Horst D. Deckert

CNN’s neue „Reporterin“ Natasha Bertrand

Von Glenn Greenwald

In den US-Konzernmedien ist der sicherste Weg voranzukommen, loyal Lügen und Betrug des US-Sicherheitsstaates zu verbreiten. Bertrand ist da nur das jüngste Beispiel.

Das wichtigste Axiom für das Verständnis, wie die US-Konzernmedien funktionieren, ist, dass es niemals eine Rechenschaftspflicht für diejenigen gibt, die als Propagandisten für den US-Sicherheitsstaat dienen. Im Gegenteil, je aggressiver und rücksichtsloser Sie CIA-Narrative oder kriegsvorbereitende Propaganda verbreiten, desto mehr werden Sie in dieser Welt belohnt.

Der klassische Fall ist Jeffrey Goldberg, der einen der verlogensten und zerstörerischsten Artikel seiner Generation schrieb: einen längeren Artikel im New Yorker, im Mai 2002 – womit unter Anderem die propagandistische Grundlage für die Invasion des Irak gelegt wurde – in dem behauptet wurde, Saddam Hussein habe eine Allianz mit Al Qaida und Osama bin Laden gebildet [1]. Im Februar 2003, am Vorabend der Invasion des Irak, widmete NPR-Moderator Robert Siegel dieser Behauptung einen langen Beitrag [2]. Als er Goldberg über „einen Mann namens Abu Musab al-Zarqawi“ fragte, antwortete Goldberg: „Er ist einer von mehreren Männern, die eine Verbindung zwischen dem Irak und Al-Qaida bilden könnten.“

Unnötig zu sagen, dass nichts in der amerikanischen Bevölkerung – nur neun Monate nach dem Anschlag vom 11. September 2001 – mehr Hass auf jemanden erzeugen konnte als ihn mit bin Laden in Verbindung zu bringen. Fünf Monate nach Goldbergs New Yorker-Artikel genehmigte der US-Kongress den Einsatz militärischer Gewalt, um einen Regimewechsel im Irak zu erzwingen; zehn Monate später marschierten die USA in den Irak ein; und im September 2003 glaubten fast 70 % der US-Amerikaner die Lüge, Saddam sei persönlich an dem Anschlag vom 11. September beteiligt gewesen [3].

Goldbergs fabrizierter Artikel führte zu aufwendig zelebrierter Medienaufmerksamkeit [4] und sogar zu prestigeträchtigen Journalismus-Awards [5]. Es führte auch zu großer finanzieller Belohnung und Aufstieg auf der Karriereleiter. Im Jahr 2007 lockte der Verleger von The Atlantic, David Bradley, Goldberg, mit einem riesigen Vertragsbonus von The New Yorker weg und schickte sogar exotische Pferde zur Unterhaltung von Goldbergs Kindern [6]. Goldberg ist nun Chefredakteur dieses Magazins und damit eine der einflussreichsten Figuren in den Medien. Mit anderen Worten, die Person, die den wohl katastrophalsten Artikel dieses Jahrzehnts schrieb, wurde von der Industrie am meisten belohnt – und das alles, weil er den Zielen des US-Sicherheitsstaates und seinen Kriegszielen diente. So funktioniert der Unternehmensjournalismus in den USA.

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