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Twitter – There is no return?
Gesellschaftlicher Extremismus von rechts und von links macht Menschen zu halluzinierten Monstren, die mit einem zunehmenden Vernichtungswillen bekämpft werden. Der Abgleich mit der Realität fällt aus. Todeslisten passen hier ins Bild. Von Sönke Paulsen.
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September 2021 in Deutschland –unspektakulär und relativ warm
Spätsommer-Nachschlag und Früherbst im Wechsel, ein typischer Scheiding
Stefan Kämpfe
Nach einem sehr wechselhaften, kühlen August kehrte im September der Sommer zeitweise zurück. Doch kühlere Phasen erinnerten auch schon an den Herbst. Insgesamt ein schöner Monat ohne Witterungsextreme liegt hinter uns. Auch 2021 galt: Der Witterungstrend zum Monatswechsel August/September setzt sich oftmals fort.
Ähnlich, wie bei der Siebenschläferregel, gibt wegen der Erhaltungsneigung der Spätsommerwitterung auch der Monatswechsel August/September grobe Hinweise auf den Witterungsverlauf der kommenden Wochen. Das bestätigte sich diesmal recht deutlich:
Abbildung 1: Europa-Wetterkarte vom 1. September 2021, Mittags. Schon seit Tagen lag ein kräftiges Hochdruckgebiet über den Britischen Inseln in Lauerstellung. In der letzten Augustdekade hatte es uns mit feucht-kalter Luft versorgt, doch nun dehnte es sich nach Mitteleuropa aus; es wurde zu Monatsbeginn sonniger und wärmer. Bildquelle: wetterzentrale.de
Das langfristige Temperaturverhalten – der September wurde wärmer
Anders als die meisten Monate, kühlte sich der September bis etwa zum Ende des ersten Viertels des 20. Jahrhunderts leicht ab, dann folgte eine recht milde Phase bis zu den frühen 1960er Jahren, danach bis 1998 wieder eine leichte Abkühlungsphase. Beginnend mit dem sehr warmen September 1999, ist der erste Herbstmonat nun wieder überwiegend warm. Seit Aufzeichnungsbeginn (1881) betrug die Erwärmung knapp 1,2 Kelvin (°C). Damit zählt der Scheiding zu den erwärmungsträgen Monaten. Aber die DWD-Daten sind auch noch wärmeinselbelastet, und die DWD-Reihe beginnt in der letzten Phase der „Kleinen Eiszeit“ – um 1880 war es besonders kühl. September-Monate mit mehr als 16,5°C gab es bislang nur viermal, 1947, 1999, 2006 und 2016.
Abbildung 2: Verlauf der Septembertemperaturen im Deutschland-Mittel seit 1881 mit vier Entwicklungsphasen. Einer ersten, bis 1925 dauernden Abkühlung folgte eine Warmphase bis in die frühen 1960er Jahre, dann eine erneute Kaltphase bis 1998. Seit 1999 überwiegen wieder milde September. In den gesamten 141 Jahren der Reihe betrug der Temperaturanstieg knapp 1,2 Kelvin (°C) – bei enorm steigenden CO2-Konzentrationen. Mit WI-Bereinigung hätte es eine geringere September-Erwärmung unter 1 Kelvin gegeben. Zur Beachtung: Die Grafik zeigt KEINE Klimasensitivität der CO2-Konzentration; sie verdeutlicht lediglich, dass die von etwa 290 auf etwa 417 ppm steigende CO2-Konzentration über lange Zeiträume nicht gut zur Temperaturentwicklung passt.
Etwas anders verlief die Entwicklung der Septembertemperaturen in Zentralengland (Midlands), für das eine über 360ig-jährige Messreihe vorliegt; sie erfasst damit auch den Höhepunkt der „Kleinen Eiszeit“, das so genannte Maunder-Minimum als vermutlich kälteste Epoche in den mindestens letzten 2.000 Jahren. Seitdem sollte es doch eine kräftige Erwärmung um viel mehr als ein Grad gegeben haben – aber die Realität sieht ganz anders aus:
Abbildung 3: Mit 0,8 Kelvin nur ein geringer September-Temperaturanstieg seit über 360 Jahren in Zentralengland; das sind nur etwa 0,2 K pro Jahrhundert. Wie in Deutschland, war 2006 einer der wärmsten September. Andere, fast genauso warme liegen noch viel weiter zurück und sind gekennzeichnet; aber 2021 wird dort mit etwa 16,8°C deutlich wärmer als in Deutschland ausfallen und einer der wärmsten aller Zeiten werden.
Septemberwärme oder nicht – je nach Großwetterlage!
Ein nicht unerheblicher Teil der September-Erwärmung ist den geänderten Häufigkeitsverhältnissen der Großwetterlagen geschuldet – die besonders kühlend wirkenden Nordlagen wurden deutlich seltener.
Abbildung 4: Die Häufigkeitsabnahme der kühlend wirkenden Nordwetterlagen (nach HESS/BREZOWSKY) trug wesentlich zur September-Erwärmung in Deutschland bei; Daten für Sep. 2021 liegen noch nicht vor.
Fallende September-Minima – Menetekel der Abkühlung?
Der Autor untersucht seit längerem Wärmeinseleffekte. Mittlerweile liegen die Werte der sehr ländlichen DWD-Station Dachwig im Thüringer Becken bis in die 1980er Jahre lückenlos vor; diese wurde seitdem nicht verlagert, befand sich also stets am selben Ort. Bei flüchtiger Betrachtung zeigt sich hier seit den späten 1980er Jahren das typische Bild einer merklichen September-Erwärmung. Aber die erfolgte auf Kosten rasant steigender Tagesmaxima – die Minima verweigern sich hier der Erwärmung, was ein weiteres Indiz gegen eine CO2-dominierte Klimaerwärmung ist.
Abbildung 5: In Dachwig/Thür. Becken erwärmte sich der September auf Kosten der sehr stark steigenden Maxima merklich, was auf stärkere Bodenaustrocknung und Besonnung hindeutet. Die (meist) etwa zum Sonnenaufgang eintretenden Minima kühlten aber ab. Werte für 2021 liegen noch nicht vor.
Dieses Verhalten blieb in Dachwig nicht auf den September beschränkt; im Jahresmittel betrug die Minima-Abkühlung gut 0,4 K. Doch bei weitem nicht alle DWD-Stationen zeigen diesen Trend; es bedarf weiterer Untersuchungen, welche aber durch die häufigen Stationsverlagerungen stark erschwert werden.
Die Sonnenscheindauer als wesentlicher Treiber der September-Temperaturen
Wie wir schon anhand der Abbildung 2 sahen, können die stark steigenden CO2-Konzentrationen die Entwicklung der September-Temperaturen nicht befriedigend erklären. Wie in allen anderen Sommerhalbjahres-Monaten, übt außer den Großwetterlagen die Sonnenscheindauer einen signifikanten Temperatureinfluss aus. In Deutschland ist das Flächenmittel dafür leider erst seit 1951 verfügbar:
Abbildung 6: September-Erwärmung in Deutschland seit 1951 auch dank etwas höherer Besonnung (etwa 36 % der Temperaturvariabilität werden von der Sonnenscheindauer bestimmt). Die Zunahme der Sonnenscheindauer hatte verschiedenste Ursachen, unter anderem die stark abnehmende Konzentration der Luftschadstoffe (SO2, Staub) und die Austrocknung Deutschlands durch Bebauung, Versiegelung und Meliorationen. Möglicherweise fördert auch die übertriebene Nutzung der Wind- und Solarenergie eine Bewölkungs- und Nebelabnahme, was mehr Besonnung nach sich zieht. Der Zusammenhang ist schwächer als in den Sommermonaten – die Sonne verliert im Spätsommer/Frühherbst merklich an Kraft. Werte für Sep. 2021 konservativ geschätzt.
Im September 2021 war die Sonnenscheindauer mit etwa 180 Stunden leicht überdurchschnittlich, was gut zur ebenfalls leicht überdurchschnittlichen Lufttemperatur passt.
Nachlassende Sonnenaktivität, die Noch-AMO-Warmphase und warme September-Monate in Deutschland
Die aktuell nachlassende Sonnenaktivität wird stets mit Abkühlung in Verbindung gebracht; doch das könnte unter bestimmten Umständen voreilig sein. Erstens wirkt diese mit einer Verzögerung von mehreren Jahrzehnten – aktuell ist sie noch nicht voll bei uns angekommen. Zweitens fördert eine geringe Sonnenaktivität so genannte Meridionallagen, bei denen der Luftmassentransport überwiegend entlang der Längengrade erfolgt (Nord- oder Südlagen; in Europa auch der Sonderfall der Ostwetterlagen). Insgesamt schwächt sich die Zirkulation ab und verlagert sich südwärts. Süd- und Südostlagen sowie zirkulationsschwache fallen aber, anders als im Winter, im September fast stets mehr oder weniger zu warm aus. Und drittens gibt es das Phänomen der so genannten Koronalen Löcher, welche trotz geringer Sonnenaktivität längere, sehr warme Schönwetterperioden auslösten, wie wir das seit 2018 häufig erlebten. Näheres dazu hier. Möglicherweise ist auch der Wolkenreichtum und mehr Dunst und Nebel ein wichtiges Indiz für eine beginnende Abkühlung, denn in solchen Perioden liefert die zunehmende Kosmische Strahlung mehr Kondensationskeime und fördert die Gewitterbildung (SVENSMARK-EFFEKT). Und viertens wirkt momentan noch die AMO-Warmphase der solar bedingten Abkühlung entgegen:
Abbildung 7: Grobe zeitliche Übereinstimmung der AMO und der September-Temperaturen in Deutschland. In AMO-Warmphasen, wie zur Mitte des 20. Jh. und aktuell, sind die Septembertemperaturen tendenziell höher. Ähnliches gilt für den gesamten Herbst. Die AMO-Septemberwerte für 2021 liegen noch nicht vor.
Sollten, was in naher Zukunft durchaus zu erwarten ist, eine AMO-Kaltphase und die geringe Sonnenaktivität zusammenfallen, so wird es mit den schönen, warmen Septembern endgültig vorbei sein. Im Frühling/Sommer 2021 deuteten sich schon fallende AMO-Werte an; ob damit das Ende der Warmphase eingeläutet wurde, bleibt abzuwarten.
Stromproduktion im September: Oft ging dem Wind die Puste aus – eine schwere Energiekrise kündigt sich an
Schon in den Vorjahren fehlte dem beginnenden Herbst das, was ihn früher mal auszeichnete – viel Wind. Das ist den seit etwa 2018 verstärkt auftretenden Zirkulationsstörungen (Fehlen oder Abschwächung der Westwetterlagen) ebenso geschuldet wie der Windbremsung durch immer mehr und immer höhere Windkraftanlagen. Für die Stromproduktion und die gesamte Energieversorgung hat das bedenkliche Konsequenzen, zumal ja Kohle und Kernkraft von den Grünen verteufelt und bald ganz abgeschafft werden sollen; und zu allem Unglück ist Erdgas momentan knapp und teuer.
Abbildung 8: Desaströse Bilanz nach 30 Jahren Energiewende im September 2021: Bis zur Monatsmitte kaum und danach auch nur kurzzeitig mal Windstrom in nennenswerter Menge. Zeitweilig fiel die Windstromproduktion trotz der über 30.000 Windkraftanlagen derart ab, dass sie nur etwa ein Hundertstel (!) des Strombedarfs decken konnte. Und auch die Solarenergie stand nur tagsüber und der fortschreitenden Jahreszeit entsprechend in schwindenden Mengen zur Verfügung – Braun- und Steinkohle, Kernenergie und Erdgas mussten die riesigen Versorgungslücken der erneuerbaren Quellen schließen. Bildquelle energy-charts.info; ergänzt; Daten bis zum 26.09. vorliegend.
Würde man nun, wie das Fridays for Future, Ende Gelände und die Grünen fordern, sofort alle Kohle- und Kernkraftwerke abschalten, so müsste Kernkraft- oder Kohlestrom in riesigen Mengen aus den Nachbarländern importiert werden, oder die immer öfter schon flackernden Lichter gingen in Deutschland ganz aus; effektive, umweltschonende und bezahlbare Speichermöglichkeiten für Wind- und Solarstrom stehen auf lange Sicht nicht zur Verfügung.
Der Schweizer Roger Köppel: Ich bewundere die AfD!

Von PETER BARTELS | Sonntag, der Tag an dem ganz Deutschland unterging? Nicht ganz … Und anders als bei ASTERIX gibt es sogar gleich zwei unbeugsame deutsche Bundesländer: Sachsen und Thüringen! Sie haben den arroganten „Römern“ von Rhein und Elbe erbitterten Widerstand geleistet. Ihr „Zaubertrank“ heißt AfD … In Sachsen holten die letzten wahren Deutschen […]
Die bitteren Lehren aus Afghanistan und die zu überprüfende italienische Strategie
Von Nicola De Felice
Die strategische Lage Italiens
Die Menschenschmugglertätigkeiteb der norwegischen NGO-Schiffe Geo Barents und Ocean Viking – die neuen Barbaren des 21. Jahrhunderts – gehen unbeirrt vor den libyschen Küsten weiter, auf der Suche nach illegalen Einwanderern, die Schutzgeld an die Menschenhändler zahlen, um an Bord derer Taxiboote und sodann nach Sizilien, der südlichen Grenze Italiens und Europas, gebracht zu werden. Türkische Truppen und russische Söldner sind auf dem libyschen Schachbrett präsent, potenzielle Akteure, die unsere Interessen bedrohen. Tausende Tunesier kommen illegal nach Italien, viele von ihnen sind Kriminelle, Terroristen und ehemalige ISIS-Kämpfer. Italien, das aus Afghanistan schwer angeschlagen zurückkommt, muss nun seine nationale Sicherheitsstrategie neu überdenken.
Jenseits der Kritik an den Amerikanern und der heuchlerischen Initiative für eine utopische europäische Armee als Antwort auf das Scheitern der EU halte ich es für notwendig, das Thema in einem geopolitischen Sinne anzugehen, d.h. frei von jeder parteipolitischen Störung und mit einem größeren Sinn für Zweckmäßigkeit, wobei unsere nationalen Interessen im Mittelpunkt stehen.
Welchen Sinn hatte es, in Afghanistan zu sein?
Es ist klar, dass Italien ohne ein wirkliches nationales strategisches Projekt nach Afghanistan gegangen ist, sondern nur durch die Medien und die emotionale Aufregung im Zusammenhang mit den Ereignissen des 11. September 2001 in New York zu einem multinationalen Konzept der Intervention und Krisenbewältigung angetrieben wurde. Im Zusammenhang mit der Dynamik von Konfliktsituationen ist Strategie im weitesten Sinne eine Handlungslogik, d.h. sie befasst sich mit dem menschlichen Handeln unter dem Gesichtspunkt seiner Wirksamkeit. Analysieren wir nun gemeinsam die Präsenz der italienischen Truppen in Afghanistan und fragen wir uns: Was war die Logik unserer Intervention? Was haben wir davon gehabt? Frankreich, Deutschland und Großbritannien mögen etwas davon gehabt haben, aber was ist mit Italien?
Aus rein militärischer Sicht führt der Vergleich mit anderen Streitkräften immer zu Verbesserungen. Aber war es das wert, den Amerikanern 20 Jahre lang zu folgen – mit 54 Toten und Hunderten von Verwundeten? Was haben wir im Gegenzug erhalten? Und 2011 entfesselte Frankreich einen Krieg in Libyen, der unseren strategischen Interessen schadete. Es stimmt, dass jede strategische Entscheidung ein Einzelfall ist und es keine wissenschaftlichen Regeln gibt, die bestimmen, welche Entscheidung am besten geeignet ist, aber eine Strategie zu wählen, ohne darüber nachzudenken, welche Ziele erreicht werden sollen, ist – zumindest – leichtsinnig. Im Krimkrieg schickte Cavour ein Kontingent, nicht weil Russland der Feind war, sondern um das Königreich Sardinien politisch näher an Frankreich heranzuführen und so den Verständigungsprozess zu begünstigen, der 1859 zum zweiten Unabhängigkeitskrieg führte.
Jetzt konzentrieren wir uns auf Libyen
Eine strategische Aktion darf sich nicht in der Durchführung der bewaffneten Konfrontation erschöpfen, sondern betrifft den Einsatz der Ressourcen der Nation, d.h. die politische Nutzung aller Machtfaktoren Italiens, d.h. der diplomatischen, wirtschaftlichen, militärischen, innenpolitischen oder nachrichtendienstlichen Instrumente, d.h. der Gesamtheit der so genannten materiellen, kulturellen, wertvollen und praktischen Kräfte für die Entwicklung und das Wohlergehen des Volkes.
Nachdem wir Afghanistan aufgegeben haben, würde ich angesichts der Situation in Libyen, wo es wichtige nationale strategische Interessen gibt, und der Notwendigkeit, das Phänomen der illegalen Migration einzudämmen, lieber sehen, dass die italienischen strategischen Maßnahmen auf die südlichen Küsten des Mittelmeers ausgerichtet sind. Die Regierung muss die Gesamtstrategie für die Bewältigung dieser Krise (und nicht anderer), den Umfang des Engagements, die bereitzustellenden Ressourcen, den endgültigen Status und die Ziele, die strategischen Aspekte der Kommunikation und die Rollen der verschiedenen Ministerien und anderer Stellen, die an den verschiedenen Phasen der Krise beteiligt sind, darlegen.
Die nationalen Ziele, die im Falle Libyens im Rahmen einer Aktion verfolgt werden, an der internationale Organisationen beteiligt sind, müssen in eine Phase multinationaler Verhandlungen über die Definition der Ziele der Mission, die Modalitäten und Pläne für die Durchführung der Operationen und den Zeitplan des kollektiven Engagements gebracht werden. Wenn wir nicht für Ordnung in den Köpfen unserer politischen Entscheidungsträger sorgen, wird es schwer sein, die lebenswichtigen, strategischen und bedingten Interessen des italienischen Volkes zu verteidigen.
Nicola De Felice
Senior Fellow des Centro Studi Machiavelli. Als Konteradmiral (a.D.) und ehemaliger Kommandant von Zerstörern und Fregatten bekleidete er wichtige diplomatische, finanzielle, technische und strategische Ämter im Verteidigungs- und Marinestab, sowohl im In- als auch im Ausland, zu Wasser und zu Lande, und setzte sich für die Anwendung von Techniken ein, die die italienische Verteidigungs- und Sicherheitspolitik effizient machen.
Corona-Neusprech: Ein Kompendium mit 18 umgepolten Begriffen und einem Unwort
Gemäß einem Strategiepapier aus dem deutschen Innenministerium war es von Beginn an Regierungsziel, Angst vor Covid zu erzeugen. Wie in George Orwells „1984“ werden die Begriffe umgedeutet um das Reden, Denken und Fühlen der Menschen in die gewünschte Richtung zu lenken. Das betrifft auch das Ziel, Impfung als (allein) heilbringend und unbedingt notwendig erscheinen zu lassen. Es folgt ein Kompendium umgedeuteter Begriffe (Stand 26.09.2021).
Neusprech (englisch Newspeak) heißt die sprachpolitisch umgestaltete Sprache in George Orwells dystopischem Roman „1984.“ Durch Sprachplanung sollen sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten beschränkt und damit die Freiheit des Denkens aufgehoben werden. Neusprech wird im übertragenen Sinne als Bezeichnung für Sprachformen oder sprachliche Mittel gebraucht, die durch Sprachmanipulation bewusst verändert werden, um Tatsachen zu verbergen und die Ziele oder Ideologien der Anwender zu verschleiern.
Wikipedia
Inhaltsverzeichnis
Asymptomatische Erkrankung | Corona-Leugner | Dynamisches Geschehen | Fakt, Faktenchecker | Genesen | GGG, 3G, 2G | Herdenimmunität | Impfangebot | Impfschäden | Impfschutz | Impfstoff | Impfstoffwirksamkeit | Impfversagen | Infektion | Inzidenz | Long-Covid | Querdenken | Pandemie | Verhältnismäßigkeit
Sprachpolitischer Ausblick
Letzte Änderungen: 26.9. in Impfangebot | 26.9. Genesen
Corona-Neusprech: Kompendium der umgedeuteten Begriffe
Asymptomatische Erkrankung
Die asymptomatische Erkrankung ist ein Widerspruch in sich, ein Paradoxon, jedenfalls soweit es sich nicht um eine Krankheit im Frühstadium handelt, die sich absehbar noch entwickelt. Wer keine Symptome ausbildet ist nach allgemeinem Sprachgebrauch nicht krank. In Wikipedia heißt es:
Israelis gehen auf die Straße, nachdem ihnen mitgeteilt wurde, dass MEHR Impfungen nötig sind, um als „vollständig geimpft“ zu gelten (Video)
Es wird erwartet, dass jetzt bekannt gegeben wird, dass mindestens VIER Impfungen erforderlich sind, um als „vollständig geimpft“ zu gelten
In Israel sind endlich Proteste ausgebrochen, da den Menschen dort langsam dämmert, dass die Regierung die Zielpfosten für Impfpässe immer weiter verschiebt.
Es wird erwartet, dass nun bekannt gegeben wird, dass mindestens VIER Impfungen erforderlich sind, um als „vollständig geimpft“ zu gelten und an der Gesellschaft teilhaben zu können.
Am Wochenende fanden in den Straßen von Tel Aviv Demonstrationen gegen den sogenannten „Grünen Pass“ statt:
Protest in Tel Aviv, Israel against govt health pass. pic.twitter.com/CYb9uG0gij
— ?מאק (@beingrealmac) September 26, 2021
HUGE PROTEST ISRAEL TEL AVIV: NO GREEN PASS COVID RESTRICTIONS. Protesters demonstrate against vaccine coercion, green passports in Tel Aviv #NoGreenPass #Manifs25septembre #telaviv #israel #leica #leicaq2 pic.twitter.com/Da7mckcEb1
— Dmitri Bluglass (@dbluglass) September 26, 2021
Die Medien bezeichneten die Demonstranten wie vorhersehbar als „Rechtsextremisten“ und Impfgegner:
אלפי פעילי ימין צועדים כעת בת”א במחאה נגד ממשלת בנט @KastelMoti pic.twitter.com/7s4tBrn3zb
— ערוץ 20 (@arutz20) September 23, 2021
Am Montag berichten nun die israelischen Medien das nun wieder mehr Beschränkungen auferlegt werden sollen.
israelnationalnews schreibt:
COVID-Kabinett tagt, während das Gesundheitsministerium neue Beschränkungen vorschlägt
Premierminister Bennett spricht sich vor der ersten geplanten COVID-Kabinettssitzung seit einem Monat gegen weitreichende Beschränkungen für öffentliche Versammlungen aus.
Das israelische Coronavirus-Kabinett wird am kommenden Sonntag zum ersten Mal seit einem Monat wieder zusammentreten.
Die Sitzung, die am kommenden Sonntagabend von 20.00 bis 22.00 Uhr stattfinden soll, wird auf Druck des Gesundheitsministeriums anberaumt, um eine neue Reihe von empfohlenen Einschränkungen für öffentliche Aktivitäten zu beraten.
Wie wir vor kurzem berichteten, hat das israelische Gesundheitsministerium seine Besorgnis darüber geäußert, dass sich der jüngste Abwärtstrend bei den COVID-19-Infektionen umkehrt und möglicherweise ein höheres Niveau als zuvor erreicht wird, obwohl mehr als 61 % der israelischen Bevölkerung vollständig geimpft sind und ein Impfpasssystem eingeführt wurde.
Der israelische Gesundheitsminister Nitzan Horowitz wurde in einem Interview dabei ertappt, wie er zugab, dass es bei den Impfpässen in erster Linie darum ging, skeptische Menschen zu zwingen, sich impfen zu lassen, und nicht aus medizinischen Gründen.
Großbritannien beginnt mit landesweiter Fluoridierung des Leitungswassers
Einem Bericht des „Guardian“ zufolge wird die britische Regierung voraussichtlich damit beginnen, dem Trinkwasser im ganzen Land Fluorid beizumischen.
Im Mittelpunkt des Berichts steht eine gemeinsame Erklärung der Chief Medical Officers (CMOs) von England, Schottland, Wales und Nordirland, die am Donnerstag veröffentlicht wurde und in der empfohlen wird, dass der Wasserversorgung aller Menschen Fluorid zugemischt werden sollte.
Der Bericht wurde bereits in einem Tweet des britischen Gesundheitsministers Sajid Javid gelobt:
Good to see UK CMOs examining how water fluoridation can improve oral health & prevent tooth decay which disproportionately affects more deprived groups.
Reinforces why our Health and Care Bill will make it simpler to expand water fluoridation schemes.https://t.co/jKCqGtFmMr
— Sajid Javid (@sajidjavid) September 23, 2021
Obwohl die Fluoridierung in einigen Teilen des Vereinigten Königreichs bereits eingeführt ist, wurde sie stets als Angelegenheit der lokalen Behörden betrachtet und betrifft derzeit weniger als 10 % des Landes.
Die vorgeschlagenen Änderungen der Verordnungen in den Abschnitten 128-129 des neuen Gesetzes über Gesundheit und Pflege würden diese Befugnis zentralisieren und die Entscheidung aus den Händen der lokalen Räte nehmen und dem Gesundheitsminister übertragen.
Die Autoren des Berichts, darunter Englands GMO Chris Whitty (der uns dank Covid mehr als vertraut ist), versuchen nicht gerade subtil, die vorgeschlagene Politik in einen „fortschrittlichen“ Mantel zu hüllen.
Es werden Statistiken über Karies bei Kindern und in der Arbeiterklasse angeführt, um die Fluoridierung als „Schutz der Kinder“ und „Bekämpfung der tief verwurzelten Ungleichheit“ verkaufen zu können.
Doch wie sieht das tatsächliche Nutzen-Risiko-Verhältnis für fluoridiertes Leitungswasser aus?
Nun, der einzige potenzielle Nutzen von Fluorid ist die Verhinderung von Karies. Das war’s. (Und selbst dann kann eine übermäßige Fluoridzufuhr die Zähne durch Zahnfluorose schädigen).
Die potenziellen Nebenwirkungen der Fluoridtoxizität sind weitaus gefährlicher, als eine Wurzelbehandlung erforderlich zu machen.
Es gibt einige Hinweise darauf, dass Fluorid das Krebsrisiko erhöhen könnte – in einer Studie aus dem Jahr 2006 wurde ein erhöhtes Risiko für Osteosarkome bei Jungen festgestellt -, aber das schwerwiegendste Problem im Zusammenhang mit Fluorid ist die Neurotoxizität für die Entwicklung.
Im Jahr 2012 stellte eine Studie der Harvard School of Public Health fest, dass die Fluoridbelastung die intellektuelle Entwicklung von Kindern beeinträchtigt, wobei ein Autor der Studie sagte [Hervorhebung hinzugefügt]:
Fluorid scheint zu Blei, Quecksilber und anderen Giften zu passen, die einen chemischen Gehirnabbau verursachen. Die Wirkung jedes einzelnen Giftstoffs mag gering erscheinen, aber der kombinierte Schaden auf Bevölkerungsebene kann schwerwiegend sein, vor allem weil die Gehirnleistung der nächsten Generation für uns alle von entscheidender Bedeutung ist.
Diese Ergebnisse wurden bestätigt, als die gleiche Gruppe eine Pilotstudie über die Auswirkungen der Langzeitfluoridierung bei chinesischen Kindern durchführte.
Die Ergebnisse zeigten, dass Kinder, die in Gebieten mit weit verbreiteter Wasserfluoridierung aufwuchsen, einen deutlich niedrigeren durchschnittlichen IQ aufwiesen als Kinder aus Gebieten ohne Fluorid im Wasser:
Diese Pilotstudie in einer Gemeinde mit stabiler lebenslanger Fluoridexposition unterstützt die Annahme, dass Fluorid im Trinkwasser Entwicklungsneurotoxizität verursachen kann.
Zusammengefasst: Fluorid im Wasser könnte möglicherweise künftige Generationen von Menschen gefügig, leichtgläubig und dumm machen.
Oder anders ausgedrückt: Es ist das perfekte Mittel, um es ins Wasser zu pumpen, wenn man gerade versucht hat, einen globalen Coup zu starten – und nicht genug Leute darauf hereinfallen.
Ein Schweizer Beispiel, wie die Medien ‚kommunizieren‘
Die Mainstreammedien sind immer wieder aufschlussreich. So publizierte die Gratiszeitung „20-Minuten“ (nach eigener Darstellung das meist gelesene Blatt in der Schweiz) am 22. September einen Beitrag unter dem Titel „Skeptiker und Medien: die grosse Debatte“. Darin geht es um die Frage, ob „die Medien maßnahmenkritischen, impfskeptischen, gar extremistischen Gruppen zu viel Platz einräumen“ würden.
Der Beitrag besteht auf 2 vollen Seiten aus einer „Debatte“: Der Kommunikationswissenschaftler Marko Kovic, der in „20-Minuten“ regelmässig zu Wort kommt, liefert dazu in einem „Gastbeitrag“ die Steilvorlage: auf mehr als einer ganzen Seiten spricht er nicht weniger als 18 Mal von „extremen“ oder „extremistischen Massnahmengegnern“ und „Impfverweigerern“ und auch die Wörter „radikal“, „radikalisierter Kern“ oder „radikalisierter Kopf“ (gemeint ist damit Nicolas Rimoldi von der Bewegung „s’Mass isch voll“ der in einem Zürcher Cafe die Zertifikatspflicht missachtete und eine Busse kassierte) kommen darin mehrmals vor. Die regelmässigen Demonstrationen gegen die Massnahmen und das Covid-19-Zertifikat bezeichnet Kovic als „Pseudo-Events“, die oft gehörten Vergleiche mit Faschismus, diskriminierender Apartheit oder schlicht Diktatur als „historisch und philosophisch irrsinnig und moralisch pietätlos“ oder schlicht als „Bullshit“. Auch würden die Kritiker mit „demagogischer Rhetorik Wut und Hass säen“. Die Medien aber
Singapur verschärft wieder Maßnahmen, obwohl 80 Prozent der Bevölkerung geimpft sind
Singapur hat die Gesundheitsbeschränkungen verschärft und erlaubt nur noch maximal zwei Personen, sich in Restaurants oder anderen geschlossenen Räumen zu treffen. Bisher erlaubte die Regierung, dass bis zu fünf vollständig geimpfte Gäste gemeinsam in Restaurants und bis zu zwei in Gaststätten und Cafés speisen, unabhängig von ihrem Impfstatus.
Grundschulkinder werden zu Hause lernen müssen, und Auffrischungsimpfungen werden auf eine jüngere Altersgruppe als die älteren Menschen ausgedehnt, so die Regierung gestern.
Etwa 80 Prozent der Bevölkerung Singapurs sind vollständig geimpft. Nachdem die Beschränkungen am Arbeitsplatz gelockert worden waren und die Hälfte der Arbeitnehmer an ihren Arbeitsplatz zurückkehren durfte, drängt die Regierung nun wieder auf Homeoffice.
Die neuen Beschränkungen sind seit Montag in Kraft und werden etwa einen Monat lang gelten. Sie sind weit entfernt von dem angekündigten Übergang zum Leben mit dem Virus.
Die Regierung ist der Ansicht, dass dadurch eine Überlastung des Gesundheitssystems vermieden wird. Wenn dies jedoch das angekündigte Ziel der Impfung ist, bedeutet dies, dass die Impfstoffe das beabsichtigte Ziel, Krankenhausaufenthalte und schwerere Krankheitssymptome zu verhindern, nicht erreichen.
Singapur wird 650 Millionen US-Dollar für die Umsetzung der neuen Gesundheitsbeschränkungen ausgeben. Sie wird die Beschäftigungsbeihilfen und die Mietbefreiungen für einige Unternehmer erhöhen und Taxi- und Mietwagenfahrer finanziell unterstützen.
Das endgültige Paket umfasst ein erweitertes Beschäftigungsförderungsprogramm für die am stärksten betroffenen Sektoren wie Restaurants und Imbissbuden, Einzelhandel und Kinos. Die Regierung wird den Mietern staatlicher Gewerbeimmobilien eine zweiwöchige Mietbefreiung und den Mietern privater Immobilien eine entsprechende Barzahlung anbieten.
Die Stadt hat fast 100 Milliarden Euro zugesagt, um die Auswirkungen der Gesundheitsbeschränkungen abzufedern.
Covid-19 Impfstoffe: Das israelische Fernsehen lässt die Bombe platzen
- 94% der Infizierten über 60 Jahren sind vollständig geimpft
- Im Alter von ü60 macht es keinen Unterschied, ob man geimpft ist oder nicht, man hat die gleiche Chance die Krankheit zu bekommen
- auch bei Jüngeren ist der Rückgang der Schutzwirkung festzustellen
- die „Viruslast“ bei Geimpften ist nicht geringer als bei Ungeimpften
- Geimpfte Menschen, die sich infiziert haben, können die Krankheit genauso übertragen wie ungeimpfte Menschen!
Rot-Rot-Grün, warum eigentlich nicht? In der Opposition!
(Symbolbild:Shutterstock)
Es ist der Tag nach der Wahl. So richtig freuen will sich niemand, denn es gibt tatsächlich keine richtigen Sieger. Auch nicht die SPD, denn sie hoffte klammheimlich auf eine Koalition zusammen mit den Grünen und der Linken. Programmatisch näherten sich diese Parteien immer mehr an. Bis auf die Außenpolitik, aber Deutschland spielt international keine große Rolle mehr, sodass dies ein Nebenkriegsschauplatz ist. Das Entscheidende aber war und ist, dass sich die beiden Links-Parteien überboten im Einschwenken auf die Klima-Klima-Klima-Politik der Grünen.
Jetzt quellen die Nachrichten und Spekulationen über, wer überhaupt mit wem und warum regieren könnte. In solche Überlegungen klinke ich mich einfach mal ein. Es dauert zwar noch einige Zeit bis Weihnachten, das als Zeithorizont genannt wird, bis eine Regierung stehen könnte. Aber keiner denkt darüber nach, ob man die Sehnsucht nach Rot-Grün-Rot nicht als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk erfüllen könnte. Man kann.
Die SPD, die Grünen und Linken können sich gerne zusammentun: Sie stellen zusammen 363 Abgeordnete von 735 – und wären damit eine starke Opposition im Bundestag. Olaf Scholz stünde die stolze Rolle des Oppositionsführers zu, zumal die SPD fast doppelt so gut abschnitt als die Grünen. Und die Linken säßen im selben Boot der SPD und könnten vereint den „Klassenfeind“ angreifen. Und zusammen mit den Grünen könnten sie nicht nur in der Adventszeit das Lied anstimmen „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit…„, ohne als Regierung für die Folgen verantwortlich gemacht zu werden.
Regierungsfähiges bürgerliches Lager
Das bürgerlich-liberale Lager wäre mit 372 Sitzen regierungsfähig; sie hätte eine Mehrheit von neun Sitzen. Programmatisch haben die CDU/CSU, AfD und FDP mehr Gemeinsamkeiten als Grüne und FDP. Wie sollten auch Grüne und die FDP zusammen mit der SPD oder CDU/CSU regieren können, ohne bei ihren Wählern wortbrüchig zu werden? Beide trennen politisch Welten; nur im Regenbogen gehen deren Parteifarben fast ineinander über. Was Deutschland braucht ist keine Farbenlehre, keine Regenbogenfarben-, keine Jamaika-Regierung und keine Ampel-Koalition, sondern eine deutsche Macher-Regierung, die politisch handlungsfähig ist!
Bleibt das Problem mit dem Wortbruch. Jede Partei verkündete vor der Wahl lauthals, alles sei möglich, nur nicht mit der AfD. Und dann genau mit dieser koalieren? Aber wer mit dem Zeigefinger auf die AfD zeigt, bei dem zeigen drei Finger derselben Hand auf einen selbst zurück. Würde die CDU/CSU nicht auch parteiprogrammbrüchig, wenn sie sich mit einer Sozenpartei einließe, die nicht mit Geld umgehen kann? Würde die FDP nicht parteiprogrammbrüchig, wenn sie sich mit den Grünen ins Bett begibt, die ihren Wirtschaftsliberalismus so wenig mag wie einen Tag verstreichen lassen, an dem nicht hundertmal die Klimakatastrophe bemüht wurde?
Rot-Grün-Rot in der Opposition wäre dann auch nicht länger mit der AfD in der Opposition; Linke und Grüne müssten nicht länger politische Verrenkungen anstellen, Anträge gegen die Regierung stellen und sich dabei gleichzeitig von der AfD abgrenzen zu müssen.
Der FDP sei prophezeit: Wenn sie sich in eine Regierung unter Beteiligung der Grünen einlässt, wird sie zwischen den beiden Hauptakteuren zerrieben und einen ähnlich hohen Bedeutungsverlust erfahren, wie ihn nun die CDU unter Angela Merkel erlebte.
Wie Russland wahrscheinlich auf AUKUS reagieren wird
Von Alexey D. Muraviev: Er ist außerordentlicher Professor für nationale Sicherheit und strategische Studien, Curtin University
asiatimes: Moskau könnte versuchen, seine eigene Atom-U-Boot-Technologie zu verkaufen und als Reaktion auf AUKUS eine maritime Gegenkoalition mit China zu bilden
Die Meinungen über den neuen AUKUS-Sicherheitspakt zwischen Australien, den USA und dem Vereinigten Königreich sind weltweit sehr unterschiedlich. China und Frankreich haben den Pakt sofort kritisiert, während andere, wie Japan und die Philippinen, ihn eher begrüßten.
Russland, eine der wenigen Nationen, die über nuklear bewaffnete U-Boote verfügen, reagierte zunächst zurückhaltender und vorsichtiger.
Der Kreml beschränkte seinen offiziellen Kommentar auf eine sorgfältig formulierte Erklärung, in der es hieß: „Bevor wir uns eine Meinung bilden, müssen wir erst einmal verstehen,
Bevor wir uns eine Meinung bilden, müssen wir die Ziele und Mittel verstehen. Diese Fragen müssen zuerst beantwortet werden. Bislang gibt es nur wenige Informationen.
Einige russische Diplomaten schlossen sich ihren chinesischen Kollegen an und äußerten ihre Besorgnis darüber, dass Australiens Entwicklung nuklear angetriebener U-Boote (mit amerikanischer und britischer Hilfe) den Atomwaffensperrvertrag untergraben und ein „Wettrüsten“ in der Region beschleunigen würde.
Sie schlugen vor, dass der Bau der nuklearen U-Boot-Flotte von der Internationalen Atomenergie-Organisation überwacht werden müsse – ein Vorschlag, der für Canberra kaum akzeptabel sein dürfte.
Prototyp einer asiatischen NATO
Je mehr über den neuen Sicherheitspakt bekannt wurde, desto mehr änderte sich die Rhetorik der Kremlvertreter.
So erklärte der ehemalige australische Botschafter in den USA, Joe Hockey, kühn, AUKUS solle nicht nur Chinas Macht im indopazifischen Raum entgegenwirken, sondern auch der Russlands.
Kurz darauf bezeichnete der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, den Pakt als „Prototyp einer asiatischen NATO“. Er fügte hinzu: „Washington wird versuchen, andere Länder in diese Organisation einzubinden, vor allem, um eine Politik gegen China und Russland zu verfolgen.“
Dieser Wechsel in der Rhetorik sollte Canberra nicht überraschen. Russland betrachtet seit langem jede Veränderung der regionalen Sicherheit – etwa die Schaffung neuer Bündnisse oder die Stationierung neuer Waffensysteme – als militärisches Risiko, das eine Reaktion erfordert.
Welche möglichen Optionen könnte Russland also als Teil seiner Antwort in Betracht ziehen?
Eine Rakete startet von einem S-400-Raketensystem auf dem Militärstützpunkt Ashuluk in Südrussland während militärischer Übungen. Foto: AFP / Dimitar DilkoffDa Moskau AUKUS eher als politisches und militärisches Risiko, aber noch nicht als Bedrohung ansieht, werden sich seine unmittelbaren Reaktionen wahrscheinlich auf politische Manöver und das Ergreifen von Gelegenheiten beschränken.
Vor allem könnte Russland das AUKUS-U-Boot-Geschäft als Präzedenzfall betrachten, der es ihm ermöglicht, seine eigene Atom-U-Boot-Technologie bei interessierten Parteien in der Region zu bewerben. Dies ist nicht nur hypothetisch, sondern wurde von Verteidigungsexperten mit engen Verbindungen zum russischen Verteidigungsministerium vorgeschlagen.
In der Vergangenheit hat sich Russland mit der Weitergabe seiner nuklearen U-Boot-Technologie zurückgehalten, die als eine der besten der Welt gilt und Chinas im Entstehen begriffenen Fähigkeiten sicherlich überlegen ist.
Bislang hat Moskau lediglich Leasingvereinbarungen mit Indien getroffen und dessen Marine seit 1987 den Betrieb von atomgetriebenen Angriffs-U-Booten sowjetischer und russischer Bauart gestattet. Dies hatte jedoch keinen Technologietransfer nach Indien zur Folge.
Sollte Russland beschließen, seine nuklear angetriebenen U-Boote an andere Nationen zu vermarkten, so hätte es keinen Mangel an interessierten Käufern. Einem Militärexperten zufolge sind Vietnam oder Algerien potenzielle Märkte – aber es könnte auch andere geben. Wie er es ausdrückte,
Buchstäblich vor unseren Augen entsteht ein neuer Markt für atomgetriebene U-Boote. […] Jetzt können wir mit Sicherheit eine Reihe unserer strategischen Partner anbieten.
Ausbau der U-Boote für den Pazifik
Längerfristig wird Russland auch das Offensichtliche nicht außer Acht lassen: Der neue Pakt vereint zwei nuklear bewaffnete Nationen (die USA und das Vereinigte Königreich) und ein bald nuklear bewaffnetes Australien.
Aufgrund der größeren Ausdauer und Reichweite der künftigen australischen U-Boote könnten diese im westlichen und nordwestlichen Pazifik eingesetzt werden, also in Gebieten, in denen die russischen Seestreitkräfte regelmäßig aktiv sind.
Sollten die an Bord dieser U-Boote befindlichen Angriffssysteme den russischen Fernen Osten oder Teile Sibiriens in ihrer Reichweite haben, so wäre dies für Moskau ein entscheidender Wendepunkt.
Als nukleare Supermacht wird Russland dies in seine strategische Planung einbeziehen müssen. Und das bedeutet, dass Australien die militärischen Aktivitäten Russlands im Pazifik in den kommenden Jahren genau beobachten muss.
So wird erwartet, dass die russische Pazifikflotte in den nächsten 12 Monaten mindestens drei atomgetriebene U-Boote erhält.
Zwei dieser U-Boote der vierten Generation (Yasen-M-Klasse) sind ähnlichen Schiffen, die derzeit von den Chinesen gebaut werden, technologisch überlegen und sollen fast mit den amerikanischen Atom-U-Booten vergleichbar sein, die als Option für Australien in Betracht gezogen werden.
Das dritte ist ein 30.000 Tonnen schweres, modifiziertes U-Boot der Oscar-II-Klasse, das so umgebaut wurde, dass es mehrere nukleare Supertorpedos tragen kann, die in der Lage sind, größere Marinestützpunkte zu zerstören.
Ich schätze, dass die russische Marine bis 2028 über mindestens 14 atomgetriebene U-Boote und sechs konventionelle Angriffs-U-Boote im Pazifik verfügen wird.
Sollte Russland beginnen, AUKUS als militärische Bedrohung zu betrachten, könnten wir mit weiteren U-Booten rechnen. Ihr Einsatzgebiet könnte auch auf das Südchinesische Meer und darüber hinaus ausgedehnt werden.
Vertiefte Seeverbindungen mit China
Im dramatischsten Szenario könnten Russland und China eine lose maritime Koalition bilden, um der geballten militärischen Macht des AUKUS-Paktes etwas entgegenzusetzen.
Angesichts der Vertiefung der russisch-chinesischen Verteidigungsbeziehungen, insbesondere im Bereich der Marine, erscheint dies nicht unrealistisch.
Es ist unwahrscheinlich, dass diese mögliche Koalition zu einem echten Seebündnis wird, geschweige denn die Grundlage für einen größeren Block bildet, an dem weitere Länder beteiligt sind. Sollten Russland und China jedoch ihre maritimen Aktivitäten koordinieren, wäre das eine schlechte Nachricht für den AUKUS.
Sollten die Spannungen eskalieren, könnten Moskau und Peking Australien als das schwächste Glied des Pakts betrachten. In ihrer typisch bombastischen Sprache hat die chinesische Zeitung Global Times Australien bereits als „potenzielles Ziel für einen Atomschlag“ bezeichnet.
Das mag ein weit hergeholtes Szenario sein, aber durch den Einstieg in das atomare U-Boot-Rennen im Indopazifik würde Australien Teil eines elitären Clubs werden, zu dem auch einige potenzielle Gegner gehören. Dies könnte zu einer Art kaltem Seekrieg im indopazifischen Raum führen.
Skeptiker mögen sagen, dass Moskau wahrscheinlich nur reden, aber nicht handeln wird, und dass die von Russland ausgehenden Risiken für Australien minimal sind. Hoffen wir, dass dies richtig ist.

