Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Freitagmorgen vorläufig 2.440 mutmaßliche Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 23 Prozent oder 725 „Fälle“ weniger als am Freitagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz sank laut RKI-Angaben von gestern 19,3 auf heute 18,6 neue „Fälle“ je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 52.900 so genannten aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 26.700 weniger als vor einer Woche.
Obwohl es wirklich keinen Grund mehr gibt, zurück zum normalen Leben kehren, den Bürgern ihre gewohnten Freiheitsrechte zurück zu geben, wird die pandemische Notlage weiterhin in die Länge gezogen – bis dann im September mit der neuen grünlackierten Bundesregierung die nächste Pandemie ausgerufen werden kann.
Während hier und da zumindest ansatzweise die Freuden des Sommers wieder genossen werden dürfen, sieht es bei Veranstaltungen an der frischen Luft, wo das Ansteckungsrisiko gleich null aus, immer noch übel aus:
Der Präsident des deutschen Landkreistages dämpft Erwartungen an baldige Großveranstaltungen. In der jetzigen Situation Musikfestivals wie Rock am Ring, Southside oder Rock im Park mit jeweils über 60.000 Besuchern zu ermöglichen, „können wir uns jedenfalls in nächster Zeit nicht vorstellen“, sagte Reinhard Sager den Funke-Zeitungen. Verantwortbare Öffnungen dagegen seien weiter voranzutreiben.
„Veranstaltungen gerade an der frischen Luft sind in zahlenmäßigen Grenzen da gut möglich“, so Sager. Das gelte auch für Veranstaltungen in Innenräumen mit Hygienekonzept und Abstandsregeln.
Das wird wohl ein Abschied für immer, schließlich „drohen“ Erkältungskrankheiten – trotz Durchimpferei – auch in den nächsten Jahren.
Aber auch kleinere Veranstaltung unter freiem Himmel wird es wohl nicht geben:
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, hat ebenfalls vor Public Viewing während Fußball-Europameisterschaft gewarnt. „Public Viewing zur EM mit tausenden Fußballfans, die sich glücklich in den Armen liegen, können wir uns jetzt noch nicht vorstellen“, sagte Dedy dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Denkbar sei aber das Anschauen von Fußballspielen in kleineren Runden in der Außengastronomie.
Natürlich müssten Hygienemaßnahmen und Corona-Regeln beachtet werden. Aus Sicht des Deutschen Städtetags wird der Verzicht aber nicht mehr lange dauern: „In wenigen Monaten kann das anders aussehen. Großveranstaltungen scheinen dann perspektivisch möglich“, sagte Dedy.
Sie müssten verantwortungsvoll mit klaren Hygienekonzepten geplant werden. Entscheidend für alle Veranstaltungen bleibe die Corona-Lage vor Ort.
In wenigen Monaten? Also, wenn es wieder kalt ist und die Leute zu Hause bleiben müssen, weil die nächste Grippesaison in Anmarsch ist. Was für ein Zyniker. (Mit Material von dts)