Horst D. Deckert

Das eigentliche Ziel der Pharmakonzerne

Wir müssen zugeben, dass wir hier bei den neuen Medien sehr einseitig sind. Wir lassen ja quasi kein gutes Haar an den Regierungen, den Pharmakonzernen und den alten Medien. Ich plädiere dafür, dass wir uns auch einmal in die missliche Lage derer versetzen, die wir kritisieren.

Zum Beispiel die Pharmakonzerne: Sie entwickeln in Rekordtempo neue Impfstoffe gegen Covid-19 und retten damit die Menschheit – und wir haben nichts anderes zu tun, als zu meckern: Langfristige und ernste Schäden könne man nicht ausschliessen, es gebe Berichte über Thrombosen, Todesfälle und Erkrankungen trotz Impfung.

Wo bleibt da die Dankbarkeit?

Gut, die Unternehmen haben viele Millionen Steuergelder für die Entwicklung erhalten, können die Impfungen trotzdem mit Gewinn verkaufen (wir Steuerzahler bezahlen dafür), und sie gehen kein Risiko ein: Für Impfschäden haftet der – Sie haben es vermutet – Staat, also der Steuerzahler. Also eine win-win-win-Situation für die Unternehmen.

Man kann denen ja schlecht vorwerfen, dass sie Gewinn machen wollen, das ist ja schliesslich das alleinige Ziel in unserem real existierenden Finanzsystem, oder? Also.

Das Problem ist ja auch, dass vielen Milliarden Menschen auf diesem Planeten schlicht das Geld fehlt, sich Arzneimittel oder Operationen zu leisten. Es macht also finanziell wenig Sinn, Medikamente für die Armen zu entwickeln. Sonst gäbe es sicher inzwischen wirksame(re) Mittel gegen Malaria.

Was mache ich also als Pharmakonzern? Ich muss Produkte für die reichen Menschen auf diesem Planeten entwickeln. Und ich muss dafür sorgen, dass die Nachfrage steigt. Logisch.

Gut sind chronische Erkrankungen. Wenn jemand vom Dach fällt und tot ist, da kann man nichts dran verdienen. Aber wenn jemand Bluthochdruck oder Diabetes oder eine langwierige Krebserkrankung hat, und über viele Jahre Medikamente braucht: Daran kann man gut verdienen.

Nun haben wir in den reichen Industrienationen das grosse «Glück», dass viele Menschen chronische Erkrankungen haben. Übergewicht und Diabetes nehmen drastisch zu, auch schon bei Kindern.

Das ist schon mal prima. Da wird auch im Grunde nichts gegen unternommen. Aber das reicht natürlich nicht.

Wo liegt das ganz grosse Geld, wo sind zukünftige Wachstumsmärkte? Antwort: Gentechnik.

Schon mal von CRISPR/Cas oder Prime Editing (PE) gehört? Letzteres wurde just im Dezember 2019 entwickelt. Das sind DIE revolutionären neuen Techniken, mit denen man auf den Buchstaben genau das Alphabet des Lebens (Gene) editieren kann. Und zwar am lebenden Objekt – sprich Pflanze, Tier, Mensch.

Die Bedeutung dieser neuen Techniken übertrifft die Nutzbarmachung der Kernkraft.

Jeder kann mit ein paar Hundert Dollar und einem kurzen Pieks an den Erbanlagen von sich selbst – oder gepieksten Mitmenschen – herumpfuschen. Entsprechende DIY-Anleitungen gibt es im Netz. Man kann seine Brustwarzen zum Leuchten bringen, das ist doch mal ein Fortschritt!

Das grösste Hindernis: Ethische Bedenken und entsprechende Gesetze.

Schmackhaft gemacht wird uns das Ganze mit dem Versprechen, Krankheiten zu heilen. Das ist auch theoretisch möglich – bei Krankheiten, die auf genetischen Defekten beruhen. Wenn wir jahrzehntelang Fast Food essen, hilft uns auch keine Gentechnik.

Aber das Tolle ist: Der Markt ist riesig! Man kann in Zukunft Impfungen für mehr Muskeln anbieten (funktioniert in Hunden schon). Oder Impfungen für schnellere Reaktionen. Oder Impfungen für das Abnehmen. Oder oder. Jegliche Körpereigenschaften, die auf genetischen Informationen beruhen, sind prinzipiell beeinflussbar.

Wenn sich in ein paar Jahren zwei vertraulich unterhalten: «Na, hast du was machen lassen?», werden sie nicht wie heute meinen: Die Brust vergrössert oder Fett abgesaugt – alte, stümperhafte Techniken – nein: Gentechnik.

Und das tollste sind: Designerbabys. Je früher in der Entwicklung – also z.B. im Embryo – angewendet, desto durchschlagender der Erfolg. Augenfarbe, Grösse, Intelligenz, Muskelmasse, Haarfarbe: Alles kann man sich dann online im Katalog zusammenklicken und bestellen. Zumindest wenn man das nötige Kleingeld dafür hat.

Die ethischen Bedenken und die lästigen Gesetze werden jetzt gerade massenhaft zu Grabe getragen. Hurra!

Es gab mal Zeiten, da regten sich die Menschen über Genmais auf! Und jetzt lassen sie sich in ihren eigenen Körper Gene spritzen (mRNA) und ihr Körper produziert schädliche Virusbestandteile. Die Zusicherung, dass die fremden Gene nicht permanent in das eigene Erbgut eingebaut werden – so die Theorie – reicht zur Beruhigung. Streng genommen sind Geimpfte also keine gentechnisch veränderten Organismen (GVO). Schwein gehabt: Sonst unterlägen sie der GVO Kennzeichnungspflicht. Sähe bestimmt witzig aus.

Sorry, ich bin abgeschweift.

Die grössten Hindernisse auf dem Weg zu Milliardenprofiten – unsere Bedenken – werden also gerade sehr elegant mit einer gehörigen Prise Angst ausgeräumt

Also eine win-win-win-win-Situation.

Ah, nein. Noch was vergessen.

Der schwierigste technische Teil ist nämlich, das fremde oder genetisch veränderte Genmaterial in den Körper zu schleusen, so dass auch die Genprodukte (Proteine, Hormone) in ausreichenden Mengen produziert werden – ohne allzu störende Nebenwirkungen. Da können jetzt die Pharmakonzerne für lau Datenmengen sammeln, die jeden Statistiker Luftsprünge machen lassen.

Also eine win-win-win-win-win-Situation.

Hm. Vielleicht ist die Lage der Pharmakonzerne ja doch nicht so misslich

Ähnliche Nachrichten