Horst D. Deckert

Der deutsche Arbeitsmarkt ist unter Druck – und keine Rettung in Sicht

In Deutschland planen laut einer aktuellen Umfrage mehr Unternehmen einen Stellenabbau als Neueinstellungen. Eine Aufbruchstimmung infolge des Regierungswechsels bleibt aus. Gilt nun das Motto “Alles bleibt wie immer, nur schlimmer”? Von Schwarz-Rot ist jedenfalls keine Rettung zu erwarten.

Ein Kommentar von Heinz Steiner

Deutschland hat ein enormes wirtschaftliches Problem. Eigentlich ist es ein politisches Problem, das sich auf ökonomischer Ebene äußert. Denn die bundesrepublikanischen Politeliten der Kartellparteien führen ganz offensichtlich einen ideologisch geprägten Krieg gegen die eigene Wirtschaft – und erklären dies (wegen “Corona”, wegen “dem Klimawandel”, wegen des “bösen Russland”…) für notwendig.

Auf die katastrophalen staatsinterventionistischen Corona-Lockdowns (abgefedert durch ein paar Almosen aus Steuergeldern) folgte die Energiekrise. Ausgelöst durch ein Zusammenspiel von weitestgehend selbstverschuldeten politischen Faktoren wie der total versemmelten Energiewende (samt unzuverlässiger Solar- und Windkraftwerke) und den Energiesanktionen gegen Russland (der gern akzeptierten Sprengung der Nord-Stream-Pipeline inklusive). Der Mangel an verlässlicher Energieversorgung und ein teures Umverteilungssystem mit künstlicher Verteuerung fossiler Energieträger zur Subvention “erneuerbarer” Energien schadet dem Industriestandort Deutschland wohl mehr als die ganze Irrsinnsbürokratie.

Kein Wunder also, dass laut dem Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) derzeit 35 Prozent der Unternehmen einen Stellenabbau planen, während gerade einmal 24 Prozent der befragten Firmen über zusätzliche Stellen nachdenken. Die generell eher pessimistische Grundhaltung der Unternehmensführungen führt auch zu weniger Investitionen in den Standort Deutschland und zur Suche nach Alternativen im Ausland. Das ist fehlendes Arbeitsplatzpotenzial für die Zukunft – diese entstehen dann nämlich woanders.

Der wohl einzige Grund, warum das Ganze nicht noch schneller kollabiert, ist die sozialstaatliche Umverteilungsmaschine. Wer den Job verliert, erhält zumindest noch Arbeitslosengeld und später dann noch Bürgergeld. Ohne die Sozialkassen wäre der Schlag noch härter und die Abwärtsspirale würde sich noch schneller drehen. Hinzu kommt die anhaltende Zuwanderung, die – finanziert durch die Steuer- und Abgabenzahler – für zusätzliche Mittel für den Konsum sorgt. Doch nachhaltig ist das nicht, denn höhere Sozialausgaben führen sowohl zu Beitragserhöhungen (also höheren Lohnnebenkosten) als auch zu mehr Schulden (und damit einem wachsenden Steuerdruck). Eine Verlagerung des Problems in die Zukunft also.

Dies ist genauso wie mit dem euphemistisch als “Sondervermögen” titulierten gewaltigen Schuldenpaket, welches viel mehr ein wirtschaftspolitisches Strohfeuer sein dürfte. Warum? Weil dank der stark verflochtenen Volkswirtschaften ein nicht unerheblicher Teil dieser Gelder schlussendlich ins Ausland abfließt. John Maynard Keynes, der Gründer des keynesianistischen (antizyklischen) Wirtschaftsmodells, konstatierte schon damals, dass dieses vor allem in geschlossenen Volkswirtschaften funktioniert, weil in offenen Systemen zu viel Staatsgelder ins Ausland abfließen und so der Nutzen staatsinterventionistischer Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur deutlich sinkt. Ganz simpel ausgedrückt: Anstatt mit einem Euro Staatsgeld 1,50 Euro Wirtschaftswachstum zu generieren, werden es so vielleicht nur mehr 0,75 Euro. Der Rest fließt ab. Doch für die zusätzlichen Schulden muss die eigene Volkswirtschaft aufkommen.

Die Deutschen scheinen den Knall – zumindest mehrheitlich – noch nicht gehört zu haben. Immerhin halten noch mehr als zwei Drittel der Wähler am real existierenden Parteienkartell fest. Also an genau jenen Parteien, die in ihrem ideologischen Wahn die Wirtschaft komplett an die Wand fahren. Auf jeden Fall sollte man sich schon einmal darauf einstellen, dass immer mehr Unternehmen entweder die Reißleine ziehen und sich ins Ausland absetzen, umfangreich Stellen abbauen oder einfach gleich ganz die Tore schließen. Mit entsprechenden Wirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Arbeitslosenzahlen.

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