Horst D. Deckert

Chlordioxid gegen Covid-19 wird in Südamerika immer populärer

In Lateinamerika scheint sich ein «Wundermittel» gegen Covid-19 zu etablieren: die wässrige Lösung von Chlordioxid, auch als MMS (Miracle Mineral Supplement) oder als CDL (Chlordioxid-Lösung) bekannt.

«Bolivianer schlucken Bleichmittel gegen Corona», meldet RTL.de. «St. Galler Arzt gibt gefährliches Chlordioxid ab», steht als Titel im Beobachter. «Irreführende Behauptungen über Chlordioxid», liest man im «Faktenchecker-Portal» Correctiv.org. Immer wieder würden Menschen nach Einnahme von Chlordioxid sogar sterben, heisst es. Zudem wird Chlordioxid in vielen Medienberichten mit dem Bleichmittel «Chlor» verwechselt.

Doch was ist wirklich dran an diesem Wundermittel? Ist es wirklich so gefährlich? Und stimmt es, dass es gegen Covid-19 nicht hilft? Corona-Transition wollte es genauer wissen und nahm die verfügbaren Studien dazu dazu unter die Lupe.

Chlordioxid gegen Viren

Eine in der National Library of Medicine (NIH) publizierte Studie aus dem Jahr 2018 konnte zeigen, dass Chlordioxid (ClO2) die Replikation eines Atemwegsvirus hemmt, indem es die Anhaftung an das Virus blockiert.

Ende Februar 2021 wurde in der Fachzeitschrift Journal of Molecular and Genetic Medicine eine Studie mit dem Titel «Determination of the Effectiveness of Chlorine Dioxide in the Treatment of COVID 19» veröffentlicht. Die Studie wurde parallel an mehreren Einrichtungen durchgeführt.

Dabei konnte gezeigt werden, dass Chlordioxid bei Covid-Patienten, die mit oralem ClO2 behandelt werden, wirksam ist, und dass seine Anwendung bei der Eindämmung der Pandemie zu einer grossen Hoffnung werden kann. Basierend auf den wissenschaftlichen Grundlagen, die frühere Forschungsergebnissen ergeben haben.

Bei den 20 untersuchten Personen hatten alle, die während der klinischen Studie ClO2 einnahmen und positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, nach sieben Tagen ein negatives RT-PCR Testresultat. Die Symptome wurden signifikant besser, die Laborparameter normalisieren sich innerhalb von 14 bis 21 Tagen. Darüber hinaus konnte beobachtet werden, dass sich bei Patienten, die Chlordioxid zur Behandlung von Covid-19 einnahmen, die Symptome nach der Krankheit im Vergleich zu denen, die nicht mit ClO2 behandelt wurden, erheblich reduzierten.

«Nach dieser klinischen Studie haben Ärzte auf der ganzen Welt nun das Recht, Chlordioxid gemäss den gesetzlichen Bestimmungen legal zu verwenden (Ziffer 37 der ‹Erklärung von Helsinki›). Die therapeutische Verwendung von Chlordioxid gibt neue Hoffnung, die Covid-19-Pandemie zu beenden und Millionen von Menschenleben zu retten», schreibt der Biophysiker Dr. Andreas Kalcker.

In einer im Fachmagazin Springer veröffentlichten Studie über die Anwendung von ClO2 als Mundspülung schreiben die Forscher:

«Während die Wirkstoffe von Mundspülungen (H 2 O 2 , CHX), die bei der Endodontie- oder Parodontitisbehandlung angewendet werden, eine ernsthafte toxische Wirkung auf parodontale Ligamentstammzellen haben, ist das neuartige hyperpure ClO 2 weniger toxisch und bietet eine Umgebung, die die Regeneration der Zahnstruktur während desinfizierender Eingriffe begünstigt.»

In Bolivien wird Chlordioxid gegen das SARS-CoV-2 Virus bereits eingesetzt, und der Kongress in Peru hat einer Studie zur oralen Einnahme von ClO2 zugestimmt. In Südamerika ist das chemische Präparat inzwischen populär geworden.

Chlordioxid gegen Malaria

Cl02 ist als wirksamstes Mittel gegen Malaria bekannt und es wird auch bei der Wasseraufbereitung weltweit angewendet.

Im Jahr 2012 führte das Rote Kreuz, in Zusammenarbeit mit den lokalen Gesundheitsbehörden, in Uganda eine gross angelegte Studie mit Chlordioxid gegen Malaria durch. 154 an Malaria erkrankte Personen nahmen daran teil. Innerhalb von nur 24 Stunden seien alle Patienten geheilt worden. Nur elf Erkrankte hätten eine zweite Dosis benötigt, bis auch sie von Malaria befreit gewesen seien.

Mehrere an dem Versuch beteiligte Ärzte seien danach entlassen worden. Auch der Initiator der Studie, Klaas Proesmans, habe sich unter dem Druck der Pharma-Industrie schliesslich vom Projekt zurückgezogen. Die Gründe dafür seien, dass Cl02 für die Pharma-Lobby viel zu günstig und viel zu wirksam sei. Der ganze Arzneimittel-Markt gegen Malaria würde zusammenbrechen.

Demgegenüber warnen Leitmedien und Gesundheitsbehörden, so auch das BAG in der Schweiz, immer wieder vor der Gefährlichkeit von Chlordioxid. Es führe zu Vergiftungserscheinungen, heisst es. Doch wird ClO2 in den USA seit langem zur Desinfektion von Fleisch und Gemüse und unter Aufsicht auch als Mundwasser eingesetzt. Wäre Chlordioxid derart gefährlich, könnte es wohl kaum dafür verwendet werden.

«Das erste Grundprinzip der Toxikologie nach Paracelsus lautet: ‹Die Menge macht das Gift›. Dies ist genau der Grund, warum die allopathische Medizin die Schlange um einen Stab gewickelt hat, da praktisch alle Substanzen in der Medizin giftig sind», schreibt Dr. Kalcker.

Natürlich könne eine zu hohe Dosis von ClO2 zu schweren Nebenwirkungen oder gar zum Tod führen, doch sei dies bei vielen Arzneimittel ebenfalls der Fall. Und wir sollten das Gas von Chlordioxid nicht einatmen, dies könne langfristige Atemprobleme verursachen. Hingegen sei in der Wissenschaft kein einziger Todesfall durch die Einnahme einer wässrigen Chlordioxidlösung bekannt.

Schaut man sich die Meldungen von angeblichen Todesfällen in Medienberichten genauer an, ist dabei immer nur von einem «möglichen Zusammenhang» die Rede – auch nach einer Autopsie. Und wie hoch die verwendete Dosis war, erfährt man nicht.

Kalcker schreibt:

«In 100 Jahren der Anwendung gibt es nur fünf dokumentierte Vergiftungsfälle, bei denen alle mit Dosen überlebt haben, die hundertmal höher sind als empfohlen.»

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