Horst D. Deckert

Der Konflikt in der Ukraine beschleunigt das Ende der westlichen Vorherrschaft

von Thierry Meyssan

Der ukrainische Konflikt, der als russische Aggression dargestellt wird, ist nur die Umsetzung der Resolution 2202 des Sicherheitsrates vom 17. Februar 2015. Während Frankreich und Deutschland ihre Verpflichtungen zu dem Minsk-II-Abkommen nicht erfüllt haben, hat sich Russland seit sieben Jahren auf die aktuelle Konfrontation vorbereitet. Es hatte die westlichen Sanktionen seit langem vorausgesehen und brauchte nur zwei Monate, um sie zu umgehen. Diese Sanktionen bringen die Globalisierung der USA in Unordnung, stören die westlichen Volkswirtschaften, indem sie Lieferketten unterbrechen, Dollars nach Washington zurückfließen lassen und eine allgemeine Inflation verursachen und schließlich eine Energiekrise im Westen schaffen. Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten befinden sich nun in der Situation des „bewässernden Gärtners, der sich selber begießt“. Sie graben ihr eigenes Grab. Unterdessen stiegen die Erträge des russischen Schatzamtes um 33% in sechs Monaten.

Im Laufe der letzten sieben Jahre lag die Verantwortung der Umsetzung des Minsk-II-Abkommens bei den Garantiemächten (Deutschland, Frankreich, Ukraine und Russland). Das Abkommen war am 17. Februar 2015 vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gebilligt und legalisiert worden. Aber keiner dieser Staaten hat es umgesetzt, trotz der Rhetorik über die Notwendigkeit, ukrainische Bürger, die von ihrer eigenen Regierung bedroht werden, zu schützen.

Während von einer möglichen russischen Militärintervention die Rede war, forderte der Sekretär des ukrainischen Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, Oleksy Danilow, am 31. Januar 2022 Deutschland, Frankreich, Russland und den UN-Sicherheitsrat heraus, indem er erklärte: „Die Einhaltung der Minsker Vereinbarungen bedeutet die Zerstörung des Landes. Als sie unter der bewaffneten Drohung der Russen – und unter den Augen der Deutschen und Franzosen – unterzeichnet wurden, war allen vernünftigen Menschen bereits klar, dass es unmöglich war, diese Dokumente umzusetzen“ [1].

Als nach sieben Jahren die Zahl der von der Kiewer Regierung getöteten Ukrainer nach ihren eigenen Angaben bei mehr als zwölftausend und nach Angaben der russischen Untersuchungskommission bei mehr als zwanzigtausend lag, startete Moskau, aber erst dann

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