Horst D. Deckert

Kategorie: Spezial

Kategorie: Spezial

Offiziell bestätigt: Spanien manipuliert Wetter

Nein, es ist keine «Verschwörungstheorie». Die spanische Regierung hat offiziell zugegeben, dass sie das Wetter durch sogenanntes «Cloud Seeding» manipuliert und dabei unter anderem Substanzen wie Silberjodid, Natriumchlorid oder Trockeneis versprüht. Auch «neue Seeding-Materialien auf Grundlage von Nano-Technologien haben sich in den letzten Jahren etabliert».

Diese Informationen wurden am 10. April 2023 auf der Website der Agencia Estatal de Meteorología (AEMET) publiziert, die dem «Ministerium für ökologische Transition und demografische Herausforderung» unterstellt ist (hier, hier und hier).

AEMET bemüht sich, die vermeintlich positiven Effekte der Wettermanipulation hervorzuheben. Das Thema möglicher schädlicher Nebenwirkungen auf Mensch und Tier wird umschifft. Was unerwünschte Effekte auf die Umwelt oder das Klima von Nachbarregionen angeht, hält man sich bedeckt. Häufig benutzte Formulierung: Man gehe davon aus, dass es keine negativen Effekte gebe.

Auch wird immer wieder betont, dass viele Länder auf unserem Planeten das Wetter manipulieren. Ganz so, als sei die Tatsache, dass viele Regierungen diese experimentellen Technologien seit Jahrzehnten einsetzen, ohne dass sie die Bevölkerung offen darüber informieren würden, ein Grund dafür, diesen undurchsichtigen Machenschaften mehr zu vertrauen.

Künstliche Wetterveränderungen werden laut AEMET seit Ende des 19. Jahrhunderts durchgeführt. Dank moderner wissenschaftlicher und technologischer Fortschritte hätte sich die Entwicklung mittlerweile stark beschleunigt. Mehr als 50 Länder der Welt experimentieren mit dem Wetter, in regelmässigen Berichten des Expertenausschusses der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) wird darüber informiert. Ziele sind laut AEMET:

  • Geringfügige Erhöhung der Niederschlagsmenge (10-20%)
  • Verringerung der Hagelgrösse und der Hagelschäden
  • Lokale Auflösung des Nebels

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Screenshot: Illustration zur Wettermanipulation der staatlichen Wetteragentur AEMET

Künstliche Wetterveränderung

Jedes Jahr würden mehr Forschungsmittel für die künstliche Veränderung des Wetters aufgewendet, um «die Niederschläge in den am meisten benachteiligten und bedürftigen Gebieten oder in den von Bränden verwüsteten Wäldern zu erhöhen», teilt AEMET mit und stellt klar, dass diejenigen, die die Macht haben, am Klima zu «schrauben», diese Technologien in jeder beliebigen Art und Weise einsetzen können:

Einige Massnahmen und Forschungsbereiche zielen in die entgegengesetzte Richtung, nämlich auf die Unterdrückung von Niederschlägen. Dies ist der Fall bei den Versuchen, Hagelstürme zu verhindern, die der Landwirtschaft schaden, oder starke Schneefälle über grossen Städten.»

Künstliche Wetterbeeinflussung werde auch eingesetzt, um Frost zu bekämpfen und Nebel zu vertreiben. In weitaus grösserem Umfang habe man in den vergangenen Jahrzehnten auch versucht, tropische Wirbelstürme zu bekämpfen, was man jedoch wieder aufgegeben habe.

In jüngster Zeit hätten auch Geoengineering-Projekte an Bedeutung gewonnen. Hier sei es sinnvoll, zwischen künstlicher Wetterveränderung und Geoengineering zu unterscheiden: Denn beim Geoengineering handle es sich «um eine breite Palette von Methoden und Technologien, die darauf abzielen, das Klimasystem gezielt zu verändern». Dies wird laut AEMET getan, um den Klimawandel «abzumildern». Dass man damit aber auch «Klimaterror» betreiben könnte, wird unterschlagen.

Methoden des Geoengineering sind unter anderem:

  • die Menge der in das Klimasystem absorbierten Sonnenenergie zu verringern (Steuerung der Sonneneinstrahlung)
  • die Nettosenken für Kohlenstoff aus der Atmosphäre in einem Ausmass zu vergrössern, das ausreicht, um das Klima zu verändern (Kohlendioxidabscheidung).

Zwei der Hauptmerkmale der Geoengineering-Methoden sind laut AEMET:

«(…) dass sie das Klimasystem (z. B. in der Atmosphäre, an Land oder im Meer) auf globaler oder regionaler Ebene nutzen oder beeinflussen und dass sie erhebliche, unbeabsichtigte grenzüberschreitende Auswirkungen haben können. Geoengineering unterscheidet sich von künstlicher Wetterveränderung und ökologischem Engineering, aber die Trennlinie kann etwas unscharf sein.»

Dutzende von Ländern auf der ganzen Welt setzten bereits Ressourcen für die Erforschung und Umsetzung von Programmen zur künstlichen Wetteränderung ein, betont AEMET. Obwohl diese Massnahmen von grossem Nutzen sein könnten, stünden die Wissenschaftler bei der Bewältigung dieser Herausforderungen allerdings «vor grossen Herausforderungen, und in den meisten Fällen seien die Ergebnisse sehr unsicher und bescheiden».

Experimentelle Nanotechnologien

Abgesehen von Techniken, die «auf der Aussaat von hygroskopischen oder gletscherbildenden Kernen durch verschiedene Techniken beruhen», wurden gemäss AEMET auch verschiedene andere Techniken vorgeschlagen und untersucht, wie der Einsatz von Sprengstoffraketen oder Schallkanonen. Verfahren, die «trotz des Vertrauens einiger Anwender und des kommerziellen Erfolgs, in der konsultierten wissenschaftlichen Literatur keine plausible wissenschaftliche Grundlage zur Rechtfertigung ihrer Wirksamkeit gefunden haben».

Was den Einsatz von Verfahren wie Ionisierung, Laser oder elektrische Felder betreffe, so handle es sich um experimentelle Techniken, die zwar eine gewisse theoretische Grundlage hätten, für deren Wirksamkeit es aber in der Realität keine ausreichende Basis zu geben scheine. Dann lässt AEMET die Katze aus dem Sack:

«In den letzten Jahren hat sich die Verwendung neuer, auf der Grundlage von Nanotechnologien synthetisierter Seeding-Materialien, die erfolgreich mehr Wasserdampf absorbieren als andere Stoffe und grössere Wassertröpfchen bilden können, als neue Technologie in der Forschung zur Verbesserung der Niederschlagsmenge etabliert.»

Mögliche Nebenwirkungen des «Cloud Seeding» auf Nachbarregionen

Oft stelle sich die Frage, ob die Anwendung von Techniken zur Erhöhung von Niederschlägen Auswirkungen auf eine Nachbarregion haben könnte, erklärt AEMET und beruhigt:

«(…) Man geht davon aus, dass diese Art von Technik die Niederschläge in benachbarten Gebieten nicht beeinflusst.»

Wie die Wetteragentur kundtut, plant China derzeit ein «grossflächiges Cloud Seeding», um die Dürre zu bekämpfen, von der einige Regionen des Landes immer wieder betroffen sind.

«In diesem Fall ist die Möglichkeit gewisser Veränderungen im Niederschlagsregime benachbarter Regionen nicht ausgeschlossen, aber es fehlen uns Daten oder Studien, um diese Hypothese zu belegen.»

Umweltauswirkungen der verwendeten chemischen Substanzen

Beim «Cloud Seeding» werden in Spanien chemische Substanzen verwendet, die «in Dutzenden von Ländern entwickelten und genehmigten Programmen» auch benutzt werden, erläutert AEMET. Dabei handelt es sich um Silberjodid (am häufigsten verwendet), Natriumchlorid oder Trockeneis. Diese Stoffe würden in geringer Konzentration «als umweltverträglich gelten». Bezüglich der Nanotechnologien schreibt AEMET:

«Wie bereits erwähnt, wird auch die Verwendung anderer Arten von Partikeln erforscht, die auf nanotechnologischen Verfahren beruhen und deren Zulassung und Verwendung in fortgeschrittenen Ländern vor ihrer Zulassung administrative Filter und Genehmigungen erfordern.»

AEMET weist darauf hin, dass das Wetter in Spanien schon seit 1986 manipuliert werden darf, was durch den königlichem Erlass 849 verankert wurde. Dass bereits 1979 ein Dekret verabschiedet wurde, mit dem ein internationales Projekt der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) im Duero-Becken genehmigt wurde, erwähnt die Wetteragentur dagegen nicht (wir berichteten).

Auf jeden Fall müssten laut Gesetz bei Projekten zur künstlichen Veränderung des Wetters, die «für diesen Zweck zugelassenen Produkte oder Methoden» angegeben und genehmigt werden. AEMET behauptet:

«(…) Wenn davon ausgegangen wird, dass über die positiven Auswirkungen der Massnahme hinaus Sekundäreffekte entstehen könnten, wird das Projekt nicht genehmigt.»

Diese Aussage soll offenbar der Beruhigung der Bevölkerung dienen. Doch angesichts der Tatsache, dass sich politische Entscheidungsträger seit März 2020 über alle Gesetze hinwegsetzen und bei ihren «Impfkampagnen» Millionen Menschen als Versuchskaninchen missbraucht haben, erscheint sie wenig glaubwürdig.


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Incentive-Programme für Impfärzte

Warum haben Ärzte und andere Gesundheitsdienstleister ihre Patienten immer wieder aufgefordert, sich gegen Covid-19 impfen und auffrischen zu lassen – ganz so, als sei die experimentelle Injektion die dringendste medizinische und gesundheitliche Angelegenheit der Welt? Waren sie nur besonders gehirngewaschen oder hatte ihr Eifer andere Gründe?

Dr. Peter McCoullough trägt auf seiner Substack-Seite zur Horizonterweiterung bei und deckt auf, warum Ärzte selbst Genesene oder Menschen, die nach der Injektion über Nebenwirkungen klagten, zur Spritze drängten.

Diesbezüglich veröffentlichte er ein Dokument, dass offensichtlich an Ärzte verteilt wurde, deren Patienten bei Anthem Blue Cross und Blue Shield Medicaid im Staat Kentucky versichert sind. Dies belegt, dass die Ärzte je nach Prozentzahl der «geimpften» Mitglieder der Krankenkassen saftige Prämien einstreichen konnten. Impften sie beispielsweise 75 Prozent aller in ihrer Praxis vertretenen Anthem-Patienten konnten sie 125 Dollar pro Patient einstreichen.

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Screenshot: Incentive-Programm für Impfärzte im US-Bundesstaat Kentucky

Das Dokument werfe eine Reihe von interessanten Fragen auf:

«Wie viele Mitglieder könnten in einer bestimmten Praxis registriert sein, das heisst, wie viele dieser 125-Dollar-Prämien pro geimpftem Krankenkassen-Mitglied könnte ein viel beschäftigter und effizienter Arzt mit gutem Personal erhalten? Zweitens: Wie viele dieser Covid-19-Incentive-Programme gab es im Jahr 2021 in den Vereinigten Staaten?»

Fazit: Um herauszufinden, was in unserer bizarren Welt vor sich gehe, sei es immer hilfreich, dem Geld zu folgen.

Auch in Deutschland sorgte der ehemalige Bundegesundheitsminister Jens Spahn für entsprechende «finanzielle Anreize»: Im November 2021 führte er eine grosszügige Vergütung fürs «Impfen» ein. So konnte ein Impfarzt in einem Monat bei täglich etwa 300 «Impfungen» zu je 28 Euro (am Wochenende 36 Euro) bis zu 254’000 Euro generieren, wie die öffentlich-rechtliche ARD im Januar 2022 ganz offiziell bestätigte.

«Pfizer kann für toxische und schädliche Impfstoffe verklagt werden»

Allgemein wird angenommen, dass der Pharmakonzern Pfizer nicht für die Schäden haften muss, die seine «Impfstoffe» auslösen. Karen Kingston sieht das anders, in einem Substack-Artikel teilt sie mit, diese «falsche Behauptung ist unbegründet, rücksichtslos und potenziell kriminell».

Denn gemäss des Vertrags mit der US-Armee sei das Unternehmen rechtlich an die US-Gesetze gebunden, die eine gute Herstellungspraxis (GMP) für die von der Food and Drug Administration (FDA) für den Notfall zugelassenen mRNA-«Impfstoffe» regeln. Auch eine gute Laborpraxis (GLP) bei klinischen Versuchen am Menschen müsste eingehalten werden.

Dies bedeute, dass alle Substanzen in den mRNA-Fläschchen von Pfizer nachweislich sicher für den menschlichen Gebrauch sein müssten. Wenn einer der Inhaltsstoffe nicht sicher sei, hafte Pfizer für die Verletzungen und Todesfälle, die durch die in den mRNA-Fläschchen enthaltenen Chemikalien, Toxine oder anderen schädlichen Substanzen verursacht werden.

Das andere «Wort zum Sonntag» oder: die persönliche Energiewende

Die heutige Nacht darf man getrost als eine historische bezeichnen. Ohne Not stossen die Menschen, die sich kollektiv «deutsche Regierung» nennen, das Land in einen Blindflug noch nicht absehbaren Ausmasses hinein. Die letzten drei Atomreaktoren sollen vom Netz genommen und dann verschrottet werden.

Spät hat das Lamentieren eingesetzt. Die Abschaltung sei «eine grosse Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland» lässt sich nun Astrid Hamker vernehmen, ihres Zeichens Präsidentin des «Wirtschaftsrats». «Die drei Kernkraftwerke hätten bis Ende des Jahrzehnts weiterlaufen können», erklärt ein Joachim Bühler vom TÜV. Je nach Umfrage wollen zwei Drittel bis vier Fünftel aller Deutschen, dass die Atomkraftwerke weiterhin betrieben werden.

Doch das Aus war bereits vor zwölf Jahren beschlossen worden, noch unter Merkel. «Fukushima» habe den Ausschlag gegeben, auch wenn jenes Kraftwerk technisch ziemlich anders ausgelegt gewesen sei als hiesige. Einmal mehr werden wir Zeugen eines «Politischen Moralismus», von einem «Triumph der Gesinnung über die Urteilskraft», wie das gute Büchlein von Hermann Lübbe aus dem Jahr 1989 lautet (Neuauflage 2019).

Auf der Plattform «Petition für Demokratie» verlangen inzwischen 80’000 Menschen ein «Ja zur Kernenergie – Laufzeiten sofort verlängern!» Ende der Zeichnungsfrist: Samstag, 15. April 2023. Und die ARD brachte eine vielbeachtete «Doku» mit dem Titel «Deutschland schaltet ab – Der Atomausstieg und die Folgen». Sendedatum: Dienstag, 11. April 2023.

Es ist nun weniger das politische Hin und Her, das mich hier interessiert, als die Frage: Wenn die Fakten und Meinungen so eindeutig sind, warum hat dann der Protest so lange gedauert? Was «geht da ab», dass eine vernünftige Mehrheit fast regelmässig zu spät kommt und dann – nein, nicht vom Leben, aber von einer ideologisierten Führungsgilde bestraft wird?

Die plötzliche «Empörung» einiger Medienvertreter dürfte leicht zu erklären sein: Man will im nachhinein nicht gänzlich unglaubwürdig dastehen und hätte wenigstens noch so etwas wie eine Stimme erhoben; ein bisschen Glaubwürdigkeit muss erhalten bleiben. Bei den Sprechern von Verbänden ist es wohl vielschichtiger. Die Motive reichen von später Feigenblatt-Kritik, über die man sich’s kaum mehr mit jemandem verdirbt, bis zu einem «Endlich fragt uns jemand; dabei sagen wir das doch schon lange».

Und die sogenannte breite Masse? Hier sehe ich das grössere geistige Elend liegen: eine Art von müder Zerrissenheit, irgendwo zwischen ohnmächtigem Rest-Zutrauen, träger Gleichgültigkeit und schlichter Überforderung; von einem «Die werden schon nicht …» über ein «Das wird schon irgendwie» zum resignierten «Jetzt auch das noch».

Natürlich sind 80’000 Unterschriften innerhalb kurzer Zeit ein schönes Ergebnis. So mancher war da immerhin noch mit seiner Ansicht halbwegs nach aussen getreten. Aber was mir in dem Ganzen fehlt, sind Stimmen, die sich rechtzeitig und unideologisch Gehör verschaffen.

  • Fachverbände? Wohl kaum die bestehenden. Sondern es müssten sich je nach neu aufgeworfenem Thema verbandsübergreifende Gremien bilden, die ihre Finger in die wunden Stellen legen.
  • Medien? Wohl kaum die bisherigen. Ihre Hörigkeit und Unterwanderung dürften sich herumgesprochen haben. Dann schon eher gezielte Aktionen verschiedenster Journalisten gleichzeitig.
  • Kirchen? Oh weh. In der Demokratie wären sie das Gegenüber zum Staat. Sind es aber nicht; zu eng hängen sie mit ihm historisch, finanziell und moralistisch zusammen. Ad-hoc-Zusammenschlüsse von kritischen Theologen, die konkret Verwortung und Rechenschaft zum Wohle aller einfordern? Gerne, ja.

Worauf läuft das jetzt hinaus? Einmal mehr auf ein Plädoyer für freies Denken, Reden und Handeln. Aber das kommt nicht von selber. «Die heidnische Phrase: ‹Man muss sich umstellen› hat den Sachverhalt erfaßt. Jetzt muß er beseelt werden.» (Eugen Rosenstock-Huessy)

Auch der griechische Mathematiker Archimedes suchte nach einer solchen Wende: «Gib mir einen Punkt, auf dem ich stehen kann, und ich werde die Welt aus den Angeln heben.» Diesen Punkt benennt ein anderer antiker Autor recht konkret, wenn er schreibt:

«Laßt es, euch dieser Weltzeit anzugleichen. Sondern laßt euch umgestalten kraft der Neuung des Denkens, so daß ihr prüfen könnt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.» Römerbrief 12, Vers 2 (nach der Übersetzung von Fridolin Stier)

Paulus spricht hier indirekt vom Glauben an den Auferstandenen. «Nicht meine Sache?» «Viel zu weit weg von den drängenden Fragen und Problemen?» – wirklich?

Meine persönliche Vorhersage geht in eine andere Richtung: Berechnende Willkür von oben und erschöpfte Trägheit von unten werden Volk und Land noch weiter zu Boden stossen – wenn nicht landauf, landab, kleine Scharen zusammenfinden und sich verdichten, die ihr eigenes Denken immer wieder erneuern lassen an dem einen Punkt, bei der Einen Person, der sie und unsere Welt trägt und erneuert.

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Wort zum Sonntag vom 9. April 2023: Ostern in den eigenen vier Wänden

Lothar Mack war als Gemeindepfarrer und bei verschiedenen Hilfswerken und Redaktionen tätig. Sein kritischer Blick auf Kirche und Zeitgeschehen hat ihn in die Selbständigkeit geführt. Er sammelt und ermutigt Gleichgesinnte über Artikel und Begegnungen und ruft auch an Kundgebungen zu eigenständigem gläubigem Denken auf.

Telegram-Kanal: @StimmeundWort

Website: www.stimme-und-wort.ch

Legalisierte Klima-Abzocke

Legalisierte Klima-Abzocke

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Paul Driessen

Trickbetrüger haben uns schon immer fasziniert. Sie agieren außerhalb anerkannter moralischer Standards und verstehen es hervorragend, ihre „Opfer“ dazu zu bringen, ihnen bereitwillig Wertgegenstände zu überlassen. Wenn sie jemals ein „ausgeprägtes amerikanisches Ethos“ repräsentierten, wurden sie von Betrügern verdrängt, die Bankkonten für von nigerianischen Prinzen verlassene Gelder suchen.

Frank Abagnale, der das FBI herausforderte: „Fangt mich, wenn ihr könnt“, Anna Delvey, die Anna Sorokin erfand, Redford und Newman, die ihren berühmten Sting inszenierten, und dreckige Schurken wie Steve Martin, Michael Caine und Glenn Headly verkörpern die Kunst des Ausweichens.

Sie alle waren jedoch kleine Gauner im Vergleich zu den milliardenschweren Betrügereien, die von Klima-Armageddon-Gaunern wie Bill Gates, Al Gore, Elon Musk und dem Klimabeauftragten John Kerry durchgeführt werden. Ihre langen Betrügereien sind nicht nur in Umfang und Komplexität beispiellos. Sie stellen den größten Vermögenstransfer in der Geschichte dar, von armen und Mittelklasse-Familien zu den reichsten Menschen der Erde. Das Wichtigste ist, dass die Ausplünderung durch Gesetze, Verordnungen, Verträge und Durchführungsverordnungen legalisiert wurde, die oft auf Geheiß der Intriganten und ihrer Lobbyisten umgesetzt wurden.

(Man muss sich fragen, wie Mark Twain seine Behauptung aktualisieren würde, dass „es keine eindeutig einheimische amerikanische kriminelle Klasse außer dem Kongress gibt.)

Sie und ihre Verbündeten aus der Politik, von Aktivisten, Wissenschaftlern, Unternehmen und Medien profitieren auf legale, wenn nicht gar unethische Weise von Stiftungsgeldern, staatlichen Zuwendungen und Subventionen sowie von Zahlungen der Steuerzahler und Verbraucher, die auf der Behauptung beruhen, die Erde stehe vor einer vom Menschen verursachten Klimakatastrophe. Dass die meisten von uns bereitwillig Geld für verordnete „erneuerbare Energien“ und andere betrügerische Praktiken geben, ist fragwürdig. Das geschätzte Nettovermögen des Microsoft-Mitbegründers Gates von rund 130 Milliarden Dollar im Jahr 2022 nach der Scheidung ermöglicht es ihm, Hunderte von Millionen für soziale, gesundheitliche, ökologische und mediale Zwecke zu spenden. Das schirmt ihn normalerweise vor schwierigen Fragen ab. Doch BBC-Medienredakteur Amol Rajan bat Herrn Gates kürzlich, auf die Vorwürfe zu antworten, dass er Gates, auf den Vorwurf zu antworten, er sei „ein Heuchler“, weil er behauptet, „ein Verfechter des Klimawandels“ zu sein, während er in seinen luxuriösen Privatjets um die Welt reist – oft zu Konferenzen, bei denen die globale Elite darüber diskutiert, wie wir Normalbürger ein einfacheres Leben ohne fossile Brennstoffe führen können: wie groß unsere Häuser sein dürfen, wie und wie viel wir heizen dürfen, welche Lebensmittel wir essen und wie wir sie zubereiten dürfen, welche Autos wir fahren dürfen, ob wir im Urlaub irgendwohin fliegen dürfen, was unsere Kinder in der Schule lernen werden und vieles mehr.

Gates wurde überrumpelt und verteidigte seinen Einsatz von Treibstoff fressenden, Kohlendioxid-verschmutzenden Düsenflugzeugen mit der Behauptung, er kaufe „Emissionsgutschriften“, um seinen verschwenderischen Energieverbrauch auszugleichen. Er sagte auch, er besuche Afrika und Asien, um sich über Landwirtschaft und Malaria zu informieren und gebe Milliarden für „Klima-Innovationen“ aus.

In der Tat ist Gates‘ Buch „How to Avoid a Climate Disaster: The solutions we have and the breakthroughs we need“ eine Aufforderung, Rindfleisch durch synthetisches Fleisch zu ersetzen. Rinder stoßen Methan aus, ein Treibhausgas (00,00019 % der Erdatmosphäre) – also sollten die Menschen künstliches Fleisch essen, das aus Pflanzenöl, Gemüse und Insekten hergestellt wird.

Sie mögen sagen: Das ist ekelhaft. Aber Mr. Gates wird mächtig profitieren, wenn seine „Empfehlung“ angenommen wird. Er ist ein großer Investor in Ackerland und in das Fleischimitat-Unternehmen Impossible Foods, ebenso wie Herr Gore.

Die Aktie von Beyond Meat mag um mehr als 75 % von ihrem einstigen Höchststand gefallen sein, aber die Investoren werden wahrscheinlich viel mehr Geld durch neue „klimaschonende“ Diktate einbringen, während die Verbraucher mit Tüten voller verrottender Käfer und im Labor gezüchteter Burger zurückbleiben.

Kompensationsgeschäfte? In der realen Welt sind sie ein Teil des Problems, nicht der Lösung. Sie helfen nicht der Main Street, sondern helfen den reichen Mitgliedern des Climate Armageddon Club, noch reicher zu werden.

Die Gates Foundation könnte mit ihren Zuschüssen viel afrikanisches Elend, Hirnschäden und den Tod durch Malaria verhindern, indem sie den Ausbruch der Krankheit erkennt und die Anopheles-Mücken ausrottet – und zwar heute. Aber das Unternehmen gibt Millionen aus, um Plasmodium-resistente Moskitos zu züchten, was sich vielleicht in zehn Jahren auszahlt.

In der Zwischenzeit kassiert Elon Musks Tesla Inc. weiterhin Milliarden mit dem Verkauf und Handel von Emissionszertifikaten. Zwischen 2015 und 2020 erhielt das Unternehmen 1,3 Milliarden Dollar aus dem Verkauf von Emissionsgutschriften an andere Unternehmen – mehr als das Doppelte dessen, was es mit dem Verkauf von Autos verdiente. Die Zeiten haben sich geändert, seit Industriemagnaten mit dem Verkauf von Produkten reich geworden sind, statt mit dem Verkauf von Klimaablasshandel.

Auch Musk fliegt gerne in Privatjets. Letzten Sommer nahm er sogar einen 9-minütigen, knapp 90 km langen Flug von San Francisco nach San Jose, anstatt einen Tesla zu fahren. Man könnte sagen, dass das gut zu der Art und Weise passt, wie er und andere eine Wissenschaft daraus gemacht haben, Lobbyarbeit bei Regierungsbehörden zu betreiben, um brandgefährdete Elektroautos zu subventionieren.

Das alles natürlich zum Schutz der Umwelt – weshalb Gore, Gates, Musk und Kerry meinen, sie hätten ein Recht darauf, mit Privatjets und Limousinen zu reisen. Wir sollen auch ignorieren, dass ihre Autos und ihr Lebensstil auf Metallen basieren, die mit afrikanischer Kinderarbeit und unter Einsatz giftiger Chemikalien abgebaut und verarbeitet werden. Seit Al Gore aus dem Amt des Vizepräsidenten ausgeschieden ist, hat er rund 330 Millionen Dollar eingenommen, indem er über „Regenbomben“ und „kochende Ozeane“ schimpfte und für „Investitionen“ von Regierungen und Unternehmen in „grüne Energie“ warb, die ebenfalls auf Lieferketten angewiesen ist, die über Afrika und China laufen.

Vergessen Sie niemals diese grundlegende Regel: Wind und Sonne sind sauber, erneuerbar und nachhaltig. Die Nutzung dieser unzuverlässigen, wetterabhängigen Energiequellen zur Versorgung moderner Volkswirtschaften erfordert jedoch Millionen von Tonnen von Metallen und Mineralien, die aus Milliarden von Tonnen von Erzen gewonnen werden, meist unter Verwendung schmutziger, umweltverschmutzender Verfahren in Ländern, die bequemerweise nicht in Sichtweite und im Hinterkopf sind.

Kurz gesagt, nichts an „erneuerbarer Energie“ ist sauber, erneuerbar, nachhaltig, fair oder gerecht. Darüber hinaus basiert die „Klimakrise“ auf Computermodellen, die Wirbelstürme, Tornados, Überschwemmungen, Dürren, den Anstieg des Meeresspiegels und andere Katastrophen vorhersagen, die weitaus größer sind als die, die die Welt tatsächlich erlebt. Die Modelle ignorieren auch fünf große Eiszeiten und Zwischeneiszeiten, die mittelalterliche Warmzeit und die kleine Eiszeit, die Anasazi- und Maya-Dürren und andere unbequeme Klimawahrheiten. Zu allem Überfluss verbrennen China, Russland und Indien billige Kohle, um sich zu industrialisieren, die Menschen aus der Armut zu befreien und die klimabesessenen westlichen Nationen wirtschaftlich und militärisch abzuschütteln. Selbst wenn der Westen vollständig auf „Net Zero“ umstellen würde, würde dies die Treibhausgase in der Atmosphäre nicht einmal um ein ppm reduzieren.

Die Täuschungen und Widersprüche der Klimawandelbewegung scheinen keine Grenzen zu kennen – und sie kennen auch keine offensichtlichen Grenzen dafür, wie viel Beute sie durch Lobbyarbeit bei Bundes-, Landes- und Kommunalregierungen, Banken und Finanzinstituten machen können; sie führen Medienkriege und betreiben politische Wissenschaft mit ähnlich gesinnten Gesetzgebern und Regulierungsbehörden, die Klima- und Energiegesetze, Mandate, Zuschüsse und Subventionen kontrollieren. Wie steht es um ESG, finanzielle Offenlegung, SVB, Credit Suisse, treuhänderische Verantwortung und Rechenschaftspflicht?

Wie kann es sein, dass die Öffentlichkeit all dies so wenig beachtet? Der FTX-Gründer und mutmaßliche Betrüger Sam Bankman-Fried hat das Geheimnis gelüftet. Er umging die Aufmerksamkeit der Medien und der Aufsichtsbehörden, indem er an einflussreiche Medien spendete, so wie es Bill Gates tut. Das verschafft ihm eine günstige Presse und soziale Medien – die aber auch Kritiker und Skeptiker ignorieren, löschen und vergraulen.

Glücklicherweise decken mutige Verhörspezialisten wie Rajan auf, was die meisten der gekauften und bezahlten „Journalistenklasse“ immer noch nicht tun. Das hilft mehr Menschen, hinter den Vorhang zu schauen und die Eigeninteressen, den Eigenhandel und die Pseudowissenschaft zu erkennen, die die furchterregenden Klimakrisenmonster hervorbringen. Die Spiele des Klima-Armageddon-Clubs kosten uns Billionen von Dollar im Namen der Rettung der Menschen und des Planeten. Es bleibt zu hoffen, dass mehr echte Journalisten, Unmengen von Twitter-E-Mails (dieses Mal ein Lob an Herrn Musk!) und Untersuchungen des Kongresses die Steuerzahler und Familien vor weiteren kostspieligen, zerstörerischen Maßnahmen bewahren werden.

Paul Driessen is a senior policy advisor for the Committee For A Constructive Tomorrow (www.CFACT.org) and author of books and articles on energy, climate change, environmental policy, and human rights.

Link: https://cornwallalliance.org/2023/04/legalized-climate-grifting/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

Vorwärts zu Mangel und Armut

Vorwärts zu Mangel und Armut

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Eine korrupte Oberschicht, die das herrschende Narrativ beschützt, hat nirgendwo auf der Welt Schwierigkeiten mit knappen Ressourcen, Strompreisen oder dem eigenen CO2-Ausstoß. Nur darf die Gruppe natürlich nicht zu groß sein für die energetische Arche, sonst geht die Reise schief. Die meisten müssen über Bord gehen.

von Roger Letsch

Bevor es im politischen Theater zur Sache geht, kommt immer erst die Binse. Sie kann ruhig mehrere Seiten lang sein und muss nicht aus der eigenen Feder stammen. Wichtig ist lediglich, dass sie das gültige Narrativ bekräftigt. Etwa dass der Sozialismus siegt, Ozeanien schon immer mit Ostasien im Krieg war oder dass der Klimawandel ein großes – ach was, ein ernsthaftes… was rede ich, das größte – Problem sei und wir alle, die Menschheit, mehr noch die Europäer und am allermeisten die Deutschen Schuld an überhaupt allem tragen. Auch die Betrachtungen des Deutschlandfunks zu einer schrägen Studie eines unbedeutenden englischen Soziologieprofessors aus Leeds haben diese unvermeidliche Präambel.

„Dass der Klimawandel ein ernsthaftes Problem ist, darüber herrscht in Europa weitgehend Einigkeit. Die Menschheit muss ihren Energiebedarf senken, um die Klimaziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Allen vorweg: die Menschen in den Industrienationen. Das bedeutet, den Lebensstil ändern – weniger Auto fahren, weniger Fliegen, weniger Strom verbrauchen zum Beispiel.“

Haben Sie es bemerkt, Liebe Leser? Die Präambel, die wir in unterschiedlicher Form täglich auf allen Kanälen bis zur Ermattung der Skepsis ums Maul geschmiert bekommen, fiel gerade erstaunlich kurz aus. Ein Satz muss genügen, um die gewünschte Schläfrigkeit zu erzeugen. Doch was danach kommt, dieses „muss“ der Senkung unseres Energiebedarfs, steht mitnichten in den Klimazielen des Pariser Abkommens. Da ist lediglich von Beschränken (Anstieg der Durchschnittstemperatur), Senken (der Emissionen) und Lenken (Geld, was denn sonst) die Rede. Die im ersten Satz unterstellte Einigkeit soll uns jedoch zustimmend nickend über die Schwelle tragen, dass alles genau so geschehen muss mit Auto, Fliegen, Strom und dem ganzen Rest.

Endlich geht es den „Reichen“ an den Kragen!

„Ja aber“ denkt da vielleicht der überraschte Leser. „Die werden doch nicht … die können doch nicht … die haben doch Lösungen! Erneuerbare vor! Deshalb machen wir das hier doch alles!“ Die kurze Antwort lautet: Sie werden, sie können! Und die Lösungen sind nicht für euch viele da draußen gedacht, die ihr Auto fahrt, in den Urlaub fliegt und frech Strom verbraucht. Natürlich müsst ihr alle mitmachen, aber die neue, energiegewendete Welt ohne CO2 reicht leider nicht für alle. Doch da ist Trost.

Dieser DLF-Artikel, liebe Skeptiker, Taxifahrer, Berufspendler, Schichtarbeiter, Häuschen-im-Grünen-Abstotterer und Gebrauchtwagenkäufer, dieser Artikel ist für euch! Zwar geht euch angesichts der Energiekosten und der bevorstehenden Heizungskatarsis langsam ein Licht auf (LED, versteht sich), wohin die Reise geht, doch der englische Professor und nun auch der DLF sind diesmal nicht hinter euch her, sondern hinter dem unverschämt großen Fußabdruck der „Reichen“ und deren fadenscheinigen Rechtfertigungen. Und wer kann als gebeutelter Steuerzahler schon etwas dagegen haben, dass es denen endlich auch an den Kragen geht!

Ziel der Studie war es übrigens „…die Durchführbarkeit und Fairness von politischen Optionen zur Reduzierung des hohen Energieverbrauchs zu untersuchen“. Mir stellen sich da gleich zu Beginn folgende Fragen: Was ist hoch, was ist fair und zuallererst: Was ist reich? Die denkbar kleine Stichprobe von 30 Probanden wurde mit gekauften Marketingadressen in den „besseren Vierteln“ im urbanen englischen Raum rekrutiert, also mal direkt in jenem Umfeld, in dem sich die grüne Weltretterklientel wie der Mao’sche Fisch im revolutionären Wasser bewegt: brauchbarer ÖPNV, moderne Wohnsubstanz, Zentrumsnähe. 20 der Probanden wiesen „hohe monatliche Stromrechnungen“ und mehr als 16.000 km Autofahrten pro Jahr auf. „Hoch“ definiert man mit mehr als 120 Pfund, was im zugrundeliegenden Rechnungsjahr (2019/2020) etwa 140 Euro entsprach. Das ist zwar kaum Upperclass, sondern eher solider Mittelstand, aber das nur nebenbei. Fünf Haushalte hatten Stromrechnungen über 160 Pfund und fünf weitere hatten mehr als drei Autos, fuhren mehr als 24.000 km und waren auch noch Vielflieger.

Seht euch nur diesen Fußabdruck an!

Zumindest ein Drittel der Probanden gehörte beim Energieverbrauch also zu den oberen zehn Prozent im Land. Für Professoren an britischen Unis liegt das durchschnittliche Jahressalär übrigens bei 87.000 Pfund, was mehr als das Doppelte des BIP per Capita im Königreich ist. 160 Pfund für Strom im Monat ist also auch für Emittenten vom Kaliber Noel Cass weit unterhalb der Schmerzgrenze. Zumindest 2019/20, als der Strompreis in Großbritannien noch etwa ein Drittel unter dem deutschen lag. Für die sektorgekoppelte deutsche Energieversorgung der Zukunft klingt 180 Euro allerdings noch wie ein süßes Versprechen aus einer Utopie mit Trittinschen Eiskugeln. Demnächst heißt es eher: „Komm mit mir ins Wärmepumpenland, der Strompreis kostet den Verstand.“ Doch schlimm genug, so die Studie, was die reichen Briten 2020 sorglos trieben:

„Die Menschen haben über ihren Lebensstil gesprochen, als wäre es völlig normal und als würde es jeder tun. Das hat uns sehr interessiert, weil es zeigt, wie Menschen ihren Lebensstil rechtfertigen.“ 

Wir lernen: Mangel zwingt zur Sparsamkeit, Wohlstand nicht. Hätten Sie’s gewusst? Wer Sparsamkeit will, muss Mangel erzeugen – und wer will bestreiten, dass wir da gerade auf einem guten Weg sind! Die befragten englischen Klimasünder nehmen ihre moralisch verwerfliche Klimabilanz indes mit Ironie, Humor und Gleichgültigkeit, und die Studie listet süffisant und scharf kategorisiert auf, was da an falschen Antworten (alles außer „mea maxima culpa“) zu hören ist. Da gebe es die Umleitung von Verantwortung (Whataboutismus, Individualismus und Trittbrettfahrerei), die Nachteile des Klimaschutzes würden betont, es herrschte technologischer Optimismus (How dare you!), und einige halten Veränderungen für gänzlich unmöglich. Manche glaubten sogar, der abverlangte Verzicht bedeute in Konsequenz, die Menschheit gehe „zurück in die Höhlen“. Die Dinge auch mal bis zum bitteren Ende zu denken, ist eine Angewohnheit, die sehr eng mit dem englischen Humor verbunden zu sein scheint. Ich möchte meine Leser nicht mit den Einzelheiten dieses Generalbashings langweilen. Die Schlussfolgerung der Studie fällt jedenfalls, wie erwartet, deutlich aus und scheint dem DLF sehr zu gefallen:

„Menschen mit hohem Energieverbrauch werden möglicherweise niemals freiwillig auf Informationen, Ermahnungen und Appelle an Eigeninteresse reagieren, heißt es in der Studie. Deswegen halten die Wissenschaftler „stärkere staatliche Maßnahmen“ für erforderlich, auch solche, die in die „Wahlfreiheit der Verbraucher“ eingreifen.“

Klimaretter fliegen netter

Kleiner Einschub: Für alle, denen beim Lesen dieser Stelle im DLF-Artikel vor Schreck oder Empörung der Porscheschlüssel aus der Hand gefallen war, hat das DLF an dieser Stelle den Artikel „Der Klimawandel – eine Ungerechtigkeit“ mitsamt Foto von der Flutkatastrophe im Ahrtal eingeblendet. Die war zwar nicht dem Klimawandel oder den Reichen, sondern totalem politischen Versagen zuzuschreiben, aber wer weiß das schon noch. Immer schön hochhalten, die Hostie!

Es ist eine Kulturkonstante, dass Wohlstand zu mehr Konsum und damit auch zu höherem Energieverbrauch führt. Der Wunsch, sich „nach oben“ zu schuften, es einmal besser zu haben, den Kindern einen besseren Start ins Leben zu geben, zu sparen oder zu investieren… all diese Entwicklung treibenden menschlichen Aktivitäten setzen Legalität voraus. Schafft man diese Triebfeder ab oder entwertet sie durch einen moralischen Pranger, setzt man die Hauptproduktivkraft des Menschen schachmatt. Solche Versuche beginnen mit Ideen, die zu Worten werden, münden in Gewalt und enden in allerlei sozialistisch-kommunistischen Experimenten, in denen es dann über kurz oder lang allen gleich geht. Gleich schlecht.

Allen? Nicht allen! Durchstöbert man in der Studie die Fragen nach Antworten, die alle von einem Mangel an Flugscham, SUV-Scham und Enerieverbrauchscham zeugen, vermisst man eine Gruppe von „Menschen mit hohem Energieverbrauch“. Denn offensichtlich ist man in der Studie keinem Klimaaktivisten begegnet, der in den letzten Jahren Ägypten, Schottland, Spanien, Polen, Marokko, Frankreich, Peru, Qatar, Südafrika, Mexiko und Indonesien bereist hat. Was wie das Blättern im TUI-Katalog klingt, sind einige der letzten Tagungsorte des COP-Klimawanderzirkus, und die entsprechende entschuldigende Antwort hätte lauten müssen „Die Klimakonferenz COP28 ist in Dubai, da muss ich einfach fliegen! Und diese Privatjets, die sind ja gebaut, also warum soll man die nicht nutzen.“

Die Vielfliegerei in Privatjets im Dienste der Klimarettung ist im Sündenregister nicht verzeichnet und solches Treiben im Namen der Planetenrettung opportun, und wird es für immer und ewig bleiben. Praktisch auch, dass es nicht das persönliche CO2-Konto ist, das mit Miles & More gekoppelt wird, sondern das von Parteien, NGOs, ESG-konformen Firmen oder Regierungen. Den gewöhnlichen „Reichen“ wurden von der Partei des Klimaproletariats und seiner Media-Science-Claque schon mal die Instrumente gezeigt, verbunden mit der freundlichen Aufforderung, zu wählen. Reich bleiben und auf die andere Seite der Macht wechseln, um dort das Hohe Lied vom bösen CO2 zu singen. Oder genauso wie alle anderen mit zerstochenen Reifen im Klimapunktesystem landen, wo Dollar, Pfund, Euro und Gold keine gültigen Zahlungsmittel sind und nicht Verdienst, Laune oder Laster über Konsum, Kultur und Kunst entscheiden, sondern das zugeteilte CO2-Budget.

Widerstand?

Es gäbe noch eine dritte Möglichkeit, doch die ist einfach zu utopisch. Man könnte den Kampf aufnehmen, auch wenn man selbst scheinbar nicht unmittelbar von Inflation, Energieknappheit und Verboten betroffen ist.

Man könnte darauf hinweisen, dass es so etwas wie ein reiches Land mit knapper elektrischer Energie nicht gibt. Die Korrelation von Pro-Kopf-Einkommen und verfügbarer Energie ist einfach zu offensichtlich. Der in Deutschland, Großbritannien und weiten Teilen des Westens eingeschlagene Weg führt zu offensichtlich in die Energiemangelwirtschaft. Man könnte die Klimaretter und die Politiker fragen, wer in Großbritannien, in Deutschland und in allen anderen Industrienationen eigentlich die Steuern zahlt und den Wohlstand erwirtschaftet, den sie mit so großen Schubkarren verteilen oder wegwerfen möchten. All das könnte man tun, um den überall ins Kraut schießenden neo-planwirtschaftlichen Möchtegerns in die Parade zu fahren und vom eigenen Wohlstand – sei er erarbeitet oder ererbt – zu retten, was zu retten ist.

Kann das gelingen? Daran habe ich im Zeitalter der lähmenden Klimabinse so meine Zweifel. Um ein historisches Bild zu bemühen, erweckt derzeit alles ab obere Mittelschicht bei mir den Eindruck des französischen Adels im ausgehenden 18. Jahrhundert, als man die Axt nicht sehen wollte, die an die Gesellschaft gelegt wurde. Man genoss die hochfahrenden Reden der Philosophen in den Salons und die revolutionären Theaterstücke, weil man annahm, dass all dies nur gesprochen, nur geschrieben, nur gespielt sei und keine Folgen habe. Ich doch nicht! Mir doch nicht! Die doch nicht! Heute doch nicht! Man starb als Archetyp in der Theaterszene und applaudierte dem Tod in persona im Publikum. Doch schnell wurde aus dem Ruf nach Gleichheit vor dem Gesetz der Schrei nach Gleichheit der Vermögen, und weder der Applaus noch die Gleichgültigkeit von gestern sorgten für mildernde Umstände. Ein jeder mag in seiner Wirklichkeit erforschen, vor welchen der eigenen Lebensrealitäten die Klima-Guillotine der Neuzeit halt machen, welchen Reichtum sie tolerieren und welche Ausrede sie gelten lassen würde. Ein kaputter Rücken als Ausrede für den SUV? Netter Versuch! Für solche Extravaganzen reicht Ihre Stellung im System leider nicht aus.

In 25 Ländern liegt der Anteil der Menschen, die überhaupt Zugang zu Elektrizität haben, noch unter 50 Prozent. Bei 23 weiteren liegt er noch unter 75 Prozent. Im Tschad liegt der Wert sogar nur bei 11 Prozent. Alle diese Länder versammeln sich energetisch unter der Armutslinie, und weder Sonne noch Wind werden daran etwas ändern. Natürlich gibt es auch dort Wohlstand und in unserem Sinne „reiche Leute“. Eine korrupte Oberschicht, die das herrschende Narrativ beschützt, hat nirgendwo auf der Welt Schwierigkeiten mit knappen Ressourcen, Strompreisen oder dem eigenen CO2-Ausstoß. Nur darf die Gruppe natürlich nicht zu groß sein für die energetische Arche, sonst geht die Reise schief.

Was sich die bisher offenbar nicht vom Klimawahn betroffenen „Reichen“ fragen sollten, ist, ob sie tatsächlich einen Platz im Rettungsboot sicher haben, oder, nachdem das Schiff (in diesem Fall Deutschland) dank der Unfähigkeit des Kapitäns auf Grund gelaufen ist, mit der Plebs auf einem Floß der Medusa sitzen, wenn die Schleppleinen gekappt werden. Ob 180 Euro Stromrechnung im Monat und 16.000 km im Jahr für Sie nun viel oder wenig sein mögen, liebe Leser, für die meisten von uns wird gelten, was einst George Carlin sagte: “It’s a big club and you ain’t in it!“

 

Roger Letsch, Baujahr 1967, aufgewachsen in Sachsen-Anhalt, als dieses noch in der DDR lag und nicht so hieß. Lebt in der Nähe von und arbeitet in Hannover als Webdesigner, Fotograf und Texter. Dieser Beitrag erschien zuerst auf seinem Blog Unbesorgt.