Horst D. Deckert

Kategorie: Nachrichten

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Umfrage: 51 Prozent der Wähler würden für Viktor Orbán stimmen

Eine aktuelle Umfrage des ungarischen Meinungsforschungsinstituts Századvég zeigt, dass Péter Márki-Zay in Budapest den stärksten Rückhalt hat, während er bei den Wählern auf dem Lande keinen Anklang findet.

Nach Abschluss der linken Vorwahlen führte Századvég eine Umfrage durch, ob die ungarischen Wähler lieber Péter Márki-Zay, den Gewinner der Vorwahlen, oder den Amtsinhaber Viktor Orbán ab 2022 als Premierminister sehen würden.

Die Umfrage ergab, dass 51 Prozent für Orbán stimmen würden, während 41 Prozent Márki-Zay unterstützen würden. Der Anteil der Nichtantworter und Unentschlossenen liegt bei 8 Prozent.

Die auf der Website von Századvég veröffentlichten Daten zeigen, dass der linke Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten zwar in Budapest beliebt ist, aber – wie Gergely Karácsony – bei den Wählern auf dem Land weniger oder gar nicht erfolgreich ist.

54 Prozent der Budapester möchten Márki-Zay als Regierungschef sehen, im Vergleich zu 42 Prozent der Bewohner der Komitatszentren und 37–37 Prozent der Bewohner der Städte und Dörfer.

Im Gegensatz dazu würden 38 Prozent der in der Hauptstadt lebenden Menschen die Wiederwahl Viktor Orbáns unterstützen, und 52 Prozent der in Komitaten lebenden Menschen und 54 bzw. 56 Prozent der in Städten und Dörfern lebenden Menschen würden seine Wiederwahl als Ministerpräsident im Jahr 2022 befürworten.

Quelle: Magyar Nemzet


Nur Intrige? Reichelt-Rauswurf bei Bild offenbar wegen Artikel in New York Times

Nur Intrige? Reichelt-Rauswurf bei Bild offenbar wegen Artikel in New York Times

Julian Reichelt, der sich immer wieder kritisch zu den Corona-Maßnahmen äußerte, wurde als „Bild“-Chef vom Axel Springer-Verlag gefeuert. Auslöser dafür könnte ein ausführlicher Artikel in der New York Times (NYT) sein, in dem Reichelt und auch Springer-Chef Mathias Döpfner allerlei ‚sexuell umtriebige‘ Aktionen vorgeworfen werden. Allerdings untermauert der bekannte Times-Journalist, Ben Smith, seine Anschuldigung kaum mit konkreten Fakten. Eine Eigenheit, die ihm in seinem Schaffen grundsätzlich vorgeworfen wird. Die Motivation hinter dem Artikel in der NYT dürften die Expansions-Bestrebungen des Springer-Verlages in den USA sein.

  • Rauswurf von Bild-Chef Reichelt – erste Anschuldigungen bereits im Frühjahr
  • Artikel des zweifelhaften NYT-Journalisten, Ben Smith, als Ausgangspunkt
  • Ben Smith hat schon vorher ungeprüft Unwahrheiten verbreitet, wie z.B. das Steele Dossier gegen Donald Trump
  • NYT-Artikel versucht verkommenes Sittenbild bei der Bild zu zeichnen
  • Grund dafür sind Expansions-Vorhaben des Springer-Verlages in den USA

Von Christoph Uhlmann

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„Julian Reichelt hat ‚Bild‘ journalistisch hervorragend entwickelt und mit ‚Bild Live‘ die Marke zukunftsfähig gemacht. Wir hätten den mit der Redaktion und dem Verlag eingeschlagenen Weg der kulturellen Erneuerung bei ‚Bild‘ gemeinsam mit Julian Reichelt gerne fortgesetzt. Dies ist nun nicht mehr möglich“, meinte der Chef des Springer-Verlages Mathias Döpfner zum Reichelt-Rauswurf.

Anschuldigungen und Freistellung bereits im Frühjahr

Schon im Frühjahr kamen Anschuldigungen gegen Julian Reichelt auf, er habe seine Machtposition gegenüber Frauen missbraucht. Deswegen wurde er für einige Tage freigestellt wurde. Reichelt habe eine Beziehung mit einer 25-jährigen „Bild“-Angestellten geführt. Auch von einer zweiten Frau soll es Anschuldigungen gegen Reichelt geben. „Es gibt weder objektive Anhaltspunkte, die die Aussagen des Beschuldigten widerlegen, noch die Aussagen der Zeugin beweisen“, schrieb die zuständige Staatsanwaltschaft hierzu in einer Erklärung, wie Reuters berichtet. Trotzdem ist Reichelt seinen Posten nun los. Sein Nachfolger wird Johannes Boie von der „Welt am Sonntag“, einem weiteren Springer-Medium. Dieser ist bisher nicht gerade durch Kritik an der Regierung und an den Corona-Maßnahmen aufgefallen.

„Sex, Journalismus und Firmenkasse“?

In der NYT verweist der Journalist Ben Smith auf bisher nicht veröffentlichte Recherchen eines Journalisten-Teams der deutschen Ippen-Mediengruppe, berichtet Reitschuster. Überhaupt ist Smith recht wage in seinen Anschuldigungen gegen Reichelt und Döpfner, die sich für einen Europäer wohl nicht einmal als solche offenbaren. Denn eine Sammlung von Akt-Bildern schockiert wohl in unseren Breiten kaum jemanden. Smith versucht für die Amerikaner aber ein Bild zu zeichnen, von „einer Arbeitsplatzkultur, die Sex, Journalismus und Firmenkasse vermischte“. Hier einige Zitate aus dem Artikel:

  • „Unter seiner (Döpfners) Führung hat Axel Springer aufwendige Weihnachtsfeiern veranstaltet, darunter eine Disco-Nacht im Jahr 2018 mit 10 DJs, 512 Discokugeln und einem gemeinsamen Auftritt der Village People und Vorstandsmitgliedern des Unternehmens.“
  • „Außerdem besitzt er eine der führenden Sammlungen von weiblichen Akt-Bildern in Deutschland.“
  • „Im Jahr 2012 schickte er Mitglieder des überwiegend männlichen Führungsteams ins Silicon Valley, wo sie zusammenwohnten, eine Studie über die neue Medienwirtschaft erstellten und ein albernes Video produzierten, in dem sie sich Kingsize-Betten teilten.“

Recherchen des Ippen-Verlag vom Besitzer zurückgehalten

In den USA ist die Sexualisierung von mächtigen Männern meist die Todschlagkeule Nummer eins. Das ist wohl der vorgeblendeten Prüderie der US-Amerikaner geschuldet. Ben Smith soll nur ein kleiner Auszug der Ippen-Recherchen vorgelegen haben. Diese würden angeblich vom Ippen-Verlag zurückgehalten, um dem Springer-Verlag keinen Schaden zuzufügen. Der Ippen-Verlag, er gibt einige deutsche Regionalzeitungen heraus, hat erst vor Monaten ein Rechercheteam des deutschen „Buzzfeed“-Ablegers übernommen. Bei diesem US-Portal war Ben Smith von 2011 bis 2020 Chefredakteur. Aber das ist wohl nur ein Zufall?

Ben Smith gehörte auch zu jenen „Journalisten“ die das nachweislich frei erfundene „Steele Dossier“ veröffentlichten. Mit diesem wurde versucht, Donald Trump eine Verschwörung mit den Russen anzudichten. Selbst die NYT und NBC News hatten dies wegen fehlender Beweise damals abgelehnt.

Springer kauft US-Medien: US-Mainstream deswegen in Panik?

Der wahre Grund für die – reichlich dünnen – Vorwürfe gegen Reichelt und auch Döpfner dürfte allerdings darin liegen, dass Döpfner in einer E-Mail meinte, dass der Springer-Verlag „der führende digitale Verlag in der demokratischen Welt“ werden solle. Das Verlagshaus kauft sich seit einiger Zeit in die US-Medienlandschaft ein. So wurde beispielsweise im August bekanntgegeben, dass man die einflussreiche Washingtoner Zeitung „Politico“ gekauft habe. Außerdem besitzt man Anteile des „Business Insider“ und von „Ozy Media“. Auch darüber hatte Ben Smith Artikel verfasst.

Kann es denn sein, dass Reichelt hier nur als Aufhänger dient, um den gesamten Springer-Verlag schon im Vorfeld zu diskreditieren? Hat der US-Mainstream womöglich Angst davor, dass der amerikanische Mainstream womöglich eine Art „Bild“ bekommen könnte? Denn das könnte womöglich der Todesstoß für einige der etablierten Medienhäuser sein. Die landläufigen US-Medien sind in der Gunst der Leser in. ständigem Fallen begriffen

Was womöglich der Grund dafür ist, erklärt die ehemalige NYT-Kolumnistin Bari Weiss in einem Brief, der ihr freiwilliges Ausscheiden bei der Times im Vorjahr begleitete: „Geschichten werden so ausgewählt und erzählt, dass sie das engste Publikum befriedigen, anstatt einer neugierigen Öffentlichkeit zu ermöglichen, über die Welt zu lesen und dann ihre eigenen Schlüsse zu ziehen.“ Und: „Twitter steht nicht im Impressum der New York Times, aber Twitter ist ihr ultimativer Chefredakteur geworden.“

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Und hier die ganze Wahrheit: Die Affäre Julian Reichelt

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Von PETER BARTELS | Die Nebel der Bombe lichten sich. Langsam werden die Konturen der Drahtzieher sichtbar: Ein tapferer Verleger … Drei schmierige Wurmschwänze … Ein Konzern-Würstchen ohne Socken … Und ein williges Schandblatt namens New York Times … Vorab: Nichts, rein gar nichts ist neu am größten Presse-Skandal seit der „SPIEGEL-Affäre“, die Strauß, den […]

Passend zum Ampel-Linksruck: Medien an die Asyl-Propagandafront!

„Wie im Gefängnis“? Asylbewerber in Erstaufnahmeeinrichtung (Foto:Imago)

Kaum tagen die Ampel-Koalitionäre und entwerfen eifrig ihre Blaupausen zum weiteren gesellschaftlichen Umbau, unter wackerer Beteiligung der Liberalen und Christian Lindners (der vor vier Jahren noch doziert hatte, es sei besser nicht zu regieren als falsch zu regieren), da wittern die Lobbygruppen des Linksstaats Morgenluft – etwa wenn es um die zunehmende, künftig dann proaktiv staatlich geförderte Migration geht. Weil die „Aufnahmebereitschaft“ nicht etwa – was dringend überfällig und erforderlich wäre – auf Null gesetzt wird, um zuerst einmal das zu „verdauen“, was man in den vergangenen Jahren widerspruchslos geschluckt hat (und selbst dies wäre ein hoffnungsloses Unterfangen), sondern im Gegenteil durch „Rot-Grün feat. Gelb“ weiter erhöht wird, passen sich die gutmenschlichen Leitmedien dem neuen Trend präventiv an.

So macht sich heute „Focus“ zum faktischen Anwalt von Migrantenverbänden und Asylanwälten – und berichtet in einer haarsträubenden, theatralischen Story von veritablen Abgründen der Flüchlingsunterbringung auf deutschem Boden: Asylbewerber klagten über „schlechte Zimmer, mieses Essen, üble Behandlung“  und durchweg „menschenunwürdige Zustände in deutschen Heimen„; oft fühlten sie sich „wie im Gefängnis„, drangsaliert von „rassistischen“ Ärzten und Polizisten sowie „gewalttätigen Sicherheitsdiensten„. So empfinden Asylbewerber in Bremen, Hessen, Thüringen, Bayern, Brandenburg und Hamburg, die zwischen Oktober 2020 und Februar 2021 im Rahmen einer Studie des Politikwissenschaftlers Nikolai Huke von der Christian-Albrechts-Universität in Kiel „interviewt“ wurden, ihre Logis in Deutschland – und wer noch bei Trost ist, der fragt sich unweigerlich, wieso sie dann nicht im Elend ihrer Aufbruchsländer geblieben sind?

Angeblich nichts als Rassismus, Gewalt, Erniedrigung

Herausgeberin der Anfang des vergangenen Monats erschienenen Studie ist – welche Überraschung – Pro Asyl. Soviel wissenschaftliche Unabhängigkeit und politische Neutralität der Forschung gab es wohl in Deutschland seit Walter Ulbricht nicht. Fazit der Erhebung, welche angeblich der Untersuchung der „Lebensumstände“ von Asylbewerbern in Deutschland diente: „Nicht einmal Tiere“ würden so gehalten. Wer hätte das gedacht, dass sich Personen, die mit ihnen größtenteils von Schleppern phantasierten Wunschvorstellungen und irrealen Erwartungshaltungen ins gelobte Land kamen, in Erstaufnahmeeinrichtungen unwohl finden! Eine Binse, die allerdings zum beabsichtigten Mind- und Agendasetting passt.

Denn die Veröffentlichung dieser boulevardesk dramatisierenden Arbeit erfolgt natürlich nicht in den Herkunftsstaaten der Migranten, die als Glücksritter zu uns streben (wo sie sich theoretisch ja als nützlich erweisen könnte, falsche Versprechen der Menschenhändler und Fluchthelfer frühzeitig zu entzaubern und den Pull-Faktor zu mindern). Sondern in Deutschland selbst und das mit ganz anderen Hintergedanken: Um den Regierenden Beine zu machen, die viel von „qualifizierten Einwanderern“ und „Fachkräften“ faseln, aber am Ende nur immer mehr des zwar frommen, aber bildungsfernen Prekariats anlocken, das sich hier über erbarmungswürdige Zustände beklagt.

Nie war die Gelegenheit günstiger als jetzt, wo islamophile und migrantophile Narren in der künftigen Regierung die Bundesrepublik endgültig sturmreif schießen wollen, um mehr staatliche Gelder für neue Unterkünfte, bessere Wohnungen und am besten gleich Neubauten zugunsten der künftigen Austauschbevölkerung moralisch herbeizuerpressen. Insofern ist das Timing der „Focus“-Veröffentlichung, die von seitenlangen plakativen Horrorschilderungen Betroffener (freilich ohne dass dabei die jeweils beschuldigte Gegenseite zu Wort käme) nur so strotz, passend gewählt. Der neue Kampagnenjournalismus hält mit der weiteren politischen Diskursverschiebung Schritt.

Was hält eine Gesellschaft zusammen?

Was hält eine Gesellschaft zusammen?

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Wir wissen es nicht genau, aber klima-wissenschaftliche Vorgaben sind es sicher nicht.

Edgar L. Gärtner

„Wir brauchen keine 2000 Jahre alten Texte mehr zu lesen, weil wir direkt wissen, was der Planet braucht.“ Diesen Satz legt der Autor Thomas Eisinger in seinem Roman-Erstling „Hinter der Zukunft“ der Klima-Ministerin Milena Grosse-Strümpel in den Mund. Es handelt sich dabei durchaus nicht um eine böswillige Unterstellung. Vielmehr entspricht diese Aussage ziemlich genau dem Geist des Beschlusses des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) vom 24. März 2021. Darin hat das BVerfG der Klage einiger prominenter Einzelpersonen wie des Schauspielers Hannes Jaenicke und der Fridays-for-Future Aktivistin Luisa Neubauer sowie von grünen Lobby-Vereinen wie Germanwatch, Deutsche Umwelthilfe (DUH), des Solarenergie-Fördervereins Deutschland (SFV), Greenpeace und BUND stattgegeben und das noch junge deutsche Klimaschutz-Gesetz von Ende 2019 für verfassungswidrig erklärt. Deshalb musste der Bundestag die ohnehin schon unrealistisch strengen CO2-Reduktionsziele dieses Gesetzes im Juni 2021 noch weiter ins Utopische verschieben.

Ausgehend von der höchst wackeligen Hypothese eines linearen Zusammenhangs zwischen dem Kohlensäuregehalt und der Durchschnittstemperatur der Erdatmosphäre haben sich die Staaten der Erde im Pariser Klima-Abkommen von 2015 formell darauf geeinigt, den Anstieg der Durchschnittstemperatur seit dem Stichjahr 1990 durch eine Drosselung der anthropogenen CO2-Emissionen auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Der deutsche Rat von Sachverständigen für Umweltfragen (SRU) geht davon aus, dass dem 1,5-Grad-Ziel ein Gesamtbudget von 800 Gigatonnen CO2 entspricht. Entsprechend seiner Einwohnerzahl dürfe Deutschland davon nur noch 6,7 Gigatonnen nutzen. Zu recht fragen Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning in ihrem unter dem Titel „Unanfechtbar?“ veröffentlichten Faktencheck zum BVerfG-Urteil, warum das globale CO2-Budget (vorausgesetzt, dieses erwiese sich als sinnvoll) nicht stattdessen auf Deutschlands Anteil am Welt-Bruttosozialprodukt heruntergebrochen wurde. Dann stünden Deutschland immerhin 32 Gigatonnen CO2 zu. Am 7. Oktober 2021 stellte die Deutsche Energie-Agentur (dena) die von ihr in Auftrag gegebene Studie „Aufbruch Klimaneutralität“ vor. Daraus wird ersichtlich, wie utopisch die sektorbezogenen CO2-Reduktionsziele des neuen Klimaschutzgesetzes sind. Nach Berechnungen der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wird die Umsetzung dieses Gesetzes bis 2045 nicht weniger als fünf Billionen Euro verschlingen.

Es ist aber durchaus nicht allein die Höhe der Kosten, die das verschärfte Klima-Gesetz utopisch macht. Es sind auch nicht allein die inneren Widersprüche und Inkohärenzen grüner Wirtschaftsumbau-Programme, die uns in eine Sackgasse führen. Vielmehr ist es der Versuch, die Klima-Wissenschaft und die daraus abgeleitete Klima-Politik, was immer auch darunter zu verstehen sein mag, zur Klammer für auseinanderbrechende, weil von ihren religiösen bzw. kulturellen Wurzeln abgeschnittene Gesellschaften zu machen. Deutschland mit seinem Klimaschutzgesetz und die EU mit ihrem Wirtschaftslenkungsprogramm namens „Green Deal“ knüpfen damit an der Tradition des „wissenschaftlichen Sozialismus“ bzw. der pseudowissenschaftlichen Rassenlehre an. (Svante Arrhenius, der Erfinder des „Treibhauseffekts“, saß übrigens im Vorstand der schwedischen Gesellschaft für Rassenhygiene.) Selbst wenn sich die CO2-Globaltemperatur-Hypothese verifizieren ließe, sollte sie m.E. nicht zur Vorgabe für die Politik werden, weil sich zeigen lässt, dass ihre praktische Umsetzung statt zur Einigung zu einer Vertiefung der gesellschaftlichen Spaltung führen muss.

Der gesellschaftliche Zusammenhang kann nicht bewusst konstruiert werden, wie die Sozialisten aller politischen Parteien glauben. Vielmehr bedarf es dafür einer überschaubaren Zahl mehr oder weniger abstrakter Regeln und Gebote, denen sich die große Mehrzahl der Individuen ohne langes Nachdenken unterwirft. Nach dem liberalen Ökonomen Friedrich August von Hayek, 1974 mit dem Wirtschaftsnobelpreis gekrönt, handelt es sich dabei um „Regeln, die uns zwar nicht sagen, was in dieser Welt geschieht, aber sagen, dass uns wahrscheinlich nichts geschehen wird, wenn wir sie befolgen.“ (zit. nach Gerd Habermann, Hrsg.: Philosophie der Freiheit. Ein Hayek-Brevier. Thun 1999)

Der Archetypus solcher Regeln ist der Dekalog, mit dessen Verkündigung in der „Achsenzeit“ (Karl Jaspers) m.E. die Entwicklung zum Jetzt-Menschen begann. Es ist ohne weiteres einsehbar, dass man auf Grundlage der 10 Gebote der Bibel auch heute noch einen nachhaltigen gesellschaftlichen Zusammenhalt auf marktwirtschaftlicher Grundlage erreichen könnte. Denn die Gebote Nr. 7 und 10 („Du sollst nicht stehlen!“ und „Du sollst nicht begehren Deines Nächsten Hab und Gut“) können nur durch die Anerkennung des Privateigentums und durch freiwilligen Tausch zu gegenseitigem Vorteil respektiert werden. Diese einfachen, von jedem leicht nachvollziehbaren Regeln erlauben den Aufbau nachhaltiger gesellschaftlicher Beziehungen „von unten“ und sind höchstwahrscheinlich tragfähiger als „von oben“ erlassene Vorgaben wie das Ziel der „Klimaneutralität“ bis zum Jahre 2050. Aktuell blieb der Dekalog allerdings nur deshalb, weil ihm jeglicher Bezug auf die außermenschliche Natur fehlt – und auch fehlen muss. Das möchte ich gegenüber all jenen betonen, die den Dekalog durch Gebote wie „Schöpfung bewahren!“ ergänzen wollen. Dahinter steht m.E. blasphemischer Hochmut, denn allein der Schöpfer selbst könnte die Schöpfung bewahren.

Um den 10 Geboten zur Geltung zu verhelfen, haben sich Priester über Jahrtausende der Angst vor dem Chaos bzw. der Hölle bedient. Das ist heute nicht mehr in Mode, obwohl die Hölle aus der realen Welt keineswegs verschwunden ist. Doch es gibt für die Einhaltung der 10 Gebote auch ein starkes positives Motiv: Der Glaube an Wunder und an die Macht der Vergebung.

Warum sind Anhänger der freien Marktwirtschaft, wie durch empirische Untersuchungen bestätigt wurde, im Schnitt deutlich glücklicher, zufriedener und optimistischer als Anhänger des wohlfahrtsstaatlichen Sozialismus? Die Antwort auf diese Frage ist vermutlich einfacher, als viele denken: Liberale glauben an Wunder. Sie tun, was ihnen und ihren Nächsten sichtbar nützt und vertrauen darauf, dass das freie Spiel von Angebot und Nachfrage, die „unsichtbare Hand“ nach Adam Smith hinter ihrem Rücken zu Frieden und Wohlstand für die ganze Gesellschaft führt.

Es geht bei diesem Wunderglauben nicht unbedingt um Übersinnliches oder Überirdisches, sondern um durchaus Diesseitiges. Es geht weder um optische Täuschungen noch um fromme oder abergläubische Einbildungen, sondern zuallererst um greifbare Vorgänge in Politik und Wirtschaft, für die das deutsche Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit als Paradebeispiel dienen kann. Bewusst schreibe ich hier Wirtschaftswunder ohne Anführungszeichen. Denn wie soll man die Tatsache anders benennen, dass schon wenige Tage nach Ludwig Erhards wagemutigen, dem sozialistischen Zeitgeist widersprechenden Beschluss, mitten in der Not des Jahres 1948 gleichzeitig mit der Währungsreform die Rationierung von Gütern des täglichen Bedarfs zu beenden und fast sämtliche Preiskontrollen abzuschaffen, die Geschäfte auf einmal voll Waren aller Art waren und lange Menschenschlangen vor einem knappen Angebot bald der Vergangenheit angehörten?

Bei aller streng evolutionistischen, antiteleologischen Argumentation wies gerade Friedrich August von Hayek wiederholt auf seine Offenheit Wundern gegenüber hin. Denn es war ihm zutiefst bewusst, dass die Ergebnisse des Handelns der Vielen meist viel intelligenter sind als die Motive der einzelnen Handelnden. Hayek sah darin den eigentlichen Grund für die Borniertheit und Stupidität jeglicher Form von Planwirtschaft. Denn deren Ziele spiegeln nur das beschränkte Wissen der jeweiligen Machthaber wider. „Aus einem gelenkten Prozess kann nichts größeres entstehen, als der lenkende Geist voraussehen kann“, stellte Hayek fest. Er ging sogar so weit, die historisch gewachsene Ordnung und den Zusammenhang großer Gemeinwesen als etwas Geheimnisvolles hinzustellen. „In der großen Gesellschaft profitieren die verschiedenen Mitglieder von den Tätigkeiten aller anderen nicht nur trotz, sondern oft sogar aufgrund der Verschiedenheit ihrer jeweiligen Ziele“, fügte er an anderer Stelle hinzu.

Gegenüber dem Mysterium des gesellschaftlichen Zusammenhalts trotz oder gerade wegen des Pluralismus individueller Motive und Ziele könnten Sozialforscher, wenn sie ehrlich sind, nur die Haltung der Demut einnehmen, meinte Hayek: „Die Erkenntnis von den unüberwindlichen Grenzen seines Wissens sollten den Erforscher der Gesellschaft eigentlich Demut lehren. Diese Demut sollte ihn davor bewahren, Mitschuldiger in dem verhängnisvollen menschlichen Streben nach der Herrschaft über die Gesellschaft werden“, forderte der Wirtschaftsnobelpreisträger von 1974. Demgegenüber gehöre es zum Wesen des Aberglaubens, dass die Menschen sich einbilden, genug zu wissen, um Wunder rational erklären und durch bewusste Maßnahmen ersetzen zu können. Hayek war sich also im Klaren, dass Politik und Ökonomie bis zum heutigen Tag weder in der Theorie noch in der Praxis auf Theologie und Philosophie so leicht verzichten können. Und er hat in der Spätphase seines Wirkens selbst Überlegungen über eine Komplementarität von Evolutionismus und christlicher Religion angestellt, was ihn in den Augen der Sozialisten aller Parteien umso verdächtiger machte.

Als weniger suspekt erscheint da vielleicht die politisch eindeutig links verortete große Philosophin Hannah Arendt. Aber gerade bei ihr spielt der Begriff des Wunders eine noch größere Rolle, und zwar gerade in ihrem 1958 zunächst auf Englisch erschienen Meisterwerk „Vita activa“, der originellen politischen Theorie des tätigen Lebens. Auch wenn Arendt über das deutsche Wirtschaftswunder anders dachte als Ludwig Erhard oder Friedrich August von Hayek und „Wunder“ immer mit Anführungszeichen schrieb, teilt sie deren Auffassung über die grundsätzliche Beschränktheit der menschlichen Fähigkeit, mögliche Folgen ihres Handelns abzusehen. In Anlehnung an Friedrich Nietzsche, der den Menschen als Tier, „das versprechen darf“, definierte, sah Hannah Arendt den Hauptunterschied zwischen freien Menschen und ihren unfreien Vorfahren nicht im größeren Wissen, sondern in der Fähigkeit zu versprechen und zu verzeihen. Gute Taten hängen nicht in erster Linie vom Umfang des Wissens und von den öffentlich proklamierten Absichten einer Person ab, sondern von ihrer Liebe und der Treue zu Mitmenschen gegenüber eingegangenen Verpflichtungen.

Alles wirklich Gute geschieht im Verborgenen, lehrte Jesus von Nazareth. Die rechte Hand soll nicht wissen, was die linke tut. Darauf beruft sich Hannah Arendt in „Vita activa“ ausdrücklich und fügt mahnend hinzu: „Güte aber, die, ihrer Verborgenheit überdrüssig, sich anmaßt, eine öffentliche Rolle zu spielen, ist nicht nur nicht mehr eigentlich gut, sie ist ausgesprochen korrupt.“ Das könnte sie heutigen „Gutmenschen“ und „Klima-Rettern“ ins Stammbuch geschrieben haben. Sie selbst hält sich ans Neue Testament: Da die Menschen die ferneren Folgen ihres Handelns nur in sehr geringem Maße im Voraus abschätzen können, machen sie unweigerlich Fehler, fügen anderen Menschen und ihrer Umwelt Schaden zu und laden dadurch Schuld auf sich.

Nur durch ihre Fähigkeit, eingegangene Versprechen allen Widrigkeiten zum Trotz einzuhalten und Schuld zu vergeben, kann der soziale Zusammenhalt gewahrt werden. „Das Heilmittel gegen Unwiderruflichkeit – dagegen, dass man Getanes nicht rückgängig machen kann, obwohl man nicht wusste, und nicht wissen konnte, was man tat – liegt in der menschlichen Fähigkeit zu verzeihen. Und das Heilmittel gegen Unabsehbarkeit – und damit gegen die chaotische Ungewissheit alles Zukünftigen – liegt in dem Vermögen, Versprechen zu geben und zu halten“, sagt Hannah Arendt. In anderen Worten: „Dass es in dieser Welt eine durchaus diesseitige Fähigkeit gibt, ‚Wunder’ zu vollbringen, und dass diese Wunder wirkende Fähigkeit nichts anderes ist als das Handeln, dies hat Jesus von Nazareth (dessen Einsicht in das Wesen des Handelns so unvergleichlich tief und ursprünglich war wie sonst nur noch Sokrates’ Einsichten in die Möglichkeiten des Denkens) nicht nur gewusst, sondern ausgesprochen, wenn er die Kraft zu verzeihen, mit der Machtbefugnis dessen verglich, der Wunder vollbringt, wobei er beides auf die gleiche Stufe stellte und als Möglichkeiten verstand, die dem Menschen als einem diesseitigen Wesen zukommen.“

Nicht weniger geheimnisvoll als das Wunder von Versprechen und Verzeihen war für Hannah Arendt ein anderes Band des sozialen und politischen Zusammenhalts: der Gemeinsinn oder gesunde Menschenverstand. Diesen hielt Arendt für die Grundlage des Politischen schlechthin, weil er erst dafür sorgt, dass die Mitglieder einer Gesellschaft in einer gemeinsamen Wirklichkeit leben. Der Gemeinsinn entsteht, wohlgemerkt, gerade nicht durch die Unterordnung aller unter vorgegebene Ziele. Vielmehr genügt es, dass zwei plus zwei für alle vier ist und bleibt. Wie der französische Literaturnobelpreisträger Albert Camus sah die jüdische Philosophin, dass die zunehmende Bürokratisierung des politischen und gesellschaftlichen Lebens im Wohlfahrtsstaat europäischer Prägung den Menschen nicht nur den Wunderglauben, sondern auch den gesunden Menschenverstand austreibt. Ein immer dichteres Geflecht bewusster, oft wissenschaftlich oder pseudowissenschaftlich begründeter administrativer Regelungen tritt an die Stelle von Wundern und Überraschungen. Die offene Welt wird mehr und mehr zu einem Zuchthaus. Statt angenehmer drohen nun böse Überraschungen wie der Blackout.

Kurz: Wunder gehören ganz einfach zur Realität. Wer nicht daran glaubt, wird am Ende zum Nihilisten. „Der Nihilist glaubt nicht an nichts, sondern nicht an das, was ist“, definierte Albert Camus. Der Gemeinsinn geht gerade am Übermaß „sozial“ begründeter wohlfahrtsstaatlicher Reglementierungen (mit Extrawürsten für alle möglichen lautstarken Interessengruppen) zugrunde. Das zeigt sich m. E. derzeit am deutlichsten am verbreiteten Aberglauben, Staat und Wirtschaft könnten mithilfe von Milliardeninvestitionen in den „Klimaschutz“, durch die Rationierung des Energieeinsatzes über das Europäische Emissionshandelssystem, durch detaillierte Vorschriften für die Heizung und Wärmedämmung von Gebäuden (unter Missachtung von Eigentumsrechten) sowie durch die Gleichschaltung von Forschung und Lehre (alles in guter Absicht, versteht sich) das Wettergeschehen gezielt beeinflussen und den Klimawandel stoppen. Statt wie echte Christen auf die Macht der Vergebung zu vertrauen, tut unsere Obrigkeit im Verbund mit den ihr hörigen Massenmedien alles in ihrer Macht stehende, um ihren Untertanen Angst vor einer „Klimakatastrophe“ zu machen und Schuldgefühle gegenüber dem Planeten einzuimpfen. In der Bibel steht dagegen: „Fürchtet Euch nicht!“

Während Angstmache zur Vertiefung der gesellschaftlichen Spaltung zwischen einer Masse ängstlicher Schafe und einer Minderheit mutiger Selberdenker führen muss, wäre die biblische Botschaft durchaus in der Lage, starke, wankelmütige und schwache Menschen unter einem Dach zu vereinen. Darauf beruhte Jahrhunderte lang der gesunde Menschenverstand bzw. Gemeinsinn in der christlich geprägten Welt. Dieser Gemeinsinn wird heute in besserwisserischer Manier von „Klima-Rettern“ und „Zero-Covid“-Fanatikern in Frage gestellt. „Ein merkliches Abnehmen des gesunden Menschenverstands und ein merkliches Zunehmen von Aberglauben und Leichtgläubigkeit deuten immer darauf hin, dass die Gemeinsamkeit der Welt innerhalb einer bestimmten Menschengruppe abbröckelt, dass der Wirklichkeitssinn gestört ist, mit dem wir uns in der Welt orientieren“, mahnte Hannah Arendt. Diese Warnung der großen Philosophin ist aktueller denn je.

 

Was würden die Ungarn sagen, wenn … ?

Von Irén Rab

 

Was würden die ungarischen Rentner sagen, wenn sie dieses Jahr, in diesem verfluchten Pandemiejahr, unter Berufung auf die schlechten wirtschaftlichen Daten vom letzten Jahr keine Rentenerhöhung, Aufstockung, Rentnerprämie bekämen und auch das Versprechen einer dreizehnten Monatsrente nicht existieren würde? Ich glaube kaum, dass sie sich so leicht mit der eigentlich einleuchtenden Erklärung zufriedengeben würden, obwohl die Pandemie die Wirtschaft der meisten Länder ruiniert hat und noch dazu die EU auch die Auszahlung des für Ungarn zustehenden Geldes aus dem Corona-Hilfspaket zurückhält.

Für die Deutschen begann aber die Überweisung ihres 25 Milliarden Euro hohen Anteils aus diesem Fonds bereits im August, denn Deutschland ist ein Rechtsstaat, da gibt es keine Fragezeichen, keine Korruption, man muss nicht befürchten, dass das Geld in falsche Kanäle gerät. Die Deutschen haben großes Glück, dass sie keinen einzigen Abgeordneten im Europäischen Parlament haben, der andauernd gegen das eigene Land intrigiert. Von dem Geld des Hilfspaketes werden die deutschen Rentner bestimmt nichts abbekommen, weil die Rentenerhöhung – im Hinblick auf die Wirtschaftsdaten – dieses Jahr ausbleibt und Prämien, sowie eine dreizehnte Monatsrente sowieso nicht existieren. Genauer gesagt, den Rentnern in der ehemaligen DDR wurde als Kompensation eine winzige Erhöhung, nämlich 0,72%, zugestanden, denn

in den neuen Bundesländern sind die Lohntarife und auch das Arbeitslosengeld, sowie die Rentenbasis 31 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung immer noch niedriger.

Die deutsche Gesellschaft ist bekannterweise überaltert, fast 22 Millionen Menschen bekommen eine Altersversorgung, von der die Krankenversicherung einen Beitrag erhält und die auch noch vom Staat besteuert wird. Die Durchschnittsrente ist zudem nicht üppig, im Großen und Ganzen ca. eintausend Euro, und es besteht selbstverständlich ein Unterschied zwischen der ostdeutschen und westdeutschen Durchschnittsrente zu Gunsten der letzteren. Auch die Gleichheit unter den Geschlechtern ist nicht gewährleistet, weil die Zahlungen an die Frauen gegenüber den Männern niedriger ausfallen. Vom dritten Geschlecht mit den vielen Buchstaben (LGBTQI etc.) gibt es bisher keine Daten, sie sind noch viel zu jung, um in den Genuss dieser Versorgung zu kommen.

Mit einem Wort, ich weiß nicht, wenn es in Ungarn wäre, was jetzt in Deutschland gibt, wie die Opposition die Rentner wegen einer ausbleibenden Rentenerhöhung und wegen der möglichen Steuer- und Beitragspflicht gegen die Orbán-Regierung aufhetzen würde?

Was würden eigentlich die ungarischen Haushalte sagen, wenn die Wohnnebenkosten plötzlich in die Höhe stiegen, sagen wir mal, auf das Dreifache. Denn der Gaspreis an der Börse hat eine Rekordhöhe erklommen, die Einkaufspreise sind gegenüber dem letzten Jahr auf das Fünffache gestiegen. Die Deutschen befürchten, dass das Gas in den Lagerstätten ausgeht, sodass sie dann nur zu viel höheren Preisen ihre Vorräte besorgen können, was aber einen Anstieg der Verbraucherpreise nach sich ziehen würde. Energie war auch bisher nicht billig in Deutschland, für einen Durchschnittshaushalt kosteten Gas und Strom 2400 Euro auf das Jahr bezogen. Den über die steigenden Nebenkosten klagenden Menschen riet die EP-Abgeordnete der SPD, Frau Barley, eine Parteigenossin und gute Freundin von Klara Dobrev (eine Spitzenkandidatin der ungarischen Opposition) im Europaparlament, mit besonderem sozialem Einfühlungsvermögen, dass sie nicht heizen und nicht das Licht einschalten sollen, dann werden sie auch keine Nebenkosten haben. Einen so guten Ratschlag habe ich in Ungarn aus dem Mund keines Regierungsangestellten gehört,

in Ungarn wird nur erklärt, dass die Energiepreise dank der Nebenkostenbezuschussung der Orbán-Regierungen seit zehn Jahren unverändert geblieben sind und es auch weiterhin bleiben.

Ich kann mich erinnern, dass meine ungarischen Wohnnebenkosten Anfang der 2000-er Jahre die deutschen deutlich überstiegen, die Energieabrechnung fiel in Ungarn höher aus, das Telefon war teurer, die Kreditzinsen viel höher und die Bankgebühren ebenso, obwohl der Energiesektor, die Dienstanbieter, die Banken waren damals in deutschen Händen in Ungarn. Es dauerte eine Woche, bis mein überwiesenes Geld auf mein ungarisches Bankkonto gutgeschrieben wurde. Als ich nachfragte, klärte mich der freundliche Bankmitarbeiter auf, dass das Geld da wäre, er könne es sehen, aber es sei noch nicht gutgeschrieben worden. Auf gut Deutsch heißt das, die Bank benutzte mein Geld eine Woche lang unrechtmäßig. Wahrscheinlich spielte der Broker Kulcsár eine Woche lang damit seine Tricks, den Börsengewinn brachte dann der Taxifahrer Gyuszi in einer Aktentasche zu den Begünstigten. (Das war der größte Broker- und Korruptionsskandal der damaligen Zeiten.) Jetzt bleibt für solche Geschäfte keine Zeit und keine Chance mehr, es herrscht Disziplin in der Finanzwelt, eine Überweisung kommt in Sekunden auf dem Konto an, egal, woher das Geld überwiesen wurde.

Was würden die Einwohner von Budapest sagen, wenn die Partei „Momentum“ oder eine ähnliche grün-liberale Bewegung oder eventuell jemand persönlich

eine Volksabstimmung über die Enteignung der im Privatbesitz befindlichen Wohnungen in Budapest initiieren würde,

wie das vor einigen Wochen in Berlin geschah. Es wird die Verstaatlichung von mehr als zweihundertvierzigtausend Wohnungen gefordert, den großen Wohnbaukonzernen soll das Eigentumsrecht entzogen werden. In Berlin gibt es private Wohnungsbaukonzerne, die die Wohnungen vermieten, diese wären von einer Enteignung betroffen, sie sind es, die jetzt zittern müssen. Sie versprechen nun auch Himmel und Erde, die Einfrierung der Mieten für fünf Jahre, den Bau von neuen, billigeren Wohnungen. All das ist vergebens, weil „die Menschen in Berlin sich entschieden haben“ – sagt der Sprecher von dem die Volksabstimmung initiierenden „Verein für mehr Demokratie“ – und der Volkswille steht über jeglichem Gesetz. Und tatsächlich.

Eine Million Berliner, 56 Prozent der Wähler, votierten für die Enteignung.

Berlin ist nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa die „Multikulti“-Hauptstadt, wo die postmodernen 68-er Hippies und die vielfarbigen, progressiven Jugendlichen mit vielerlei Identität in autonomem Einklang leben. Sie fühlen sich gestört von der traditionellen bürgerlichen Welt- und Werteordnung, weshalb sie die gesellschaftlichen Ungleichheiten beseitigen und die nach ihrer Meinung ungerechte Welt umkrempeln wollen. Von den Reichen wegnehmen, was sie besitzen, und unter den Bedürftigen verteilen. Wie einst die ehemaligen roten Kommunisten in den Ostblockstaaten, jetzt mit grünem Anstrich, weil sie damit bekannterweise auch für die Rettung der Erde kämpfen. Jetzt wollen sie die Wohnbaukonzerne enteignen, dann alle Wohnungen von ihren rechtmäßigen Besitzern wegnehmen und die Güter neu verteilen. Sie pfeifen auf die Verfassungsmäßigkeit, sie setzen sich über Gesetze hinweg und gehen auf die Straße, wenn ihnen danach ist. In Berlin sind Demos, Straßenkämpfe, die Bekämpfung der Polizei, brennende Barrikaden und angezündete Autos an der Tagesordnung. Einen Anlass findet man immer. Die Gewalt, die Zerstörung kommt meistens von der linksautonomen Szene. Die Stadt Berlin wird auch von einer linken rot-rot-grünen Koalition regiert, diese wurde jetzt mit 62 Prozent erneut gewählt, obwohl rund um die Wahlen ziemlich viele Unrechtmäßigkeiten, Betrüge zu Tage kamen.

Was würden die sich ein eigenes Haus wünschenden Ungarn sagen, wenn einer Parteiwille plötzlich das Bauprogramm für das eigene Haus nicht mehr unterstützen?

Es würde gleich verbieten, weil ein Einfamilienhaus viel zu teuer und energieintensiv wäre, außerdem hätte niemand das Recht auf einen so großen privaten Lebensbereich. Das ist auch ein Teil des Programms der deutschen Grünen, genauso wie die Enteignung, und wer weiß, wieviel davon verwirklicht wird, wenn die rot-gelb-grüne „Ampelkoalition“ zustande kommt. (Wir haben so etwas in Ungarn schon erlebt, als die Parteiführung den Wohnbedarf des Volkes festlegte. Für eine vierköpfige Familie waren zwei Zimmer oder ein Zimmer mit zwei Halbzimmern vorgeschrieben und auch gebaut worden.)

  • Was würden die ungarischen Staatsbürger sagen, wenn die schwer errungene Sicherheit des Privateigentums erneut verloren ginge?
  • Was würden die Ungarn sagen, wenn die durch die Opposition versprochene Abrechnung Wirklichkeit würde, wenn die verfassungsmäßige Ordnung, die Garantien des Rechtsstaates in Gefahr geraten würden? Wenn die Volksabstimmung der manipulierten Massen, die so genannte direkte Demokratie, das Grundgesetz wegwischen würde?
  • Was würden die Ungarn sagen, wenn die strategisch wichtigen Wirtschaftszweige erneut in ausländische Hand geraten würden, wenn das durch den IWF frisch prognostizierte, zu der europäischen Spitze zählende, 7,6‑prozentige Wirtschaftswachstum mit der pseudolinken Machtübernahme plötzlich abstürzen würde?
  • Ich weiß nicht, was die Menschen in Budapest sagen würden, wenn ihre Stadt von den an Oktober 2006 erinnernden Unruhen auf den Straßen laut werden würde, wenn die öffentliche Sicherheit dahin wäre, wie das in den europäischen Großstädten zu erleben ist?
  • Und ich weiß nicht, was die ungarischen Oppositionsparteien, die ganze sog. Regenbogenkoalition, sagen würde, wenn sich die Verfassungsschutz (verständlicher ausgedrückt: der Geheimdienst) sie auf Artikel 59 des Grundgesetzes berufend für extremistisch und nationalfeindlich einstufen würde, wie die Deutschen es mit der AfD machen? Wenn ihre Politiker nach deutschem Vorbild beobachtet werden würden, wenn die jungen Aktivisten der Regierungspartei ihre Stände zur Vorwahl umstürzen und damit den ganzen Flohzirkus des Vorwahlkampfes unmöglich machen würden?

Zu diesem letzten Punkt kenne ich aber die Antwort: die ungarische Opposition würde hilfesuchend nach Brüssel rennen, weil in Ungarn ihrer Meinung nach Diktatur herrscht und die demokratische Rechtsordnung wie auch die Menschenwürde sich in Gefahr befinden.   

Die Autorin, Dr. phil. Irén Rab, ist Kulturhistorikerin.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei MAGYAR HÍRLAP

und in deutscher Übersetzung von Gábor Bayor bei UNGARNREAL, unserem Partner in der EUROPÄISCHEN MEDIENKOOPERATION.


Die Angst der Linken vor Viktor Orban: Einheitskandidat soll Premier ablösen

Die Angst der Linken vor Viktor Orban: Einheitskandidat soll Premier ablösen

In etwa einem halben Jahr finden in Ungarn die Parlamentswahlen statt. Doch gerade die linke Opposition weiß, dass sie alleine kaum gegen den omnipräsenten Ministerpräsidenten des Landes, Viktor Orban, ankommt. Linke Positionen haben keine Mehrheit bei den Ungarn, das wissen auch die Linksparteien des Landes. Von links bis rechtsaußen versammelt sich nun die ungarische Opposition hinter einem katholischen Konservativen, um so Premierminister Orban zu schlagen.

Der rechtskonservative Ministerpräsident Orban muss sich daher mit einer unwahrscheinlichen Koalition aus sechs Parteien auseinandersetzen, die alle unter einem einzigen Motto vereint sind: “Orban, es reicht”. Es gibt eine Einheitsfront gegen einen der starken Männer Osteuropas, der die linken Parteien verdrängt hatte. Die Parlamentswahlen werden in Ungarn im Jahr 2022 stattfinden.

Ein konservativer Kandidat für die Linke

Es scheint, dass die magyarische Linke zu allem bereit ist, um Viktor Orban loszuwerden. Am Sonntag, den 17. Oktober, schlugen die sechs Verbündeten auch einen einzigen Kandidaten vor, Peter Marki-Zay. Er ist konservativ und katholisch und ein ehemaliger Wähler der Fidesz – der politischen Formation von Viktor Orban. Dieser Kandidat wurde vor allem wegen seines politischen Profils ausgewählt, das sich für den ungarischen Ministerpräsidenten als schwer angreifbar erweisen würde.

Gergely Karacsony, der Bürgermeister der Hauptstadt Budapest und eine der führenden Personen der linken Opposition des Landes zog sich deshalb auch von den Vorwahlen um das Rennen für die Führung der Opposition zurück, obwohl Marki-Zay in der ersten Runde hinter ihm und der Anwältin und Vizepräsidenten des EU-Parlaments, Klara Dobrev lag.

Peter Marki-Zay wurde daher mit 56,7 Prozent der Stimmen gewählt und wird die schwere Aufgabe haben, Viktor Orban herauszufordern. Doch zum ersten Mal seit zwölf Jahren sieht es für die regierende Fidesz Orbans in den Umfragen nicht besonders gut aus.

“Wir werden die Freiheit in diesem Land wiederherstellen können”, sagte Peter Marki-Zay bei seiner Antrittsrede am Sonntag, den 17. Oktober. Der 49-Jährige, Vater von sieben Kindern, will alles auf sein politisches Profil setzen, das entschieden modern ist. Er selbst ist konservativ und katholisch und außerdem unabhängiger Bürgermeister einer großen Stadt im Südosten Ungarns, Hodmezovasarhely.

Peter Marki-Zay hat auch seine Verbundenheit mit der Europäischen Union bekundet. Er will das Land in die Eurozone führen und zudem – das haben ihm die linken Parteien abgenommen – die Homosexuellenrechte schützen. Zudem, so sein Versprechen, will er auch untersuchen lassen, wie viele Verwandte von Ministerpräsident Orban durch “Nepotismus” reich geworden seien.

Vereinte Opposition

Im Jahr 2018 gründete er die überparteiliche Bewegung “Ungarn für alle” [Mindenki Magyarországa Mozgalom; MMM], um die Zusammenarbeit zwischen den Oppositionsparteien zu fördern.

2019 kandidierte Marki-Zay zur Wiederwahl, diesmal unter dem Banner der MMM, und seine Kandidatur wurde erneut von allen großen Oppositionsparteien unterstützt. Er besiegte den von der Fidesz unterstützten unabhängigen Kandidaten István Grezsa mit 13.478 zu 10.042 Stimmen und wurde damit zum zweiten Mal zum Bürgermeister der Stadt gewählt – nachdem seine Heimatstadt seit 1990 stets in Fidesz-Hand war.

Falls Marki-Zay tatsächlich das Rennen gegen Orban macht und die vereinigte Opposition gewinnt, wird es für den konservativen Politiker dennoch nicht einfach sein, das Bündnis auch in der “großen Politik” zusammenzuhalten. Immerhin ist die kommunale Politik doch eine ganz andere Ebene.

Klinische Studien von Pfizer für 12- bis 15-Jährige – Schwere anhaltende unerwünschte Wirkungen

Stephanie aktualisiert die Geschichte ihrer Tochter Maddie, die erst 12 Jahre alt ist. Video hier.

Maddie nahm an den klinischen Studien von Pfizer für 12- bis 15-Jährige teil, die im Rahmen des Gamble-Programms am Cincinnati Children’s Hospital durchgeführt wurden.

Sie war ein gesundes, energiegeladenes Mädchen, eine gute Schülerin, freundlich und sozial – aber diese Version von Maddie hat man nicht mehr gesehen, seit sie den zweiten Pfizer-Impfstoff bekommen hat.

Innerhalb von 24 Stunden entwickelte sie Bauch-, Muskel- und Nervenschmerzen, die unerträglich wurden, und in den nächsten zweieinhalb Monaten wurde sie dreimal ins Krankenhaus eingeliefert, wobei jeder Aufenthalt etwas länger war als der letzte.

Sie entwickelte weitere Symptome wie Gastroparese, Übelkeit und Erbrechen, Schwankungen des Blutdrucks und der Herzfrequenz, Gedächtnisverlust (sie verwechselt Wörter), Hirnnebel, Kopfschmerzen, Schwindel, Ohnmacht (sie fiel und stieß sich den Kopf) und Krampfanfälle.

Sie entwickelte verbale und motorische Tics, Gefühlsstörungen ab der Taille, Muskelschwäche, drastische Veränderungen ihres Sehvermögens, Harnverhalt und Verlust der Blasenkontrolle, stark unregelmäßige, starke Menstruationszyklen und musste schließlich eine Magensonde legen lassen, um Nahrung zu erhalten. All diese Symptome sind auch heute noch vorhanden, und manche Tage sind schlimmer als andere.

Steph de Garay, Maddies Mutter, sagt: „Es war alles in Ordnung mit ihr. Sie war vollkommen glücklich, und jetzt hat das, was auch immer passiert ist, sie verändert“.

Neun Monate nach der Impfung leben sie immer noch in einem Alptraum ohne jegliche Unterstützung durch die medizinische Gemeinschaft.

Initiativen der NATO widersprechen den Interessen der osteuropäischen Länder

Aggressive Maßnahmen, die die NATO in Osteuropa ergreift, um gegen Russland vorzugehen, könnten sich direkt auf die Länder der Region auswirken. Seit dem Ende des Kalten Krieges haben sich mehrere osteuropäische Staaten mit dem Westen verbündet, um sich vor dem russischen Einfluss zu schützen, aber der Preis für diese Art von Bündnis ist für diese Länder in der Regel äußerst nachteilig. Angesichts der zunehmenden Aggressivität, mit der die NATO in Europa vorgeht, erkennen immer mehr Staaten, dass die Aufrechterhaltung einer offenen Oppositionspolitik gegenüber Russland nutzlos und gefährlich ist.

In den letzten Jahren hat die NATO ihre militärische Macht in Osteuropa und an der russischen Westgrenze schrittweise ausgebaut. Das Ziel ist klar: Aufrechterhaltung einer Belagerungsstrategie und Förderung ständiger Spannungen in der russischen Einflusszone. Um diese Taktik aufrechtzuerhalten, stützt sich die NATO auf ihre östlichen Mitglieder und Verbündeten, die zwar mit der antirussischen Politik des Westens übereinstimmen, sich aber mit der Situation als geografische Nachbarn Russlands auseinandersetzen und dabei mehrere negative Auswirkungen feststellen, die nicht ignoriert werden können. Tatsächlich werden die Beziehungen zwischen diesen Ländern und Russland wesentlich instabiler, wenn sie mit der NATO zusammenarbeiten, so dass die Unterstützung westlicher Operationen kein Mittel zum „Schutz“ vor Moskau ist, sondern eher eine Möglichkeit, unnötigen Ärger mit der russischen Regierung zu suchen.

Leider scheint die Tendenz der NATO, immer mehr Militärstützpunkte in Osteuropa zu errichten, noch lange nicht vorbei zu sein. In dem Maße, wie die Macht Washingtons auf globaler Ebene schwindet, ist die amerikanische Regierung bestrebt, eine Strategie zu entwickeln, um ihre größten Gegner zu neutralisieren, was zu weiteren Feindseligkeiten gegen die geopolitischen Rivalen der USA führt. Es ist kein Zufall, dass Tag für Tag neue Projekte auftauchen, die auf eine Ausweitung der amerikanischen Militärpräsenz in der osteuropäischen Region abzielen.

In einem Meinungsartikel, der Anfang Oktober auf RealClearDefense – einer im Auftrag des Pentagon gegründeten Medienagentur – veröffentlicht wurde, vertritt Robert C. O’Brien, ein Experte, der „von 2019 bis 2021 als 28. nationaler Sicherheitsberater der USA fungierte“, die Ansicht, dass die Ausweitung der militärischen Präsenz in Osteuropa nach der Niederlage in Afghanistan zu einer Priorität der NATO werden muss. Nach Ansicht des Autors war der Abzug der amerikanischen Truppen aus Zentralasien ein positives Signal für die russische Regierung und ihre Verbündeten, die eine Schwächung der USA zu spüren bekamen, was Russland zu „expansionistischen“ Plänen motivieren könnte.

Auf der anderen Seite würden Washingtons Verbündete geschwächt, die angesichts der „russischen Bedrohung“ dringend Unterstützung benötigten. Die Stärkung der NATO-Stützpunkte in Mitteleuropa und die Förderung der Modernisierung der Waffenarsenale der mit den USA verbündeten Länder in der Region wären eine schnelle Lösung, um der von dem russisch-weißrussischen Bündnis ausgehenden Gefahr zu begegnen. Der Autor empfiehlt auch, dass die NATO-Aktionen in Polen beginnen sollten, um das geostrategische Potenzial dieses Landes zu erkennen, das historische Rivalitäten mit Russland unterhält.

Diese Art von Situation ist in letzter Zeit in der amerikanischen Außenpolitik gang und gäbe geworden: Amerikanische Analysten kreieren irreführende Erzählungen über eine angebliche „russische Bedrohung“; die amerikanische Regierung macht diese Erzählungen zu offiziellen Reden und verbreitet sie massiv; Länder, die Rivalitäten mit Russland haben, übernehmen diese Reden und erzeugen Panik; dann nutzt die amerikanische Regierung diese Panik, um diese Länder zu zwingen, an antirussischen Manövern teilzunehmen, die sie in einer normalen Situation nicht interessieren würden.

Wenn Länder Rivalitäten haben, gibt es im Allgemeinen zwei Möglichkeiten, sie zu lösen: durch Diplomatie oder durch Konfrontation. Da es ein großes Machtungleichgewicht gibt, bei dem eine Seite viel stärker ist als die andere (wie es zwischen Russland und den kleinen Staaten Osteuropas der Fall ist), ist die Diplomatie die einzige akzeptable Form der Konfliktlösung, da es in einem kriegerischen Szenario keine Symmetrie gäbe. Die Länder der Region sind jedoch so sehr von antirussischem Fanatismus beseelt, dass sie eine Konfrontationspolitik betreiben und mit unnötigen NATO-Aggressionen im strategischen Umfeld Russlands kooperieren. Es gibt nichts wirklich Wertvolles für diese Länder, sich an diesen Militärprogrammen zu beteiligen – es gibt nur das US-Interesse, das den Interessen der lokalen Staaten aufgezwungen wird.

In der Tat wäre Diplomatie für die europäischen Länder der beste Weg, um ihre Spannungen mit Moskau abzubauen und in gegenseitige Entwicklungsmaßnahmen zu investieren. Polen hätte durch die Aufrechterhaltung der bilateralen Diplomatie mit Russland viel zu gewinnen. Beide Länder könnten im Rahmen einer strategischen Partnerschaft einen Beitrag zur gegenwärtigen Energiekrise in Europa leisten, wenn Polen sich bereit erklären würde, an der Gastransportroute mitzuarbeiten, was für beide Länder gewinnbringend wäre und die Krise in der westlichen Welt vermeiden würde. Dasselbe gilt für die baltischen Staaten und vor allem für die Ukraine, die auf einer extremen Polarisierung nicht nur mit dem russischen Staat, sondern auch mit dem russischsprachigen Teil ihrer eigenen Bevölkerung besteht.

Irgendwann werden die europäischen Staaten erkennen, dass der antirussische Hass für sie uninteressant ist und dass die Übernahme von Reden, die von ausländischen Mächten geschaffen wurden, ein gefährlicher Schritt sein kann. Die Rivalitäten zwischen den USA und Russland können nicht auf den europäischen Kontext übertragen werden, da es sich um völlig unterschiedliche Realitäten handelt. Die Nachbarstaaten Russlands müssen Russland in Bezug auf ihre eigenen materiellen Bedingungen denken und interpretieren und nicht fremde Gedanken importieren. Wenn sie so handeln, werden diese Staaten erkennen, dass Diplomatie vorteilhafter ist als Konfrontation.

Bill Gates zum Abendessen mit Boris Johnson und die Menge skandiert „Verhaftet Bill Gates“

Der britische Premierminister Boris Johnson hatte am Montag rund 20 Geschäftsleute zu einem Abendessen in London eingeladen. Darunter Bill Gates und Jamie Dimon, den Chef von JPMorgan Chase. Gemeinsam mit diesen Leuten will Johnson ein „Global Britain“ aufbauen.

Nicht alle Londoner warteten auf die Ankunft von Gates, wie in dem folgenden Film zu sehen ist. Während der Fahrer des Milliardärs versucht, den Wagen durch die Menge zu manövrieren, skandieren die Menschen: „Nehmt Bill Gates fest“.

NOW – Crowd chants “Arrest Bill Gates” outside Downing Street in London before a dinner discussing “Global Britain” with Boris Johnson and others.pic.twitter.com/AKl6tis072

— Disclose.tv (@disclosetv) October 18, 2021

Am Dienstag kündigte Johnson eine neue Partnerschaft mit dem Microsoft-Gründer an. Der Milliardär und die britische Regierung werden rund 400 Millionen Pfund in „erneuerbare Energieprojekte“ in Großbritannien investieren.

Johnson sagte, die Regierung setze auf Elektroautos, riesige Fabriken zur Herstellung von Batterien, Wasserstoff und Solarenergie. Er sagte, die „grüne industrielle Revolution“ (vierte industrielle Revolution) verändere das Land.

Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass die Regierungen mit dem Privatsektor zusammenarbeiten müssen, um eine globale Krise zu bewältigen.