Horst D. Deckert

Der indisch-pakistanische Krieg: Die Gewinner und die Verlierer

Von Pepe Escobar

Chinesisches Militärgerät glänzte, französisches verlor an Wert, Indiens Schlagkraft wurde erschüttert und in Pakistan herrschte Jubel. Und dennoch: Der kurze, heiße indisch-pakistanische Krieg 2025 war letztlich nur ein weiterer Sieg für das Projekt des globalen Nordens, den globalen Süden zu spalten und zu beherrschen.

Trotz der ernsten Gefahr eines Atomkonflikts zwischen zwei südasiatischen Mächten wirkte dieser Krieg stellenweise wie eine Bollywood-Inszenierung – ein rasender Tanz, der schnell zu entgleisen drohte. Eine ernsthafte UN-Vermittlung oder Untersuchung des mysteriösen Anschlags auf Touristen in Kaschmir? Fehlanzeige.

Am 7. Mai startete die indische Modi-Regierung „Operation Sindoor“ – eine Raketenoffensive gegen Pakistan unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung. Pakistan reagierte sofort mit „Operation Bunyan al-Marsus“ gegen die „indische Invasion“.

Die Symbolik ist vielsagend: „Sindoor“, das Zinnoberrot, ist ein Symbol der hinduistischen Kultur. Die Chinesen übersetzten das prompt in „Operation Zinnoberrot“. Es folgte die wohl größte Luftschlacht des 21. Jahrhunderts – über eine Stunde Luftkampf mit hoch entwickelten Jets der vierten und 4.5-Generation.

Den größten Unterhaltungswert bot jedoch nicht Indien, sondern der chinesische Blogger Hao Gege mit seinem viralen Parodie-Video: „Das neu gekaufte Flugzeug wurde abgeschossen“. Gemeint waren die französischen Rafales der indischen Luftwaffe, die von chinesischen J-10C-Kampfflugzeugen abgeschossen wurden – ausgestattet mit PL-15-Raketen und perfekter elektronischer Kriegsführung.

Die J-10C kostet 40 Millionen Dollar – etwa ein Sechstel des Preises einer Rafale. Die chinesischen Systeme HQ-9 (Luftabwehr) und ZDK-03 (AWACS) vervollständigten das Bild. Für Frankreich und Indien war das ein Desaster. Pakistan meldete sechs abgeschossene indische Jets (darunter drei Rafales), massive Ausfälle im indischen Stromnetz und die Zerstörung des russischen S-400-Systems – alles bestritten von Indien.

Am 10. Mai erklärte Pakistan den Sieg – zwei Tage später zog Indien nach. Doch die eigentlichen Gewinner waren anderswo zu finden: Die J-10C erlangte Superstarstatus, chinesische Aktien stiegen rasant – während US-Präsident Trump sich selbst als Architekt des Waffenstillstands inszenierte.

Ein globales Lehrstück: Made in China schlägt Made in France

Der militärische Härtetest zeigte: Chinesisches Gerät funktionierte – nicht in Simulation, sondern im Ernstfall. Der militärisch-industrielle Komplex Chinas triumphierte über den französischen. Und das mit einem Jet, der nicht einmal zur neuesten Generation gehört.

Professor Wang Xiangsui, Ex-Oberst der PLA, nannte drei Gründe für diesen Erfolg: Systemkriegsführung, fähige pakistanische Piloten und kriegsbereite Strukturen. Weitere chinesische Experten wie Zhang Xuefeng und Bai Mengchen bestätigten dies.

Zionismus trifft Hindutva

Der Krieg drehte sich nicht nur um Kaschmir, sondern auch um größere Machtprojekte. Indien (unter Modi) und Pakistan (unter einer Junta, die Imran Khan inhaftiert hält) wurden von außen in den Konflikt getrieben – mit dem Ziel, BRICS von innen zu destabilisieren.

Beide Länder sind Mitglieder der SCO. Vermittlung durch Russland, China oder Iran? Fehlanzeige. Moskau und Teheran agierten bilateral – mit begrenztem Erfolg.

Indien, Gründer der BRICS, steht geostrategisch zwischen Russland und China, verlässt sich aber sicherheitspolitisch auf Washington und Tel Aviv. Die Nähe zwischen Indien und Israel – militärisch, geheimdienstlich und ideologisch – wächst. Ahmad (CSID, Islamabad) spricht sogar vom „Gaza-Streifen im Himalaya“.

Ahmad warnt: Zionismus und Hindutva teilen nicht nur Methoden, sondern auch eine Ideologie – Vorherrschaft sei heilig, Eroberung Erlösung. Was in Gaza „Hamas“ ist, ist in Kaschmir „Terrorismus“. Hindutva sei eine suprematistische Theologie – unvereinbar mit dem Geist der BRICS.

Bharat – Rückwärtsgewandte Visionen

Die Modi-Regierung zeigt mit dem neuen Namen „Bharat“ imperiale Ambitionen. Ein Wandgemälde im Parlament stellt ein „Bharata-Imperium“ dar, das Teile Pakistans und Bangladeschs beansprucht. Medien fordern offen die Abspaltung Belutschistans. Wer gilt in dieser Weltsicht alles als Terrorist?

Fazit: Wer gewinnt wirklich?

Sicher nicht das indische oder das pakistanische Volk. Auch nicht die BRICS. Gewinner sind jene Kräfte, die immer vom Prinzip „Teile und herrsche“ profitiert haben. Der Krieg 2025 war nicht nur eine Eskalation zwischen Atommächten – er war ein Testlauf für globale Spaltungspolitik. Und ein bitteres Signal für alle, die an multipolare Selbstbestimmung glauben.

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