Horst D. Deckert

Kategorie: Nachrichten

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Hambach: „Demokratiefest“ unter Ausschluss der Bevölkerung

Hambach: „Demokratiefest“ unter Ausschluss der Bevölkerung

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Von MANFRED ROUHS | Das Hambacher Schloss hat eine bewegte Geschichte. Hier formierte sich 1832 die deutsche Demokratie- und National-Bewegung, die das 1806 als Folge militärischer Niederlagen gegen Napoleon formal aufgelöste Deutsche Reich unter veränderten Voraussetzungen neu beleben wollte: Als demokratischer und sozialer Rechtsstaat. Die moderne Republik der Deutschen, deren Vordenker 1817 auf der Wartburg […]

Eine technische Analyse von Habecks „Osterpaket“ zum schnelleren Ökostromausbau!  Ohne Kohle- oder Kernkraftwerke gehen bald die Lichter aus

Eine technische Analyse von Habecks „Osterpaket“ zum schnelleren Ökostromausbau! Ohne Kohle- oder Kernkraftwerke gehen bald die Lichter aus

Dr.-Ing. Erhard Beppler

Fazit

Die permanenten Wandlungen der auf der Welt einzigartigen deutschen Energiewende seit 2000 sind kaum noch nachvollziehbar.

Gelangte man im Jahre 2020 noch zu der Erkenntnis, dass die Energiewende ohne Stromspeicher (nachts bei Windstille) nicht funktionieren kann, so erfand man flugs die H2-Technologie nicht nur als Retter des Stromspeicherproblems sondern auch als Lösung für die CO2-Neutralität für alle Sektoren.

Aber schnell wurde klar, dass die dafür erforderlichen hohen H2-Mengen zum Problem werden und schon wurde als Ersatz für die H2-Lösung die vorübergehende Erdgaslösung ausgerufen.

Aber der Ukraine-Krieg torpedierte auch diese Lösung, so dass nun am 06.04 2022 ganz bescheiden in Habecks „Osterpaket“ die Klimaneutralität zunächst nur für die Stromerzeugung präsentiert wurde mit einer Stromerzeugung von 80% über Wind und Sonne in 2030 mit 115 Gigawatt (GW) über Wind (davon 30 GW über Wind offshore) und 215 GW über Sonne.

Dabei vergaß man, dass die Stromerzeugung über Wind und Sonne praktisch zwischen null und fast der installierten Leistung von 115+215 = 330 GW schwanken kann mit einer täglichen mittleren effektiven Leistung von 53,3 GW.

Das bedeutet, dass die Hälfte der 53,3 GW – nämlich 26,7 GW – mit Hilfe der H2O-Elektrolyse in H2 aufgespalten werden muss mit anschließender Verstromung des H2 (bei einem Wirkungsgrad von insgesamt 40%) , um die unterhalb von 26,7 GW fehlende Leistung wieder auszugleichen.

Diese dafür aufzubringende Energieleistung errechnet sich bei einem hoch angesetzten Wirkungsgrad von 40% zu im Mittel 40 GW (aus 26,7 x 1,5 = 40 GW), so dass diese 53,3 + 40 = 93,3 GW leistungsmäßig täglich in 2030 aufgebracht werden müssten (oder täglich 1268+952 = 2220 GWh).

Da bei dem jetzigen Stand der Technik in 2030 diese 40 GW nicht über H2-Kraftwerke aufgebracht werden können (der Umbau von Gaskraftwerken in H2-Kraftwerke wird gerade diskutiert, H2-Speicher sind auch nicht vorhanden), müssen dafür 40 Kohle- oder Kernkraftwerke herhalten, um den Strombetrieb aufrecht zu erhalten.

Aber selbst dieser Lösungsansatz kann nur bedingt funktionieren, da

a) an manchen Tagen in wenigen Stunden die über Wind und Sonne erzeugte Stromleistung gegen null gehen kann, was bei einer Schwankung des täglichen Spitzenstrombedarfes zwischen etwa 40 und 70 GW z. B. bei einer geforderten Leistung von 70 GW Leistungen für die H2O-Elektrolyse und Verstromung des H2 nicht mehr 40 GW sondern 70/2 x 1,5 = 52,5 GW oder in Summe 70 + 52,5 = 122,5 GW aufgebracht werden müssten.

Mangels H2-Kraftwerke und H2-Speicher müssten dann in 2030 etwa 122 Kohle- oder Kernkraftanlagen herhalten, die in wenigen Stunden leistungsbereit sein müssten.

b) bei einer installierten Leistung über Wind und Sonne in 2030 von 330 GW Leistungsschwankungen von bis zu 30 GW/Stunde auftreten können (Stromüberschuss-wie Stromunterschuss), die durch die vermehrt aufzubringende Leistung für die H2O-Elektrolyse mit anschließender Verstromung von 30/2 X 1,5 = 23,5 GW ausgeglichen werden müssten, was in Summe einer aufzubringenden stündlichen Leistung von 30 + 23,5 = 53,5 GW entspräche, die wiederum über Kohle- oder Kernkraftwerke beigestellt werden müssten.

Über diese hoffnungslosen Vorstellungen in Habecks „Osterpaket“ zum schnelleren Ökostromausbau sollen schließlich in 2035 100% erneuerbare Energien auf dem Weg zur CO2-Neutralität eingesetzt werden, obwohl der menschlich verursachte CO2-Anstieg in der Atmosphäre in den letzten 11 Jahren nur bei 2% lag, der Anteil der natürlichen Einflüsse bei 98%.

  1. Einleitung

Seit dem Start der Energiewende im Jahre 2000 sind diverse Änderungen vollzogen worden.

Im Jahre 2020 gelangte man zu der Erkenntnis, dass die Energiewende ohne Stromspeicher nicht funktionieren kann – die H2-Technologie als Retter der Stromspeicherproblematik wurde ausgerufen.

Bereits 2021 wurde die Ausweitung der H2-Technologie auf alle Sektoren (Strom, Verkehr, Industrie (Chemie, Stahl, Zement, Gebäude, Landwirtschaft und Abfallwirtschaft) propagiert. (1)

Aber die erforderlichen hohen H2-Mengen brachten dann vorübergehend die Lösung des Stromspeicherproblems über Erdgas ins Gespräch.

Am 12.05.2021 beschloss dann das Bundeskabinett nach einem nicht nachvollziehbaren Urteil des Bundesverfassungsgerichtes – wegen der angeblich nicht präzise genug festgelegten CO2-Massnahmen zur Absenkung des CO2-Ausstosses nach 2030 – einen schnelleren Umbau der Stromversorgung: Klimaneutralität bereits in 2045, Minderung der CO2-Emissionen bis 2030 auf 65% gemessen an 1990.

Aber schon am 06.04.2022 wurde durch den Druck der Ereignisse (Ukraine-Krieg) wegen einer nicht gesicherten Gasversorgung eine weitere Energiewende beschlossen – Habecks „Osterpaket“ 2022 – mit dem Ziel eines schnelleren Ausbaus der alternativen Energien bei der Stromerzeugung bis zunächst 2030 mit 80%, bis 2035 werden 100% angesetzt.

Die führenden westlichen Industrienationen (G7) beschlossen am 27.05 2022 in Berlin eine ähnliche Beschleunigung des Ökostromausbaues.

Wohlgemerkt geht es im „Osterpaket“ nur um die Klimaneutralität bei der Stromerzeugung und nicht um den Gesamtprimärenergieverbrauch, bei dem der Anteil von Wind und Sonne nur etwa 5% ausmacht.

Im Folgenden wird der Machbarkeit dieses „Osterpaketes“ nachgegangen. Fragen zur Verfügbarkeit von Rohstoffen, etc. werden nicht behandelt.

  1. Habecks „Osterpaket“ 2022

Der Bundeswirtschafsminister nimmt den Ukraine-Krieg zum Anlass, die Abhängigkeit von russischem Erdgas durch einen Ausbau der alternativen Energien zu senken.

Im „Osterpaket“ vom 06.04 2022 geht es darum, sich zunächst von russischen fossilen Energieimporten unabhängig zu machen und dann von fossilen CO2-Trägern generell.

Das 600-Seiten starke Konvolut umfasst Änderungen u.a. im EEG, im Windenergie-auf- See-Gesetz (WindSeeG), im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), im Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) und im Netzausbaubeschleunigungsgesetz Übertragungsgesetz (NABEG).

Die Koalition beabsichtigt in 2030 eine Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen (Wind und Solar) von 80%.

In 2035 werden annähernd 100% angestrebt, 10 Jahre später möchte Deutschland CO2 neutral sein (5 Jahre vor der EU).

Jedes Jahr sollen Windkraftanlagen von 10 GW entstehen, d.h. in 2030 mindestens 115 GW am Netz.

Die Bundesländer sollen 2% ihrer Flächen für Erneuerbare bereit stellen.

Die Solarenergie soll von z.Z. 59 auf 215 GW in 2030 ausgeweitet werden.

Der Netzausbau soll beschleunigt werden.

Offshore-Anlagen sollen in 2030 mit 30 GW am Netz sein.

  1. Stromleistungsbetrachtung für 2030

Werden die im „Osterpaket“ genannten, für 2030 vorgesehenen Anteile der erneuerbaren Energien in die Bruttostromerzeugung eingerechnet, so ergeben sich unter Berücksichtigung der Nutzungsgrade für Wind offshore, Wind onshore und Solar die in Tafel 1 ausgewiesenen effektiven Stromleistungen von 53,3 GW.

2019 2021 2030
TWh % GW eff. GW inst. GW inst. Nutzung % GW eff. GW inst. Nutzung % GW eff.
Braunkohle 113 18,7 12,9
Steinkohle 56 9,2 6,4
Kern 74 12,2 8,4
Erdgas 91 15 10,4
Öl 5 0,8 0,6
Summe konv. 339 55,6 38,7
Wind offshore 102 16,8 8 8 35 2,8 30 35 10,5
Wind onshore 24 4 53 56 25 14 85 25 21,3
Solar 46 7,6 49 59 10 5,9 215 10 21,5
Summe fluk. 172 28,4 19,6 110 123 17,8 22,7 330 16,1 53,3
Biomasse 44 7,3
Wasserkraft 19 3,1
Sonstige 26 4,3
Hausmüll 6 1
Summe nicht fluk. 95 15,7 10,8 10,8
Summe ges. 606 100 69,1 64,1
Stromexport 75
Stromimport 38
Stromexportsaldo -37 -4,2
569 64,9

Tafel1

Wird die für 2030 aus den alternativen Energien errechnete Stromerzeugung ergänzt durch die Bruttostromerzeugung aus den nicht fluktuierenden erneuerbaren Energien von 10,8 GW (Tafel 1), so ergibt sich eine mittlere Stromleistung von 53,3+10,8 = 64,1 GW. Verglichen mit der vor Corona in 2019 eingestellten mittleren Stromleistung von 69,1 GW fehlen dann 5 GW, die in 2030 über konventionelle Stromerzeuger abgedeckt werden müssten.

  1. Die ohne Stromerzeugung über Gas, Kohle und Kernenergie erforderliche Anwendung der H2-Technologie zur Lösung des Speicherproblems bei ausschließlicher Stromerzeugung über Wind und Sonne

Die im „Osterpaket“ vorgesehene beschleunigte Umstellung der Stromerzeugung auf nur Wind und Sonne kann nur erfolgen, wenn – ohne einen möglichen Rückgriff auf Gas, Kohle oder Kernenergie – das Stromspeicherproblem über die Anwendung von H2 gelöst werden kann.

Die H2-Anwendung ist in einer früheren Arbeit abgehandelt worden (1) und soll hier wegen seiner Komplexität im Rahmen der Beschreibung des „Osterpakets“ noch einmal diskutiert werden.

Im Jahre 2030 muss der durch die Fluktuation der Stromerzeugung über Wind und Sonne zwischen 64,1 GW und 330 GW (Tafel 1) anfallende Strom über eine H2O-Elektrolyse in H2 umgewandelt werden mit anschließender Verstromung, um den so entstandenen Strom für die fehlende Leistung zwischen 10,8 und 64,1 GW wieder einspeisen zu können. (Schematische Darstellung Bild 1: die über dem Mittelwert von 40 GW anfallende Stromleistung muss über Speicher gesammelt und unterhalb der mittleren Leistung von 40 GW wieder eingespeist werden – hier anstelle von Gas).

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Bild 1: Schematische Darstellung der durchzuführenden Stromspeicherung

Für die Bemessung des Speichers gilt dann zunächst:

Speichervolumen GW = GW aus (Wind+Sonne)/2 (Gleichung 1)

= (64,1-10,8)/2 = 26,7 GW

Bei einer jährlichen Stromerzeugung von 600 000 GWh oder 1644 GWh/Tag entsprechen 26,7 GW dann 635 GWh/Tag, die über die H20-Elektrolyse in H2 mit anschließender Verstromung umgewandelt werden müssten

Aber für das Speichervolumen von 26,7 GW muss dann das 4-Stufen-Verfahren für die H2O- Elektrolyse mit anschließender Verstromung angewandt werden: (1)

– Stufe 1: Stromerzeugung über Wind und Sonne (aus Überschussstrom)

– Stufe 2: H2O-Elektrolyse mit Wirkungsgrad 70%

– Stufe 3: H2-Speicherung in einem Netz mit Verlusten von 10%.

– Stufe 4: H2-Verbrennung mit Rückverstromung, Wirkungsgrad 60%

Der Wirkungsgrad ist mit 40 % bewusst günstig angesetzt worden. Die Verlustbetrachtungen für dieses 4-Stufen-Verfahren von 40% bedeuten für die Berechnung der Energieaufwendungen für die Lösung des Speicherproblems über die H20-Elektrolyse mit anschließender Verstromung des H2 die Erweiterung der Gleichung 1 zunächst wie folgt:

Speicher (Elektrolyse, Verstromung) = GW aus (Wind+Sonne)/2/0,4

oder = GW aus (Wind+Sonne)/2 x2,5

bzw. = (64,1-10,8)/2×2,5 GW oder 66,7 GW

Diese Stromleistung muss nun bewegt werden zur Lösung des Speicherproblem. Da aber die Leistung aus (Wind+Sonne)/2 über den Überschussstrom bereits eingebracht worden ist (26,7 GW), errechnet sich die zusätzlich aufzubringende Leistung zur Lösung des Speicherproblems über die H2O-Elektrolyse+Verstomung zu

Speicher (Elektrolyse, Verstromung) = 66,7-26,7 = 40 GW

oder allgemein = GW aus (Wind+Sonne)/2 x 1,5 (Gleichung 2 )

oder für 2030 zu = (64,1-10,8)/2×1,5 = 40 GW.

Somit liegt dann die insgesamt in 2030 aufzubringende mittlere Stromleistung einschließlich der H2-Technologie mit H2O-Elektrolyse mit anschließender Verstromung bei:

53,3 GW (Tafel 1) ((davon 26,7 GW für Speicher)

40,0 GW (Mehraufwand für Speicherung über Elektrolyse+ Verstromung)

92,3 GW

Das entspricht einer täglich aufzubringenden Energie von

1268 GWh (aus Wind+Sonne)

952 GWh (Mehraufwand für Elektrolyse und H2-Verstromung)

2220 GWh

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) prüft z. Z. die Umrüstung von Gasturbinen in Kraftwerken auf den Betrieb mit klimaneutralem H2.

Das Steinkohlekraftwerk Gelsenkirchen-Scholven des Versorgers Uniper SE soll bis Herbst 2022 durch den Bau einer Gas- und Dampf-Anlage (GuD) umgestaltet werden. Diese wird dann bis 2030 von der Befeuerung mit Erdgas auf die Nutzung von grünem H2 umgestellt werden.

Es sind also weder ausreichende H2-Kraftwerke noch H2-Speicher für 2030 in Sicht.

Die in 2030 für den Mehraufwand an Energie für die Speicherung über die H2O-Elektrolyse mit der Verstromung des H2 erforderliche Leistung von 40 GW müssten dann ohne H2-Kraftwerke in 2030 ständig etwa 40 Kohle- oder Kernkraftwerke im Einsatz stehen bei einer angesetzten Leistung von 1 GW je Kraftwerk.

In den Plänen des „Osterpakets“ werden also ahnungslos eine zu installierende Anzahl von Wind- und Solarkapazitäten angegeben (330 GWinst. entsprechend 53,3 GWeff.) ohne Berücksichtigung der Tatsache, dass die Hälfte der angegebenen Stromleistung über Wind und Sonne für eine H2O-Elektrolyse mit anschließender Verstromung des H2 gespeichert werden muss (53,3 GWeff./2 = 26,7 GWeff), für die eine Leistung von 40 GW wiederum über Kohle- oder Kernkraftwerke beigestellt werden müssten. Dafür wird die z.Z. vorgehaltene Netzreserve nur einen Bruchteil beisteuern können.

Bei diesen Fehlleistungen ist es müßig, den Energieaufwand für eine 10-tägige Windflaute im Winter zu diskutieren.

In einer früheren Ausarbeitung waren diese angewandten Berechnungen bei dem Stand der Energiewende in der ersten Hälfte 2021 für alle Sektoren durchgeführt worden (ohne Landwirtschaft) mit dem Ergebnis eines effektiven Strombedarfes von 454 GW bei einer zu installierenden Leistung von etwa 1800 GW. (1) Da für die Darstellung dieser Stromleistungen über Wind und Sonne erhebliche Flächen zur Verfügung stehen müssen und bei der gegebene Fläche Deutschlands nur Bruchteile dieser Leistungen in Deutschland hergestellt werden könnten, sind z.Z. mit dem Ausland eine Reihe von H2-Projekten in der Startphase.

  1. Entwicklung der Stromleistung über Wind und Sonne von 2010 bis 2021 sowie Beispiele für tägliche Schwankungsbreiten

Bild 2 zeigt die Entwicklung der Leistung der installierten Windanlagen von 2010-2021,

Bild 3 die von Wind und Sonne mit ihren ausgeprägten Schwankungsbreiten, die im gegebenen Stromversorgungsnetz bewältigt werden müssen. (2)

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Bild 2: Schwankungsbreiten der Windstromerzeugung von 2010 bis 2021

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Bild 3: Schwankungsbreiten der Stromerzeugung über Wind+Solar von 2010 bis 2021

Die Schwankungsbreiten reichen bei Wind von praktisch null GW bis zeitweise nahe an die installierten Leistungen.

Die Bilder 4 und 5 zeigen die täglichen Schwankungsbreiten der Stromleistungen von Wind und Sonne von Juni und Dezember 2021, den schwankenden Strombedarf sowie den vom Stromangebot abhängigen Börsenstromwert in EURO/MWh.(3,4)

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Bild 4: Tägliche Schwankungsbreiten der Stromleistungen über Wind und Sonne im Juni 2021 sowie die Strombedarfsentwicklung

 

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Bild 5: Tägliche Schwankungsbreiten der Stromleistungen über Wind und Sonne im Dezember 2021 sowie die Strombedarfsentwicklung

Der Stromleistungsbedarf (Last) fällt stets nachts und an den Wochenenden ab.

Bemerkenswert ist in Bild 4, dass bei den in 2021 installierten Wind- und Solarleistungen von etwa 123 GW die täglichen Werte bereits an den Stromleistungsbedarf heranreichen. Ähnliches gilt für Bild 5.

Bei weiterer Zunahme der installierten alternativen Leistungen müssten dann die überschießenden Leistungen ohne Gas- Kohle- oder Kernkraftwerke bereits in H2 umgewandelt werden mit anschließender Verstromung.

Bei einem Anstieg der in 2030 vorgesehenen installierten Wind- und Solaranlagen auf 330 GW – entsprechend einem Anstieg etwa um den Faktor 3 gegenüber 2021- würden die Stromleistungsspitzen dann bis über 150 GW ansteigen, die jeweils über die H2-Herstellung mit anschließender Verstromung über wenige Stunden aufgefangen werden müssten, egal ob die H2-Herstellung in Deutschland oder im Ausland erfolgt, wohlwissend, dass die H2O-Elektrolyse nur kontinuierlich arbeiten kann.

Die Stromleistungslücke von 66,5-2,1 = 64,4 GW am 21.12 2021 (Bild 5) müsste dann in 2030 ohne Gas- Kohle- und Kernkraftwerke auch über die H2-Erzeugung mit anschließender Verstromung ausgeglichen werden. Aber die H2-Kraftwerke sind – wie ausgeführt – nicht vorhanden, so dass wiederum auf Kohle- oder Kernkraftwerke zurückgegriffen werden müsste.

Es gilt dann nach Gleichung 2 für die aufzubringende Leistung für die H2O-Elektrolyse mit H2-Verstromung: (66,5-1,2)/2 x 1,5 = 48,3 GW

Es müssten dann 64,4 + 48,3 = 112,7GW

in wenigen Stunden aufgebracht werden über den Einsatz von etwa 112 Kohle-/Kernkraftwerken.

Es ist unter diesen Bedingungen eigentlich müßig darauf hinzuweisen, dass zur Aufrechthaltung einer sicheren Stromerzeugung die erzeugte Stromleistung ständig im Gleichgewicht mit der von den Verbrauchern vorgegebenen Stromleistung stehen muss.

6. Langzeitbetrachtungen der Entwicklung der Positiv/Negativ-Änderungen der stündlichen Einspeiseleistung von Wind und Sonne

Die stündlichen Positiv-Änderungen (Stromüberschuss) wie die Negativ-Änderungen (Stromunterschuss) nehmen von 2011-2021 mitsteigenden installierten Leistungen über Wind und Sonne von 50 auf 123 GW erwartungsgemäß zu (Bild 6).(5) Lagen die stündlichen Stromüberschüsse wie Unterschüsse in 2011 noch bei bis zu 3 GW, so stiegen sie bis 2021 auf etwa 10 GW an.

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Bild 6: Entwicklung der stündlichen Änderungen des Stromüberschusses wie des Stromunterschusses von 2011 bis 2021

 

Nun soll die Stromleistung über Wind und Sonne bis 2030 von etwa 123 GW auf etwa 330 GW angehoben werden, was in etwa einem Anstiegsfaktor von 3 entspricht.

Wird der Faktor 3 für die in 2030 zu erwartenden Stromüberschüsse wie Unterschüsse angewandt, so ergeben sich die in Bild 7 dargestellten Ergebnisse: die stündlichen Abweichungen (Stromüberüberschuss wie Stromunterschuss) steigen in 2030 bis etwa 30 GW/Stunde an.

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Bild 7: Entwicklung der stündlichen Änderungen des Stromüberschusses wie des Stromunterschusses bei Anpassung an den Anstieg der Zunahme der erneuerbaren Energien bis 2030

Nach Gleichung 2 gilt dann für die stündlich aufzubringende Leistung für die Elektrolyse und H2-Verstromung

30/2 x 1,5 = 22,5 GW.

Es müssten also 30+ 22,5 = 52,5 GW stündlich aufgebracht werden.

Das entspräche dann der stündlichen Leistung von etwa 53 Kohle- oder Kernkraftwerken – ein hoffnungsloses Vorhaben.

Selbst wenn in 2030 der Bau von H2-Kraftwerken abgeschlossen wäre, so wären – da von dem Umbau von Gaskraftwerken ausgegangen wird, die im Mittel bei einer Leistung von etwa 0,5 GW liegen – mehr als 100 H2-Kraftwerken erforderlich.

 

  1. Schlussbetrachtung

Die Darstellung der von der neuen Bundesregierung im „Osterpaket“ vorgestellten Energiewende ist nicht durchführbar, der dahinter stehende Mangel an technischem Verständnis erschreckend. Ohne einen erheblichen ständigen Leistungsanteil an Kohle- oder Kernkraftwerken ist diese im „Osterpaket“ vorgestellte Umstellung auf Wind und Sonne nicht machbar.

Die immer wieder diskutierte Möglichkeit der Stromspeicherung über Batterien im Stile der Big Battery von Victoria in Australien scheitert an der Größe der hier erforderlichen Stromspeicher.

Aber eine weitere Betrachtung muss hier zwingend Berücksichtigung finden:

Das IPCC geht in seinen Modellbetrachtungen zum Einfluss von CO2 auf das Klima von einem ausschließlichen anthropogenen CO2-Anstieg in der Atmosphäre aus.

In einer rein stofflichen Betrachtung des CO2-Anstieges der Atmosphäre über die weltweiten gemessenen Kohlenstoffverbräuche von 2010 bis 2021 stellt sich jedoch heraus, dass bei einem CO2-Gehalt der Atmosphäre von 410 ppm (0,041%) in 2021 der jährliche anthropogene CO2-Anstieg von 2010 bis 2021 lediglich bei 0,039 ppm/a liegt und nicht nach der Aussage des IPCC bei 2 ppm/a. (Im Übrigen liegt der Anteil Deutschlands bei 2% von 0,039 ppm/a nämlich 0,00078 ppm/a – nicht messbar). (6) Das bedeutet, dass der Anstieg des CO2-Gehaltes der Atmosphäre von 2010-2021 etwa zu 2% über anthropogene CO2-Anstiege erfolgt, 98% über natürliche Einflüsse.

Erwartungsgemäß liegen die vom IPCC veröffentlichen Modellergebnisse meilenweit von der Wirklichkeit entfernt.

Alle CO2-Minderungsmassnahmen einschließlich ihrer Bepreisung machen keinen Sinn und tragen nur zur Verteuerung bei.

Der Gedanke, die Kohlekraftwerke (nicht zuletzt auch wegen ihrer „Schwarzstartfähigkeit“) zu schließen, entbehren vor dem genannten Hintergrund nicht nur jeder Grundlage, sondern es führt schon sehr bald bei der zwangsläufig abnehmenden Stromversorgungssicherheit zu einem Niedergang der deutschen Industrie.

Bereits am 14.08.2021 kam es zu einem Beinahe-Blackout. An diesem Tag speisten die Solaranlagen 30 GW in das Stromnetz bei einer Stromnachfrage von 50 GW.

Aber die Sonne geht nun mal unter, hier mit der Folge, dass plötzlich 30 GW fehlten und zahlreiche Kohlekraftwerke angeworfen werden mussten, stromintensive Industrien und Stromgroßverbraucher wurden vom Netz genommen, das Ausland konnte zum Glück helfen – und das Alles bei einer Solarinstallation von 59 GW und nicht von 215 GW in 2030.

Wenn nun ein Biolandwirt unter Mithilfe von Greenpeace vor dem Landgericht Detmold klagt, der Klimawandel raube ihm seine Existenz und dafür VW mit seinen Verbrennungsmotoren eine Mitschuld gibt mit der Forderung, dass VW in 2030 keine Verbrennungsmotoren mehr verkauft (ähnliche Fälle sind von der „Deutschen Umwelthilfe“ und BMW bekannt), so macht diese Unkenntnis nur noch sprachlos.

Im Übrigen wurde die Bundesregierung nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes bereits in 2021 zu einer Verschärfung der Maßnahmen zum schnelleren Abbau der CO2-Emissionen mit Erfolg aufgefordert (vgl. Kapitel 1).

Es stellt sich die Frage, wie diesem Chaos ein Ende bereitet werden kann oder muss Deutschland erst den Status eines mittelalterlichen Unternehmens annehmen mit all seinen Windmühlen, bevor sich die Sachkenntnis gegen diese geradezu religiösen Vorstellungen durchsetzt.

  1. Quellen

1.Beppler, E.: „Die Anwendung der H2-Technologie in allen Sektoren verschlingt unlösbare Mengen an Energie und Flächen“; EIKE, 14. 07. 2021

2. Schuster, R.: Mitteilung vom 04.01.2022

3. Schuster, R.: Mitteilung vom 02.07 2021

4. Schuster, R.: Mitteilung vom 02.01.2022

5. Schuster, R.: Mitteilung vom 09.12.2021

6. Beppler, E.: „Zur (absurden) Meinung des IPCC, der CO2-Anstieg sei ausschließlich menschengemacht“; EIKE, 11.04. 2022

Mein besonderer Dank geht an Herrn Schuster, der mit seinen ausgezeichneten Darstellungen stets einen schnellen Einblick in die Schwächen dieser Energiewenden gestattet.

 

 

 

Totales Chaos: 9 Euro-Ticket bereits jetzt gescheitert

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(David Berger) Das erste 9-Euro-Ticket-Wochenende ist da. Und keiner kann mehr leugnen: Das Chaos ist perfekt. Komplett überfüllte, verspätete Züge, manche fahren gar nicht. Die Bahnsteige ebenfalls brechend voll – alles erinnert an Situationen, die wir aus ganz anderen Ländern kennen, die freilich Peter Scholl-Latour bereits vor einigen Jahrzehnten auf uns zukommen sah.

Der Beitrag Totales Chaos: 9 Euro-Ticket bereits jetzt gescheitert erschien zuerst auf Philosophia Perennis.

Südgrenze Ungarn: Migranten errichten Waffendepots

Die Migranten-Situation an der ungarisch-serbischen Grenze wird immer prekärer: Wie der seit 30 Jahren in Ungarn lebende österreichische Journalist Elmar Forster berichtet, legen Migranten im Grenzgebiet Waffendepots an. Bei den Waffen, vor allem Kalaschnikows, soll es sich um Restbestände aus dem Jugoslawien-Krieg handeln. Den von Forster zitierten ungarischen Quellen zufolge werden die Waffen u.a. von afghanischen und afrikanischen Banden auf serbischer Seite gehortet. Hier nächtliche Video-Impressionen von der Südgrenze Ungarns.

Quelle

Lauterbach scheitert mit Erziehungsversuch: Anders als das Volk lassen Politiker sich nicht belehren

Lauterbach scheitert mit Erziehungsversuch: Anders als das Volk lassen Politiker sich nicht belehren

Während einer Videokonferenz zur Gesundheitsministerkonferenz gab es einen Vorfall, der schon possenartige Züge aufweist: Der Gesundheitsminister erteilte seiner Hamburger Kollegin eine unwillkommene Ernährungsberatung wegen des Verzehrs eines Schokoriegels – und provozierte damit den Widerstand weiterer Kollegen. Während die Minister sich nicht vorschreiben lassen wollen, was sie zu essen haben, soll die Bevölkerung sich den Umerziehungsmaßnahmen der Ampel – allen voran den Grünen – beugen…

Wie die „Bild“ berichtete, soll die Hamburger Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) kürzlich in einer Videokonferenz der Gesundheitsminister einen KitKat-Schokoriegel gegessen und damit den Unmut von Gesundheitsminister Karl Lauterbach auf sich gezogen haben. Dieser erteilte seiner Kollegin eine Rüge wegen der gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe des Riegels. Diese Belehrung erzeugte Widerstand bei den Länderkollegen und so ließ die Retourkutsche für Lauterbach nicht lange auf sich warten: Bei einer darauf folgenden Videokonferenz verspeisten gleich mehrere Minister demonstrativ Süßigkeiten oder tranken zuckerhaltige Getränke. Vielleicht hat „Oberlehrer“ Lauterbach ja daraus etwas gelernt und hält sich in Zukunft mit seinen Zurechtweisungen etwas zurück – auch wenn er für seine Unbelehrbarkeit mittlerweile bekannt sein dürfte.

Minister blocken ab – doch die Bevölkerung soll sich beugen?

Diesen Vorfall kann man belächeln oder sich fragen, ob die beteiligten Damen und Herren in der Regierung oder eher im Kindergarten zu verorten sind, aber er spiegelt auch den Zeitgeist wider: Die Regierenden möchten der Bevölkerung mit immer mehr Verboten, Be- und Einschränkungen vorschreiben, wie sie zu leben hat.

Bereits kurz nach Amtsantritt Ende 2021 ließ der grüne Landwirtschaftsminister Cem Özdemir verlauten, dass er mehr Bio-Lebensmittel auf den Markt bringen wolle und die Lebensmittelpreise steigen müssten. Wie Geringverdiener dies stemmen sollen, ließ er offen. Letztlich ist das nur eine weitere Erziehungsmaßnahme für die Bürger, unter dem Deckmantel von angeblichen Verbesserungen für Bauern, Tierwohl und „Klima“. Außerdem will die Ampelregierung auf Betreiben der Grünen eine Zuckersteuer auf besonders süße Getränke einführen – das ist doch ganz auf der Linie von Karl Lauterbach. Sollte nicht jeder Mensch selbst entscheiden, was und wie viel er essen möchte?

Diese Website bietet übrigens einen interessanten Überblick darüber, was die GrünInnen schon alles verbieten wollten und wollen. Aktuell enthält die Liste stolze 99 Einträge…

Neue Informationen über US-Biowaffenprogramme in der Ukraine – Teil 2

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Am 2. Juni fand in der Gesellschaftskammer der Russischen Föderation eine Konferenz zum Thema der Biowaffenprogramme der USA in der Ukraine statt. Ich zeige zwei der dort präsentierten Arbeiten in zwei Artikeln. In diesem zweiten Artikel werde ich meine eigene Präsentation veröffentlichen, denn ich habe aufgrund meiner Arbeit an dem Buch „Inside Corona“ Zugriff auf […]

Warum der Windrad-Irrsinn unser Leben noch teurer machen wird!

Unter dem Vorwand des Ukraine-Krieges will Klimaminister Robert Habeck („Grüne“) den Windrad-Irrsinn und den Solar-Wahn massiv beschleunigen, um die sogenannten Klimaschutzziele zu erreichen. Eine Milchmädchenrechnung in vielerlei Hinsicht! 

Mitunter hat man den Eindruck, dass den „Grünen“ der Krieg in der Ukraine wie gerufen kommt. Lässt sich doch trefflich mit dem propagandistischen Scheinargument der Unabhängigkeit von russischen Öl- und Gas-Importen ein großer Teil der Wähler hinter die ökosozialistische Fichte führen. 

Mal abgesehen davon, dass die „Erneuerbaren“ wegen ihrer hohen Wetterabhängigkeit überhaupt nur einen Bruchteil der zu jeder Hundertstelsekunde (!) unabdingbar notwendigen Strom-Menge (Grundlast) liefern und somit unsere Energiesicherheit nicht gewährleisten können, fressen der Windrad-Irrsinn und Solar-Wahn auch einen großen Teil der weltweit knappen Rohstoff-Ressourcen und treiben nach den Regeln von Angebot und Nachfrage die Inflation noch weiter hoch.

Fakt ist: 1. Der Bau von Windkraftanlagen verschlingt Unmengen von Beton und Stahl für die Fundamente und für die Türme der Generatoren. 2. Für die Generatoren selbst sind große Mengen u.a. an Mangan, Nickel, Molybdän und Kupfer erforderlich. 3. Zusätzlich werden tonnenweise Silizium, Silber und Indium für die Produktion von Solar-Anlagen benötigt. 4. Außerdem kommt noch ein hoher Bedarf an Aluminium für Rahmen und Trägersysteme hinzu.

Experten warnen: Die sogenannte Energiewende macht wertvolle Rohstoffe nicht nur noch knapper und teurer, was unmittelbar die Preise vieler anderer Produkte (z.B. Autos, TV-Geräte, Smartphones, Computer, Küchengeräte) hochtreiben wird. Der Ausbau der „Erneuerbaren“ ist auch unter klimapolitischen Aspekten widersinnig, weil die energieintensive  Herstellung von Windrädern und Solarmodulen erheblich zum CO₂-Ausstoß beiträgt.

Materialbedarf deutlich höher als bei Atomkraftwerken

Ein Forscherteam der auf Nachhaltigkeit spezialisierten Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien hat berechnet, wie viel Material die Energiewende benötigt. Das Ergebnis: Der Bau der erforderlichen Wind- oder Solarparks ist bezogen auf die später erzeugte Energie um ein Vielfaches ressourcenintensiver als der Bau von neuen Kohle- oder Atomkraftwerken.

Allein die benötigten Materialien wie Eisen, Stahl, Kupfer, Aluminium und Beton machen in der Herstellung etwa ein Siebtel der weltweiten CO₂-Emissionen aus. Um das aberwitzige „Klimaziel“ von 1,5 °C Erderwärmung zu erreichen, würden die dazu erforderlichen Anlagen nach Berechnungen der Wiener Forscher bis zum Jahr 2050 zehn Prozent der Eisen-, 20 Prozent der Aluminium- und 30 Prozent der globalen Kupferproduktion aufbrauchen.

Ausbau der „Erneuerbaren“ benötigt 10 Prozent des CO₂-Budgets

Laut den politischen Vorgaben zur Erreichung des „Klimaziels“ dürfen insgesamt nur noch 400 Milliarden Tonnen CO₂ bis zum Jahr 2050 ausgestoßen werden. Die erforderlichen Materialien für den Energiewende-Irrsinn – vor allem Stahl, Zement und Aluminium – können aber auf unabsehbare Zeit nicht „klimaneutral“ hergestellt werden. Deshalb würde laut der Studie der Wiener Wissenschaftler zehn Prozent des verbleibenden CO₂-Budgets zum Bau der Anlagen für die „Energiewende“ erforderlich sein. In dieser Rechnung noch gar nicht berücksichtigt sind E-Autos und Heizsysteme mit Wärmepumpen, die einen ähnlich hohen Ressourcenbedarf aufweisen.

Wir halten mit Blick auf die sogenannte Energiewende fest: Eine Milchmädchenrechnung ist gemäß gängiger Definition eine Rechnung bzw. Erwartung, die auf Trugschlüssen, Illusionen und falschen Annahmen beruht!

Einfach mal zusammenspritzen: Forscher behaupten, Pfizer plus AstraZeneca wirkt besser

Einfach mal zusammenspritzen: Forscher behaupten, Pfizer plus AstraZeneca wirkt besser

Das muss man sich erst einmal einfallen lassen. Wenn man zwei experimentelle Wirkstoffe mit fraglicher Daten- und Studienlage zusammenpantscht, würden sie gegen ein Virus wirksam sein, das zweieinhalb Jahre nach der Entwicklung kursiert. Klingt komisch? Ist aber so, will man der Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg glauben schenken. Der Vorgang hat auch schon einen ganz tollen Marketing-Namen verpasst bekommen: „Mix-and-match-dosing“.

Ein Kommentar von Willi Huber

In einem Interview von Bloomberg, das in sozialen Medien massiv beworben wurde, philosophiert eine „Meinungs-Redakteurin“ (ja, die nenne das wirklich so) mit „Bloomberg Intelligence Senior Pharma Analyst Sam Fazeli“ über die angeblichen Vorteile des Impfstoff-Mixes. Im Grunde genommen spricht Bloomberg also mit Bloomberg, distanziert sich dann aber in der letzten Zeile von sich selbst: Diese Kolumne gibt nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder von Bloomberg LP und ihrer Eigentümer wieder. Das verspricht ja höchste Qualität.

Grund der Diskussion ist der Umstand, dass es speziell in Großbritannien zu einem massiven Einsatz der ebendort entwickelten AstraZeneca Gensubstanz kam, die man auch als „Impfung“ bezeichnet. Und da erfährt der erstaunte Leser schier unglaubliche Dinge:

Eine neue Studie von Zijun Wang und Kollegen , die sich mit geimpften Personen in Großbritannien befasste, zeigte, dass eine Impfung mit dem Comirnaty-Impfstoff von Pfizer-BioNTech nach einer ersten Dosis Vaxzevria von AstraZeneca eine Immunantwort auslöste, die nicht nur zwei Impfungen des Astra übertraf Impfstoff, sah aber noch besser aus als zwei Dosen Pfizer. 

Nicht nur besser sondern Doppelplusgut

Nicht nur „noch besser“ als Ugur Sahins Pfizer sondern Doppelplusgut. Überall sonst – in so genannten „seriösen“ Mainstreammedien sowie Alternativmedien kann man inzwischen lesen, dass die vor zweieinhalb Jahren entwickelten Wirkstoffe gegen die heute kursierende Omikron-Variante so gut wie gar nicht mehr wirken und falls doch, dann innerhalb weniger Wochen stark nachlassen. Beispielsweise sollen zwei Spritzungen maximal 15 Prozent vor Omicron schützen, wobei ohnehin niemand mehr weiß wie dieser Schutz aussehen soll. Denn ebenso hat der Mainstream eingestanden: Die „Impfung“ schützt nicht vor Ansteckung, nicht vor Weitergabe, nicht vor Erkrankung und auch nicht vor Krankenhaus. Im Grunde genommen gibt es keinerlei seriöse Methode um zu unterscheiden, ob eine Erkrankung mit oder ohne Genspritze nun intensiver ausgefallen ist oder nicht.

Mehr Entzündungen bei Patienten mit Miximpfung

Hier haben wir zwei Studien, die die Idee der Verwendung von Mix-and-Match-Impfstoffen unterstützen. Zoltan Banki und Kollegen zeigten, dass die Konzentrationen von Entzündungsmarkern (Zytokinen), die die T-Zell-Immunreaktion vermitteln, bei denjenigen höher waren, die eine gemischte Impfung erhielten, verglichen mit nur mRNA-Spritzen. 

Bloomberg verkauft das als positive Reaktion. Nüchtern denkende Menschen auch abseits einer akademischen medizinischen Ausbildung stellen aber die Frage, weshalb mehr Entzündungen positiv sein sollen, wo doch die Vielzahl der im Körper erzeugten Entzündungen nach „Impfung“ unter anderem als Auslöser für Herpes-Aktivierung wie Gürtelrose aber auch den gefürchteten Turbokrebs vermutet werden. Zudem erleben manche Patienten den oft tödlich verlaufenden Zykotinsturm. Eine unkontrollierte Wechselwirkung zwischen zwei unterschiedlichen „Impfstoffen“ macht keinen besonders wünschenswerten Ersteindruck.

Wir wissen eigentlich nichts

Letztendlich wird dem Leser zwischen den Zeilen deutlich gemacht, in welcher Dimension hier mit der Weltbevölkerung experimentiert wird – im Blindflug:

Spielt die Mischung von Impfstoffplattformen eine Rolle, wenn es um schwere Erkrankungen und Krankenhausaufenthalte geht, oder besteht der Unterschied nur in der Wahrscheinlichkeit einer Infektion? Und ist das Nebenwirkungsproblem bei den Astra- und J&J-Shots nicht immer noch ein Problem?

Die Antwort auf den ersten Teil der Frage ist, dass wir es einfach nicht wissen. Weitere Studien sind erforderlich, um herauszufinden, ob diejenigen, die Mix-and-Match-Dosen hatten, einen besseren Schutz gegen schwere Krankheiten haben oder nicht. Dazu benötigen Sie eine sehr große Kohorte, da der Unterschied, wenn überhaupt, gering sein kann.

Ach.

Abschließend sei angemerkt, dass wir absolut jede Studie bezweifeln, die sich mit Covid-19 und den „Impfstoffen“ beschäftigt, wenn nicht zuvor durch Blutuntersuchungen genau nachgewiesen wurde, ob die Studienteilnehmer nicht schon durch natürliche Prozesse wie eine durchlebte oder sogar unentdeckte Information Abwehrkräfte entwickelt hat. Macht man das nicht, sind jegliche Studienergebnisse völlig wertlos, da alle gemessenen und angeblichen positiven Schutz-Effekte auch unabhängig von den Genspritzen entstanden sein könnten.

Und jetzt heißt es abwarten, wie lange es dauern wird, bis man den Marketing-Begriff „Mix-and-Match“ auch im deutschsprachigen Raum einführt. Wetten werden angenommen.

US-Arzneimittelbehörde: Risiko für Myokarditis bei Novavax noch höher als bei mRNA-Vakzinen?

US-Arzneimittelbehörde: Risiko für Myokarditis bei Novavax noch höher als bei mRNA-Vakzinen?

Es dürfte sich als großes Glück herausstellen, dass der Novavax-Proteinimpfstoff gegen Covid-19 hierzulande weitestgehend floppt. Experten wie Prof. Dr. Sucharit Bhakdi warnten bereits vor den Nebenwirkungen des Vakzins – und nun zeigt sich auch die US-amerikanische FDA auf Basis der klinischen Studien besorgt.

So weist die Arzneimittelbehörde in einer Analyse der Daten der klinischen Versuche auf eine Häufung von Myokarditis-Fällen in der Impfgruppe hin: Unter den Impflingen hab es sechs Fälle von Herzmuskelentzündungen – in der Placebo-Gruppe nur einen. Insgesamt nahmen 40.000 Versuchspersonen an der Studie teil.

Die FDA befürchtet nun, dass das Risiko für Herzmuskelentzündungen nach Novavax-Impfungen noch höher sei als bei den mRNA-Vakzinen von Pfizer / BioNTech und Moderna. (Zyniker könnten freilich meinen, dass Pfizer bei seinen klinischen Studien eventuell schlichtweg erfolgreicher manipuliert hat.) Die Risiken für Myo- und Perikarditis nach den Covid-Schüssen werden gemeinhin immer noch heruntergespielt. Dabei ist die Aussage, dass die Erkrankung gewöhnlich mild verlaufe und keine Schäden zurückblieben, medizinisch nicht haltbar.

Am Dienstag soll ein unabhängiger Expertenausschuss der FDA das Risiko des Novavax-Vakzins bewerten – davon dürfte auch die Zulassung des Impfstoffs in den USA abhängen. Nach der gestrigen Mitteilung der FDA über die Bedenken zur Sicherheit des Impfstoffs brach die Aktie des Herstellers prompt um 20 Prozent ein. Das Unternehmen leugnet derweil, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen den Myokarditisfällen und dem Vakzin gibt.

Hierzulande ist man im Hinblick auf Nebenwirkungen offensichtlich noch unvorsichtiger als in den Vereinigten Staaten und verimpft Novavax bereits seit mehreren Monaten.

Frühling 2022 in Deutschland – sehr sonnig und meist zirkulationsschwach bei großen Witterungsgegensätzen

Frühling 2022 in Deutschland – sehr sonnig und meist zirkulationsschwach bei großen Witterungsgegensätzen

Stefan Kämpfe

Nur moderate Lenz-Erwärmung in Deutschland, ungünstiger Frühling für Landwirte, Gärtner und Windstromproduzenten

Der abgelaufene Frühling hatte so Einiges zu bieten – einen neuen Sonnenscheinrekord im März, Schnee bis ins Flachland Anfang April und Sommer im Mai – aber langfristig zeigen sich weder bei den Frühlings-Temperaturen noch bei den Niederschlägen besorgniserregende Trends.

Enorme Witterungsgegensätze – typisch für die Übergangsjahreszeit Frühling

Warum zeigt sich ausgerechnet der Lenz so launisch? Das hat mehrere Gründe. Über der Arktis wird jetzt nach der winterlichen Polarnacht Langtag – mit der einsetzenden Eisschmelze vermindert sich aber das Temperaturgefälle zwischen niederen und hohen Breiten; was den oft wintermilden, beständigen Westwetterlagen die Grundlage entzieht – es häufen sich so genannte Meridionale Lagen (Nord- oder Südlagen und der Sonderfall Ostlagen, die allesamt zu Extremen neigen). Und weil sich auch der die Westlagen stabilisierende, kalte Polarwirbel in der Stratosphäre nun aufgelöst hat, erfolgen oft jähe, dramatische Witterungsumbrüche. Außerdem setzt die Erwärmung der riesigen Landmassen Eurasiens ein, während die Meere (Wasser erwärmt sich nur sehr langsam!) noch sehr kalt sind. Letzteres begünstigt aber den Aufbau von Hochdruckgebieten auf dem Nordatlantik, bei Großbritannien und dem Nordmeer, und als „Ausgleich“ strömt Polar- oder gar Arktikluft aus Nordwest bis Nord ins sich erwärmende Festland. Die zwei wohl gegensätzlichsten Wetterlagen dieses Frühlings datieren vom 1. April und vom 19. Mai.

Abbildungen 1a und 1b: Wetterkarten vom 1. April (1a, oben) und vom 19. Mai 2022. Für diese Jahreszeit sehr kalte Arktikluft sorgte am 1. April für Schneefälle mit einer mehrere Zentimeter hohen Schneedecke bis ins Flachland und verbreitet mäßigen Nachtfrösten. Dagegen löste ein am 19. Mai ostwärts abziehendes Hoch eine kurze Hitzewelle mit der Luftmasse Subtropikluft (xS) und Spitzenwerten um 30°C aus. Bildquellen: wetterzentrale.de

Dieser Lenz zeigte uns: Die Großwetterlagen mit ihren Luftmassen bestimmen das Temperaturniveau – nicht die CO2-Konzentration.

Der Lenz – langfristig nur mäßig wärmer?

Wie alle Jahreszeiten in Deutschland, hat sich auch der Frühling langfristig erwärmt. Besorgniserregend ist diese moderate Erwärmung aber nicht, und die DWD-Daten sind ja auch noch wärmeinselbelastet.

Abbildung 2: Verlauf der Frühlingstemperaturen im Deutschland-Mittel seit 1881 mit drei Entwicklungsphasen. Einer langen, bis etwa 1948 dauernden kräftigen Erwärmungsphase folgte eine Phase geringer Abkühlung bis etwa 1988, in welcher sehr warme Lenze fehlten und die Werte weniger stark streuten. Beginnend mit 1988 und gipfelnd im Rekord-Frühling 2007, traten wieder häufiger warme Frühjahre auf, während sehr kühle mit unter 7°C nur noch zweimal zu verzeichnen waren; seitdem fiel die weitere Erwärmung sehr gering aus. In den gesamten 142 Jahren der Reihe betrug der Temperaturanstieg nur mäßige 1,56 Kelvin (°C) – bei enorm steigenden CO2-Konzentrationen. Mit WI-Bereinigung hätte es nur eine Lenz-Erwärmung um 0,8K gegeben, und der extrem warme Lenz 2007 mit 10,6°C liegt nun schon mehr als anderthalb Jahrzehnte zurück. Hinweis: Diese Grafik zeigt KEINE Klimasensitivität des CO2, sie verdeutlicht lediglich, dass die Temperaturentwicklung meist nicht zur immer schneller steigenden CO2-Konzentration passt.

Es lohnt sich, die Temperaturentwicklung seit den späten 1980er Jahren genauer zu betrachten; sie fiel bei deutlich steigender Besonnung, welche erwärmend wirkt, sehr gering aus.

Abbildung 3: Seit 1988 nur leichte, nicht signifikante Frühjahrs-Erwärmung in Deutschland bei merklich zunehmender Besonnung. Würde nur der Zeitraum ab dem Jahr 2000 betrachtet, so fehlt jegliche Erwärmung.

Aber während der April seit 1988 immerhin noch einen gewissen Erwärmungstrend zeigt, verhalten sich März und Mai erwärmungsträge:

Abbildung 4: Keiner der Frühjahrsmonate zeigt seit 1988 einen signifikanten Temperaturtrend: Der März blieb unverändert, der April erwärmte sich leicht, der Mai kühlte sich unwesentlich ab.

Die seit 1990 lückenlos vorliegenden phänologischen Aufzeichnungen des Autors bestätigen das erwärmungsträge Verhalten des Frühlings, denn von den in den meteorologischen Frühling fallenden Phasen verfrühte sich nur die Apfelblüte leicht, und die Rückkehr der Mauersegler hat sich seit der Jahrtausendwende eher leicht verspätet.

Abbildung 5: In den hier betrachteten meteorologischen Frühling fallen (meist) der Erstfrühling mit den ersten Wildstachelbeerblättern, der Vollfrühling (erste Apfelblüten früher Sorten) und der Frühsommer (erste, blühende Holunderdolden). Aber nur die Apfelblüte hat sich noch unwesentlich verfrüht.

Die Sonnenscheindauer als wesentlicher Treiber der Lenz-Temperaturen

Wie wir schon anhand der Abbildung 2 gesehen hatten, können die stark steigenden CO2-Konzentrationen nicht ursächlich für die Entwicklung der Frühlingstemperaturen gewesen sein. Besonders im März und April übt die Sonnenscheindauer einen signifikanten Temperatureinfluss aus. Das Deutschland-Flächenmittel dafür ist leider erst seit 1951 verfügbar:

Abbildung 6: Leichte Frühlings-Erwärmung in Deutschland seit 1951 auch dank höherer Besonnung (etwa 30% der Temperaturvariabilität werden von der Sonnenscheindauer bestimmt). Die Zunahme der Sonnenscheindauer hatte verschiedenste Ursachen, unter anderem die stark abnehmende Konzentration der Luftschadstoffe (SO2, Staub) und die Austrocknung Deutschlands durch Bebauung, Versiegelung und Meliorationen. Möglicherweise fördert auch die übertriebene Nutzung der Wind- und Solarenergie eine Bewölkungs- und Nebelabnahme, was mehr Besonnung nach sich zieht. Umrechnung der Sonnenscheindauer in Indexwerte, um sie anschaulicher mit den Lufttemperaturen in einer Grafik zu zeigen. Der abgelaufene Frühling 2022 gehörte zu den sonnigsten seit Erfassungsbeginn 1951; nur 2020 und 2011 fielen noch deutlich sonniger aus.

Der Lenz 2022 zählte vor allem wegen eines neuen Sonnenschein-Rekords im März zu den sonnigsten aller Zeiten; aber auch der April und vor allem der Mai verliefen sehr sonnig. Näheres zum März-Rekord hier.

Großwetterlagen und Stromproduktion im Frühling 2022

Betrachtet man die Großwetterlagen, welche nach HESS/BREZOWSKY seit 1881 vorliegen, so fällt langfristig die leichte Häufigkeitszunahme der erwärmend wirkenden Süd- und Zentralhochlagen (HM) auf, während die kühlen Lagen mit nördlichem Strömungsanteil seltener wurden.

Abbildung 7: Langfristige Lineartrends der Großwetterlagen mit nördlichem (blau) und südlichem (rot) Strömungsanteil; dazu noch der ebenfalls erwärmend wirkende Großwettertyp HM. Die Daten für 2022 liegen noch nicht vor.

Werfen wir noch einen Blick auf die leider erst seit 1980 vorliegende „Objektive Wetterlagenklassifikation“ des DWD. Im Lenz 2022 fällt sofort die weit überdurchschnittliche Anzahl der Wetterlagen ohne eindeutige Anströmrichtung auf (so genannte Unbestimmte oder XX-Lagen). Diese stellen sich bei schwachen Zirkulationsverhältnissen ein. Wie sich diese erkennen lassen, was sie verursacht und was sie bewirken, wird hier und hier erläutert.

Abbildung 8: Kaum Häufung von XX-Lagen im Frühling. Der Lenz 2022 wies jedoch nach 2013 (37 Tage) zusammen mit 1984 die zweithöchste Zahl dieser zirkulationsschwachen Wetterlagen auf.

Weil diese XX-Lagen fast stets sehr windschwach sind, wird auch klar, warum die Windstromproduktion in diesem Frühling sehr gering ausfiel. Stellvertretend seien hier nur der März und der Mai gezeigt. In der ersten Aprildekade sorgte eine Sturmwetterlage für reichlich Wind, doch im Vergleich zu den Vorjahren fiel auch dieser Monat recht windschwach aus.

Abbildungen 9a und 9b: Deutsche Stromproduktion nach Energieträgern im März (9a, oben) und im Mai 2022 (9b, unten). Von den benötigten 50 bis 70 GW (Last, schwarze Linie) konnten die über 30.000 Windräder oft nur lächerliche 0,3 bis 15 GW beisteuern; meist deutlich unter 10 GW (hell blau-grünliche Fläche, beim Mai dazu noch die ganz schmale graue Fläche darunter für Off-Shore-Wind); nur an wenigen Tagen 20 bis 30 GW. Die extrem fleißige Frühlingssonne stand nur für die Tageszeit zur Verfügung; nicht aber in den laststarken Morgen- und Abendstunden; nachts sowieso gar nicht (keine Grundlastfähigkeit). Summa summarum leisteten Braun- und Steinkohle, Kernenergie und das politisch momentan sehr unbeliebte Erdgas stets 30 bis 80% der Stromproduktion! Biomasse (grün) und Wasserkraft (dunkelblau) sind praktisch nicht mehr ausbaufähig. Deutschland, einst ein zuverlässiger Stromexporteur, wird zunehmend von Stromimporten abhängig (weiße Flächen unter der schwarzen Lastlinie) und muss seine Überschüsse (gelbe Spitzen über der Lastlinie) meist billig verschleudern. Zur Beachtung: Es handelt sich nur um die Stromproduktion; bei der Primärenergie (Heizen, Verkehr, Industrie) schnitten die „Erneuerbaren“ noch viel, viel schlechter ab. Bildquellen energy-charts.info, ergänzt.

Die Frühlings-Niederschläge 2022 – unzureichend für Landwirtschaft und Gartenbau

Mit um die 115 mm Niederschlag, das sind etwa zwei Drittel der CLINO-Periode 1991 bis 2020, zählte dieser Lenz nicht zu den trockensten seit 1881. Besonders regenarm fiel der März aus. Winterfeuchte und ein gebietsweise feuchter April könnten noch eine passable Ernte zulassen, zumal die stark gestiegenen CO2-Konzentrationen den Pflanzen dabei helfen, Trockenphasen besser zu überstehen. Ein Blick auf die Langfrist-Entwicklung der Frühlings-Niederschläge zeigt sogar eine unwesentliche Zunahme:

Abbildung 10: Langfristig sogar leichte Zunahme der Lenz-Niederschläge, allerdings ohne Signifikanz. Über die letzten 3 bis 4 Jahrzehnte zeigt sich eine Abnahme, die aber ebenfalls nicht signifikant ist.

Angesichts der aktuellen Ernährungskrise wäre aber eine größere Unabhängigkeit der Landwirtschaft von den Launen der Natur wünschenswert und im wasserreichen Deutschland auch problemlos möglich: Man nimmt Geld, das ja für Kriege, Gender-Fragen und Klimaschutz reichlich vorhanden ist, in die Hand, um Kleinspeicher und Bewässerungsanlagen zu bauen.

Abbildung 11: Landwirtschaftlicher Kleinspeicher bei Kromsdorf/Weimarer Land, im Dürre-Mai 2020 gut gefüllt. Solche Kleinspeicher helfen nicht nur bei der Ertragssicherung und der Qualitätsverbesserung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, sie erhöhen auch die Luftfeuchtigkeit, dämpfen Temperaturextreme und fördern die Artenvielfalt in der ausgeräumten Agrarlandschaft. Foto: Stefan Kämpfe

Wie sich unsere Frühjahrsniederschläge in der Zukunft entwickeln, bleibt ungewiss – auf langfristige Modellprognosen sollte man sich lieber nicht verlassen.

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher