerasterten Datensätze basieren auf dem Archiv der britischen Wetterbeobachtungen, das beim Met Office geführt wird.
So weit, so gut. Das HadUK-Grid zeichnet angeblich echte Daten auf, wie Sonnenstunden, Niederschlag und sogar Temperatur. Wir leben in Hoffnung. Leider gibt es einige Vorbehalte. Das Met Office fährt fort:
Die zur Erstellung der täglichen Raster verwendeten Methoden werden in [diesem] Bericht ausführlicher beschrieben.
Okay. Welche „Methoden“, die über die bloße Aufzeichnung realer Daten hinausgehen, werden in diesem Bericht beschrieben?
[. . .] das Klimadatenarchiv des Met Office [. . .] enthält eine vereinfachte Version der Rohbeobachtungen, die nach genau definierten Regeln erstellt wurde. [. . .] Die mittlere Temperatur [. . .] ist der Durchschnitt der Höchst- und Mindesttemperaturen.
Endlich haben wir eine Definition der „mittleren Temperatur“, die laut Met Office die zweithöchste seit 1884 sein soll. Offenbar wird sie „nach genau definierten Regeln erzeugt“.
In der Sprache des Met Office ist die „mittlere Temperatur“ nicht das arithmetische Mittel der Tagestemperaturen, sondern der „Durchschnitt“ der Mindest- und Höchsttemperaturen, die zwischen 09:00 und 21:00 Uhr an einem bestimmten Tag gemessen wurden. Hier stellt sich die Frage, wie die Mindest- und Höchsttemperaturen im Vereinigten Königreich „beobachtet“ werden?
Obwohl die Daten einer gewissen Qualitätskontrolle unterzogen wurden, haben sich Umfang und Wirksamkeit dieser Kontrolle seit den 1960er Jahren verändert. […] Zur Erstellung der gerasterten Daten wurde erneut die NCIC-Klimadatenanalyse-Software verwendet. […] Die Stationsdaten wurden in Bezug auf die von Perry und Hollis (2005a) beschriebenen monatlichen 1 km x 1 km gerasterten Klimanormalwerte für 1961-1990 normalisiert.
Die angeblich „beobachtete“ Mindest- und Höchsttemperatur im Jahr 2023 für das Vereinigte Königreich wurde also gar nicht wirklich beobachtet. Sie wurde aus normalisierten Daten mit Hilfe von Computerprogrammen berechnet, die auf den in Perry und Hollis (2005) definierten „Klimanormalwerten“ basieren. Das zugehörige Papier befasste sich mit der Berechnung langfristiger Durchschnittswerte (LTA) und schlug eine Methode vor, mit der „mittlere“ Temperaturen berechnet werden können:
Für die Lufttemperatur wurden zwischen 1961 und 2000 1490 Stationen gemeldet, von denen jedoch nur durchschnittlich 560 zu einem bestimmten Zeitpunkt geöffnet waren. Daraus ergibt sich ein Array, das zu 38% vollständig ist. […] Die Lösung besteht darin, die Lücken mit Hilfe eines geeigneten Schätzverfahrens zu schließen. […] Sobald die Lücken im Array gefüllt sind, können für jede Station aus dem vollständigen Array langfristige Mittelwerte für die Zeiträume 1961-1990, 1971-2000 und 1991-2000 berechnet werden. […] Die Parameter des Regressionsmodells liefern eine Schätzung des Klimas im Vereinigten Königreich und erklären je nach Klimavariable zwischen 29% und 94% der Varianz in den Daten.
Potenziell werden bis zu 62% der Daten, die die „mittlere Temperatur im Vereinigten Königreich“ des Met Office bilden, durch „Ausfüllen von Lücken“ „generiert“. Dies beruht auf einem „Schätzverfahren“, das angeblich „je nach Klimavariable „zwischen 29% und 94% der Varianz in den Daten“ erklärt. Das bedeutet nicht, dass die geschätzten Lückenfüller ungenau sind, aber sie können auch nicht als „Beobachtungen“ bezeichnet werden.
Wir scheinen uns immer weiter von der empirischen Wissenschaft zu entfernen. Das Met Office behauptet doch wohl nicht, dass es die „vorläufige“ Durchschnittstemperatur des Vereinigten Königreichs im Jahr 2023 auf der Grundlage solch begrenzter Beobachtungen kennt? Das Met Office erklärt, wie es den HadUK-Grid-Datensatz interpretiert:
Der HadUK-Grid-Datensatz wird auf einem 1 km x 1 km großen Gitter des Ordnance Survey’s National Grid erstellt. Um den Vergleich des Beobachtungsdatensatzes mit den UKCP18 Klimaprojektionen zu erleichtern [. . .]. Alle gerasterten Datensätze verwenden die gleiche Gitterprojektion. Die Neugitterung erfolgt durch Mittelung aller 1km-Gitterpunkte, die in jede der gröber aufgelösten Gitterzellen fallen.
Obacht! Wir wissen bereits, dass der „Beobachtungsdatensatz“ durch das „Auffüllen der Lücken“ – offenbar eine Lücke von etwa 60% – mit Computermodellschätzungen erstellt wird. Jetzt wird uns gesagt, dass eine Art „Neueinteilung“ erforderlich ist, um den Vergleich mit den Klimaprojektionen des UKCP18 zu erleichtern. Warum ist das notwendig?
Das UK Met Office fügt hinzu:
Es werden auch Gebietsdurchschnitte erstellt, die auf der Mittelung des 1-km-Gitters [Daten] über eine Reihe von geografischen Regionen basieren, um räumliche Statistiken für Länder, Verwaltungsregionen und Flusseinzugsgebiete zu liefern. Die Einzelheiten zu diesen Gebieten sind in den UKCP18-Leitlinien zu finden.
Jetzt haben wir „räumliche Statistiken“ anstelle von empirischen Messungen, die auf „Flächenmittelwerten“ beruhen, die aus irgendeinem unbekannten Grund mit „UKCP18-Klimaprojektionen“ zusammenpassen. Okay, wie werden also die „Flächenmittelwerte“ gemäß den UKCP18-Leitlinien konstruiert?
Vor der Verwendung von [UKCP18-Vorgaben] ist es wichtig, die getroffenen Annahmen, die Vorbehalte und Einschränkungen sowie die angemessene Verwendung der Ergebnisse zu verstehen.
Annahmen, Vorbehalte und Einschränkungen! Welche verdammten Annahmen, Vorbehalte und Einschränkungen? Messen Sie einfach die Temperatur und berechnen Sie einen aussagekräftigen Durchschnittswert, verdammt noch mal!
Schauen wir uns die Vorbehalte und Einschränkungen an:
Unser Verständnis und unsere Fähigkeit, das Klima zu simulieren, machen ständig Fortschritte, aber unsere Klimamodelle sind nicht in der Lage, alle Merkmale des heutigen realen Klimas darzustellen, und unsere Fähigkeit, das Wetter und das Klima des 21. Jahrhunderts zu prognostizieren, ist immer noch begrenzt.
Warum „generiert“ das Met Office Temperaturdatensätze, um den Vergleich mit Klimamodellen zu erleichtern, wenn diese Modelle „nicht in der Lage sind, alle Merkmale des heutigen realen Klimas darzustellen“? Sicherlich sollten die Modelle auf den empirisch beobachteten und gemessenen Merkmalen des „realen Klimas“ beruhen und nicht auf der Erstellung von „Flächenmittelwerten“ mit „räumlichen Statistiken“, die in die Modelle passen. Und genau das tut das britische Met Office offensichtlich:
Die relativen Wahrscheinlichkeiten geben an, wie stark die Beweise aus Modellen und Beobachtungen, die in unserer Methodik zusammengenommen werden, alternative zukünftige Klimaergebnisse unterstützen. [. . .] Die Wahrscheinlichkeiten sind von methodischen Entscheidungen und Expertenurteilen abhängig. Die Ergebnisse können sich ändern, wenn eine andere Methodik verwendet wird.
Im Wesentlichen verwendet das Met Office eine gewundene und unnötig komplizierte Methodik, um den Großteil seiner „Temperatur“-Daten für das Vereinigte Königreich zu ermitteln. Während das Met Office behauptet, dass die vorläufige britische Durchschnittstemperatur für 2023 9,97°C betrage, erklärt es auch, dass sich seine Ergebnisse ändern könnten, „wenn eine andere Methodik“ verwendet würde.
Darüber hinaus sind die verwendeten Daten normalisiert und basieren auf einer breiten Palette von Klima-Annahmen, damit sie in die eigenen Klimamodelle passen. Auch hier wird zugegeben, dass ihre so genannten Beobachtungen, wie z. B. die Durchschnittstemperatur, „in ihrer Methodik zusammengeführt“ werden, um „das Klima zu simulieren“.
Abgesehen von der Tatsache, dass es für jeden, der länger als ein paar Jahrzehnte in Großbritannien gelebt hat, offensichtlich ist, dass 2023 kein warmes Jahr war, gibt es noch andere bemerkenswerte Gründe, der gefälschten „Klimawissenschaft“ des Met Office nicht automatisch zu vertrauen. Die gesamte Behauptung stützt sich auf den HadUK-Grid-Datensatz, ein von der britischen Regierung finanziertes Projekt. Das gilt auch für das Met Office selbst.
Offensichtlich ist die britische Regierung unwiderruflich der nachhaltigen Entwicklung der Vereinten Nationen und der damit verbundenen „Net Zero“-Politik des Vereinigten Königreichs verpflichtet. Die angeblichen wissenschaftlichen „Beobachtungen“ des Met Office leiden unter einem enormen finanziellen Interessenkonflikt. Die Bereitstellung von Beweisen, die der Vorstellung einer „beispiellosen globalen Erwärmung“ widersprechen, könnte nicht weiter von den erklärten Interessen des Met Office und der britischen Regierung entfernt sein.
Es gibt absolut keinen Grund, irgendetwas davon zu glauben. Was die „Wissenschaft“ angeht, so ist das völliger Schrott. Ich habe schon Comics gelesen, die glaubwürdiger waren als die Behauptung des Met Office, dass 2023 das zweitwärmste Jahr in Großbritannien seit 1884 gewesen sei.
Wer soll das alles noch glauben?
Warum Energie in Deutschland teuer und nicht sicher verfügbar ist

Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel
Die Ampelregierung hat die Energieversorgung immer unsicherer und teurer gemacht. Die Energiewende im Namen der Weltklimarettung ist eine unsoziale gigantische Umverteilung von unten nach oben ohne jeden Einfluss auf das Klima. Kurzfristige Gewinner sind nur die Profiteure. Wir alle sind die Verlierer dieser unsinnigen Politik.
Deutschland hat fast die höchsten Energiekosten in der Welt. Nur wenige kleinere Länder können die Kosten noch toppen. Die Ampelregierung führt die hohen Kosten auf die Folgen des Ukraine-Krieges zurück. Preiswerte Erdgas-, Erdöl- und Kohlelieferungen aus Russland seien wegen des Embargos ausgeblieben und hätten durch teure Importe aus anderen Ländern ersetzt werden müssen. Doch Russland hat niemals einen Lieferstopp verhängt. Die deutsche Regierung hat ihn mit ihrem Embargo selbst verhängt und damit langfristige Lieferverträge gebrochen.
Mit dem Verzicht auf preiswerte Energie aus Russland wurden die Industrie und die Wehrfähigkeit von Deutschland entscheidend geschwächt. Es gilt nach wie vor: Energie ist die Grundlage für Macht und Wohlstand. Denn ein Liter Erdöl oder ein Kubikmeter Erdgas liefert die Leistung eines Menschen für 100 Stunden. Mit Energie vervielfachen wir unsere Leistung. Es war ein schwerer Fehler, auf die Energie aus Russland zu verzichten.
Die Energiewende geht weiter
Zusätzlich hat die Ampelregierung noch die Förderung von teurer und zweitklassiger Fakepower intensiviert. Gemeint ist der Wind-, Solar- und Biogasstrom, der ohne Subventionen und Einspeiseprivilegien keine Abnehmer finden würde. Für die Stützung der Energiewende sollen nach Angaben von Bundeskanzler Scholz jährlich über 100 Milliarden Euro eingesetzt werden, die zur Hälfte aus dem Klima- und Transformationsfonds kommen sollten. Nach Schließung des Fonds durch das Bundesverfassungsgericht soll das Geld nun durch höhere CO2-Abgaben fließen.
Die vom Wetter abhängige, ständig schwankende Fakepower ist weder plan- noch regelbar. Sie kann kein Stromnetz stabil halten. Dazu wird Strom aus konventionellen Kraftwerken gebraucht. Nur er hält die Netzfrequenz stabil und regelt das Netz auf die verlangte Leistung. Wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, müssen diese Kraftwerke die gesamte Stromversorgung übernehmen, denn ausreichend große Stromspeicher gibt es nicht. Pumpspeicherwerke und Batterien bieten nur einen lächerlichen Bruchteil der benötigten Speicherkapazität.
Fakepower für Wasserstoff fehlt
Abhilfe soll die Speicherung der überschüssigen Fakepower als Wasserstoff schaffen. Wasserstoff soll elektrolytisch mit Fakepower aus Wasser gewonnen werden, um bei Bedarf mittels Verbrennen in Gaskraftwerken wieder verstromt zu werden. Die zweifache Energieumwandlung (Fakepower zu Wasserstoff und dann zu Strom) sowie die Zwischenspeicherung unter hohem Druck schlucken viel Energie. Am Ende der Kette sind 90 Prozent der eingesetzten Fakepower verloren. Dieser Weg ist eine riesige Energievernichtung. Von den konventionellen Energieträgern Kohle, Erdöl und Erdgas landet dagegen etwa ein Drittel als Nutzenergie beim Verbraucher, also mehr als das Dreifache im Vergleich zur teuren Fakepower.
Hohe Energieverluste durch die Energiewende
Energievergeudung ist ein Zeichen der Energiewende. Zum Bau und zur späteren Demontage von Windkraftanlagen werden etwa 10 Prozent der gesamten von der Anlage erzeugten Energie benötigt. In den langen Stromtrassen für den Windstrom von Nord nach Süd geht viel elektrische Energie verloren. Das gilt auch für die Trasse nach Norwegen und die geplante Trasse nach England. Bei Starkwind und zuviel Sonnenschein gibt es mit jeder neuen Fakepower-Anlage mehr Überschussstrom, der unter Zuzahlung entsorgt werden muss (negative Börsenpreise). Mit viel fossiler Energie muss das gesamte Stromnetz verstärkt werden, um Fakepower einzusammeln und zu verteilen.
Die Verstärkung des Netzes kostet viel Geld. Die Netzkosten wurden bisher zu einem großen Teil aus dem Steueraufkommen bestritten und so vor dem Verbraucher versteckt. Dieser staatliche Zuschuss ist mit Jahresbeginn weggefallen. Nun werden dem Verbraucher die Netzkosten direkt in Rechnung gestellt. Die Netzkosten steigen um mehr als 3 Cent je Kilowattstunde. Dies ist eine indirekte Steuererhöhung.
Jeder weitere Ausbau der Energiewende macht die Energie noch teurer. Es müssen Doppelinvestitionen bezahlt werden: Fakepower-Anlagen und Regelkraftwerke. Preiswerte und sichere Braunkohlekraftwerke sollen durch mit grünem Wasserstoff betriebene Gaskraftwerke ersetzt werden. Woher der grüne Wasserstoff kommen soll, bleibt offen. Immerhin ist erkannt, dass in Deutschland nicht genügend Fakepower gewonnen werden kann zur Erzeugung des benötigten Wasserstoffs. Die Energiepolitik der Ampel beruht auf einem Wunschdenken ohne Faktenbezug. Es sind märchenhafte Visionen von Ideologen.
Was ist zu tun?
Dabei könnte die Regierung kurzfristig und nachhaltig eine sichere und bezahlbare Energieversorgung erreichen, wenn sie faktenbezogen handeln würde. Der Stromverbraucherschutz NAEB hat die dafür notwendigen Maßnahmen zusammengestellt.
1. Energiewende stoppen, EEG beenden, keine Wasserstoffwirtschaft.
2. Heimische Braunkohleverstromung nicht stilllegen, sondern ausbauen.
Steinkohlekraftwerke reaktivieren. Keine CO2-Abscheidung.
3. Energiebezug aus Russland wieder ermöglichen.
4. CO2-Steuer in allen Segmenten beenden. Klimaschutzgesetz aussetzen.
5. Keine Heizungs- und Dämmvorschriften. Gebäude-Energien-Gesetz aussetzen.
6. Keine Subventionen für Batterie-Mobilität und Treibstoffe.
Im geringeren Umfang hilfreich ist auch die Wiederinbetriebnahme der Kernkraftwerke, die noch nicht demontiert sind.
Die Folgen
Mit diesen Maßnahmen würde Deutschland kurzfristig wieder konkurrenzfähige Energiekosten haben. Die Abwanderung der Industrie würde gestoppt. Investitionen würden wieder getätigt, die wirtschaftliche Arbeitsplätze und wieder mehr Steuereinnahmen bringen. Die sozialen Belastungen könnten wieder aus dem Steueraufkommen gezahlt werden statt mit Krediten. Die Verwaltung ließe sich deutlich verkleinern, da viele Genehmigungen überflüssig würden. Steuern könnten wegfallen oder reduziert werden. Die Kaufkraft der Einwohner würde zunehmen, Bauen sich wieder lohnen. Ohne die übersteigerten Dämm- und Heizvorschriften könnten Wohnungen gebaut werden, deren Mieten bezahlbar wären.
Doch nicht nur die Ampel-Regierung, sondern auch die CDU will die Energiewende im Namen des Weltklimaschutzes weiterführen. Das neue CDU-Programm beweist dies. Wir stehen an einer Kreuzung. Schafft die Politik die Abkehr von der teuren Energiewende oder lassen wir es weiterhin zu, in eine Zeit mit Stromausfällen und Stromsperren geführt zu werden?
Neue Daten zeigen starke Übersterblichkeit für das Jahr 2023 in den USA

Die Zahl der “unerwarteten” und überzähligen Todesfälle bei jungen Amerikanern ist offiziellen Daten zufolge im Jahr 2023 auf ein noch nie dagewesenes Niveau gestiegen. In den ersten neun Monaten des Jahres 2023 wurden 158.000 zusätzliche “unerwartete” Todesfälle bei jungen Menschen verzeichnet, verglichen mit dem Jahr 2019 vor der „Pandemie“. Diese schockierende Zahl geht aus offiziellen […]
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Schädliche Planwirtschaft auf Kosten aller: Windkraftausbau stößt in Bayern auf GEGENWIND
Der Windkraftausbau wird in Deutschland gesetzlich erzwungen. In Bayern stößt dieser grüne Wahn allerdings auf Widerstand: Die Bürgerinitiative GEGENWIND wehrt sich gegen die Errichtung eines Windparks in einem Schwachwind- und Naturschutzgebiet. Energie-Experte Dr. Martin Steiner hat sich mit Vertretern der Initiative unterhalten. In seinem aktuellen Kommentar hält er unmissverständlich fest: Windkraftanlagen sind für Natur, Umwelt, die Stabilität des Stromnetzes und die Endkunden, die die hohen Preise zahlen müssen, eine Katastrophe. Für Betreiber sind sie in vielen Arealen aufgrund der planwirtschaftlichen Förderungen durch die Regierung dennoch profitabel – doch das geht auf Kosten aller.
Sehen Sie hier das Video oder lesen Sie nachfolgend Dr. Martin Steiners schriftlichen Gastkommentar:
Gegenwind zum Windkraftausbau-Wahn in Bayern
Der Windkraft-Ausbau-Wahnsinn grassiert völlig evidenzfrei in ganz Deutschland!
In ganz Deutschland?
Nein! In einem kleinen Ort in Altötting / Bayern gibt es nun “Gegenwind”.
“GEGENWIND” ist eine Bürgerinitiative in Bayern an der Oberösterreichischen Grenze, die vehement gegen einen geplanten Windpark (40 bis 70 Windkraftanlagen mit Nabenhöhen bis zu 285 Metern) in einem Schwachwind- und Naturschutzgebiet samt Bannwald eintritt.
Hier eine Ansicht, wie sich das Landschaftsbild mit Windkraftpark – nach Errichtung – darstellen würde:
Quelle Screenshot: Gegenwind Altötting
Altötting liegt im sogenannten „Chemie Dreieck“ in Bayern mit somit hohem Bedarf an elektrischer Energie. Die Befürworter der Windkraftanlagen argumentieren mit der Sicherung von Arbeitsplätzen und des Wohlstandes.
Dem hält die Bürgerinitiative GEGENWIND entgegen, dass die Windkraftanlagen nicht wegen der Industrie gebaut werden, sondern wegen gesetzlicher Vorschreibungen, demzufolge auch in Gebieten mit wenig Industrie und Schwachwindgebieten Windkraftanlagen (mit erhöhten planwirtschaftlichen Einspeise-Fördersatz) gebaut werden sollen.
Nach Abschaltung des Kernkraftwerkes Ohu 2 fehlt lokal so viel Strom, wie durch gut 1000 Windkraftanlagen (bilanziell) generiert werden könnte. Wie sollten also die Zerstörung des Bannwaldes in Altötting und die Errichtung von 40 Windkraftanlagen (statt 1000) einen Einfluss auf die lokale bilanzielle Energieversorgung der Industrie haben?
Zudem muss hier ganz klar gesagt werden, ein Industriegebiet in dieser Größenordnung benötigt einen geeigneten Mix an Kraftwerkstypen, also Kraftwerke mit Grundlast- als auch Spitzenlast-Charakteristik. Die Betriebs-Charakteristik eines AKWs mit der Charakteristik von Windkraftanlagen auch nur ansatzweise zu vergleichen ist so, als ob ein Segelboot mit einem Atom-U-Boot in ein Wettrennen geschickt werden soll.
Windkraft trägt nichts zur Versorgungssicherheit bei – sie beeinträchtigt sie
Es ist zudem so, dass Windkraftanlagen nicht zur Versorgungssicherheit beitragen – vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Fluktuierende und nur zufällig arbeitende Kraftwerke (wie Wind und Solar) schaffen Netzstabilitätsprobleme, da für ein stabiles Netz immer eine Gleichzeitigkeit von Produktion und Konsum gegeben sein muss, und zwar in jedem Augenblick.
Zu jeder MW Windkraftanlage muss daher in gleicher Leistungshöhe ein fossiles Stand-by-Kraftwerk errichtet werden, zumeist ein Gaskraftwerk. Windkraftanlagen laufen eben nur manchmal und nur fluktuierend, wann immer kein Wind weht, muss entweder teuer Strom zugekauft oder aber ein fossiles Gaskraftwerk hochgefahren werden. Der ganze Kraftwerkspark ist also zweimal erforderlich – somit verursachen Windkraftanlagen automatisch auch höhere Strompreise für die Stromkunden.
Die gravierenden Nachteile von Großwindkraftanlagen sind:
- Die Errichtung ist verbunden mit massivem Abholzen der Wälder, Errichten von Infrastruktur und massiver Bodenversiegelung.
- Der Betrieb von Windkraftanlagen tötet Fledermäuse, Vögel (Zug- und Raubvögel) sowie eine sehr große Zahl von Insekten.
- Windkraftanlagen sind nicht lautlos, zudem entsteht der unhörbare und gesundheitsschädliche Infraschall sowie zeitweise ein Schlagschatten.
- Windkraftanlagen zerstören das natürliche Landschaftsbild – wirken so nachteilig auf die Psyche der Menschen sowie negativ auf viele Bereiche der lokalen Wirtschaft, wie z.B. Naherholung und Tourismus.
- Der Beitrag zur Energieversorgungssicherheit eines elektrischen Netzes ist wie oben dargelegt eben nicht gegeben
- Windkraftanlagen tragen zu Netzstabilitätsproblemen bei. Die sog. „Redespatchkosten“ haben sich in den letzten 10 Jahren in Deutschland mehr als verzehnfacht, was ebenso die Strompreise massiv befeuert.
Zudem ist es vollkommen lächerlich zu „glauben“, die Chemie-Industrie in Bayern mit PV-Anlagen und „Windrädchen” betreiben zu können. So etwas ist in der realen Welt technisch unmöglich und wird nur politisch in realitätsfernen klimareligiösen grün-links-woken Welten den Menschen vorgeschrieben.
Windkraftanlagen sind für Natur, unsere Umwelt und die Endkundenpreise eine Katastrophe, jedoch können sie unter Umständen für Betreiber ein relevanter Profitbringer sein. Aufgrund der planwirtschaftlich ausgerichteten Energiepolitik können Anlagen möglicherweise auch in Schwachwindgebieten für Kraftwerksbetreiber, auf Kosten der Endkunden, profitabel sein, solange das bestehende Förder-Regime gilt.
Es geht bei dieser Energie- und Klima-Agenda also wieder einmal nur um Umverteilung des Vermögens von den Vielen hin zu einigen Wenigen.
Ich durfte mit zwei Sprechern der Bürgerinitiative GEGENWIND ein sehr eindrucksvolles Gespräch führen – siehe Video V42 – mit wunderbaren Schlussworten der beiden Väter an die Kinder und Eltern in Altötting und ganz Bayern.
Wohlstandsvernichtung: Schon fast jeder zweite Deutsche bereit zu Anti-Ampel-Aufstand!

Diese Umfrage macht Mut und gibt Zuversicht: Laut INSA können sich etwa 45 Prozent der Deutschen vorstellen, gegen die zerstörerische Politik der Ampel-Parteien SPD, „Grüne“ und FDP auf die Straße zu gehen. Nur noch eine Minderheit von 40 Prozent würde sich solchen Demonstrationen „eher nicht“ anschließen wollen.
Laut INSA steht eine Mehrheit der Deutschen zudem klar hinter den Bauernprotesten. Knapp 70 Prozent bekundeten ihre Unterstützung für die Landwirte und deren Anliegen.
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