Deposit Token: Digitaler Fortschritt oder der nächste Schritt in den finanziellen Käfig?
Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) feiert einen „Meilenstein“: Eine Machbarkeitsstudie zum sogenannten Deposit Token sei erfolgreich abgeschlossen. Gemeinsam mit PostFinance, Sygnum Bank und UBS testete man erstmals, wie Bankguthaben als digitale Tokens über eine öffentliche Blockchain transferiert werden können. In der Sprache der Banken klingt das nach Innovation, Effizienz und Sicherheit – doch hinter den Schlagworten steckt weit mehr, als die Hochglanz-Pressemitteilungen verraten.
Was ist der Deposit Token?
Das Konzept ist simpel: Statt Geldscheinen oder klassischen Bankkonten werden digitale „Einlagen-Tokens“ ausgegeben, die direkt auf einer Blockchain gespeichert sind. Damit können Zahlungen zwischen Banken, Kunden oder sogar Maschinen automatisiert und in Echtzeit abgewickelt werden.
Offiziell wird dies als „Effizienzsteigerung“ verkauft – Zahlungen sollen schneller, günstiger und nahtlos in digitale Ökosysteme integriert sein.
Die Kehrseite: Bargeld raus, totale Nachvollziehbarkeit rein
So harmlos das klingt, so brisant sind die Folgen:
- Bargeld unter Druck: Jede Initiative für digitales Bankgeld schwächt die Rolle von Bargeld, auch wenn Politiker und Banker beschwichtigen. Mit jedem Pilotprojekt rückt das Ende des anonymen Bezahlens näher.
- Kontrolle statt Freiheit: Digitale Tokens sind programmierbar. Das bedeutet: Transaktionen könnten zeitlich oder räumlich beschränkt, bestimmte Ausgaben untersagt oder direkt besteuert werden. Wer entscheidet darüber? Nicht die Kunden – sondern Banken und Regulatoren.
- Überwachung light?: Auf einer Blockchain sind Bewegungen nachvollziehbar. Selbst wenn es Zugriffsbarrieren gibt, bleibt der Charakter: Jeder Zahlungsvorgang wird digital erfasst und potenziell überprüfbar.
Freiwilligkeit heute – Zwang morgen
Noch ist vom „Deposit Token“ nur als Pilotprojekt die Rede. Noch betonen die Banken, dass es um technische Tests geht, nicht um eine flächendeckende Einführung. Doch die Geschichte der Digitalisierung zeigt: Was heute als Option beginnt, wird morgen zur Pflicht. Kreditkarten, Online-Banking, QR-Codes – alles einst freiwillig, heute kaum umgehbar. Warum sollte es mit digitalem Bankgeld anders sein?
Wem nützt es wirklich?
Die Banken selbst verkaufen das Projekt als Service für den Kunden. In Wahrheit sichern sie damit ihre Macht im Finanzsystem. Statt dass unabhängige Kryptowährungen wie Bitcoin mehr Spielraum für Bürger schaffen, bauen die Banken ihre eigenen Token – reguliert, kontrolliert, steuerbar.
Auch die WHO-ähnliche Rhetorik ist auffällig: Wie dort Pandemien als Vorwand für neue Kontrollmechanismen dienten, könnte im Finanzsektor die „digitale Innovation“ zur Rechtfertigung werden, Bürgerrechte scheibchenweise auszuhöhlen.
Fazit: Vom Laborversuch zum Systemwechsel
Der Deposit Token ist mehr als nur ein technisches Experiment. Er markiert den Einstieg in eine neue Ära, in der Geld nicht mehr ein neutrales Tauschmittel, sondern ein digitaler Hebel der Kontrolle wird.
Die Schweizer Banken mögen jubeln – doch für die Bürger bedeutet das: weniger Freiheit, weniger Anonymität, mehr Abhängigkeit.
Heute noch Pilotprojekt. Morgen Pflicht. Und am Ende? Ein finanzieller Käfig 2.0.