Horst D. Deckert

Das Vertrauen in den Staat ist dahin

Bundesspaltungspräsident Frank-Walter Steinmeier (Foto:Imago)

Bezogen auf die aktuellen Corona-Proteste sagte unser Staatsoberhaupt Frank-Walter Steinmeier (SPD) dies: „Wenn sogenannte Spaziergänger von einer ‚Corona-Diktatur‘ schwurbeln, dann (…) beleidigt uns das alle.” Außerdem legte er nach: „Die große Mehrheit darf nicht still bleiben, wenn Extremisten die Axt ans demokratische Urvertrauen legen.

Steinmeier hat gut reden. Als ob die einfachen Leute etwas gegen die Mächtigen des Staates ausrichten könnten. Ich fand die Zeiten auch schöner, wo ich meiner Regierung, dem Verfassungsgericht, dem Bundespräsidenten oder den Medien lauschen konnte und nicht das Gefühl hatte, nach Strich und Faden verarscht, rumgeschubst und drangsaliert zu werden. Wo ich das Gefühl hatte, es geht alles demokratisch und nach Recht und Gesetz zu. Dass dort oben Leute sitzen, die trotz menschlicher Schwächen und Unzulänglichkeiten versuchen, ihrem Land und seinen Staatsbürgern zu dienen.

Aber dieses Urvertrauen ist nun einmal weg. Das ist wie bei einem Kleinkind oder einem Hund, der einmal richtig mies behandelt wurde … da kann Frauchen oder Papa plötzlich noch so viel liebevollen Schmalz in die Stimme legen: Dieses unendlich-vertrauensvolle „Der meint es gut mit mir”-Glänzen in den Augen kommt nie wieder zurück.

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