Die Online-Anonymität, die von Bürgerrechtsgruppen lange Zeit als grundlegendes Merkmal des Internets angesehen wurde, gerät aus verschiedenen Richtungen und mit unterschiedlichen Methoden unter Beschuss: von der Kritik politischer Eliten bis zu tatsächlichen Gesetzen.
Eine Art von neuen Gesetzen, die die Online-Anonymität untergraben oder abschaffen können, sind solche, die eine Altersüberprüfung vorschreiben, bevor Nutzer auf eine Website zugelassen werden. Eine weitere Auswirkung dieser Vorschriften ist die zunehmende Verbreitung digitaler IDs.
Anfang dieser Woche hat Senator Josh Hawley den Making Age-Verification Technology Uniform, Robust, and Effective (MATURE) Act eingebracht, dessen Ziel es ist, Minderjährige unter 16 Jahren am Zugang zu sozialen Medien zu hindern.
Um dies zu gewährleisten, müssten alle Nutzer ihr Alter verifizieren lassen, bevor sie ein Konto erstellen, indem sie Informationen preisgeben, die ihre Identität vollständig offenlegen: rechtmäßiger Name, Geburtsdatum und eine Kopie eines von der Regierung ausgestellten Ausweises, der beweist, dass dies ihr tatsächlicher Name und ihr Alter ist.
Hawley begründet diese und ähnliche Initiativen damit, dass soziale Medien für Kinder schädlich sind, von der Monetarisierung ihrer Daten bis zur Erleichterung von Ausbeutung und Manipulation. Aber die Lösung würde eindeutig die Privatsphäre aller beeinträchtigen, indem sie sie vor den berüchtigten Datensammlern und (Missbrauchs-)Nutzern eben dieser sozialen Websites weiter „entlarvt“.
In einigen Bundesstaaten wird die Altersverifikation ebenfalls vorangetrieben, aber zumindest in Utah lässt der Vorschlag, der gerade im dortigen Senat angenommen wurde, die Anforderung eines staatlichen Ausweises weg.