Kategorie: Nachrichten
Bill Gates, „Aerogel“ & die nächste Stufe der mRNA-„Impfstoffe“
Kit Knightly
Letzte Woche hat der professionelle Softwareentwickler und Hobby-Epidemiologe Bill Gates zugegeben, dass die mRNA-Covid-„Impfstoffe“ „drei Probleme“ haben, unter anderem, dass sie die Übertragung nicht verhindern.
Doch was auf den ersten Blick wie ein offenes Eingeständnis aussieht, dient in Wirklichkeit dem Schutz des Narrativs und der Erschließung eines neuen Marktes für neue Impfstoffe.
Auf einer Podiumsdiskussion des Lowy-Instituts in Sydney, Australien, sagte Gates zu den Zuhörern:
Wir müssen auch die drei Probleme mit den Impfstoffen beheben. Die derzeitigen Impfstoffe blockieren die Infektion nicht, sie sind nicht breit gefächert – wenn also neue Varianten auftauchen, verliert man den Schutz – und sie haben eine sehr kurze Wirkungsdauer…
Um es klar zu sagen: Das „Eingeständnis“ einiger relativ harmloser angeblicher Probleme mit den „Impfstoffen“ durch Gates ist nicht auf einen Anfall von Gewissen oder einen Freudschen Versprecher zurückzuführen, sondern bereitet nur den nächsten Schritt des Betrugs vor.
Erstens: Wenn man versucht, sieben Milliarden Menschen eine Geschichte zu verkaufen, kann ein taktvolles „Eingeständnis“ die eigene Agenda vorantreiben und das eigene Narrativ stärken.
Wenn Sie „zugeben“, dass ein Impfstoff „die Übertragung nicht verhindert“, unterstreichen Sie damit auch, dass es eine neue Krankheit gibt, die übertragen werden kann.
Wenn Sie einen Impfstoff kritisieren, weil er nicht vor Varianten schützt, verstärken Sie die Vorstellung, dass es tatsächlich Varianten gibt.
Indem Sie theoretisch nachgeben, stärken Sie in Wirklichkeit Ihre Verteidigungsposition und – was am wichtigsten ist – Sie verleiten Ihre Kritiker dazu, den wichtigsten Teil Ihrer Darstellung einzugestehen – die Realität der „Pandemie“.
Gleichzeitig gibt es das altmodische begrenzte Treffen: Das Eingestehen von kleinen „Fehlern“, um das Erzählen großer Lügen zu verschleiern. Gedächtnisstütze für eine Psy-Op.
„Die Impfstoffe wirken nicht so gut, wie wir dachten. Wir haben die beängstigenden Varianten nicht vorhergesagt. Wir haben versehentlich die Daten gefälscht und versehentlich die Studien übersprungen und dabei versehentlich ein Vermögen verdient.“
Ups.
Und dann kommt natürlich der unvermeidliche nächste Schritt: „Aber keine Sorge, dieses Mal machen wir es richtig.“
Denn der letzte Grund, warum Sie zugeben, dass Ihre alten Impfstoffe nicht funktionieren, ist der, dass Sie den Leuten Ihren neuen Impfstoff verkaufen können.
Dabei handelt es sich um ein „Aerogel“, das man einatmet, um die Übertragung zu verhindern, falls Sie sich das gefragt haben, und das seit mindestens März letzten Jahres in der Entwicklung ist.
Gates erwähnt ihn sogar in der Diskussionsrunde [54:18]:
Wir glauben, dass man auch sehr früh in einer Epidemie etwas inhalieren kann, das bedeutet, dass man nicht infiziert werden kann. Ein Blocker, ein inhalativer Blocker.
…und innerhalb einer Woche nach diesem Vortrag war es Thema von Artikeln in CNET [23. Januar], Yahoo [23. Januar], dem Miami Herald [23. Januar], GAVI [24. Januar], News Medical [27. Januar], erneut CNET [30. Februar] und Nature [1. Februar].
Interessanterweise macht dieser neue Impfstoff gerade dann Schlagzeilen, wenn die großen Pharmakonzerne einen Rückgang ihrer Gewinne im Zusammenhang mit Covid verzeichnen.
Also, ja, Pharma Bill und seine Freunde mögen bei diesen Impfstoffen mea culpa machen, aber gebt ihnen nur ein paar Milliarden mehr Dollar und sie werden es beim nächsten Mal richtig machen.
Und wenn nicht, dann auf jeden Fall beim übernächsten Mal. Versprochen.

Vor zwei Jahren: der burmesische Militärputsch
Am letzten Mittwoch war ein grausamer und tragischer Jahrestag. Am 1. Februar 2021 marschierte der Militärchef, General Min Aung Hlaing, mit seinen Truppen in die birmanische Hauptstadt ein und stürzte die gewählte Regierung Myanmars. Die demokratisch gewählte Regierungschefin, Aung San Suu Kyi, und Staatspräsident U Win Myint wurden verhaftet. Der Konflikt zwischen dem birmanischen Militär und den Aktivisten, die gegen den Putsch protestieren, eskalierte mit weitverbreiteter Gewalt im ganzen Land. Im vergangenen Jahr verstärkte die Militärjunta ihre Bemühungen, jegliche Opposition gegen ihre Machtergreifung auszulöschen. Von Marco Wenzel.
Seit dem Putsch verfolgt die Welt entsetzt, wie das birmanische Militär die Bevölkerung terrorisiert, um seine Macht zu erhalten. Die Zahl der Todesopfer ist erschütternd. Das Militär geht in den großen Städten gegen Demonstranten vor und stößt auf dem Lande regelmäßig mit aufständischen Rebellen zusammen.
Aung San Suu Kyi wurde in einem geheimen Verfahren wegen einer Reihe von erfundenen Anschuldigungen verurteilt, die sie für den Rest ihres Lebens hinter Gitter bringen. Das birmanische Militär sorgte für internationale Schlagzeilen, als es vier Aktivisten, die gegen den Putsch protestierten, hängte und damit zum ersten Mal seit über 30 Jahren wieder die Todesstrafe verhängte.
Stiller Streik legt Myanmar anlässlich des Jahrestages des Putsches lahm
Die Straße in der Nähe der Sule-Pagode blieb gestern während des „stillen Streiks“ anlässlich des zweiten Jahrestages des Putsches in Yangon leer. Obwohl die Junta mit der Beschlagnahmung von Unternehmen und Strafverfolgung drohte, war es der vierte stille Streik nach früheren Schließungen am 24. März 2021, am Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2021 und am 1. Februar letzten Jahres.
Trotz der Drohungen des Regimes waren auch am Mittwoch die Geschäfte im ganzen Land durch einen landesweiten Schweigestreik geschlossen. Die Bewohner blieben in ihren Häusern. Die Beteiligung war allumfassend und zeigte die Solidarität der Bevölkerung gegen das Regime. „Wir sagen der Welt, dass wir nicht vergessen werden, was an diesem Morgen vor zwei Jahren geschah“, so ein Einwohner von Rangun.
Parallel dazu kam es in fast allen großen Städten Südostasiens zu Demonstrationen vor der Botschaft von Myanmar, insbesondere in Bangkok, dem Nachbarland mit einer großen Anzahl von Immigranten und Flüchtlingen aus Myanmar. Myanmar war gestern Thema in allen großen Zeitungen und auf allen Fernsehkanälen in der Region. Nur die Global Times brachte nichts, da die chinesische Regierung bedauerlicherweise der Militärjunta, wenn auch zunehmend vorsichtiger, immer noch die Treue hält.
Pro-Junta-Loyalisten bedrohten diejenigen, die dazu aufriefen, die Geschäfte zu schließen. Das Regime sperrte geschlossene Geschäfte ab und drohte, dass die Besitzer bestraft würden, wenn sie nicht öffneten.
Obwohl die Regimegegner für diesen Tag größere Aktionen angekündigt hatten, blieb es eigentlich erstaunlich ruhig. Das mag daran gelegen haben, dass die Opposition vorsichtig und klüger geworden ist und nicht gerade dann hervortritt, wenn die Junta nur darauf wartet. Die Taktik der Opposition ist, angesichts der überlegenen Feuerkraft der Tatmadaw, eher eine Guerillataktik. Sie schlagen zu, wenn der Gegner es am wenigsten erwartet und ziehen sich zurück, sobald sie unterlegen sind. Der Tag kann trotzdem als Erfolg gewertet werden, hat er doch erneut die Einigkeit und Geschlossenheit der Bevölkerung gegen das verhasste Regime gezeigt.
Die Junta „feierte“ den Tag auf ihre Weise, indem sie den Ausnahmezustand um weitere sechs Monate verlängerte. Myanmar wird also offiziell noch sechs weitere Monate unter Militärherrschaft stehen. Nach dem Putsch hatte das Militär den Ausnahmezustand für ein Jahr verhängt und diesen darauffolgend jedes Mal für sechs Monate verlängert. Der nächste „Feiertag“ für das Militär steht für den 27. Februar an, den traditionellen „Tag des Militärs“. An diesem Tag vor zwei Jahren, einem Sonntag, gab es das erste große Blutbad mit unzähligen Toten. (Wir berichteten in diesem Artikel darüber.)
Dieser 27. Februar war ein Wendepunkt. Das Regime hatte gezeigt, dass es jede Opposition mit Blut und Gewalt ersticken würde, und die Regimegegner hatten begriffen, dass sie mit friedlichen Demonstrationen nichts erreichen werden. Sie begannen, sich im Untergrund zu organisieren und zu bewaffnen. Kurz darauf wurde die Untergrundregierung NUG gegründet und wenige Monate später ihre Armee, die Volksverteidigungskräfte PDF.
Die Bewegung für zivilen Ungehorsam (Civil Disobedience Movement, CDM) und die Generation-Z haben unter dem Beifall der internationalen Gemeinschaft gleich am Anfang eine starke Rolle gespielt. Die CDM konnte die Mechanismen der Junta aufhalten und die Generation-Z spielte eine führende Rolle in der Widerstandsbewegung. Die Volksverteidigungskräfte entstanden erst, als die Menschen versuchten, sich selbst zu verteidigen, nachdem das Militär in Myanmar brutal gegen friedliche Kundgebungen vorgegangen war.
Zwei Jahre Militärherrschaft, eine schreckliche Bilanz
Seit dem 1. Februar 2021 hat das Regime 2.947 Menschen bei Gräueltaten im ganzen Land getötet. Unter den Ermordeten befinden sich 282 Kinder. Mindestens 17.525 Menschen, darunter 489 Kinder, wurden verhaftet, weil sie sich der Militärherrschaft widersetzten, und 13.719 sitzen noch im Gefängnis. Militärgerichte haben 143 Menschen, darunter auch Junta-Gegner, zum Tode verurteilt. Vier Urteile wurden bereits vollstreckt.
Mindestens 84 Mitglieder von Suu Kyis abgesetzter Regierungspartei wurden verhaftet und ermordet. Tausende von Parteimitgliedern wurden inhaftiert, darunter 80 gewählte Abgeordnete. Die Junta beschlagnahmte 371 Häuser und Grundstücke von NLD-Mitgliedern, griff die Büros der Partei an und beschlagnahmte ihr Eigentum.
Nach Angaben des Amtes für humanitäre Hilfe der Vereinten Nationen und der Weltbank sind 1,1 Millionen Menschen aus ihren Häusern vertrieben worden. 15,2 Millionen Menschen sind von Ernährungsunsicherheit betroffen, mehr als 5 Millionen Kinder benötigen Hilfe und 22 Millionen Menschen leben nach zwei Jahren Junta-Herrschaft unterhalb der Armutsgrenze.
Das Regime fliegt Luftangriffe gegen juntafeindliche Kräfte und Dörfer. Die Luftwaffe hat letztes Jahr mindestens 668 Luftangriffe geflogen und in den vergangenen zwei Jahren mindestens 460 Menschen getötet. Fast 50.000 Häuser wurden durch Brandanschläge der Junta zerstört. Die Soldaten wurden mit Hubschraubern zu den Dörfern gebracht, sie fackelten dort alles ab, erschossen die Einwohner und wurden wieder per Hubschrauber abgeholt.
Die Wirtschaft Myanmars ist ruiniert, die Währung im freien Fall. Ausländische Konzerne ziehen sich aus dem Land zurück, inländische Geschäftsleute machen ihre Läden zu. Das Land ist bankrott. Wegen der hohen Inflation und dem fallenden Kurs des Kyat sind Einfuhren aus dem Ausland unerschwinglich geworden und im Land selber wird immer weniger produziert. Die USA haben am Dienstag neue Sanktionen gegen Myanmar verhängt, parallel dazu haben Kanada, Großbritannien und andere Länder ähnliche Maßnahmen angekündigt. Die Felder der Bauern liegen brach, Düngemittel sind zu teuer geworden. Es droht eine Hungersnot.
Das Militär hat praktisch alle Reformen des letzten Jahrzehnts rückgängig gemacht und führt einen brutalen Krieg gegen die Bevölkerung, um an der Macht zu bleiben. Die Junta sieht sich jetzt einem unerschütterlichen bewaffneten Widerstand gegenüber und hat nur noch die Kontrolle über die großen Städte und über höchsten noch 30 Prozent vom Rest des Landes. In den ländlichen Gebieten haben die Volksverteidigungskräfte die Kontrolle und in den Regionen, wo die ethnischen Minderheiten ansässig sind, haben deren Armeen die Kontrolle übernommen.
In den letzten drei Tagen wurden mindestens 43 Soldaten der Junta getötet, als die Volksverteidigungskräfte Ziele des Regimes im ganzen Land angriffen. Am Dienstag führten die Volksverteidigungskräfte 70 Drohnenangriffe auf Regimekräfte durch, die Häuser in einem Dorf abfackelten. Nach Angaben der PDF wurden bei den Brandanschlägen der Junta rund 50 Gebäude niedergebrannt. Zehn Regimekräfte wurden durch Landminen der PDF in Mandalay getötet. Mindestens 10 Regimekräfte wurden am Montag in der Region Mandalay getötet oder verletzt, als die Nagar Ni Guerilla Force ein Fahrzeug mit 30 Soldaten mit Landminen in einen Hinterhalt lockte, wie die PDF-Gruppe mitteilte.
Die lokale Widerstandsgruppe Unicorn Guerrilla Force hat nach eigenen Angaben zusammen mit sechs anderen PDF-Gruppen am Dienstag Drohnen eingesetzt, um die im Dorf Shin Hla Taung im Madaya Township in der Region Mandalay stationierten Regimekräfte zu bombardieren. Die PDF-Gruppe Tawgyi Mwaybwae hat in einem Hinterhalt fünf Regimesoldaten getötet. Militärische Motorboote wurden auf dem Irrawaddy-Fluss in einen Hinterhalt gelockt und die Soldaten erschossen. Sieben Regimekräfte, darunter ein Hauptmann, wurden letzte Woche durch PDF-Landminen in Magwe getötet.
Zwei Militärkommandos und eine Polizeistation wurden in Myaung angriffen, so die Civilian Defense and Security Organization of Myaung. Fünf Regimekräfte, darunter Mitglieder der regimetreuen Pyu-Saw-Htee-Miliz, wurden am Dienstag in der Gemeinde Ayadaw in der Region Sagaing getötet. Fünf Regimekräfte wurden am Montag von PDF-Kräften schwer verletzt, als die eine Schule und Häuser in einem Dorf in der Region Magwe plünderten und in Brand setzten.
Wahlen im Sommer?
In einem verzweifelten Versuch, seine internationale Reputation aufzupäppeln, hat die Junta Neuwahlen im Sommer dieses Jahres angekündigt. Niemand in Myanmar oder im Ausland geht jedoch davon aus, dass das Militär freie und faire Wahlen abhalten wird. Die jetzige Verfassung ist bereits so ausgelegt, dass das Militär immer das Sagen im Land behält. Bereits das kurze Experiment des Militärs mit der Demokratie unter der Regierung von Suu Kyi war eine Farce. Das Militär hatte auch unter Suu Kyi stets das Sagen, obwohl die Partei des Militärs nur kaum 6 Prozent der Wahlstimmen für das Parlament auf sich vereinigen konnte.
Um eine erneute Wahlschlappe wie 2015 und 2020 zu vermeiden, hat die von der Junta eingesetzte Wahlkommission die Bedingungen für die zur Wahl zugelassenen Parteien so abgeändert, dass nur noch Parteien, die zum Militär stehen, eine Chance haben, zugelassen zu werden. Die NLD soll vernichtet werden. Eine neue Bestimmung besagt, dass keine Parteien zur Wahl zugelassen werden, die Mitglieder haben, die im Gefängnis sitzen. Da das Militär fast das gesamte Führungspersonal der NLD verhaftet hat, müsste die NLD, die einzig ernstzunehmende Opposition, sich von Suu Kyi und ihrem gesamten Führungspersonal verabschieden, um teilnehmen zu dürfen. Parteien, die nicht an den Wahlen teilnehmen, müssen aufgelöst werden. Die NLD hat bereits abgelehnt und steht kurz vor ihrer Auflösung durch die Junta. Zudem wurden die Gebühren für die Einschreibung in astronomische Höhen getrieben, kleinere Parteien werden sich die Wahlteilnahme kaum leisten können.
International. haben bereits alle Regierungen, darunter auch die USA, gesagt, sie würden keine fairen Wahlen erwarten.
Es wird unter diesen Umständen für die Junta auch technisch schwierig sein, überhaupt Wahlen abzuhalten. Bereits jetzt, wo die ersten Büros zur Zusammenstellung der Wählerlisten eröffnet wurden und die ersten Beamten zur Erfassung der Wähler losgeschickt wurden, weht ihnen von Seiten der Bevölkerung und den PDF ein rauer Wind entgegen. Die Beamten werden als Feinde gesehen, angegriffen, sind in ständiger Lebensgefahr, sobald sie einen Fuß nach draußen setzen, einige wurden bereits getötet, die ersten Büros wurden in Brand gesetzt oder mit Sprengsätzen angegriffen.
In mindestens der Hälfte des Landes sind Wahlen, zudem noch im Ausnahmezustand, unmöglich, da das Militär die Gebiete nicht kontrolliert, was selbst Min Aung Hlaing in einer Sitzung zugab. Hinzu kommt noch, dass es in ganz Myanmar kaum jemanden gibt, der auch nur im Entferntesten daran denkt, unter solchen Bedingungen wählen zu gehen.
„Wir glauben, dass wir siegreich sein werden“…
So die Meinung sowohl in der Bevölkerung, bei der Untergrundregierung, bei den Volksverteidigungskräften als auch bei den ethnischen Gruppen, die sich dem bewaffneten Kampf gegen die Militärjunta angeschlossen haben. Die Untergrundregierung NUG, abgesehen von der Tatsache, dass sie in ganz Myanmar als die einzig legitime Regierung allgemein anerkannt wird, ist zunehmend international erfolgreich. In den zwei Jahren ihres Kampfes gegen das Regime hat die NUG in vielen Bereichen militärisch, in den internationalen Beziehungen und in der Politik bedeutende Fortschritte gemacht.
Der Putsch im Februar 2021 hat das Land mehr geeint als gespalten. Die verschiedenen Gruppen, die das Militär in den letzten 60 Jahren Militärdiktatur immer auseinanderzudividieren verstand, sind näher zusammengerückt im Kampf gegen den gemeinsamen Feind.
Immer mehr Gebiete geraten unter Kontrolle der Opposition. Diese organisieren jetzt dort das Bildungs- und Gesundheitswesen sowie die Verwaltung. Sie haben in diesen Gebieten mehr als 4.000 Schulen und 55 Krankenhäuser eröffnet. Die NUG-Verwaltung ist in 80 Gemeinden in Kraft und ist dabei, die Verwaltung auf Bezirksebene auszuweiten. Das Justizsystem wird bald folgen.
Die NUG hat die fehlerhafte Politik von Suu Kyi erkannt, die es nie verstanden hat, die Minderheiten in Myanmar in ihre Politik mit einzubeziehen. Suu Kyis Stellungnahme zugunsten des Militärs gegen die Rohingya im Jahre 2017 war in dieser Hinsicht eine Katastrophe und hat die NLD viel Kredit sowohl bei den Minderheiten in Myanmar als auch bei der internationalen Gemeinschaft gekostet. Die NUG jetzt ist auf die ethnischen Minderheiten zugegangen und schlägt nach der siegreichen Revolution eine föderale Verfassung mit gleichen Rechten und Teilautonomie für alle 135 (!) ethnischen Gruppierungen im Land in einer zu errichtenden föderalen Republik Myanmar vor. Zu den positiven Dingen, die die Revolution in den letzten zwei Jahren gebracht hat, gehören das Verständnis für die ethnischen Völker und die Besinnung auf die föderale Demokratie. Diese Dinge sind ein großer Fortschritt für die nationale Versöhnung des Landes.
Suu Kyi hatte eine Föderation abgelehnt. Wie sie das heute sieht, kann niemand wissen, da sie keinen Zugang zur Außenwelt hat. Vielleicht könnte die Junta sie in einem letzten verzweifelten Versuch freilassen in der Hoffnung, dass sie wieder eine gewaltfreie Lösung mit Kompromissen für eine Einigung mit dem Militär predigt. Das aber will niemand in Myanmar mehr hören und obwohl Suu Kyi noch immer als Mutter der Nation verehrt wird, wird keiner mehr auf solche Worte hören. Es ist Konsens unter allen Teilen der Bevölkerung, dass das Militär ein für alle Mal entfernt werden muss.
2023 soll laut Aussagen der meisten Oppositionsgruppen das entscheidende Jahr werden. Sie haben geschworen, dieses Jahr ihre Anstrengungen zu verdoppeln und sich nicht weiter auseinanderdividieren zu lassen. Gemeinsam wollen sie das Militär noch in diesem Jahr nicht nur zum Teufel jagen, sondern auch zur Rechenschaft ziehen und sicherstellen, dass es nie wieder eine Rolle in Myanmar spielen wird. Der Kampf gegen das Regime gewinnt nach zwei Jahren weiter an Schwung und wird mit Sicherheit noch blutiger werden. Das Volk von Myanmar hat heldenhaft reagiert, indem es sich mit unglaublichem Mut und Widerstandskraft gegen das Militär erhoben hat und den Wunsch des Militärs, das Land in die dunklen Tage der Vergangenheit zurückzuversetzen, nicht akzeptieren wird.
Das Militär steht mit dem Rücken zur Wand. Es gibt keine Hoffnung für die Junta. Der Hass ist ins Unermessliche gestiegen, Nichtbetroffene können sich das nur schwer vorstellen. Jedes einzelne Junta-Mitglied kann von Glück sagen, wenn es nicht auf der Stelle gelyncht wird, wenn es dem Volk in die Hände fällt. Und weil die Tatmadaw das selber wissen, werden sie sich bis zur letzten Patrone wehren. Die Nazis wussten auch, was sie dem Volk angetan hatten und dass man sie nicht ungeschoren davonkommen lassen würde. Viele haben damals, als es zu Ende ging, Selbstmord begangen. In Myanmar ist es ähnlich. Es wird nach allem, was passiert ist, nach all dem Morden, Plündern und Brandschatzen kein Verzeihen mehr geben.
Das Volk von Myanmar ist allerdings frustriert über die mangelnde internationale Aufmerksamkeit für ihre Notlage und die unzureichende Unterstützung, die sie von der internationalen Gemeinschaft, auch von den ASEAN, erhalten haben.
Dazu Bertil Lintner am 13. Dezember 2022 in „The Irrawaddy“:
„Inzwischen sollte die internationale Gemeinschaft aus ihren groben Fehlinterpretationen der politischen Kultur des Militärs in Myanmar vor dem Staatsstreich gelernt haben. Sie hören nur auf sich selbst, und die einzige Sprache, die sie verstehen, wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie wollen, ist Gewalt. Aber das geschieht gerade jetzt. Westliche Weltverbesserer sind wieder unterwegs, in der Hoffnung, eine Art von Beziehung zu den Generälen aufzubauen, um das Unerreichbare zu erreichen: sie in anständige Menschenfreunde zu verwandeln.“
„Putschgeneral Min Hlaing ist ein Verlierer an allen Fronten, lokal und international. Die Revolution gegen ihn findet im ganzen Land statt. Die Widerstandsgruppen sind jetzt in der Lage, miteinander zu kooperieren, um Angriffe auf die Junta zu starten. Min Hlaing wird in diesem Jahr verzweifelte Versuche unternehmen, einschließlich der Abhaltung von Wahlen, da ihm die Möglichkeiten ausgehen. Unsere Priorität muss sein, wie wir sie von dieser Erde loswerden! Ich wage zu behaupten, dass es in diesem Jahr militärisch und politisch zu Veränderungen kommen wird. Die Militärs haben fälschlicherweise geglaubt, ihr Putsch würde gelingen, weil sie Waffen haben. Sie haben das Volk unterschätzt. Jetzt, zwei Jahre später, können sie das Land immer noch nicht kontrollieren, denn die Revolution gegen sie ist in vollem Gange. Politisch gesehen ist jetzt eine Zeit der nationalen Einheit, wie wir sie noch nie erlebt haben, da die verschiedenen Kräfte, die sich gegen das Regime stellen, zu einer Einheit geworden sind,“ so ein Soldat der PDF.
Titelbild: Bumble Dee/shutterstock.com

Maske tragen ist für Geimpfte besonders gesundheitsschädlich
Schon lange ist bekannt, dass Krebs in Zellen ohne Sauerstoff wächst, durch Gärung. Das wird zur Diagnose benutzt um mit dem Sauerstoff Isotop 17 festzustellen, wo Tumor-Metastasen im Körper sind. Hoher Sauerstoffgehalt schützt also, Masken reduzieren ihn im Blut. Eine Studie befasste sich mit den Folgen von Sauerstoffmangel auf die Krebsentwicklung. Die Studie mit dem […]
Der Beitrag Maske tragen ist für Geimpfte besonders gesundheitsschädlich erschien zuerst unter tkp.at.

Britische Behörde stellt bei Pfizer CEO Albert Bourla Verbreitung von Falschinformation fest
Seit Dezember 2020 wird mantraartig wiederholt, dass die Corona-Impfungen sicher und wirksam seien. Das, obwohl bisher alle Versuche gescheitert waren, einen sicheren und wirksamen Corona-Impfstoff zu produzieren. Langsam gelingt es jetzt aber die Wahrheit ans Licht zu bringen. Am 2. Dezember 2021 veröffentlichte die BBC auf ihrer Website, ihrer beliebten Nachrichten-App und in der Sendung […]
Der Beitrag Britische Behörde stellt bei Pfizer CEO Albert Bourla Verbreitung von Falschinformation fest erschien zuerst unter tkp.at.

10 Jahre AfD
Vor zehn Jahren schlug die Geburtsstunde der „Alternative für Deutschland“ (AfD). Unbestritten eine der erfolgreichsten Parteineugründungen der Nachkriegsgeschichte. Aus diesem Anlaß erscheint am Freitag eine um vier Sonderseiten erweiterte Ausgabe der “Jungen Freiheit”.
Der Beitrag 10 Jahre AfD erschien zuerst auf Philosophia Perennis.

Putin: „Unfassbar, aber wieder bedrohen uns deutsche Panzer und Bandera-Milizen“
80 Jahre nach dem Sieg der „Roten Armee“ in der Schlacht um Stalingrad hat Kremlchef Wladimir Putin Deutschland schwere Vorwürfe gegen Deutschland erhoben: Wieder werde Russland von deutschen Panzern bedroht, so Putin gestern bei einer Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Niederlage der Wehrmacht in der Schlacht von Stalingrad.
Der Beitrag Putin: „Unfassbar, aber wieder bedrohen uns deutsche Panzer und Bandera-Milizen“ erschien zuerst auf Philosophia Perennis.
Faschismus 2023: Roger Waters (Pink Floyd) soll nicht in der Frankfurter Messehalle spielen dürfen
Zensur: Keine Übung
03.02.2023, 10:29 Uhr. >b’s weblog – https: – Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters soll nun doch nicht in der Festhalle Messe Frankfurt am Main spielen. Der städtische Magistrat werde am 10. Februar einen entsprechenden Entschluss fassen und dem Aufsichtsrat der Messe vorlegen, damit dieser seinen Vertrag mit dem Veranstalter kündigt. […] Die Ankündigung stieß im Ausschuss auf die Zustimmung…
Dazu auch:
Meine Scheiße hat schon drei Millionen Fliegen – spastisichere Erläuterungen von Banalitäten
Äh. Sag mal Axel, geht’s dir nicht gut? Die Überschrift versprüht ja wieder geballten Charme….
The post Meine Scheiße hat schon drei Millionen Fliegen – spastisichere Erläuterungen von Banalitäten first appeared on Axel B.C. Krauss.
Pfizer-Forschungsdirektor Jordan Walker gibt zu, dass die “Impfung” den weiblichen Zyklus schädigt – und damit auch, dass Pfizer das von Anfang an wusste
Pfizer-Forschungsdirektor Jordan Walker gibt zu, dass die “Impfung” den weiblichen Zyklus schädigt – und damit auch, dass Pfizer das von Anfang an wusste
03.02.2023, 09:09 Uhr. >b’s weblog – https: – (via Project Veritas)…
Dr. Jordan B. Peterson verkündet Plan für eine „populistische“ Alternative zum Weltwirtschaftsforum

Der bekannte und bei der „woken Linken“ in Ungnade gefallene Psychologe und Philosoph Dr. Jordan B. Peterson erläuterte in der Sendung „The Joe Rogan Experience“ seinen Plan, es mit den Globalisten aufzunehmen. In einem ausführlichen Interview erzählte er dem „Podcast-König“, dass er eine populistische Alternative zum Weltwirtschaftsforum gründen will.
Jährliche Gegenveranstaltung zum WEF
Peterson erzählte Rogan, dass er im Oktober/November in London ein Konsortium als eine Art Gegenspieler des WEF zusammenstellen wird. Diese Gruppe wird sechs Fragen zur globalen Philosophie und Politik diskutieren. Diese erste Konferenz ist zwar nur für geladene Gäste, wird aber öffentlich sein, und Peterson merkte an, dass er sie bei Erfolg gerne jährlich ausweiten würde.
Einige der Ideen – die darauf abzielen, eine „alternative Vision der Zukunft – eine Alternative zu dieser Art von apokalyptischem Narrativ, das, zumindest implizit, von Organisationen wie dem WEF vorgebracht wird“ – sind die folgenden:
- Wie man „Energie und Ressourcen zu den geringstmöglichen Kosten und so schnell wie möglich für die größte Anzahl von Menschen auf der ganzen Welt bereitstellt.“
- Eintreten für eine „menschenfreundliche Sichtweise“ des Umgangs mit der Erde.
- Eine „familienpolitische Vision zur Förderung und Aufrechterhaltung langfristiger monogamer Paare, bei denen das Kind im Mittelpunkt steht“ vorlegen.
- Und die Entdeckung seiner individuellen „Geschichte“, eine Selbsterfahrung, insbesondere in Bezug auf das „freiwillige Spiel“ und nicht den „Geist der Macht“, der über uns herrscht.
Transgender-Ideologie ist satanisch
Peterson, der DailyWire+-Star, klinische Psychologe und Bestsellerautor, sagte Rogan auch, dass die Transgender-„Ansteckung“ Kindern schadet und verglich sie mit den Vorwürfen des satanischen rituellen Missbrauchs, die vor fast 40 Jahren in Kindertagesstätten aufkamen. Er nahm auch die Globalistengruppe ins Visier, die sich in Davos versammelt, um fortschrittliche Politiken zu formulieren, die der Welt aufgezwungen werden sollen.
„Ich habe versucht, die treibenden Ideen hinter dieser globalistischen utopischen Tyrannei zu verstehen, die sich von oben nach unten zu entwickeln scheint, und ich denke, sie wird zumindest teilweise von dieser religiösen Vision angetrieben, die ich bereits beschrieben habe – dass man die Kultur selbst, insbesondere die industrielle Kultur, als tyrannischen Vater konstruieren muss, der alles vergewaltigt und plündert, was ihm im Weg steht, was eine unglaublich gefährliche Denkweise ist – zu einseitig“, sagte Peterson.
Peterson prangerte die progressiven Eliten an, die düstere Andeutungen über Bevölkerungskontrollen machen und eine Politik vorantreiben, die Lebensmittel und Energie für die Armen der Welt teuer macht.
„Ich habe bereits das Gefühl, dass ich mich in den letzten sechs Monaten im Krieg befunden habe, und ich würde sagen, es ist ein Krieg, denn was ich in Europa beobachtet habe, als ich das letzte Mal dort war, war, dass … es verdammt klar ist, dass die globalistischen Utopisten bereit sind, die Armen um des Planeten willen zu opfern, wissen Sie, und sie tun das, indem sie die Energiepreise in die Höhe treiben, und das bedeutet, dass Menschen sterben“, sagte Peterson.
Peterson hat sich in der Vergangenheit mit autoritären Linken angelegt, unter anderem mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau, der ein regelmäßiger WEF-Teilnehmer ist. Peterson liegt derzeit auch im Clinch mit einem Psychologenverband, der ihn wegen beleidigender Tweets sanktionieren wollte. Das College of Psychologists of Ontario ordnete an, dass Peterson ein „Kommunikationstraining für soziale Medien“ absolvieren muss, andernfalls droht ihm eine Anhörung über die mögliche Aussetzung seiner Lizenz zur Ausübung der klinischen Psychologie. Peterson machte deutlich, dass er nicht die Absicht hat, sich der Forderung der Gruppe zu unterwerfen.
Bitte unterstützen Sie unseren Kampf für Freiheit und Bürgerrechte.
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COVID-Widersprüche: Asymptomatische Tests, fehlende Gefährdung von Kindern – COVID-19, die finstere verborgene Agenda
Hat COVID-19 die Grundlage für die Agenda nicht nur einer Gruppe, sondern für die Agenden mehrerer Organisationen geschaffen?
GESCHICHTE AUF EINEN BLICK
- Ivor Cummins interviewt Dr. Reid Sheftall zu den vielen Ungereimtheiten im Zusammenhang mit SARS-CoV-2, dem Virus, das COVID-19 verursacht, und den damit verbundenen Maßnahmen zur Eindämmung
- SARS-CoV-2 hat eine gleich hohe oder geringere Sterblichkeitsrate als die Grippe, was Schulschließungen unnötig macht, da sie nicht wegen der Grippe geschlossen werden, die in dieser Altersgruppe eine viel tödlichere Krankheit als COVID-19 ist
- Asymptomatische Personen werden in einem noch nie dagewesenen Ausmaß auf COVID-19 getestet, eine Verschwendung von Ressourcen, die gegen die gute medizinische Praxis verstößt
- Sheftall untersuchte die Verwendung von Masken eingehend und stellte fest, dass Maskenvorschriften die Zahl der Fälle oder Todesfälle nicht so stark verändern, wie dies der Fall sein sollte, wenn sie die Übertragbarkeit tatsächlich verringern
- Länder, in denen nur minimale Masken verwendet wurden und in denen es keine vorgeschriebenen Abriegelungen gab, waren nicht schlechter dran als Nachbarländer mit Maskenpflicht und vorgeschriebenen Abriegelungen
- „Es gibt ganz offensichtlich große weltweite Organisationen, die diese Krise brauchen und seit acht Monaten Panik schüren“, sagte Cummins. „Man kann darüber streiten, warum sie es tun, aber die Tatsache, dass sie es tun, ist klar und offensichtlich“.
Seit dem Auftauchen von COVID-19 ist der Gedankenaustausch im Grunde genommen verboten worden. Indem ich meine Ansichten und die verschiedener Experten während der Pandemie über COVID-Behandlungen und die experimentellen COVID-Impfungen mitteilte, wurde ich zur Hauptzielscheibe des Weißen Hauses, des politischen Establishments und der globalen Kabale.
Propaganda und allgegenwärtige Zensur wurden eingesetzt, um die Kontrolle über jeden Bereich Ihres Lebens zu erlangen, einschließlich Ihrer Gesundheit, Ihrer Finanzen und Ihrer Lebensmittelversorgung. Die großen Medien sind die Hauptakteure und haben maßgeblich dazu beigetragen, Angst zu erzeugen und zu schüren.
Ich veröffentliche diesen Artikel in seiner ursprünglichen Form, damit Sie sehen können, wie sich die Entwicklung vollzog.
Originally published: December 29, 2020
Ivor Cummins ist Biochemieingenieur mit Erfahrung in der Entwicklung medizinischer Geräte und der Leitung von Teams bei der Lösung komplexer Probleme. Auf seiner Website, TheFatEmperor.com, gibt er Ratschläge, wie man die Wissenschaft entschlüsseln kann, um seine Gesundheit zu verbessern. In einem Podcast vom 11. Dezember 2020 interviewte er Dr. Reid Sheftall über SARS-CoV-2, das Virus, das COVID-19 verursacht.
Sheftall ist ein intelligenter Chirurg, der bei den SATs eine Punktzahl von 99,95 erreicht hat und bei seinen medizinischen und chirurgischen Prüfungen überdurchschnittlich gut abgeschnitten hat. Er beginnt mit der Erklärung, dass das SARS-CoV-2-Virus nur 100 Nanometer im Durchmesser hat und damit um ein Viertel kleiner ist als das SARS-2-Virus, das nur 100 Nanometer im Durchmesser hat und damit um ein Viertel kleiner ist als die kürzeste Wellenlänge, die wir im sichtbaren Spektrum sehen können.
Er nutzt die sozialen Medien, um Essays über verschiedene Aspekte des Virus und die politischen Maßnahmen zu schreiben, die aufgrund der – wie er es nennt – „Fehler, die zu Beginn der Pandemie gemacht wurden“, ergriffen wurden. Hier sind sieben von Sheftalls Vorhersagen und Korrekturen, zusammen mit dem Datum, an dem er sie gemacht hat, die in dem Interview ausführlicher behandelt werden:
- Die Sterblichkeitsrate bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 ist gleich oder geringer als bei der Grippe (15. März).
- Masken werden die Übertragbarkeit nicht verringern (15. März), aber Experten sagen, dass sie es trotzdem tun.
- Abriegelungen werden nicht nur nicht funktionieren, sondern viel Tod und Zerstörung verursachen, einschließlich des Verlusts von Arbeitsplätzen und Versicherungen, Lebensersparnissen und anderen Ressourcen, bis hin zum Verlust des Lebens (17. März). Experten werben immer noch für den Einsatz von Schulschließungen.
- Wir sollten Schulen nicht schließen, weil wir sie nicht wegen der Grippe schließen, die in dieser Altersgruppe eine viel tödlichere Krankheit ist als SARS-2 (18. März).
- Der Grund dafür, dass die Zahl der Fälle und Todesfälle in den asiatischen Ländern so niedrig ist, liegt nicht an den besseren Tests, der Rückverfolgung und den Schließungen, wie die Experten immer wieder behaupten, sondern an der „bestehenden Immunität“ aufgrund der Kreuzreaktivität von SARS-2 mit bereits bekannten Coronaviren. Dies wird durch kreuzreagierende Gedächtnis-B- und T-Zellen und sekretorisches IgA vermittelt (10. August, noch nicht bewiesen).
- Wir erleben in den USA keine „zweite Welle“. Es handelt sich um erste Wellen in verschiedenen Teilen des Landes, da das Virus durch verschiedene Klimatypen in verschiedenen Regionen wandert (10. August).
- Es gibt keine 40 Millionen Fälle in den USA. Es sind mindestens 160 Millionen (17. Oktober).
Die Sterblichkeitsrate bei Infektionen war von Anfang an falsch
Zu Beginn der Pandemie schwankten die Angaben zur Infektionssterblichkeit zwischen 2,7 % und 7 %, wobei die meisten im Bereich von 4 % lagen. Laut Sheftall ist das „etwa 40 Mal zu hoch“ und führte zu Panik und Angst in der Öffentlichkeit. Er fand heraus, dass die Infektionssterblichkeitsrate falsch war, weil ihm etwas Wichtiges auffiel: Die starken Schwankungen der Sterblichkeitsraten passten nicht zusammen:
„Als Chirurg haben wir festgestellt, dass die chirurgischen Ergebnisse sehr ähnlich sind. Bei einem sehr guten Chirurgen und einem sehr mittelmäßigen Chirurgen liegen Mortalität und Morbidität sehr nahe beieinander.
Doch als ich hörte, was in Italien passiert war, wo angeblich 7 % der Infizierten starben, während es in Deutschland viel weniger waren, dachte ich, das macht keinen Sinn, denn die Italiener würden ihre deutschen Kollegen anrufen, um herauszufinden, ob etwas anders gemacht wurde, und etwas ändern, und die Rate sollte fast gleich sein. Ich wusste also, dass es ein Problem gab.“
Sheftall vermutete, dass bei der Zählung der Fälle eine Selektionsverzerrung vorlag und Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation und die US-amerikanischen Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention die Zahl der Infizierten drastisch unterschätzten, was die Sterblichkeitsrate in die Höhe trieb.
Sheftall suchte nach Daten, bei denen jeder Fall gezählt worden war, und stieß dabei auf ein Kreuzfahrtschiff, auf dem alle Personen getestet worden waren, und auf eine Kleinstadt in Deutschland, in der ebenfalls alle Einwohner getestet worden waren. „Als ich die Zahlen ausrechnete, kam ich auf eine Todesrate von 0,14 %, also wusste ich, dass einige grobe Fehler vorlagen.
Sheftall postete seine Erkenntnisse auf Facebook, nur um dann gesagt zu bekommen, dass er falsch lag. Daraufhin schrieb er Briefe an Fox und CNN, in der Hoffnung, die Informationen mit der Öffentlichkeit zu teilen, aber er erhielt keine Antwort.
„Was leider geschah, war, dass jeder diese Zahlen als Evangelium akzeptierte, wenn man so will, und fortfuhr, Modelle zu erstellen, die weit daneben lagen. Epidemiologen traten im Fernsehen auf, und sie lagen völlig daneben.
Wie ich bereits sagte, geriet die Bevölkerung in Panik, und dann konnten die Politiker – und ich sage nicht, dass sie dabei ruchlos vorgingen – einige Maßnahmen einführen, die äußerst destruktiv waren … Ich glaube nicht, dass die Öffentlichkeit zum Beispiel Abriegelungen zugestimmt hätte, wenn sie gewusst hätte, dass die Sterblichkeitsrate bei einer Infektion 0,1 % beträgt … genauso wie bei der Grippe.“
Andere Experten wie der Vorsitzende des Ausschusses für Krankheitsvorbeugung der Stanford University, Dr. John Ioannidis – ein Epidemiologe, der sich durch die Entlarvung schlechter wissenschaftlicher Erkenntnisse einen Namen gemacht hat – haben ebenfalls Kritik an den globalen Abriegelungsmaßnahmen geübt und erklärt, dass diese auf der Grundlage fehlerhafter Modellierung und äußerst unzuverlässiger Daten durchgeführt wurden. Wie Sheftall geht auch Ioannidis davon aus, dass die Sterblichkeitsrate bei Infektionen tatsächlich zwischen 0,05 % und 1 % liegt, mit einem Mittelwert von etwa 0,25 %.
Die Schließung von Schulen „macht absolut keinen Sinn“
Sheftall zitiert die COVID-19-Überlebensraten nach Alter, die von der CDC am 10. September 2020 veröffentlicht wurden und wie folgt lauten:
- Alter von Geburt bis 19 Jahre: 99,997%
- Alter 20 bis 49 Jahre: 99,98 %.
- Alter 50 bis 69 Jahre: 99,5%
- Alter 70 und älter: 94.6%
Dies entspricht einer Sterblichkeitsrate von 0,1 %, wenn man die eigenen Zahlen der CDC zugrunde legt – und die CDC ist eine der Behörden, die schon früh eine Sterblichkeitsrate von 4 % angegeben hat. Sheftall konnte keine Daten über die Überlebensrate von Kindern im Schulalter von 5 bis 17 Jahren finden, aber er fand heraus, dass in dieser Altersgruppe vom 1. März bis 10. September 2020 51 COVID-19-Todesfälle gemeldet wurden.
„Es gibt 56,4 Millionen Schüler in Grund-, Mittel- und Oberschulen in den Vereinigten Staaten, was bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schüler in der Schule stirbt, weniger als 1 zu einer Million pro Jahr beträgt, und das ist sehr wichtig, weil wir die Schulen in Amerika geschlossen haben, was eine Menge Probleme verursacht“, sagte er.
In Anbetracht dieser Zahlen macht die Schließung von Schulen absolut keinen Sinn“, denn jedes Jahr sterben während einer fünfmonatigen Grippesaison im Durchschnitt mehr als 200 Kinder im schulpflichtigen Alter an der Grippe. „Wenn man also konsequent sein will … wenn man die Schulen wegen SARS-CoV-2 schließt, dann muss man sie auch jedes Jahr wegen der Grippe schließen, denn die Grippe ist in der Altersgruppe der Schulkinder tatsächlich viel schwerer.
Die Schließung von Schulen hat jedoch Folgen, wie sich während der Pandemie gezeigt hat. Unterbrechungen beim Lernen sind keine Seltenheit – „bei einer Umfrage in Boston hat sich nur die Hälfte der Kinder in den virtuellen Unterricht eingeloggt“, so Sheftall, während andere kein Geld für einen Computer oder eine Internetverbindung haben. Auch andere Probleme, die vielleicht in der Schule festgestellt wurden, wie Seh- oder Hörprobleme oder Fälle von Missbrauch, können unbemerkt bleiben.
Asymptomatische Tests verstoßen ‚gegen die gute Praxis‘
Nach Angaben des COVID Tracking Project von The Atlantic wurden bis zum 20. Dezember 2020 in den USA mehr als 230,3 Millionen COVID-19-Tests durchgeführt,3
Darin enthalten ist eine unbekannte Zahl von Tests, die bei Menschen ohne Symptome durchgeführt wurden.
Die Kosten für solche Tests könnten laut Sheftall für einen produktiveren Zweck verwendet werden. Cummins merkt außerdem an, dass es irgendwie unethisch ist und gegen die gute Praxis verstößt“, asymptomatische Menschen in einem solchen Ausmaß zu testen. „Die ganze Grundlage der Medizin“, sagt er, besteht darin, Menschen mit Symptomen zu testen, um herauszufinden, was ihnen fehlt, und sie entsprechend zu behandeln. Sheftall fährt fort:
„In den Jahren 2017 und 2018 … hatten zwischen 70 und 80 Millionen Menschen in Amerika die Grippe … zum größten Teil hat es niemand bemerkt und niemand wurde getestet. Ich bin Arzt und erinnere mich vage daran, dass es eine schlechte Grippesaison war. Das war’s. Und doch testen wir mit COVID so viele Menschen, dass man es kaum glauben kann.“
Während einer Pressekonferenz am 8. Juni 2020 stellte Maria Van Kerkhove, die technische Leiterin der Weltgesundheitsorganisation für die COVID-19-Pandemie, klar, dass eine asymptomatische Übertragung sehr selten ist, d. h. dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass eine Person, die positiv getestet wurde, aber keine Symptome zeigt, das lebende Virus auf andere überträgt.
In einer in Nature Communications veröffentlichten Studie wurde außerdem festgestellt, dass es keine Hinweise auf eine Übertragung von asymptomatischen positiven Personen auf enge Kontaktpersonen gibt4 Unterdessen sind die COVID-19-Tests an sich problematisch.
Diese positiven Reverse-Transkriptions-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR)-Tests wurden als Rechtfertigung dafür herangezogen, große Teile der Welt für den größten Teil des Jahres 2020 unter Verschluss zu halten, obwohl sich PCR-Tests als bemerkenswert unzuverlässig erwiesen haben und eine hohe Rate falscher Ergebnisse aufweisen.
Ein positiver Test bedeutet nicht, dass tatsächlich eine aktive Infektion vorliegt. Mit dem PCR-Abstrich wird RNA aus der Nasenhöhle gewonnen. Diese RNA wird dann in DNA umgeschrieben. Die genetischen Schnipsel sind jedoch so klein, dass sie vervielfältigt werden müssen, um erkennbar zu werden.
Dies führt dazu, dass selbst unbedeutende Sequenzen viraler DNA so stark vervielfältigt werden, dass der Test „positiv“ ausfällt, selbst wenn die Viruslast extrem niedrig oder das Virus inaktiv ist. Laut Sheftall:
„Wenn wir all diese positiven Fälle sehen, sind einige von ihnen älter, als sie es zugeben. Sie bezeichnen sie als neue Fälle. Der Test sucht nach Boten-RNA-Fragmenten im oralen Rachenraum, OK? Es ist der Abstrich-Test. Es ist ein Antigentest, OK, im Gegensatz zu einem Antikörpertest.
Und diese Fragmente können noch Monate nach der Genesung des Patienten dort verbleiben. Das ist Nr. 1. Und Nr. 2, denken Sie an den Namen – es ist die Polymerase-Kettenreaktion. Der PCR-Test ist ein Amplifikationstest. Er kann ein winziges Fragment nehmen und es in eine Milliarde Fragmente amplifizieren …
Es gibt verschiedene Arten von immunologischen Reaktionen auf einen Krankheitserreger, eine davon ist die Barriereimmunität. Und Sie können Fragmente von Boten-RNA in Ihrem Mund-Rachenraum haben und nie an der Krankheit erkrankt sein, nicht einmal auf der Skala registriert werden, keine Kugel, kein Signal, nichts, weil die Barriere-Immunität die Viren früh verletzt und in Stücke gebrochen hat, und dann nimmt die PCR sie als neuen Test auf.“
Masken und Abriegelungen funktionieren nicht
Sheftall stellte auch die täglichen neuen Todesfälle für sechs Länder zusammen, darunter das Vereinigte Königreich, Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland und Schweden. Alle diese Länder weisen ähnliche Todeskurven auf, unabhängig davon, ob sie Abriegelungen eingeführt haben oder nicht. Er fand auch eine Grafik (ab Minute 40 im Video), in der Wissenschaftler die Anzahl der Fälle in einer Region mit den strengen Maßnahmen der Regierung verglichen, einschließlich des Grads der Abriegelung, der Gruppenbeschränkungen und der Maskenpflicht.
„Sie können sehen, dass es keine umgekehrte Korrelation gibt, wie man erwarten würde … wenn die Maßnahmen nicht streng sind, sollte es mehr Fälle geben, so ihre Überlegung … [aber] es ist genau das Gegenteil von dem, was die Leute gesagt haben“, sagte Sheftall. In der Tat zeigt das Diagramm, dass die Zahl der Fälle bei weniger strengen Maßnahmen weitgehend zurückgeht.
„Das Gleiche gilt für die Einführung von Masken“, fügte Cummins hinzu. „Wenn man sich etwa 10 oder 12 Länder anschaut, in denen Maskenpflicht eingeführt wurde, gab es keinerlei Auswirkung auf die Kurve … also schreit uns die empirische Wissenschaft mit eigenen Augen an: Masken und Abriegelungen bewegen die Nadel nicht wirklich viel, vielleicht ein wenig, aber niemand will das wissen. Es ist jetzt eine Ideologie. Es ist eine Religion.“
Sheftall untersuchte die Verwendung von Masken eingehend und fand heraus, dass Maskenverordnungen die Zahl der Fälle oder Todesfälle nicht merklich veränderten, wie es der Fall sein sollte, wenn sie die Übertragbarkeit tatsächlich verringern würden. Länder, die nur minimale Masken verwendeten, waren nicht schlechter dran als Nachbarländer mit Maskenpflicht.
„Aufgrund von Aussagen von Experten und CNN-Werbespots, die behaupten, dass Masken die Ausbreitung von Viren verhindern, ist weltweit eine Massenhysterie über das Tragen von Masken ausgebrochen“, sagte er. Es gab Fälle, in denen Menschen, die keine Masken trugen, heißer Kaffee ins Gesicht geschüttet wurde, Bußgelder verhängt wurden und andere Hysterien wegen einer Maßnahme, deren Wirksamkeit nicht erwiesen ist.
Die erste randomisierte, kontrollierte Studie mit mehr als 6.000 Personen, die die Wirksamkeit von chirurgischen Gesichtsmasken gegen SARS-CoV-2-Infektionen untersuchte, ergab, dass Masken die Häufigkeit von Infektionen nicht statistisch signifikant verringern. Von den Maskenträgern wurden 1,8 % positiv auf SARS-CoV-2 getestet, von den Kontrollpersonen dagegen nur 2,1 %.
Wenn die Personen, die sich nicht an das richtige Tragen der Maske hielten, herausgenommen wurden, blieben die Ergebnisse gleich – 1,8 %, was darauf hindeutet, dass das Tragen der Maske keinen signifikanten Unterschied macht.
Den großen Reset einleiten
Wenn die Wissenschaft den auferlegten Beschränkungen zuwiderläuft, wird klar, dass es eine finstere versteckte Agenda gibt. Viele der globalen Eliten brauchen diese Krise und haben „in den letzten acht Monaten Panik geschürt. Man kann darüber streiten, warum sie das tun, aber die Tatsache, dass sie es tun, ist klar und offensichtlich“, sagte Cummins und fügte hinzu:
„Die WHO hat die Masken vorangetrieben, obwohl das völlig unwissenschaftlich war. Sie sind nicht dumm, also warum haben sie das getan? Die WHO kennt die wissenschaftlichen Erkenntnisse über Abriegelungen und die Analysen, aber sie hat vor kurzem wieder unbarmherzig auf Abriegelungen gedrängt … sie fordert die Regierungen auf, die Abriegelungen zu verschärfen, und sie muss wissen, dass das falsch ist.
Sie können also zum Weltwirtschaftsforum (WEF) gehen. Sie haben deutlich gemacht, dass dies eine enorme Chance ist, den Großen Reset einzuleiten und die Welt neu zu gestalten.“
Letztlich glaubt Cummins, dass nicht ein „einzelnes böses Genie, das eine Katze streichelt“, eine Verschwörung inszeniert hat, sondern dass COVID-19 eine Gelegenheit war, die mehrere Organisationen genutzt haben, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Was Sie jetzt tun können, ist, Ihre Augen offen zu halten und Ihre Ohren auf die Wissenschaft einzustellen, damit Sie nicht der unnötigen Panik und Angst zum Opfer fallen, die sie zu verursachen versuchen:
„China hat sicherlich einen neuen bösen Virus ausgenutzt und ihn als Gelegenheit gesehen, die fetten, faulen, weichen Westler ins Trudeln zu bringen. Warum auch nicht? Und das WEF hat seine Ziele sehr klar formuliert, und es ist unerbittlich in der Umsetzung.
Die WHO, die Vereinten Nationen, die europäischen Impfstoffallianzen haben Pläne für Impfpässe bis 2021, die vor ein oder zwei Jahren veröffentlicht wurden. Ich meine, stellen Sie sich vor, Sie wollten Impfstoff- und Gesundheitspässe bis 2021 und dann kam Corona.
Können Sie sich vorstellen, wie Sie sich fühlen würden? Ihnen würde das Wasser im Munde zusammenlaufen, Sie würden eine enorme Chance sehen, lange Pläne voranzutreiben und sie in sechs Monaten zu verwirklichen. Es gibt keine Verschwörungstheorie. Es ist nur bedauerlich, dass eine ganze Reihe sehr mächtiger Gremien in Sars-CoV-2 eine enorme Chance sehen, und dann reden sie wahrscheinlich alle, mehr oder weniger, miteinander und kommunizieren.
Es ist also so, dass jetzt jeder den großen Zahltag hat, und ich denke, was wir sehen, ist das Ergebnis … dieses riesigen erbarmungslosen allgemeinen Drängens in Richtung Hysterie, weil es jedermanns Ziele ermöglichen wird, und die gesamte pharmazeutische Industrie sabbert davon. Es ist einfach eines dieser Phänomene, das leider auf unglaubliche Weise ausgenutzt wurde.“
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Quellen:

Warum sind die Renten in Deutschland nicht ähnlich hoch wie in Österreich?
Wenn in Deutschland über das Rentensystem im Allgemeinen und über die niedrigen Renten im Besonderen diskutiert wird, dauert es meist nicht lange, bis man auf Österreich zu sprechen kommt. Dort sind die Renten deutlich höher. Über die Höhe des Unterschiedes gehen die Meinungen auseinander. Manche sprechen von 40%, andere von 60% oder mehr. Fundierte Studien, die Aufschluss über die Gründe geben, gibt es nicht. Das befeuert Spekulationen. Und schnell ist man mit Vorschlägen bei der Hand, wie das deutsche Rentensystem verbessert werden müsse, damit ähnlich hohe Renten gezahlt werden können. Aber was sind die tatsächlichen Ursachen für die unterschiedlich hohen Renten? Ein Aspekt, der eng damit verknüpft ist, ist das Risiko der Altersarmut. In Deutschland soll die Grundrente dazu beitragen, das Armutsrisiko zu mindern. Wie gehen andere Länder mit diesem Problem um? Und was kann Deutschland von diesen Ländern lernen? Von Günter Eder
Rentensysteme in anderen europäischen Ländern
Alterssicherungssysteme sind komplexe gesellschaftliche Gebilde, bei denen Leistungsaspekte und soziale Ausgleichselemente in einem ausgewogenen und von den Menschen als gerecht empfundenen Maß miteinander verzahnt werden müssen. Aufgrund der unterschiedlichen, zum Teil sich widersprechenden Vorgaben und Zielvorstellungen, ähnelt jeder Versuch, ein bestehendes Rentensystem weiterzuentwickeln und zu verbessern, einer Quadratur des Kreises. Allgemeingültige Patentrezepte, wie man dabei vorgehen sollte gibt es nicht. Zu unterschiedlich sind die Konzepte in den jeweiligen Ländern. Maßnahmen, die in einem Land eine positive Wirkung entfalten, können sich anderswo als unwirksam oder gar kontraproduktiv herausstellen. Wenn man zur Verbesserung des eigenen Rentensystems von den Erfahrungen anderer Länder profitieren möchte, ist es wichtig, die grundsätzlich unterschiedlichen Strukturen zu kennen und in seine Überlegungen einzubeziehen. Um eine Vorstellung von der Vielfalt der Systeme zu vermitteln, werden die Rentensysteme dreier Länder hier grob skizziert vorgestellt (vgl. [1]).
In der Schweiz sind alle Personen gesetzlich rentenversichert, unabhängig von der Art der Erwerbstätigkeit. Versicherte entrichten Beiträge auf das gesamte Einkommen (9,8%). Eine Beitragsbemessungsgrenze gibt es nicht. Bei abhängig Beschäftigten werden die Beiträge zur Hälfte vom Arbeitgeber getragen. Wenn kein Erwerbseinkommen vorliegt, dient das Vermögen als Bemessungsgrundlage. Die Renten sind nach oben und unten begrenzt. Innerhalb dieses Rahmens unterliegen sie dem Äquivalenzprinzip, d.h. dass sich die Rente nach der Höhe der eingezahlten Beiträge richtet. Die Mindestrente beträgt 1.005 Euro, die Höchstrente 2.010 Euro (2018). Die volle Rente erhält, wer für die Zeit zwischen dem zwanzigsten Lebensjahr und dem gesetzlichen Rentenalter eine lückenlose Beitragsbiographie vorweisen kann. Anderenfalls wird die Rente um 2,3% pro fehlendem Jahr gekürzt. Ergänzt wird das System um eine obligate private Vorsorge mittels Pensionskassen, Fonds oder Versicherungen. Das gilt für alle Arbeitnehmer mit einem jährlichen Einkommen von mindestens 18.170 Euro. Die Finanzierung erfolgt zu gleichen Teilen durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Demgegenüber basiert das Rentensystem der Niederlande auf einer Grundrente, auf die jeder Einwohner Anspruch hat. Die Höhe der Grundrente richtet sich danach, ob jemand alleinstehend oder verheiratet ist: Einzelpersonen erhalten 1.173 Euro, Paare 1.616 Euro (2018). Anspruch auf den vollen Grundrentenbetrag haben alle Personen, die eine inländische Wohnsitzdauer von 50 Jahren nachweisen können. Mit jedem fehlenden Jahr verringert sich die Rente um 2%. Finanziert wird die Grundrente im Umlageverfahren über Abgaben auf alle Einkommen. Der Beitragssatz beträgt 17,9% und ist allein vom Arbeitnehmer aufzubringen. Es gilt eine Beitragsbemessungsgrenze. Zusätzlich gibt es eine kapitalgedeckte betriebliche Altersvorsorge mittels Pensionsfonds, die tarifvertraglich geregelt ist und gut 90% der abhängig Beschäftigten erfasst. Finanziert werden die Beiträge zu zwei Dritteln durch den Arbeitgeber und zu einem Drittel durch den Arbeitnehmer. Die Betriebsrenten werden nicht automatisch an die Lohn- oder Preisentwicklung angepasst, sondern hängen von der Zahlungsfähigkeit des Fonds ab.
Die Alterssicherung in Österreich beruht dagegen fast ausschließlich auf dem umlagebasierten gesetzlichen Rentensystem. Betriebliche und private Vorsorgemöglichkeiten spielen nur eine marginale Rolle. Der im Jahr 2003 von der Regierung unternommene Versuch, die private Vorsorge zulasten der gesetzlichen Rente auszuweiten, stieß auf massiven Widerstand in der Bevölkerung. Da sich die Proteste von den Gewerkschaften bis hin zum Arbeitgeberverband erstreckten, sah sich die Regierung gezwungen, einer staatlich geförderten privaten Vorsorge eine grundsätzliche Absage zu erteilen und stattdessen die gesetzliche Rente zu stärken und auszubauen. In das jetzige gesetzliche Rentensystem zahlen alle Erwerbstätigen ein, also auch Selbständige und (seit 2005) Beamte. Der Beitragssatz liegt (seit über dreißig Jahren unverändert) bei 22,8%. Die Beiträge werden zu 55% vom Arbeitgeber und zu 45% vom Arbeitnehmer entrichtet. Nach oben sind die Einzahlungen durch eine Beitragsbemessungsgrenze limitiert. Die spätere Rente richtet sich nach der Höhe der Beiträge, die im Laufe des Arbeitslebens eingezahlt wurden, unterliegt also dem Äquivalenzprinzip. Menschen mit sehr niedrigen Renten können eine bedarfsgeprüfte Ausgleichszulage beantragen, die aus Steuermitteln finanziert wird. Diese garantiert Alleinstehenden eine Rente von 1.088 Euro und Verheirateten von 1.632 Euro (2019).
Bei allen Unterschieden, die die Rentensysteme dieser Länder aufweisen, haben sie doch eines gemeinsam: sie verfügen über ein einfaches, stimmig in das Gesamtsystem eingebettetes Konzept zur Vermeidung von Altersarmut. Zwar wird die Höhe des erforderlichen Betrages unterschiedlich eingeschätzt, aber die Mindestrenten liegen mit über 1.000 Euro für Alleinstehende durchweg über dem Sozialhilfeniveau. Und die bürokratischen Hürden, um eine solche Rente zu erhalten, sind niedrig, so dass damit gerechnet werden kann, dass die Unterstützung tatsächlich bei den Menschen, die sie nötig haben, ankommt. Das sieht in Deutschland anders aus. Hier sind bisher alle Versuche gescheitert, vergleichbare Mechanismen in das bestehende Rentensystem zu integrieren. Auch die Einführung der Grundrente wird an der unbefriedigenden Situation wenig ändern. Es ist eine halbherzige Lösung, die weder zielgenau noch von der Höhe der Aufstockung her befriedigend ist. Sie schließt zu viele alte Menschen aus, die auf Unterstützung dringend angewiesen wären. Und niemand käme auf den Gedanken, das geplante Antragsprozedere oder die Berechnung des Aufstockungsbetrags als einfach oder unbürokratisch zu bezeichnen (vgl. [2]).
Die durchschnittlich zu erwartende Rente ist in den betrachteten Ländern weniger einheitlich. Einer Studie der OECD zufolge können Versicherte in Österreich und den Niederlanden mit Renten rechnen, die etwa 80% des letzten Bruttolohns ausmachen, während die Bruttoersatzrate in der Schweiz bei lediglich 60% liegt (vgl. [3]). Geht man davon aus, dass die OECD die Rentensituation in den betrachteten Ländern korrekt beschreibt, so scheint es grundsätzlich möglich zu sein, gute Renten sowohl mit einem am Äquivalenzprinzip orientierten Umlagesystem zu realisieren (wie in Österreich) als auch mit einem Rentensystem, bei dem die Armutsvermeidung im Vordergrund steht und das um kapitalgedeckte Vorsorgeelemente ergänzt wird (wie in den Niederlanden). Perspektivisch geht die OECD allerdings davon aus, dass sich die Renten in den Niederlanden und der Schweiz weniger günstig entwickeln werden als in Österreich. Während sie für Österreich bis 2060 mit einem Rückgang des Rentenniveaus um lediglich drei Prozentpunkte rechnet, erwartet sie für die Niederlande einen Rückgang um neun Prozentpunkte und für die Schweiz sogar um siebzehn Prozentpunkte (vgl. [4]).
Die pessimistischere Prognose für die Rentenentwicklung in Holland und der Schweiz dürfte nicht nur mit den niedrigen Kapitalzinsen zusammenhängen, die unterstellt werden, sondern auch damit, dass kapitalgedeckte Vorsorgemodelle in der Regel mit deutlich höheren „Verwaltungskosten“ verbunden sind. So geht in den Niederlanden bei der kapitalgedeckten Vorsorge „ein Viertel dessen, was Rentner erhalten, an Vermögensverwalter und –berater“ (vgl. [5]). Zum Vergleich: bei der umlagefinanzierten Rente in Deutschland machen Verwaltungskosten lediglich 1,4% der Ausgaben aus. Und wenn die private Vorsorge trotzdem mit einem Renditevorteil zu Rentenbeginn verbunden sein sollte, kann dieser mit der Zeit verloren gehen oder sich ins Gegenteil verkehren, wenn die ausgezahlten Renten nicht an die Inflations- oder Wirtschaftsentwicklung angepasst werden, also nicht oder nicht ausreichend ansteigen, da sie dann Jahr für Jahr an Kaufkraft verlieren.
Das Umlageverfahren ist im Vergleich zur privaten Vorsorge robuster, sicherer und flexibler. Es ist weder mit unkalkulierbaren Finanzmarktrisiken verknüpft, noch muss ein individueller Kapitalstock (über Jahrzehnte) aufgebaut werden, aus dem die Rente gezahlt werden kann. Erinnert sei an die weitgehend problemlose Einbindung von Millionen DDR-Rentnerinnen und Rentnern in das gesetzliche Rentensystem. Nicht nur, dass dabei ein Personenkreis in das bestehende System einbezogen wurde, der nie Beiträge in dieses eingezahlt hatte, es wurden auch noch West/Ost-Transferleistungen aus den regulären Beitragseinnahmen finanziert, die eigentlich aus Bundesmitteln hätten bezahlt werden müssen. Wie wäre ein kapitalgedecktes Rentensystem mit dieser Herausforderung fertig geworden, ohne über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte auf staatliche Zuschüsse in zweistelliger Milliardenhöhe angewiesen zu sein?
Ein weit verbreitetes Vorurteil dem Umlagesystem gegenüber ist, dass es anfälliger sei für ungünstige demographische Entwicklungen, wenn also beispielsweise mit stark steigenden Rentnerzahlen gerechnet werden muss. Doch das ist ein Trugschluss. Entscheidend für beide Systeme ist die Stabilität und Leistungsstärke der Wirtschaft. Läuft die Wirtschaft rund, sorgt die steigende Produktivität automatisch dafür, dass auch für eine wachsende Zahl alter Menschen gute Renten gezahlt werden können. Eine kriselnde Wirtschaft hingegen stellt jedes Rentensystem vor Probleme. Das gilt für die kapitalgedeckte Vorsorge ebenso wie für das Umlagesystem. Letztlich führt kein Weg daran vorbei, dass die „Jungen“ die Wertschöpfung erarbeiten müssen, von der die „Alten“ im Rentenalter profitieren. Anders kann kein Rentensystem funktionieren (Mackenroth-Theorem) (vgl. [6]).
Szenarien für das Rentensystem in Deutschland
Für die Rentensituation in Deutschland weist die OECD-Studie eine Bruttoersatzrate von 42% aus (vgl. [3]). Dieser Wert liegt weit unter den für Österreich oder Holland angegebenen Quoten von 80%. Der große Unterschied muss jeden überraschen, der sich bewusst macht, dass alle drei Länder über prosperierende Volkswirtschaften verfügen, also ähnliche Voraussetzungen mitbringen, um gute Renten zahlen zu können. Beinahe noch irritierender ist allerdings die Tatsache, dass ausgerechnet zwischen Deutschland und Österreich eine so große Differenz besteht, denn die Rentensysteme der beiden Länder sind sich eigentlich sehr ähnlich.
Ein Unterschied, der ins Auge fällt, ist die breitere Finanzierungsbasis in Österreich. Dort zahlen nicht nur Arbeiter und Angestellte in die gesetzliche Rente ein, sondern auch Beamte und Selbständige. Daraus wird manchmal der Schluss gezogen, dass in Deutschland lediglich die Finanzierungsbasis verbreitert werden müsse, um bessere Renten sicherzustellen und das gesetzliche Rentensystem insgesamt zukunftsfest zu machen. Das ist jedoch zu kurz gedacht. Es besteht kein Zweifel, dass aus Gerechtigkeitsgründen auch Selbständige, Beamte, und Politiker in das gesetzliche Rentensystem einbezogen werden sollten; denn es ist nicht einzusehen, dass manche Berufsgruppen, die niemals Beiträge in irgendein Rentensystem eingezahlt haben, später Renten oder Pensionen aus Steuermitteln beziehen, die weit über dem liegen was ein gesetzlich Versicherter nach jahrzehntelanger Beitragszahlung jemals an Rente erwarten kann. Aber die Vorstellung, dass die Rente auf diese Weise zukunftsfest gemacht werden könne, trifft nicht zu. Zwar würde sich die Einnahmesituation der Rentenversicherung erst einmal verbessern (vorausgesetzt die zusätzlichen Mittel stehen der Rentenkasse für reguläre Rentenzahlungen vollständig zur Verfügung), da viele junge Leute als Beitragszahler neu hinzukämen, ohne dass die Zahl der Rentenempfänger (und damit die Ausgaben) spürbar zunehmen würden. Das würde jedoch nicht auf Dauer so bleiben. In Österreich profitiert man gegenwärtig noch von der günstigeren Relation zwischen der Zahl der Beitragszahler und der Zahl der Rentenempfänger, da Beamte erst seit fünfzehn Jahren in das gesetzliche Rentensystem eingebunden sind, letztlich wird sich jedoch ein finanzieller Gleichgewichtszustand herausbilden, der sich nicht grundsätzlich von dem unterscheidet, der ohne die Ausweitung der Versicherungspflicht zu erwarten gewesen wäre.
Das gegenüber Deutschland deutlich höhere Rentenniveau lässt sich durch die breitere Finanzierungsbasis allein jedoch nicht erklären. Es muss weitere gewichtige Gründe für den Unterschied geben. Von diesen sollen einige im Weiteren näher betrachtet und erläutert werden. Das Augenmerk richtet sich dabei zunächst auf die Einnahmesituation der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland, genauer gesagt: auf die Einnahmen aus Beitragszahlungen. In einem ersten Schritt wird die Höhe der Einnahmen ermittelt, die im Jahr 2018 für reguläre Rentenzahlungen zur Verfügung standen. Zu den regulären Renten werden hier die Altersrenten, die Erwerbsminderungsrenten und die Hinterbliebenenrenten gerechnet. Anhand von Szenarien wird abgeschätzt, wie sich die Einnahmesituation verändern würde, wenn sich bestimmte Rahmenbedingungen ändern. Die betrachteten Szenarien bauen dabei sukzessive aufeinander auf.
In einem zweiten Schritt wird dann der Frage nachgegangen, wie sich die verbesserte Einnahmesituation auf die Renten auswirken könnte. Dabei wird unterstellt, dass sich eine verbesserte Einnahmesituation adäquat in höheren Renten niederschlägt: steigen die Einnahmen beispielsweise um 10%, so wird davon ausgegangen, dass dann auch die Renten um 10% steigen. Das formale Instrument zur Umsetzung der verbesserten Einnahmesituation in höhere Renten ist die Rentenformel, genauer gesagt: das Verfahren zur Ermittlung des Wertes der Entgeltpunkte. Das Rechenverfahren muss so abgewandelt werden, dass der Wert der Entgeltpunkte ebenfalls um 10% ansteigt.
Ausgangssituation: Im Jahr 2018 hat die gesetzliche Rentenversicherung über Beitragszahlungen Einnahmen in Höhe von 236 Mrd. Euro generiert. Hinzu kommen 13 Mrd. Euro Ökosteuer-Zuschüsse aus Bundesmitteln (vgl. [7]). Der Ökosteuer- Zuschuss ist im Jahr 1999 mit dem Ziel eingeführt worden, den Rentenbeitragssatz niedrig zu halten und so die Wirtschaft zu entlasten. Er muss folglich wie eine normale Beitragseinnahme behandelt werden.
Andererseits verringern sich die für reguläre Renten zur Verfügung stehenden Mittel um Ausgaben für nicht-beitragsgedeckte Leistungen, für Leistungen also, die bei der Festlegung des Beitragssatzes nicht oder nicht angemessen berücksichtigt worden sind. Diese Ausgaben werden auch als versicherungsfremde Leistungen bezeichnet. Hierzu zählen beispielsweise die Rente mit 63, die (erweiterte) Mütterrente oder auch die Ausgleichszahlungen nach dem SED-Unrechtsbereinigungsgesetz. Sie werden der gesetzlichen Rentenversicherung von der Politik (mit einer gewissen Willkür) zusätzlich aufgebürdet, ohne dass dafür Steuermittel in ausreichender Höhe zur Verfügung gestellt werden. Dabei müssten die Leistungen eigentlich vollständig aus Bundesmitteln finanziert werden, da sie nicht dem Äquivalenzprinzip der Rentenversicherung entsprechen und in der Regel eingeführt werden, um gesamtgesellschaftliche Probleme zu beheben oder abzumildern. Ärzte, Architekten und Rechtanwälte wehrten sich in den 1990er Jahren vehement (und mit Erfolg) dagegen, dass die berufsständischen Versorgungswerke in ihren Regelungen und Strukturen dem gesetzlichen Rentensystem angeglichen werden. Sie befürchteten, dann „schutzlos den Regulierungsinterventionen des Staates ausgeliefert zu sein“ (vgl. [8]).
Der Umfang versicherungsfremder Leistungen, der über Beitragseinnahmen finanziert werden muss, hat in den letzten zehn Jahren stark zugenommen (vgl. [9]). Offizielle Angaben darüber, welche Bundesmittel für welche nicht-beitragsgedeckten Leistungen zur Verfügung gestellt werden, gibt es nicht. Die Bundesregierung hält sich bedeckt und gibt lediglich Auskunft darüber, wieviel Geld insgesamt jeweils an die Rentenversicherung überwiesen wird. Um die Höhe der Bundesmittel angemessen beurteilen zu können, hat die Deutsche Rentenversicherung in den Jahren 2012 und 2019 den Versuch unternommen, die Kosten für nicht-beitragsgedeckte Leistungen möglichst genau zu ermitteln (vgl. [10] und [11]). Für das Jahr 2009 kam sie zu dem Ergebnis, dass 6,4% der Gesamtausgaben der Rentenversicherung für versicherungsfremde Leistungen, die nicht über Bundesmittel gedeckt sind, verwendet worden sind. Seitdem hat sich der Anteil nahezu verdoppelt. Im Jahr 2017 entfielen Ausgaben in Höhe von 31,3 Mrd. Euro auf nicht-beitragsgedeckte versicherungsfremde Leistungen. Das entspricht 12,3% aller Rentenausgaben. Unter der Annahme, dass der Anteilswert konstant geblieben ist, erhält man für 2018 einen Fehlbetrag von 32,3 Mrd. Euro.
Bilanziert man die Geldflüsse, indem man zu den Beitragseinnahmen in Höhe von 236 Mrd. Euro die Ökosteuer-Zuschüsse (13 Mrd. Euro) hinzuzählt und die Ausgaben für versicherungsfremde Leistungen (32 Mrd. Euro) abzieht, so verbleibt ein Betrag von 217 Mrd. Euro. Das sind die Mittel, die für die Zahlung regulärer Renten im Jahr 2018 letztlich zur Verfügung standen.
Szenario 1 (S1): Würden die versicherungsfremden Leistungen vollständig über Bundesmittel finanziert oder im Rentenbeitragssatz angemessen berücksichtigt, hätte der gesetzlichen Rentenversicherung im Jahr 2018 ein um 32 Mrd. Euro höheres Einnahmenbudget für reguläre Renten zur Verfügung gestanden, also insgesamt 249 Mrd. Euro.
Szenario 2 (S2): Infolge von Maßnahmen, die im Zuge der Agenda-Reformen (Hartz IV) umgesetzt wurden, hat sich die Einnahmesituation der gesetzlichen Rentenversicherung zusätzlich verschlechtert. So wurde der Minijob-Sektor, der mit abgesenkten Rentenbeitragssätzen verbunden ist, stark ausgeweitet und die bis dahin üblichen Rentenbeitragszahlungen für Bezieher von Arbeitslosengeld II wurden verringert und 2011 dann ganz eingestellt. Um die private Altersvorsorge zu fördern, wurde zudem für sozialversicherungspflichtige Beschäftigte die Möglichkeit der Entgeltumwandlung geschaffen und staatlich gefördert. Dabei kann ein Teil des Bruttolohns (bis zu 4% der Beitragsbemessungsgrenze) zur privaten Vorsorge in Pensionsfonds angelegt werden, ohne dass darauf Sozialabgaben oder Steuern zu entrichten sind (Brutto für Netto). Durch diese Maßnahmen sind der gesetzlichen Rentenversicherung im Jahr 2018 Mittel in Höhe von etwa 18 Mrd. Euro verloren gegangen (vgl. [9]). Auf diese Gelder hätte die Rentenversicherung (theoretisch) zurückgreifen können, wenn die Eingriffe nicht erfolgt wären bzw. wenn sie zwischenzeitlich rückgängig gemacht worden wären. Das Einnahmebudget hätte dann im Jahr 2018 bei 267 Mrd. Euro gelegen.
Szenario 3 (S3): Ein weiterer für die Höhe der Einnahmen wichtiger Faktor ist verständlicherweise der Rentenbeitragssatz. In Österreich liegt er bei 22,8%, in Deutschland bei 18,6%. Der Unterschied ist auf den ersten Blick beeindruckend groß, relativiert sich jedoch, wenn man die staatlich geförderte private Vorsorge, die es in Österreich in dieser Form nicht gibt, in die Betrachtung mit einbezieht. In Deutschland kann man entweder über die Riester-Rente oder über Entgeltumwandlung einen staatlich geförderten Kapitalstock aufbauen. Bei der Riester-Rente profitiert der Versicherte von direkten steuerlichen Zuschüssen, bei der Entgeltumwandlung spart er Sozialabgaben und Steuern. In beiden Fällen empfiehlt die Regierung den Betroffenen, etwa 4% des Bruttolohns in die private Vorsorge zu investieren. Mit anderen Worten: auch in Deutschland gehen die Verantwortlichen davon aus, dass Versicherte 22,6% des Bruttolohns in die Vorsorge investieren müssen, wenn sie im Alter über eine Lebensstandard sichernde Rente verfügen wollen. Der Vollständigkeit halber müssen in Deutschland noch die Zuschüsse aus der Ökosteuer dazugerechnet werden, da diese explizit dazu dienen, den Beitragssatz niedrig zu halten. Bezieht man diese in die Bilanz mit ein, so erhöht sich der Anteil des Bruttolohns, der nach Einschätzung der Bundesregierung für eine gute Rente aufgewendet werden muss, um einen weiteren Prozentpunkt, auf dann 23,6%. Damit wird der österreichische Beitragssatz noch um 0,8 Prozentpunkte übertroffen.
Trotz dieser Sachlage wird im Szenario 3 von dem etwas niedrigeren österreichischen Beitragssatz von 22,8% ausgegangen. Da sich die Einnahmesituation der gesetzlichen Rentenversicherung durch die Anhebung des Beitragssatzes deutlich verbessert, wird im Gegenzug unterstellt, dass keine Ökosteuer-Zuschüsse mehr an die Rentenkasse überwiesen werden. Wahlweise könnten die Zuschüsse auch beibehalten und der Beitragssatz um einen Prozentpunkt auf 21,8% abgesenkt werden. In beiden Fällen hätten der gesetzlichen Rentenversicherung im Jahr 2018 Beitragseinnahmen in Höhe von insgesamt 312 Mrd. Euro für die Zahlung regulärer Renten zur Verfügung gestanden.
Wie wirken sich nun die (angenommenen) unterschiedlichen Einnahmeszenarien auf die Rente aus bzw. wie könnten sie sich auf die Rente auswirken? In Deutschland ist es üblich, die Rentenhöhe anhand der Standardrente zu beurteilen. Die Standardrente ist definiert als die Rente, die ein Versicherter erhält, der 45 Jahre lang in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat und stets ein Einkommen hatte, das dem allgemeinen Durchschnitt entsprach. Die konkrete Erwerbsbiographie geht nicht in die Berechnung ein. Das unterscheidet die Standardrente von der Durchschnittsrente, die meist deutlich niedriger liegt. Die Standardrente wird allgemein entweder als Bruttowert oder als Nettowert (vor Steuern) ausgewiesen.
Eine besonders aussagekräftige Kenngröße zur Beurteilung der Rentensituation ist das Rentenniveau. Es gibt Aufschluss über die Höhe der Standardrente im Verhältnis zum durchschnittlichen Erwerbseinkommen der Beitragszahler. In den letzten Jahren hat sich in Deutschland das Netto-Rentenniveau (vor Steuern) als Kriterium zur Beurteilung der Rentenentwicklung durchgesetzt. Der Wert liegt durchweg einige Prozentpunkte über dem Brutto-Rentenniveau, aber niedriger als das früher häufig verwendete Netto-Rentenniveau (nach Steuern).
Der Tabelle 1 kann entnommen werden wie sich die Werte für die Standardrente und das Rentenniveau in Abhängigkeit von der Einnahmesituation der gesetzlichen Rentenversicherung verändern. Ausgangspunkt der Betrachtungen ist die Rentensituation im Jahr 2018. In diesem Jahr betrug die Standardrente 1.425 Euro (brutto) bzw. 1.270 Euro (netto) und war verbunden mit einem Rentenniveau von 45,2% (brutto) bzw. 48,1% (netto) (vgl. [7]).
Quelle: eigene Berechnungen auf Basis von Daten der Deutschen Rentenversicherung Bund *) Netto vor Steuern
Wären die versicherungsfremden Leistungen, wie im Szenario 1 angenommen wird, vollständig aus Steuermitteln bezahlt worden, hätten die Renten um 213 Euro (brutto) bzw. 189 Euro (netto) höher ausfallen können. Das Netto-Rentenniveau wäre parallel dazu von 48,1% auf 55,3% angestiegen.
Bei vollständiger Ausschöpfung des Beitragspotentials (Szenario 2) hätten die Finanzmittel ausgereicht, die Standardrente noch einmal um mehr als 100 Euro anzuheben. Das Netto-Rentenniveau hätte dann bei 59,4% gelegen.
Im Szenario 3 wird zusätzlich ein Beitragssatz von 22,8% (wie in Österreich) unterstellt. Zum Ausgleich für den Beitragssatzanstieg ist auf die Ökosteuer-Zuschüsse verzichtet worden. Auf dieser Grundlage wäre es möglich gewesen, Standardrenten in Höhe von 2.052 Euro (brutto) bzw. 1.828 Euro (netto) zu zahlen, und das Netto-Rentenniveau wäre auf 71,0% angestiegen. Mit anderen Worten: sämtliche Renten, einschließlich der Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenrenten, hätten unter den Bedingungen des Szenarios 3 um über 40% höher ausfallen können als die tatsächlich gezahlten Renten.
Doch wie realistisch sind diese Szenarien? Sind es lediglich theoretische Fingerübungen, die mit der Realität nichts zu tun haben? Oder ist es vorstellbar, sie umzusetzen und tatsächlich Renten zu zahlen, die den prognostizierten Werten entsprechen? Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, werden die Ergebnisse im Folgenden mit den Rentenzahlungen in Österreich verglichen.
Vergleich der Rentensysteme von Deutschland und Österreich
Trotz der Ähnlichkeit der Rentensysteme ist es nicht ganz unproblematisch, die Renten der beiden Länder miteinander zu vergleichen. Das liegt vor allem daran, dass unterschiedliche Kenngrößen zur Charakterisierung der Rentensituation verwendet werden. So ist es beispielsweise nicht möglich, die Renten direkt über die in Deutschland übliche Standardrente miteinander zu vergleichen, da es eine solche Kenngröße in Österreich nicht gibt. Auch der Begriff des Rentenniveaus ist in Österreich unbekannt. Dort werden Lohnersatzraten ausgewiesen, die mit den deutschen Angaben zum Rentenniveau nur bedingt vergleichbar sind. Zu beachten ist weiterhin, dass die in österreichischen Statistiken ausgewiesenen Monatsrenten in der Regel 14x pro Jahr ausgezahlt werden und nicht (wie bei uns) 12x. Um die Ergebnisse trotzdem miteinander vergleichen zu können, müssen die Werte in geeigneter Weise umgerechnet und aufeinander abgestimmt werden. So werden die österreichischen Monatsrenten hier durchweg bezogen auf 12 Zahlungen pro Jahr angegeben. Als österreichische Datenquelle für den Ländervergleich dient der Jahresbericht 2018 der österreichischen Pensionsversicherungsanstalt (vgl. [12]).
Die durchschnittliche Brutto-Altersrente bei Neuzugängen beläuft sich in Österreich auf monatlich 1.703 Euro (2018). Der Wert liegt deutlich über der Brutto-Standardrente in Deutschland (vgl. Tab. 1). Die bestehende Differenz drückt allerdings noch nicht die ganze Wahrheit aus; denn die deutsche Standardrente basiert auf der Annahme von 45 Beitragsjahren, während dem österreichischen Wert lediglich 37,6 Beitragsjahre zugrundeliegen. Rechnet man die österreichische Rente auf 45 Beitragsjahre hoch, erhält man für Neuzugänge eine Altersrente von 2.038 Euro (brutto) bzw. von 1.934 Euro (netto). In Deutschland liegen die entsprechenden Werte bei 1.425 Euro (brutto) bzw. 1.270 Euro (netto). Wenn ein österreichischer Arbeitnehmer in Rente geht, kann er folglich mit einer Bruttorente rechnen, die 43% über der seines deutschen Kollegen liegt. Netto beläuft sich die Differenz sogar auf 52%.
Die Werte bilden die reale Situation in den beiden Ländern korrekt ab: Zugangsrenten in Österreich sind Netto (vor Steuern) im Durchschnitt 52% höher als in Deutschland. Man wird dem deutschen Rentensystem jedoch nicht ganz gerecht, wenn man es bei dieser Feststellung belässt; denn es gibt einige Unterschiede zwischen den beiden Rentensystemen, die, wenn sie angemessen berücksichtigt werden, zur Folge haben, dass die österreichischen Werte nach unten korrigiert werden müssen. Solche Korrekturen sind vor allem wegen der unterschiedlichen Rentenerhöhungsmechanismen und der unterschiedlichen Mindestversicherungszeiten erforderlich.
In Österreich müssen Versicherte mindestens fünfzehn Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, bevor sie einen Rentenanspruch erwerben. In Deutschland genügen fünf Versicherungsjahre. Das hat zur Folge, dass die Relation zwischen Anzahl der Rentenberechtigten und Anzahl der Beitragszahler in Österreich günstiger ist als in Deutschland, pro Kopf also mehr Mittel für Rentenzahlungen zur Verfügung stehen. Diese Verzerrung kann korrigiert werden, indem die Zahl der Rentner in Österreich so erhöht wird, als würde auch dort eine Mindestversicherungszeit von fünf Jahren gelten. Der Effekt kann über die für Deutschland veröffentlichten Daten der Rentenversicherung abgeschätzt werden (vgl. [13]). Rentenausgaben für Versicherte mit maximal fünfzehn Versicherungsjahren machen danach 3,3% aller Ausgaben für Altersrenten aus. Überträgt man dies Ergebnis eins zu eins auf die Situation in Österreich, so müssten dort, wenn die Mindestversicherungszeit auf fünf Jahre abgesenkt würde, sämtliche Altersrenten um 3,3% gekürzt werden. Die Renten für Neuzugänge würden Brutto von 2.038 Euro auf 1.971 Euro und Netto von 1.934 Euro auf 1.870 Euro zurückgehen.
Die unterschiedlichen Renteneranpassungsmechanismen stellen eine weitere wichtige Einflussgröße für die Rentenhöhe dar. In Österreich werden Renten entsprechend der Preisentwicklung angehoben, in Deutschland dagegen (zumindest vom theoretischen Ansatz her) entsprechend der Lohnentwicklung. Lediglich bei der Festlegung der Anfangsrente wird in Österreich die Lohnentwicklung zugrundegelegt, danach folgen die Renten der Preisentwicklung. Da die Preise in der Regel langsamer steigen als die Löhne, steigen die Bestandsrenten in Österreich Jahr für Jahr weniger stark an als die Zugangsrenten. Das hat zur Folge, dass für die Renten langjähriger Rentenbezieher in Österreich (relativ) weniger Geld ausgegeben wird als für die Renten „junger“ Rentner. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass österreichische Versicherte (bei der gegenwärtigen Altersstruktur der Bevölkerung) in den ersten elf Jahren ihres Rentnerdaseins mit einer überdurchschnittlichen Rente rechnen können, danach jedoch mit einer unterdurchschnittlichen Rente zurechtkommen müssen. Je älter ein Rentner wird, desto weiter entfernt sich seine Rente von der jeweils aktuellen Zugangsrente. [19]
Die hieraus resultierende Verzerrung kann korrigiert werden, indem die österreichischen Renten so umgerechnet werden, als würden nicht nur die Zugangsrenten, sondern auch die Bestandsrenten lohnorientiert ansteigen, dann reduziert sich die Brutto-Zugangsrente von 1.971 Euro (bei preisorientierter Anpassung) auf 1.822 Euro (bei lohnorientierter Anpassung). Die Netto-Zugangsrente verringert sich von 1.870 Euro auf 1.729 Euro.
Die auf diese Weise nach unten korrigierten Altersrenten sind nun direkt mit der Standardrente in Deutschland vergleichbar. Sie sind gewissermaßen das österreichische Pendant zur deutschen Standardrente. Trotz der Absenkung liegt die Brutto-Standardrente in Österreich mit 1.822 Euro immer noch deutlich über dem entsprechenden Wert in Deutschland (1.425 Euro). Betrachtet man die Nettowerte so fällt der Unterschied noch größer aus, da österreichische Rentner weniger Sozialabgaben abführen müssen (5,1% gegenüber 10,9%). Die Netto-Standardrente in Österreich beträgt 1.729 Euro, die in Deutschland lediglich 1.270 Euro. Das entspricht einer Netto-Differenz von 459 Euro im Monat bzw. von 5.508 Euro im Jahr. Damit gesetzlich Versicherte in Deutschland eine Altersrente erhalten, die genau so hoch liegt wie die Netto-Altersrente (vor Steuern) in Österreich, müssten die Renten hier um durchschnittlich 36% angehoben werden.
Die im Rahmen des Szenarios 3 für Deutschland ermittelte Netto-Standardrente von 1.828 Euro (vgl. Tab. 1) macht deutlich, dass unter entsprechenden Rahmenbedingungen in Deutschland durchaus ähnlich hohe Renten gezahlt werden könnten. Solche Renten wären realisierbar, ohne dass weitere Berufsgruppen in die Rente einbezogen oder die Beitragsbemessungsgrenze angehoben werden müsste. Tatsächlich liegt die für Deutschland im Szenario 3 ermittelte Netto-Standardrente sogar 99 Euro über dem entsprechenden Wert in Österreich (1.729 Euro). Bei den Bruttowerten ist die Differenz größer und beträgt 230 Euro (2.052 Euro in Deutschland gegenüber 1.822 Euro in Österreich).
Auf einen Vergleich der österreichischen Lohnersatzrate mit dem deutschen Rentenniveau wird an dieser Stelle verzichtet, da sich die Prozentwerte auf unterschiedlich definierte Durchschnittslöhne beziehen und dadurch zu stark voneinander unterscheiden. Während sich die Lohnersatzraten in Österreich direkt auf das in der amtlichen Statistik ausgewiesene Erwerbseinkommen beziehen (vgl. [14]), liegt den offiziellen Angaben zum Rentenniveau in Deutschland ein korrigierter Durchschnittslohn zugrunde, der von der Rentenversicherung ermittelt wird und der deutlich höher liegt als die entsprechende Angabe des Statistischen Bundesamtes. Dadurch erhält man für Deutschland tendenziell niedrigere Prozentwerte als für Österreich, wenn man den Effekt nicht angemessen berücksichtigt.
Fazit
Die für Deutschland durchgerechneten Szenarien zeigen auf, wie enorm groß das Potential ist, das in umlagefinanzierten Rentensystemen steckt, und welche Stellschrauben zur Verfügung stehen, dies Potential zur Entfaltung zu bringen. An der Politik liegt es, ob und wie das Potential genutzt wird.
Die wichtigsten Maßnahmen, um auf Basis des gesetzlichen Rentensystems gute Renten zahlen zu können, die möglichst den Lebensstandard sichern, wären:
- die vollständige Finanzierung versicherungsfremder Leistungen über Steuermittel
- die Beendigung der Privatisierung des Rentensystems zu Lasten der gesetzlichen Rente
- eine angemessene Anhebung des Rentenbeitragssatzes
Unter diesen Bedingungen wäre es nicht nur heute, sondern auch in Zukunft möglich (trotz des demographischen Wandels), auskömmliche Renten für die überwiegende Mehrheit alter Menschen zu finanzieren, ohne die Wirtschaft oder die Arbeitnehmer übermäßig stark zu belasten (vgl. [9], [15] und [16]). Um das Alterssicherungssystem insgesamt stabiler und gerechter zu machen, wäre es zudem sinnvoll, weitere Berufsgruppen in das gesetzliche Rentensystem einzubeziehen.
Neben der Forderung, versicherungsfremde Leistungen zukünftig (möglichst vollständig) über Bundesmittel zu finanzieren, wäre die Entscheidung, kapitalgedeckte Vorsorgemodelle nicht länger mit Steuermitteln zu fördern, von besonderer Bedeutung für eine Verbesserung des Alterssicherungssystems. Bestehende Verträge sollten auslaufen und/oder in die gesetzliche Rente überführt werden. Um die negativen Auswirkungen dieser Maßnahme zu kompensieren, sollte der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung entsprechend angehoben werden. Ein solcher Schritt könnte ein ganzes Bündel positiver Effekte auslösen, von denen die Verringerung der Altersarmut und die Möglichkeit, Altersarmut zielgenauer zu bekämpfen, besonders wichtig wären.
Es ist schwer einzusehen, dass Steuermittel in Milliardenhöhe in die Förderung privater Vorsorge fließen, um dort Erwerbstätigen zugute zu kommen, die diese Unterstützung gar nicht benötigen, da sie über ein gutes Erwerbseinkommen verfügen und im Alter mit einer auskömmlichen Rente rechnen können (vgl. [17]). Und wenn die Arbeitnehmer in großen Konzernen arbeiten, stehen ihnen möglicherweise noch aufstockende Rentenzahlungen aus der Betriebsrente zu. Es wäre sinnvoller und gerechter, die Steuermittel denen zugute kommen zu lassen, die wirklich bedürftig sind. Die Gelder könnten genutzt werden, um wieder Rentenbeiträge für Arbeitslosengeld-II-Empfänger zu zahlen oder um die abgesenkten Rentenbeiträge für Mini- und Midi-Jobber auf das reguläre Beitragsniveau anzuheben oder um die Regelung der „Rente nach Mindestentgeltpunkten“[20] wieder einzuführen. Damit bliebe manchen Menschen, die ein Leben lang hart gearbeitet haben, der (peinliche) Gang zum Sozialamt erspart, weil sie über eine Rente verfügen, die zum Leben reicht. Die positiven Effekte ließen sich durch eine Anhebung des Mindestlohns noch verstärken. Letztlich sind gute Renten auf Basis guter Löhne das mit Abstand beste Mittel zur Vermeidung von Altersarmut.
Auch die komplizierten Regeln, mit denen die Antragsverfahren bei der Grundsicherung und vor allem bei der Grundrente verbunden sind, ließen sich stark vereinfachen, wenn es neben der gesetzlichen Rente nicht noch die zweite Säule der staatlich geförderten Privatvorsorge gäbe. Es könnten nicht nur der bürokratische Bearbeitungsaufwand und die damit verbundenen hohen Kosten reduziert werden, auch die Versicherten würden von einem einfachen und transparenten Verfahren profitieren. Auf willkürliche Freibetragsregelungen, die vor allem eingeführt wurden, um das staatlich geförderte, individuelle Engagement zur Rentenaufbesserung mittels privater Vorsorge nicht ins Leere laufen zu lassen, könnte weitgehend verzichtet werden. Um dem Risiko der Altersarmut zu begegnen, könnte stattdessen eine mit Steuermitteln aufgestockte Mindestrente oberhalb des Sozialhilfeniveaus eingeführt werden. Ein Anspruch auf die volle Mindestrente sollte, wie in den Niederlanden, der Schweiz oder Österreich, an einfache, genauer zu definierende Vorbedingungen geknüpft werden. Für langjährig Versicherte könnte in Deutschland auch auf das Verfahren der Mindestentgeltpunkte zurückgegriffen werden, das sich in der Vergangenheit bewährt hat. Es könnte entweder in unveränderter Form (wie bis 1992 üblich) wieder eingeführt werden oder durch eine modifizierte Variante ersetzt werden. Ein modifiziertes Verfahren könnte beispielsweise in der Einführung einer Mindestbemessungsgrundlage für Rentenbeiträge bestehen (vgl. [18]). Aus Gerechtigkeitsgründen und um möglichst viele Menschen gegen das Risiko der Altersarmut abzusichern, wäre es darüberhinaus wichtig, die Versicherungspflicht auszuweiten und zumindest Selbständige und Freiberufler in das Rentensystem einzubeziehen. Und perspektivisch sollten auch Beamte, Richter und Politiker in das gesetzliche Rentensystem eingebunden werden. Würden die Rahmenbedingungen für die Alterssicherung in Deutschland derart verändert, würden nicht nur die regulären Renten ansteigen und so das allgemeine Risiko der Altersarmut stark verringern, es ließe sich auch (jenseits der Sozialhilfe) ein effektives und stimmiges Konzepte entwickeln, um Menschen, die trotzdem von Altersarmut bedroht sind, angemessen zu unterstützen.
Titelbild: Aritra Deb/shutterstock.com
[«1] Gerhard Bäcker und Ernst Kistler: Länderbeispiele: Niederlande, Großbritannien, Schweiz und Österreich. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2020; Link zur Studie: bpb.de/politik/innenpolitik/rentenpolitik/292889/laenderbeispiele
[«2] Winfried Schmähl: Grundrente“ – Koalitionskitt mit Folgen. In: Wirtschaftsdienst, 99. Jg. (2019), H. 12, S. 814-815
[«3] Christian Geppert: Deutschlands Rentensystem im internationalen Vergleich und Reformbilder im Ausland. In: Deutsche Rentenversicherung, 75. Jg. (2020), H. 1, S. 145-168
[«4] OECD: Pensions at a glance 2019. OECD and G20 indicators. OECD Publishing, Paris 2019
[«5] Dirk Bezemer: Das Problem mit der kapitalgedeckten Rente. In: Makroskop, 3. Juli 2020, Link zum Artikel: makroskop.eu/das-problem-mit-der-kapitalgedeckten-rente/
[«6] Gerhard Mackenroth: Die Reform der Sozialpolitik durch einen deutschen Sozialplan. Schriften des Vereins für Socialpolitik, Band 4, Berlin 1952
[«7] Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg.): Rentenversicherung in Zeitreihen. DRV-Schriften Band 22, Berlin 2018
[«8] Winfried Schmähl: Alterssicherungspolitik in Deutschland. Vorgeschichte und Entwicklung 1945 bis 1988. Mohr Siebeck, Tübingen 2018
[«9] Günter Eder: Die Rente im Spannungsfeld von Politik, Wirtschaft und Demographie, Datenbasierte Überlegungen zur Zukunft der gesetzlichen Rente. Rhombos Verlag, 2. Auflage, Berlin 2020
[«10] Ulrich Reineke: Nicht beitragsgedeckte Leistungen und Bundeszuschüsse in der allgemeinen Rentenversicherung. Deutsche Rentenversicherung Heft 1, März/April 2012
[«11] Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg.): Nicht beitragsgedeckte Leistungen und Bundeszuschüsse 2017. Berlin, April 2019
[«12] Pensionsversicherungsanstalt (Hrsg.): Jahresbericht 2018. Wien, Stand: 31.12.2018
[«13] Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg.): Rentenversicherung in Zahlen 2019. Berlin 2019
[«14] Statistik Austria (Hrsg.): Brutto- und Nettojahreseinkommen der unselbständigen Erwerbstätigen 1997 bis 2018. Wien 2020
[«15] Günter Eder: Die Rentenpolitik bedarf einer Kurskorrektur. In: Wirtschaftsdienst, 99. Jg. (2019), H. 6, S. 425-431
[«16] Günter Eder: Die Bedeutung des demographischen Wandels für das Rentensystem. In: Blickpunkt-WISO vom 29. Oktober 2020, Link zum Artikel: blickpunkt-wiso.de
[«17] Thomas Weber und Martin Beck: Entgeltumwandlung in Deutschland. Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2015
[«18] Johannes Steffen: Wenn der Mindestlohn fürs Alter nicht reicht. Plädoyer für eine Mindestbemessungsgrundlage für Rentenbeiträge auf Arbeitsentgelt. Januar 2014, Link auf die Website: portal-sozialpolitik.de
[«19] Wie groß die Lücke wird, die sich mit den Jahren auftut, hängt von der Produktivitätsentwicklung ab. Geht man davon aus, dass die Produktivität um 0,71% jährlich zunimmt – das entspricht dem mittleren inflationsbereinigten Produktivitätszuwachs in Deutschland zwischen 1990 und 2018 – und dass sich der Produktivitätsfortschritt 1:1 in höheren Löhnen niederschlägt, dann kann ein österreichischer Versicherter im ersten Rentenjahr mit einer 8,2% höheren Rente rechnen. Umgekehrt muss ein 90jähriger, bezogen auf eine lohnorientierte Rentenentwicklung, mit einer um 9,4% niedrigeren Rente auskommen. Der Effekt fällt umso stärker aus je stärker die Produktivität ansteigt.
[«20] Der Rentenanspruch langjähriger Geringverdiener wird hierbei auf bis zu 75% der Rente aufgestockt, die ein Arbeitnehmer mit vergleichbarer Erwerbsbiographie, aber einem mittleren Arbeitslohn, der dem allgemeinen Durchschnittslohn entspricht, erhalten hätte.