Horst D. Deckert

Meine Kunden kommen fast alle aus Deutschland, obwohl ich mich schon vor 48 Jahren auf eine lange Abenteuerreise begeben habe.

So hat alles angefangen:

Am 1.8.1966 begann ich meine Ausbildung, 1969 mein berufsbegleitendes Studium im Öffentlichen Recht und Steuerrecht.

Seit dem 1.8.1971 bin ich selbständig und als Spezialist für vermeintlich unlösbare Probleme von Unternehmern tätig.

Im Oktober 1977 bin ich nach Griechenland umgezogen und habe von dort aus mit einer Reiseschreibmaschine und einem Bakelit-Telefon gearbeitet. Alle paar Monate fuhr oder flog ich zu meinen Mandanten nach Deutschland. Griechenland interessierte sich damals nicht für Steuern.

Bis 2008 habe ich mit Unterbrechungen die meiste Zeit in Griechenland verbracht. Von 1995 bis 2000 hatte ich meinen steuerlichen Wohnsitz in Belgien und seit 2001 in Paraguay.

Von 2000 bis 2011 hatte ich einen weiteren steuerfreien Wohnsitz auf Mallorca. Seit 2011 lebe ich das ganze Jahr über nur noch in Paraguay.

Mein eigenes Haus habe ich erst mit 62 Jahren gebaut, als ich es bar bezahlen konnte. Hätte ich es früher gebaut, wäre das nur mit einer Bankfinanzierung möglich gewesen. Dann wäre ich an einen Ort gebunden gewesen und hätte mich einschränken müssen. Das wollte ich nicht.

Mein Leben lang habe ich das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden. Seit 2014 war ich nicht mehr in Europa. Viele meiner Kunden kommen nach Paraguay, um sich von mir unter vier Augen beraten zu lassen, etwa 200 Investoren und Unternehmer pro Jahr.

Mit den meisten Kunden funktioniert das aber auch wunderbar online oder per Telefon.

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Kategorie: Nachrichten

Kategorie: Nachrichten

Vom Bauernhof auf den Tisch: Wie die EU und die Kabale von Davos die Landwirtschaft kontrollieren wollen

Von F. William Engdahl: Er ist strategischer Risikoberater und Dozent, er hat einen Abschluss in Politik von der Princeton University und ist ein Bestseller-Autor über Öl und Geopolitik, exklusiv für das Online-Magazin „New Eastern Outlook“

Wann immer wir das Wort „nachhaltig“ hören, sind wir gut beraten, einen kritischen Blick hinter die schön klingenden Worte zu werfen. Im Falle der globalistischen Agenda 2030 mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen bis 2030 wird dasjenige für die Schaffung einer „nachhaltigen Landwirtschaft“ bei genauer Betrachtung einen großen Teil der landwirtschaftlichen Produktion in der EU zerstören und die ohnehin schon steigenden Weltmarktpreise für Lebensmittel weiter in die Höhe treiben. Die EU-Kommission nennt ihren Green Deal für Lebensmittel den hübschen Titel „Farm to Fork“. Unterstützt wird er von Klaus Schwabs allgegenwärtigem Weltwirtschaftsforum und dessen Great Reset.

Denken Sie daran, dass Nachhaltigkeit nach der Definition der UN und des Weltwirtschaftsforums in Davos bedeutet, bis 2050 null Kohlenstoffemissionen zu erreichen. Es gibt jedoch keine wissenschaftliche Studie, die unabhängig beweist, dass CO2 unseren Planeten gefährdet, indem es die globale Erwärmung verursacht. Nur Myriaden von zweifelhaften, gut finanzierten Computermodellen. Das harmlose Gas ist für alle Menschen, Tiere und Pflanzen lebenswichtig. Nun drängt die EU-Kommission im Rahmen ihres schlecht durchdachten EU-Green-Deals eine radikale Agenda von oben nach unten in das landwirtschaftliche Herz des zweitwichtigsten Lebensmittelproduzenten der Welt. Wenn sie umgesetzt wird, was wahrscheinlich ist, wird sie zu einer drastischen Verringerung der Ernteerträge führen, zu einem starken Rückgang des Fleischproteins und, was vielleicht am gefährlichsten ist, zu einer Aufhebung der geltenden EU-Rechtsvorschriften für neue gentechnisch veränderte Nutzpflanzen (GVO.2). Das wird globale Folgen haben.

Vom Hof auf den Tisch…

Im Mai 2020 veröffentlichte die EU-Kommission ihre „Farm to Fork“-Strategie. Die offizielle Brüsseler Rhetorik lässt es so klingen, als käme ein Lebensmittel-Nirwana. Die „Farm to Fork“-Strategie ist das Herzstück des europäischen Green Deals, der darauf abzielt, die Lebensmittelsysteme fair, gesund und umweltfreundlich zu gestalten“, heißt es. Wow, das klingt super.

Dann kommen sie zur eigentlichen Agenda: „Wir müssen unsere Lebensmittelsysteme umgestalten, die heute für fast ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, große Mengen an natürlichen Ressourcen verbrauchen, zum Verlust der biologischen Vielfalt führen und negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben…“ Dies ist eine clevere Art, Landwirte und unsere Lebensmittelproduktion als CO2-Verursacher zu verteufeln. Die Lösung? „Neue Technologien und wissenschaftliche Entdeckungen, kombiniert mit einem wachsenden öffentlichen Bewusstsein und einer steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Lebensmitteln, werden allen Beteiligten zugute kommen.“ Welche neuen Technologien das sein sollen, wird erklärt.

Wie wollen die nicht gewählten Bürokraten in Brüssel „unsere Lebensmittelsysteme umgestalten“, um bis 2050 ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen zu vermeiden? Indem sie die Landwirte in den Bankrott treiben, indem sie neue kostspielige Produktionsmittel und radikale neue genmanipulierte, patentierte Pflanzen mit unbewiesener Sicherheit verlangen. Vor allem aber wollen sie das derzeitige De-facto-Verbot des Anbaus genmanipulierter Pflanzen aufheben. Für diejenigen, die es nicht wissen: Es handelt sich um dieselbe unbewiesene, riskante Technologie, die in den COVID-19-Impfstoffen von Pfizer und Moderna verwendet wird, die mit Hilfe von CRISPR gentechnisch veränderte mRNA-Impfstoffe herstellen.

EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski sagt über die Grüne Agenda Farm to Fork: „Die Landwirte müssen ihre Produktionsmethoden radikal umstellen und technologische, digitale und weltraumgestützte Lösungen optimal nutzen, um den neuen landwirtschaftlichen Übergang einzuleiten.“ Sie planen also einen radikalen Wandel. Schon das klingt unheilvoll.

Den Anteil des pestizidfreien ökologischen Landbaus auf 25 % der EU-Gesamtfläche zu erhöhen und gleichzeitig den Einsatz chemischer Pestizide bis 2030 um 30 % zu reduzieren, klingt für den Uninformierten großartig. Wie die Behauptungen von Monsanto und der GVO-Industrie, dass ihre GVO-Pflanzen den Bedarf an Pestiziden verringern, ist dies eine Lüge. Die EU benutzt dies als Köder, um eine radikale Änderung der strengen aktuellen EU-Vorschriften für die Zulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen und Tieren in der Landwirtschaft einzuführen. In ihrem Dokument vom Mai 2020 über den Green Deal erklärt die EU, dass die Kommission „eine Studie durchführt, die das Potenzial neuer genomischer Techniken zur Verbesserung der Nachhaltigkeit entlang der Lebensmittelversorgungskette untersucht“. Gemeint sind damit Gen-Editing, CRISPR/Cas9-Gentechnik.

Neue genomische Techniken

Im April dieses Jahres veröffentlichte die EU-Kommission diese Studie über neue Genomtechniken (NGTs). Mit NGTs werden genmanipulierte Pflanzen und sogar Tiere hergestellt. Der Bericht behauptet, dass NGTs, „Techniken zur Veränderung des Genoms eines Organismus, das Potenzial haben, zu einem nachhaltigeren Lebensmittelsystem als Teil der Ziele des Europäischen Green Deal und der Farm to Fork-Strategie beizutragen“. Der Bericht ruft zu einer „öffentlichen Debatte“ auf, um die strengen EU-Vorschriften für die Zulassung von GVO-Pflanzen zu ändern, die umfangreiche Tests und die Kennzeichnung von GVO-Pflanzen vorschreiben.

Dieses Gesetz aus dem Jahr 2001 hat die Verwendung von GVO in der gesamten EU erfolgreich eingeschränkt, im Gegensatz zu den USA, wo unregulierte GVO bei wichtigen Kulturpflanzen vorherrschen. 2018 entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH), dass gentechnisch veränderte Nutzpflanzen denselben strengen Vorschriften unterliegen sollten wie gentechnisch veränderte Organismen (GVO) der ersten Generation. Der Schlüssel zur „Farm to Fork“-Agenda von Davos und der EU ist eine radikale Reduzierung von Pestiziden, die durch gentechnisch veränderte Pflanzen ersetzt werden sollen, die angeblich Pestizide ersetzen können.

Die EU-Kommission, die mit Bayer-Monsanto und anderen Vertretern der GVO-Agrarlobby unter einer Decke steckt, arbeitet hart daran, diese gerichtliche Beschränkung aufzuheben. Die Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stella Kyriakides, sagte zu ihrer EU-Studie vom April: „Die Studie, die wir heute veröffentlichen, kommt zu dem Schluss, dass die Neuen Genomischen Techniken die Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Produktion im Einklang mit den Zielen unserer Farm-to-Fork-Strategie fördern können.“ New Genomic Techniques ist der Euphemismus für genmanipulierte Nutzpflanzen.

Der für den „Green Deal“ zuständige EU-Vizepräsident Franz Timmermans hat offen zugegeben, dass die Aussicht auf enorme Einsparungen bei den Pestiziden verlockend ist, indem er andeutete, dass diese durch die Aufhebung der Beschränkungen für die Genmanipulation erreicht werden. Auf einer kürzlich abgehaltenen Konferenz der Grünen Woche erklärte er, die EU wolle den Landwirten die Mittel an die Hand geben, um eine Präzisionslandwirtschaft zu betreiben und wissenschaftliche Entdeckungen zur Optimierung des Saatguts zu nutzen: „So können wir unsere Abhängigkeit von Pestiziden verringern.“ Präzisionslandwirtschaft und wissenschaftliche Entdeckungen zur Optimierung des Saatguts sind Brüssels Doppeldeutigkeit für die massive Einführung der unregulierten Genmanipulation. Er fuhr fort: „Der Übergang zum ökologischen Landbau bedeutet nicht, dass wir alle nur noch Gras fressen und in Höhlen leben müssen, sondern wir müssen die neueste Technologie nutzen, um dieses Ziel zu erreichen.“ Das bedeutet Gen-Editing CRISPR.

Das Herzstück von Farm to Fork ist die geplante Aufhebung des EuGH-Urteils aus dem Jahr 2018, wonach für gentechnisch veränderte CRISPR-Pflanzen oder -Tiere dieselben strengen Regeln des „Vorsorgeprinzips“ gelten wie für GVO. Ohne Einschränkungen können Gentech-Unternehmen wie Bayer-Monsanto experimentelle und unbewiesene gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere ohne Kennzeichnung in unsere Ernährung einführen.

Ein solches Gen-Edit-freies Regime gibt es bereits in den USA, wo das USDA und die Aufsichtsbehörden CRISPR-verändertes Sojaöl, Pilze, die nicht braun werden, Weizen mit mehr Ballaststoffen, ertragreichere Tomaten, herbizidtoleranten Raps und Reis, der beim Wachstum keine Bodenverschmutzung aufnimmt, zulassen. Zu den gentechnisch veränderten US-Projekten an Fischen und Tieren gehören so fragwürdige Projekte wie Kühe, die mithilfe von CRISPR nur männliche Kälber bekommen, Schweine, die nicht kastriert werden müssen, hornlose Milchkühe und wachstumsfördernde Welse, die mithilfe von CRISPR mehr Muskelzellen entwickeln. Da läuft einem das Wasser im Mund zusammen…

CRISPR-Risiken sind groß, der Nutzen nicht

Die größte Lobbyarbeit zur Aufhebung der EU-Vorschriften für gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere kommt von Bayer-Monsanto und den anderen GVO-Agrarriesen wie Syngenta, BASF und Corteva von DowDupont. Im November 2020 erklärte Liam Condon, der Präsident der Pflanzenschutzsparte von Bayer-Monsanto, auf einer Bayer-Konferenz zur Zukunft der Landwirtschaft, dass Bayer sich „sehr stark“ für eine Änderung der GVO-Vorschriften in der EU einsetzt, um Gen-Editing auszuschließen. Condon sagte: „Wir setzen uns sehr dafür ein, dass die Vorschriften mit der Technologie Schritt halten und den Einsatz dieser Technologie ermöglichen, nicht nur zum Nutzen der Europäer, sondern auch zum Nutzen anderer Länder, die bei den Vorschriften auf Europa schauen.“ Condon nannte die Gen-Editierung und die CRISPR-Technologie einen „erstaunlichen Durchbruch“, der eine nachhaltigere Landwirtschaft ermöglichen würde. Was er nicht erwähnte, war, dass die Deregulierung von gentechnisch veränderten Pflanzen es Bayer-Monsanto und anderen großen GVO-Unternehmen ermöglichen wird, von den Landwirten Gebühren für ihr patentiertes „nachhaltiges“ Saatgut zu verlangen.

Das Gene-Editing von Pflanzen oder Tieren ist keineswegs so risikofrei wie behauptet. Die Technologie ist keineswegs präzise oder kontrolliert und hat oft unvorhersehbare Folgen, wie z. B. unbeabsichtigte genetische Veränderungen oder sogar das versehentliche Hinzufügen fremder DNA von anderen Arten oder sogar ganzer fremder Gene in das Genom von gen-editierten Organismen.

Es handelt sich hierbei noch um eine neue experimentelle Technologie. Ihre Befürworter wie Bayer-Monsanto behaupten, dass die Genbearbeitung von Pflanzen präzise ist. Untersuchungen zeigen jedoch, dass dies noch lange nicht bewiesen ist. Dr. Allison K. Wilson vom Bioscience Resource Project erklärt: „Gen-Editing-Methoden bei Pflanzen sind auch anfällig für die Einführung von unbeabsichtigten Merkmalen oder genetischen Schäden… Neue Erkenntnisse sowohl bei Tieren als auch bei Pflanzen deuten darauf hin, dass Gen-Editing selbst zu unbeabsichtigten Mutationen an oder in der Nähe des Zielortes führen kann. Dazu gehören das Einfügen von Vektor-, Bakterien- und anderer überflüssiger DNA sowie die unbeabsichtigte Einführung großer DNA-Deletionen und -Umlagerungen.“

Dies sind keine unbedeutenden Fehler, die ignoriert werden können. Wilson kommt zu dem Schluss, dass die Ergebnisse des Gen-Editierens bei Pflanzen ungenau und unvorhersehbar sind und dass das Gen-Editieren je nach der Kombination der verwendeten Techniken stark mutagen sein kann. Theoretisch könnte es eines Tages möglich sein, eine gentechnisch veränderte Nutzpflanze zu erzeugen, die die umfassenden Anforderungen einer nachhaltigen Landwirtschaft erfüllt, doch in der Praxis scheint es höchst unwahrscheinlich, dass dies jemals geschieht“.

Nach einer Analyse der EU-Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ durch Global Ag Media „werden diese Strategien zu einer beispiellosen Verringerung der Produktionskapazitäten in der EU und des Einkommens der Landwirte führen. In allen Sektoren sind Produktionsrückgänge von 5 bis 15 % zu verzeichnen, wobei die Viehwirtschaft am stärksten betroffen ist… Gleichzeitig steigen die Produktionspreise unabhängig vom Szenario netto um etwa 10 %, was sich negativ auf die Einkommen der meisten Landwirte auswirkt. „Der EU-Bauernverband Copa-Cogeca warnt, dass die Politik zu einem beispiellosen Abbau der landwirtschaftlichen Kapazitäten führen wird. Aber genau das ist die eigentliche Absicht der „nachhaltigen Landwirtschaft“.

Davos und EU Farm to Fork

Die radikale „Farm to Fork“-Agenda der EU findet ihren Widerhall auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, das bereits 2014 für das Thema „Enabling Trade: From Farm to Fork“. In einem WEF-Bericht vom Januar 2018 heißt es: „Gen-Editing-Technologien wie CRISPR-Cas könnten einen Weg bieten, um Multi-Trait-Verbesserungen zu erzielen, die einen Produktivitätssprung bewirken und gleichzeitig die Dürreresistenz und den Nährstoffgehalt von Lebensmitteln verbessern. „Diese Studie wurde zusammen mit McKinsey & Co als Teil der WEF-Initiativen für Ernährungssicherheit und Landwirtschaft und deren Great Reset durchgeführt. Zu den WEF-Forumspartnern gehören Bayer, Syngenta und BASF. Auf der WEF-Website heißt es: „Das Weltwirtschaftsforum brachte auf seiner Jahrestagung in Davos im Januar 2020 führende Vertreter aus Industrie und Wirtschaft mit dem Exekutiv-Vizepräsidenten Frans Timmermans zusammen, um zu erkunden, wie der europäische Green Deal katalysiert werden kann.“ Liam Condon von Bayer war ebenso anwesend wie die Chefs von Syngenta und BASF.

Wenn der EU-Landwirtschaftssektor in das Regime der gentechnisch veränderten GVO einbezogen wird und seine Produktion infolgedessen radikal reduziert wird, wird dies zu einer immer größeren Nahrungsmittelknappheit in der Welt führen. Das ist der Plan von Davos, zusammen mit ihrer eugenischen COVID-19-Agenda für den Großen Reset. Es Farm to Fork zu nennen, lässt es harmlos klingen. Das ist es aber eindeutig nicht.

Der Lockdown wirkt sich verheerend auf die psychische Gesundheit junger Menschen aus. Sind Soziale Medien schuld?

Der Lockdown wirkt sich verheerend auf die psychische Gesundheit junger Menschen aus. Sind Soziale Medien schuld?

Trotz der breiten Propagandafront beim Coronathema reichten englischsprachige Medien immer wieder Hilferufe an die Öffentlichkeit, nach denen Kinder in extremer Weise unter den fortgesetzten Alltagsbeschränkungen leiden. Ende letzten Jahres warnten englische Jugendpsychiater davor, dass ihre Betten nicht mit Coronapatienten gefüllt sind, sondern hauptsächlich mit Mädchen, die infolge der Isolation an Essstörungen leiden. In Las Vegas wiederum schoss die Suizidrate unter Schülern so sehr nach oben, dass die zuständige Schulbehörde die Schulbetrieb wieder aufnehmen musste, während Psychiater in Australien, das in einzelnen Landesteilen eine ganz besonders harte Coronapolitik betreibt, insbesondere bei Mädchen eine „Schattenpandemie“ mit zahlreichen Suizidversuchen sehen. In Fachkreisen wurde schon vor einem halben Jahr geschätzt, dass jedes sechste Kind infolge der Beschränkungen massive mentale Schäden davon tragen wird. Dies wird nun durch eine neue Studie bestätigt, in der die schlimmsten Befürchtungen bestätigt werden.

Psychische Störungen bei Jugendlichen um 50% gestiegen

Laut einer neuen Studie der englischen Gesundheitsbehörde NHS sorgen die fortgesetzten Lockdownmaßnahmen bei Minderjährigen für massive psychischen Folgeschäden, wie die Daily Mail berichtet. Insbesondere ältere Jugendliche und Mädchen litten unter den Maßnahmen, wobei die Isolation insbesondere bei 17-19 jährigen jungen Frauen verheerend wirkt. Unter diesen entwickelten 76% im Laufe der Beschränkungen eine Essstörung, während es vor vier Jahren noch 61% in dieser Kohorte waren, die an diesem Problem litten.

Junge Männer in diesem Alter, die in dieser Hinsicht eher robuster veranlagt sind, sind ebenso von einem starken Anstieg der Essstörungen betroffen. Heute leiden 41% aller jungen Männer darunter. Unter Kindern und Jugendlichen im Alter von 11-17 Jahren beiden Geschlechts hat sich der Anteil an Essstörungen im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie verdoppelt.

Bei Kindern von 6-16 Jahren hat sich der Anteil mit einer psychischen Störung von 11,6% im Jahr 2017 auf heute 17,4% erhöht. Der zuvor bereits ermittelte Wert, wonach jedes sechste Kind in der ein oder anderen Art und Weise mental von den Beschränkungen und Isolationsmaßnahmen in Mitleidenschaft gezogen wurde, konnte in der Studie bestätigt werden.

Jugendpsychiater geben sich sehr besorgt über den starken Anstieg der mentalen Stressbewältigung über die Nahrungsmittelaufnahme, vor allem da in den Zahlen der Studie nur diagnostizierte Essstörungen erfasst wurden, nicht aber problematische Veränderungen bei den Essgewohnheiten insgesamt.

Lockdown oder Soziale Mediennutzung?

Sicher über die genaue Ursache sind sich die Experten noch nicht. Die vordergründige Vermutung, wonach alleine die soziale Isolation der Grund für den verheerenden Zustand der Jugend verantwortlich sei, könnte unter Berücksichtigungen weiterer Faktoren relativiert werden. Tiefer gehende Studien gibt es zwar noch nicht, eine Hypothese, der nachgegangen werden soll, ist aber die verstärkte Nutzung der Sozialen Medien durch Jugendliche.

Ein Grund für die Vermutung besteht darin, dass auch kleine Kinder deutlich öfters in psychische Behandlung kommen, als noch vor der Pandemie. Diese seien es gewohnt, oft zu Hause und bei ihren Eltern zu sein, so dass die größte Veränderung im steten Begleiter des Internets besteht. In ihren Pausen und noch mehr in der Freizeit verbringen sie ihre Zeit mit Freunden heute digital, so dass sie sehr oft schädlichen Inhalten ausgesetzt sind, mit denen sie in ihrem Alter nicht umgehen können.

Bei schädlichen Inhalten muss es sich nicht unbedingt um pornografische Darstellungen handeln, oder um Mobbing, das in der schnelllebigen Anonymität des Internets sehr viel häufiger vorkommt, als im richtigen Leben. Das normale Angebot Sozialer Mediendienste kann hierfür völlig ausreichen, verschiedene Studien sprechen von bis zu 60% der Nutzer, deren Selbstbewusstsein infolge der Verwendung dieser Internetdienste zu leiden beginnt. Mit der Intensivierung der Internetnutzung infolge der Beschränkungen wurde dieser Effekt noch einmal maximiert.

Insbesondere Instagram scheint eine negative Rolle zu spielen, das auf die Selbstdarstellung mit unrealistisch retuschierten Fotos optimiert wurde. Im Jahr 2019, also unmittelbar vor der Pandemie, wurde in einer umfangreichen Studie unter Siebt- und Achtklässlern herausgefunden, dass 51,7% der Mädchen und 45% der Jungen infolge der Nutzung von Instagram, Facebook, Tumblr und Snapchat eine Essstörung entwickelten, wobei sich vor allem Instagram bei Jugendlichen einer großen Beliebtheit erfreut.

Lockdown & Smartphones müssen weg

Laut Statista werden vor allem Snapchat (56%) und Instagram (51,4%) mehrheitlich von Mädchen benutzt. Der massive Anstieg insbesondere von Essstörungen unter Jugendlichen lässt sich damit nicht ausschließlich über die intensive Nutzung des Internets als Ersatz für das Sozialleben erklären, doch es könnte ein Teil der Erklärung sein.

Selbst wenn die Sozialen Medien in ihrer schädlichen Wirkung neutralisiert werden, ist auch für die Zeit nach den Beschränkungen zu befürchten, dass auch andere mentale Störungen relevant werden, da die Kinder und Jugendlichen 18 wertvolle Monate ihres noch jungen Lebens verloren haben. Ohne das spielerische Erlernen von Sozialverhalten, während gleichzeitig ein digitaler Ersatz fest institutionalisiert wurde, könnte bei zahllosen jungen Menschen zu langfristigen Folgeschäden führen, da sie von einem physischen Sozialleben dauerhaft überfordert sein könnten.

Generell lässt sich über die Coronamaßnahmen urteilen, dass sie wenigstens für Kinder und Jugendliche dringend abgeschafft, oder wenigstens auf ein Minimum reduziert werden sollten. Ebenso zeigen die infolge der Pandemie offen zutage tretenden negativen Folgen einer unkontrollierten und unbeschränkten Nutzung Sozialer Mediendienste, dass Smartphones als deren Hauptträger für Minderjährige dringend in analoger Weise zu Alkohol und Tabak reguliert werden sollten.

Quelle Titelbild, Grafiken

Poker in Ostasien – Korea zieht die Daumenschrauben an

Eines muss man dem nordkoreanischen Regime lassen: Es versteht es meisterhaft die Daumenschrauben anzuziehen und dies nun schon seit gut zwei Jahrzehnten.

 

Von URSULA STENZEL | Laut eigenen Angaben wurde eine neue Hyperschallrakete des Typs HWASONG‑8 getestet, eine strategische Waffe, die mit fünffacher Schallgeschwindigkeit fliegt und schon allein deswegen eine Bedrohung für die USA darstellt. Denn wenn diese Rakete hält, was sie verspricht, dann ist sie für Antiraketensysteme kaum angreifbar.

Auffallend war, dass bei diesem Test Machthaber Kim Yong Un nicht anwesend war, sondern Generalstabschef Pak, der zwar im Juni vom Marschall zum Vizemarschall herabgestuft wurde, der im Gegensatz zu zwei anderen hohen Militärs, die ihre Funktionen verloren, seine aber behielt. Er soll laut nordkoreanischen Quellen das Vertrauen Kims genießen. Wie immer dem sei, die Umbesetzungen in der militärischen Führung Nordkoreas deuten auf Machtkämpfe hin.

Der von den nordkoreanischen Medien bekanntgegebene Test der Superwaffe wurde natürlich von Südkorea, Japan und den USA registriert, aber noch nicht bewertet. Die Reaktion des südkoreanischen Ministerpräsidenten Moon Yae in ist bemerkenswert zurückhaltend. Man müsse erst eine umfassende Analyse vornehmen. Die zwei Kurzstreckenraketen-Tests, die Nordkorea fast zeitgleich durchführte, bezeichnete er hingegen als Provokation. Diese sind für Seoul auch wesentlich bedrohlicher.

Auf allen Ebenen erhöht das kommunistische Regime in Nordkorea den Druck: Auch die Produktion atomwaffenfähigen Plutoniums und die Urananreicherung wurden wieder angeworfen und die Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien bleiben nach wie vor ausgesperrt. Nordkorea pokert.

Die nordkoreanischen Strategen haben ein „Gespür“ fürs Timing: rechtzeitig vor Amtsantritt des neuen japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida lassen sie die Raketen steigen. Sie nützen das Schwächeln Bidens. Dieser steht nämlich nach dem Afghanistan Debakel in der Kritik seines Generalstabschefs und das in aller Öffentlichkeit vor dem amerikanischen Kongress. Er habe Biden von einem raschen Abzug aus Afghanistan abgeraten und sei auch für die Beibehaltung einer Resttruppe von 2000 Mann gewesen. Biden hatte zuvor vor eben diesem Kongress das Gegenteil behauptet: Er räumte zwar operative Fehler ein, aber einen derartigen Rat habe er nie erhalten. Die Führung des US Militärs sei hinter seiner Entscheidung gestanden. Viel schlimmer kann es um den amerikanischen Präsidenten wohl nicht mehr stehen.

Nordkorea nützt dieses Machtvakuum in Washington ungeniert, um eines zu erzwingen: ein Ende der Sanktionen und ein Überleben des Regimes. Für Nordkorea ist die strategische Hochrüstung auf Kosten der Bevölkerung und seiner immer an Hungerkatastrophen vorbeischrammenden Mangelwirtschaft die einzige Rückversicherung für ihr Überleben.

Biden scheint diese Muskelspiele zu ignorieren. Er konzentriert sich auf die Macht, die Nordkoreas Überleben garantiert und den USA die Weltmachtrolle streitig macht: nämlich die Volksrepublik China. Um sie in die Schranken zu weisen, wird er Australien mit dem modernsten atomgetriebenen U‑Boot Typ beliefern und hat Frankreich aus dem Rennen geworfen. Dies ist nicht nur ein Schlag für Frankreich, das im westlichen Verteidigungsbündnis seit De Gaulle ein Außenseiter in der NATO war, sondern auch einer für die NATO insgesamt. „Sie ist tot“, sagte schon der ungeliebte republikanische Amtsvorgänger Trump, Biden gibt ihr nun den Rest. Er schert sich wenig um die Befindlichkeiten der NATO-Verbündeten und die der EU. Seine Stoßrichtung ist eindeutig auf den Pazifik ausgerichtet und nicht auf den Atlantik und das Nach-Brexit Großbritannien schwimmt in diesem Kielwasser mit.

Wird nun die seit Bestehen der EU vor sich hindümpelnde europäische Sicherheits- und Außenpolitik, GASP – Gemeinsame Außen-und Sicherheitspolitik genannt – angeblich eine der tragenden Säulen der Rest-EU, wichtiger? Sie ist ein schwaches Pflänzchen und wird es auch bleiben, denn:

  • erstens ist Frankreich nicht gewillt, sich in seine „Force de Frappe“ von Berlin hineinpfuschen zu lassen und
  • zweitens hat auch in einer geschwächten westlichen Verteidigungsstruktur nur einer das Sagen, nämlich die USA und dies wird sich auch unter Biden nicht ändern. Eine autonome Europäische Sicherheitspolitik ohne Einbindung in Nato-Strukturen ist nicht denkbar.

Damit wird sich auch eine künftige deutsche Bundesregierung, ob nun unter Scholz, was sehr wahrscheinlich ist, oder unter Laschet, was mit jedem Tag unwahrscheinlicher wird, auseinandersetzen müssen.

Zur Autorin:

Ursula Stenzel war von 1972 bis 1995 ORF Auslandsredakteurin, vielen Zuschauern der Zeit im Bild als Moderatorin bekannt, von 1996 bis 2005 Abgeordnete zum Europaparlament und Leiterin der ÖVP Delegation, von 2005 bis 2015 Bezirksvorsteherin des ersten Bezirks in Wien, von 2015 bis 2020 Stadträtin für die FPÖ im Wiener Rathaus. Da sie nun unabhängig und parteiungebunden schreiben will, ist sie aus der Freiheitlichen Partei ausgetreten, der sie aber nach wie vor nahe steht. Stenzel schreibt regelmäßig auf ihren Blog ursula-stenzel.at.


Teil-Geimpfte in Gefahr: Zahlen aus England zeigen erhöhte Todesrate

Teil-Geimpfte in Gefahr: Zahlen aus England zeigen erhöhte Todesrate

Forscher der Universität Oxford haben am 17.09.2021 eine Studie veröffentlicht, die der Frage nachgehen soll, welche Risikofaktoren bei einer Covid-Erkrankung nach bereits erhaltener Impfung eine besondere Rolle bei Hospitalisierung und Tod spielen. Der Titel der Studie lautet ″Risk prediction of covid-19 related death and hospital admission in adults after covid-19 vaccination: national prospective cohort study“.

Von Thorsten Wiethölter

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Dieser Beitrag erschien auf coronakriseblog.

Den eigentlichen Zweck der Studie als solchen will ich hier nicht behandeln; es ist mir aber aufgefallen, dass eine Personengruppe Teil der Studie ist, die sonst in öffentlichen Berichterstattungen nicht oder kaum vorkommt: Menschen, die eine oder zwei Impfdosen erhalten haben, bei denen aber nach einer – in der Regel – zweiten Dosis noch keine 14 Tage vergangen sind. Im Allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass vollständig Geimpfte nur diejenigen sind, bei denen nach vollständig abgeschlossener Impfung mindestens 14 Tage vergangen sind. Es stellt sich immer wieder die Frage: Wo findet man dann all diejenigen, die zwar eine oder zwei Impfdosen erhalten haben, die aber noch nicht als vollständig geimpft gelten? Werden diese grundsätzlich der Gruppe der Ungeimpften zugeordnet? Ausnahmsweise wird diese Gruppe der unvollständig Geimpften in der Oxford-Studie isoliert betrachtet,

In der Studie wird ein Zeitraum vom 08.12.20 bis zum 15.06.21 analysiert und es werden zwei Gruppen verglichen, die die Impfstoffe von Pfizer oder AstraZeneca erhalten haben. Eine Gruppe ist die der unvollständig Geimpften. Diese enthält diejenigen Personen, die mindestens eine Dosis erhalten haben und seit dieser Dosis 14 Tage vergangen sind sowie Personen, die bereits die zweite Dosis erhalten haben, nach dieser aber noch keine 14 Tage vergangen sind.

Die zweite Gruppe ist die der vollständig Geimpften. In dieser Gruppe sind diejenigen Personen, die die zweite Dosis erhalten haben und nach der zweiten Dosis mindestens 14 Tage vergangen sind.

Wenn im Beitrag nur von „Geimpften“ gesprochen wird, dann sind immer mindestens einmal Geimpfte gemeint. (Sie können also auch bereits zweimal geimpft sein.)

Die Covid-Todesrate der unvollständig Geimpften soll in diesem Beitrag genauer betrachtet werden.

Berechnung des Zeitraumes zwischen Erstimpfung und vollständiger Impfung

Da unvollständig Geimpfte in der Regel nur für einen begrenzten Zeitraum unvollständig geimpft sind, und zwar so lange, bis sie vollständig geimpft sind, ist es sinnvoll, diesen limitierten Zeitraum genauer zu bestimmen, um die Relationen greifbarer zu machen.

Im Folgenden wird anhand der Impf-Empfehlungen der durchschnittliche Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung berechnet. Das kann natürlich nur eine näherungsweise Rechnung sein.

Man kann also im Vereinigten Königreich, isoliert auf die Impfstoffe von Pfizer und AstraZeneca bezogen, grob von einem Abstand von 7,1 Wochen zwischen Erst- und Zweitimpfung ausgehen. Um zum Status der vollständigen Impfung zu gelangen, müssen weitere zwei Wochen addiert werden. Im Ergebnis vergehen also zwischen Erstimpfung und offiziell vollständigem Impfschutz im Durchschnitt 9,1 Wochen oder etwa 64 Tage. Die Menschen, die in diesem durchschnittlichen Zeitfenster von 64 Tagen zwischen Erstimpfung und vollständiger Impfung (inklusive weiterer 14 Tage) liegen, sind keine unwesentliche Gruppe. In der öffentlichen Berichterstattung taucht diese Gruppe im Zusammenhang mit Erkrankungen und Todesfällen dennoch nicht oder kaum auf.

Auffällig hohe Covid-Todesrate unter unvollständig Geimpften

Der Grund, weshalb ich mich im Besonderen mit dieser Oxford-Studie befasse, ist, dass eine auffallend hohe Zahl der Geimpften, die zwar einmal oder zweimal geimpft sind, aber noch nicht als vollständig geimpft gewertet werden, im Zusammenhang mit Covid ins Krankenhaus mussten oder daran gar verstorben sind. Mit „deaths“ sind in der Tabelle Tote im Zusammenhang mit Covid gemeint.

Die Daten der Oxford-Studie widersprechen darüber hinaus augenscheinlich auch den Behauptungen, dass bereits die erste Dosis einen gewissen Schutz vor Covid biete. Die Zahlenverhältnisse legen eher das Gegenteil nahe, denn aufgrund der Studiendaten ist das Covid-Todesrisiko von unvollständig Geimpften etwa 69 Mal höher als bei vollständig Geimpften. Oder anders gesagt: Vollständig Geimpfte hätten gegenüber unvollständig Geimpften einen Impfschutz von 98,55%. Das scheint mir nicht möglich, denn das wäre sogar ein höherer Prozentsatz, als sich die Hersteller trauen, ihn gegenüber vollständig Ungeimpften auszuweisen.

Vergleich der Daten der Oxford-Studie mit den allgemeinen Daten des Vereinigten Königreichs

Um die Daten der Oxford-Studie einordnen zu können, sollen sie mit den allgemeinen Daten des Vereinigten Königreiches verglichen werden.

Dazu zunächst ein paar allgemeine Bemerkungen:

Die Oxford-Studie gibt einen Studienzeitraum vom 08.12.2020 bis zum 15.06.2021 an. Laut Angaben in der Studie wurden nur Fälle betrachtet, bei denen 14 Tage nach der Erstimpfung vergangen sind. Daraus ergibt sich ein eigentlicher Betrachtungszeitraum vom 22.12.20 (08.12.20 plus 14 Tage) bis zum 15.06.2021. Der Grund: Personen, die z. B. am 08.12.20 geimpft wurden und im Zeitraum von weniger als 14 Tagen danach verstorben sind, sind nicht Teil der Studie.

Im Hinblick auf den Vergleich von Geimpften der Studie und der Gesamtbevölkerung des Vereinigten Königreiches kann aber nicht einfach der gleiche Gesamtzeitraum verwendet werden. Der Grund ist, dass das Impfgeschehen dynamisch ist, während die Gesamtbevölkerung im Wesentlichen gleich bleibt.

Zu Beginn der Impfungen gibt es natürlich die meisten Ungeimpften und keine oder wenig Geimpfte und zum Ende des betrachteten Zeitraums wird zwangsläufig das Maximum an Geimpften erreicht. Die Gesamtbevölkerung bleibt über den gesamten Zeitraum im Prinzip aber immer dieselbe. Oder, wenn man nur die ungeimpfte Gesamtbevölkerung heranzieht, dann hat die Anzahl der ungeimpften Bevölkerung ihr Maximum am Anfang und ihr Minimum am Ende. Das bedeutet, dass jede Betrachtung über einen längeren Zeitraum immer zugunsten Geimpfter und immer zuungunsten Ungeimpfter ausgehen muss. Um zu korrekten Vergleichen zu kommen, müssten alle Ungeimpften, unvollständig Geimpften und vollständig Geimpften in einem dynamischen Vergleich, Tag für Tag oder Woche für Woche, betrachtet werden. Diese Datenbasis gibt es leider meines Wissens nicht oder sie steht mir jedenfalls nicht zur Verfügung. Die Nichtbeachtung des dynamischen Verlaufs führt zu Verzerrungen.

Verzerrungseffekt der Statistik

Zusätzlich wird dieser Verzerrungseffekt in diesem Fall extrem verstärkt, da der Beginn der Impfungen mit dem Höhepunkt der Covid-Winterwelle zusammenfällt, die aber unabhängig von Impfungen stattfand, sondern vor allem der Saisonalität geschuldet ist. Die höchsten Covid-Todeszahlen traten zu diesem saisonalen Höhepunkt auf, an dem die Impfungen noch kaum eine Rolle spielten. Die Impfungen begannen erst relevant zu werden, als die Winterwelle sowieso zurückging. Gleichzeitig war die Population der mindestens einmal Geimpften genau dann am höchsten, als saisonal kaum noch Covid-Tote zu erwarten waren.

Diese Vergleichsverzerrung soll anhand folgender Grafik illustriert werden. In dieser Grafik sind zudem die Zeiträume gekennzeichnet, ab denen 80%, 66,67% (Zwei Drittel) und 50% der gesamten relevanten Erstimpfungen des Zeitraumes der Oxford-Studie verabreicht wurden. Auf den Grund für diese Kennzeichnung wird später noch eingegangen.

Es ist ersichtlich, dass die meisten Covid-Fälle und -Toten in der Gesamtbevölkerung in der Winterwelle stattfanden, bevor die Impfungen überhaupt relevant wurden. Bei den Covid-Toten der Oxford-Studie ist es genau umgekehrt. Aufgrund des Verlaufs der Impfungen müssten, je mehr man sich dem Studienenddatum 15.06.21 nähert, auch mehr Covid-Tote auftreten.

Saisonalität ausgeklammert

Nun wird es Menschen geben, die dahingehend argumentieren, dass der Rückgang der Covid-Fälle und Toten eben am Impffortschritt liegen könne. Aus verschiedensten Gründen ist das aber nicht plausibel. In diesem Beitrag soll der Einfachheit halber anhand eines einfachen Beispiels aufgezeigt werden, dass eine solche Argumentation nicht plausibel ist. Wenn es nämlich keine Saisonalität gäbe und nur die Impfquote zu einem Rückgang der Covid-Fälle und -Toten führen würde, dann hieße dies, dass die Covid-Fälle und -Toten isoliert auf die Ungeimpften gerechnet nicht zurückgehen würden oder sogar steigen würden.

Das kann leicht überprüft werden. Auch wenn mir die notwendigen Daten zu Ungeimpften im Zeitablauf nicht vorliegen, kann man nämlich einfach mal so tun, als wenn alle Covid-Fälle und -Toten ausschließlich bei Ungeimpften aufträten. Natürlich ist das in der Realität Unsinn, denn allein die Oxford-Studie beweist, dass es nicht so ist. Aber rein rechnerisch kann man es exemplarisch so machen. Im Grunde ist das ganz einfach: Von der Gesamtbevölkerung werden im Zeitablauf jeweils die mindestens einmal Geimpften abgezogen. Übrig bleibt dann die jeweils noch ungeimpfte Bevölkerung. Die Covid-Fälle und -Toten (die in Wirklichkeit sowohl Ungeimpfte als auch Geimpfte betreffen) können nun rechnerisch auf die jeweils verbleibende ungeimpfte Bevölkerung in Relation gesetzt werden.

Das soll in der folgenden Grafik dargestellt werden.

Ergebnis: Auch, wenn alle Covid-Fälle und -Toten nur auf die jeweils ungeimpfte Bevölkerung berechnet werden, ist der Kurvenverlauf nicht wesentlich anders, als wenn die Gesamtbevölkerung als Referenz genommen wird. Nach der Winterwelle gehen trotzdem die Zahlen zurück.

Limitierungen beim Vergleich der Bevölkerung zur Studienpopulationen

Zunächst sind in der Oxford-Studie nur Menschen im Alter von 19 bis 100 Jahren enthalten. Dies kann bereinigt werden, indem einfach der Anteil der unter 19-Jährigen von der Gesamtbevölkerung abgezogen wurden. Dieser entspricht etwa 23%. Die über 100-Jährigen wurden vernachlässigt, machen aber auch nur einen geringen Anteil aus. Die Covid-Toten wurden aber in ihrer Gesamtheit gerechnet, da eine passende Altersgruppenbetrachtung nicht zur Verfügung steht. Bei den unter 19-Jährigen wird das aber nicht viel ausmachen, bei den über 100-Jährigen kann es möglicherweise zu einer Verzerrung führen, die die Covid-Todesraten der Bevölkerung etwas ungünstiger darstellen.

Schwieriger zu lösen war dies: Die Oxford-Studie betrachtet nur Geimpfte, daher kann angenommen werden, dass die Altersstruktur der Studienpopulationen auch näher an der Altersverteilung der Geimpften in der Gesamtbevölkerung liegt. Anders gesagt: Je höher die Impfquote in einer Altersgruppe der Bevölkerung, desto stärker wird diese Altersgruppe vermutlich in der Studie vertreten sein. Die Altersstruktur der Bevölkerung wird also eine andere sein, als diejenige der Studie.

Die Disproportionalität soll anhand der folgenden Grafik am Beispiel Englands illustriert werden. England deswegen, weil es keine verwertbare Gesamtstatistik gibt und alle Landesteile separat gerechnet werden. Die Proportionen in England sind aber sehr nahe an denen des gesamten Vereinigten Königreichs.

Um dieses Missverhältnis der Populationen auszugleichen, wurde folgende Methodik gewählt: Die Altersgruppen der Bevölkerung des Vereinigten Königreiches wurden nach der Höhe der Impfquote der Erstimpfungen berücksichtigt. Wieder am Beispiel Englands:

 

Bei dieser Betrachtung wird nicht mehr die gesamte Bevölkerung als Berechnungsbasis genommen, sondern nur noch 64,3%. Die dann errechneten Covid-Todesraten der Bevölkerung werden dadurch nach oben getrieben.

Bei der Berechnung der Covid-Todesraten wurden dann alle Covid-Toten in Relation zu 64,3% der Bevölkerung gesetzt. Auch auf die Gefahr hin, dass die Covid-Todesraten nun zu ungünstig bewertet werden. Es ist sozusagen ein Worst-Case-Szenario.

Die Gefährdungslage der unvollständig Geimpften

Aufgrund der obigen Ausführungen zur Dynamik des Impfgeschehens, ist ein Vergleich über die Gesamtperiode nicht geeignet. Auswertungen im Zeitablauf zu Ungeimpften, unvollständig Geimpften oder vollständig Geimpften stehen mir nicht zur Verfügung. Insofern muss hier eine sinnvolle Näherung vorgenommen werden. Aus diesem Grund sind in den obigen Grafiken die Zeiträume angegeben, in die 100%, 80%, 66,67% und 50% der mindestens einmal Geimpften der Oxford-Studie entfallen.

Die Begründung der Gesamtzeitraum (100%) ist – wie geschildert – für einen Vergleich ungeeignet. Am ehesten kann davon ausgegangen werden, dass ein Zeitraum, der zwei Drittel oder auch nur 50% der Anzahl der Erstimpfungen repräsentiert, ein geeigneter Zeitraum für die Daten des ganzen Vereinigten Königreichs im Vergleich zu den Daten der Oxford-Studie ist. Um aufzuzeigen, welche Dimension die Bestimmung der relevanten Zeiträume oder falsche Vergleiche bei dynamischen Prozessen erreichen können, folgt eine Tabelle, in der die unterschiedlichen Vergleichszeiträume berechnet und dargestellt sind.

 

 

Meiner Einschätzung nach liegt der aktuell valideste Vergleich in dem Zeitraum, in dem zwischen 50% und 66,67% der Erstimpfungen stattfanden. Und den wahren Todesraten-Vergleichswert zu derjenigen der Oxford-Studie schätze ich zwischen 25 und 35 Covid-Tote pro 100 Tausend ein.

Erschreckend ist, dass, abgesehen vom vollkommen ungeeigneten Szenario des Gesamtzeitraumes, in keinem anderen Szenario unvollständig Geimpfte besser wegkommen.

Unter der Annahme, dass die Impfung schützt und schon die erste Dosis einen teilweisen Schutz bietet, darf die Todesrate der unvollständig Geimpften nicht höher sein als die der Ungeimpften. Ja, sie darf nicht einmal gleich hoch sein.

Ein Punkt soll noch genannt werden: Kalkuliert man die gesamten Covid-Toten der Studie – also ohne Unterscheidung, ob unvollständig oder vollständig geimpft – auf die Studien-Gesamtpopulation, dann ergibt sich eine Covid-Sterberate von 29,21 pro 100 Tausend. Wenn sich nun herausstellt, dass der wahre Vergleichswert der Bevölkerung tatsächlich zwischen 25 bis 35 pro 100 Tausend liegt, dann hieße dies, das die Impfung im Grunde gar keinen Vorteil bringt.

Auswertungen der britischen Statistikbehörde Office for National Statistics (ONS) legen übrigens nahe, dass ich mit den Ausführungen in diesem Beitrag schon ganz richtig liegen könnte.

 

Fazit und Fragen

Menschen mit einer oder zwei Impfdosen, die aber noch keinen vollständigen Impfschutz haben (zweite Impfdosis plus 14 Tage), haben – zumindest im Vereinigten Königreich– aller Wahrscheinlichkeit nach ein höheres Risiko, an Covid zu versterben als es in der Gesamtbevölkerung (sowohl geimpft als auch ungeimpft) oder auch in dem ungeimpften Bevölkerungsteil besteht.

Zusätzlich verzerrend zu zuungunsten Ungeimpfter wirkt sich aus: Wenn jemand zwischen erster Impfung und zweiter Impfung, nach der aber weniger als 14 Tage vergangen sind, an Covid verstirbt, dann taucht er nicht mehr in einer Statistik der Geimpften auf.

Wie soll man ein Konzept nennen, in dem wissentlich oder auch unwissentlich Menschen etwa 2 Monate lang nach einer ersten Impfung einem wahrscheinlich erhöhten Covid-Infektions- und -Sterberisiko ausgesetzt sind, um dann nach einer zweiten Impfung plus 14 Tagen ein geringeres Risiko zu haben, an Covid zu versterben? Falls es sich überhaupt so darstellt, ist dann der Preis für ein geringeres Sterberisiko nach vollständiger Impfung nicht zu hoch?

Sofern das überhaupt die richtige Frage ist, denn wenn die Sterberate ab der ersten Impfung erst einmal steigt, dann muss die Sterberate nach vollständiger Impfung statistisch sowieso sinken. Einfach ausgedrückt: Wer als unvollständig Geimpfter verstirbt, kann nicht ein zweites Mal als vollständig Geimpfter versterben.

Ich selbst kann die Fragen auch nicht abschließend beantworten. Sie könnten aber beantwortet werden, wenn die dafür Zuständigen es denn wollten. Und ich wäre wirklich sehr froh über endlich einmal valide Antworten vonseiten der Verantwortlichen. Aber bis dahin und bis nicht konkrete, valide und vertrauenswürdige Analysen ein anderes Bild zeichnen, kann ich das Bild, das sich mir bietet, nur als katastrophal bewerten.

Ich muss gestehen, dass ich wieder und wieder überlegt und überprüft habe, ob ich irgendwo einen Gedanken- oder Rechenfehler begangen habe, denn die sich zeigenden Relationen sind selbst für mich starker Tobak. Ich konnte einen solchen Fehler aber nicht finden. Sollte dennoch jemand zu anderen Ergebnissen kommen, dann werde ich das mit größter Offenheit und Aufmerksamkeit behandeln.

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ASEAN-Länder besorgt über Australiens Atom-U-Boot-Flotte

Von Paul Antonopoulos: Er ist unabhängiger geopolitischer Analyst

Trotz der Behauptungen des australischen Premierministers Scott Morrison hat sein Land keine echten Bestrebungen, die Sicherheit der Länder des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN) zu gewährleisten. Vielmehr entfremdet sich Australien durch die von Morrison obsessiv betriebene Konfrontationspolitik mit China immer mehr von der ASEAN.

„Australien muss […] Entscheidungen im nationalen Interesse treffen, um sicherzustellen, dass wir über eine angemessene Verteidigung verfügen und einen angemessenen Weg finden, um für Stabilität in der Region zu sorgen, nicht nur für Australien, sondern für alle unsere Freunde in der Region. Indonesien, Malaysia, Singapur, Vietnam, alle Länder, mit denen wir in der Region eng zusammenarbeiten, die ASEAN-Länder“, sagte Morrison in einem Interview mit CBS am Sonntag.

In demselben Interview räumte er ein, dass Peking die Anwesenheit australischer Atom-U-Boote als Bedrohung ansehen könnte, wies aber deren Bedenken einfach zurück. Morrison versuchte, die Beschwerden der Nachbarstaaten zu beschwichtigen, indem er täuschend echt andeutete, dass eine australische Atom-U-Boot-Flotte auch die Sicherheit der ASEAN stärke. Die Äußerungen des australischen Premierministers erfolgten, nachdem Malaysia und Indonesien darauf hingewiesen hatten, dass eine nukleare U-Boot-Flotte im Rahmen des AUKUS-Bündnisses ein Schritt in Richtung eines Wettrüstens und verstärkter Spannungen in der Region sei.

Die australische Führung in der Hauptstadt Canberra muss noch erkennen, dass sie mit den ASEAN-Ländern mehr gemeinsame Interessen hat als mit den USA und Großbritannien. Obwohl Australien weiterhin ein neues Militärbündnis mit diesen beiden Ländern schmiedet – ein Bündnis, das von der angloamerikanischen Identität und der Opposition gegen China angetrieben wird -, hängt Australiens langfristiger wirtschaftlicher Wohlstand von den Beziehungen zu den gewaltigen Volkswirtschaften Südostasiens ab. Die ASEAN-Länder sind jedoch nicht naiv und glauben Canberras Behauptungen nicht, dass seine Atom-U-Boot-Flotte der kollektiven Sicherheit der Region dienen wird. In der Tat würde Canberras harte Haltung gegenüber Peking die ASEAN-Länder misstrauisch machen, da China zweifellos ein weitaus größerer Wirtschaftspartner für die Region ist, als es Australien ist und jemals sein könnte.

Hatte Australien einst das Image eines Landes, das den internationalen Frieden und die Stabilität unterstützt (wenn man einmal von seiner Beteiligung an den Invasionen in Afghanistan und im Irak absieht), so steht nun außer Zweifel, dass Canberra keine strategische Unabhängigkeit besitzt und sich stattdessen willentlich dem Einfluss und den Forderungen Washingtons unterwirft, insbesondere gegenüber China. Da Australien nun das Image hat, der Polizeihund der USA im asiatisch-pazifischen Raum zu sein, werden die ASEAN-Länder äußerst zögerlich sein, engere Beziehungen anzustreben, zumal die Australier bereits bewiesen haben, dass sie engen Partnern in den Rücken fallen, so wie es AUKUS kürzlich mit Frankreich getan hat.

Die ASEAN-Mitglieder sind sich darüber im Klaren, dass China, wenn sie ihre Beziehungen zu Australien ausbauen, dies als Signal für eine Annäherung an ein feindliches Land verstehen könnte. Aufgrund des schieren Umfangs des Handels zwischen ASEAN und China werden sich die ASEAN-Länder allmählich von Australien entfremden, wenn das Land weiterhin eine allzu aggressive Politik verfolgt. Im Jahr 2019 belief sich der Gesamtwert der Exporte aus der ASEAN-Region nach China auf rund 202,46 Milliarden US-Dollar, ein dramatischer Anstieg gegenüber 2010, als die Exporte nur knapp über 112,5 Milliarden US-Dollar betrugen. Australiens Bevölkerung von knapp 26 Millionen Menschen kann es nicht mit der Marktgröße von über 660 Millionen Menschen in der ASEAN-Region und den über 1,4 Milliarden Menschen in China aufnehmen.

Daher wird Morrisons Betonung des gemeinsamen Interesses mit den ASEAN-Ländern an der Gewährleistung von Stabilität nur schwer zu vermitteln sein, insbesondere jetzt, da einige Mitgliedsstaaten bereits ihre Besorgnis über Australiens künftige Atom-U-Boot-Flotte zum Ausdruck bringen. In der Tat würden viele die Anschaffung einer nuklearen U-Boot-Flotte durch Australien als einen schweren Schlag gegen die Nichtverbreitung von Kernwaffen ansehen. Es sei daran erinnert, dass China Ende letzter Woche in Peking getrennte Treffen mit den Botschaftern der Philippinen, Singapurs, Thailands, Malaysias und Indonesiens abhielt und damit Canberra weiter isolierte, da das Land Beziehungen und Partnerschaften mit dem Westen bevorzugt, obwohl es geografisch unmittelbar südlich von Südostasien liegt.

Die ASEAN-Länder sind sich dieser Realität bewusst und unternehmen daher eigene Schritte, um die südostasiatische Region vor einem von Australien angezettelten Wettrüsten zu schützen. Am Sonntag bestätigte der malaysische Verteidigungsminister Hishammuddin Hussein, dass sein Ministerium um Konsultationen mit China in dieser Angelegenheit gebeten habe. Gleichzeitig wies der Minister unbegründete Anschuldigungen der Opposition zurück, Malaysia habe „Anweisungen“ aus China erhalten. Das malaysische Vorgehen erfolgte zu einem Zeitpunkt, als das indonesische Außenministerium in der vergangenen Woche „die Bedeutung der Verpflichtung Australiens betonte, weiterhin allen seinen Verpflichtungen zur Nichtverbreitung von Kernwaffen nachzukommen … [und] Australien aufforderte, sein Engagement für Frieden, Stabilität und Sicherheit in der Region aufrechtzuerhalten.“

Da Australien weiterhin in die dunklen Gefilde des hyperangloamerikanischen Chauvinismus und Nationalismus abtaucht, wird es bald feststellen, dass die Region für das Land sehr viel einsamer wird, da es sich von seinen südostasiatischen Nachbarn isoliert, um den Interessen Washingtons und Londons Vorrang zu geben.

Afghanistan: wo ist das Geld?

Die von den USA geführte Regierung Afghanistans war der weltweit größte Produzent und Exporteur von Opium, Morphium und dem Endprodukt Heroin.

Wie schon nach der Machtübernahme Mitte der 1990er Jahre legen die Taliban, die islamische Anti-Drogen- und Anti-Kommunismus-Bewegung, den afghanischen Drogenhandel lahm. Heroin, Opium und Morphium im Wert von Milliarden, die nach Zentralasien, Russland, Iran, in die Türkei, nach Pakistan und Südostasien geflossen sind, werden drastisch zurückgefahren. Die auf Drogen basierende Wirtschaft Afghanistans ist nun in großer Gefahr.

Aber das weiß man nicht, wenn man die voreingenommene westliche Presse verfolgt, vor allem die großen US-Fernsehsender, die sozialen Medien und die BBC, die sich für Großbritanniens alte Kolonialbehörde hält. Die westlichen Medien haben sich fast ausschließlich auf die vermeintliche Notlage der wohlhabenden westlich orientierten afghanischen Frauen in Kabul konzentriert. Das ist alles, was man im Fernsehen sieht.

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vor der UN-Generalversammlung, in der er sagte, dass Israel eine vielfältige Demokratie “in der schwierigsten Nachbarschaft der Welt” habe und der Iran versuche, Israel durch seine “Terror”-Vertreter zu zerstören.

Bennett erwähnte weder Palästina noch die Palästinenser (wie die großen Medien berichteten). Nein, Israels Weigerung, den Palästinensern Rechte zuzugestehen, und die Weigerung der Palästinenser, diese Diskriminierung zu akzeptieren, ist ein nebensächliches Thema, das die Welt in der Ära der israelischen Abkommen mit arabischen Staaten vergessen soll. Auch bei seinem