Horst D. Deckert

Der Wahl-Boykott führt zu keiner Besserung

Am Sonntag werden Wahlen geschlagen und viele fragen sich nicht nur wen, sondern ob sie wählen sollen. Denn damit würden sie ein System bestätigen, das an sich krank ist: Unsere Schein-Demokratie, die immer mehr einer Diktatur gleicht, mit gekauften Medien, die das Volk manipulieren, mit Politikern, die vielfach statt dem Bürgerwohl nur ihre Wiederwahl im Sinn haben oder gar korrupt sind.

Kommentar von Chefredakteurin Elsa Mittmannsgruber

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Ja, es krankt an allen Ecken und Enden. Aber dennoch plädiere ich dafür, wählen zu gehen. Auch wenn es manchmal für einen selbst nur das geringere Übel ist, das man wählt, verhindert man mit seiner Stimme möglicherweise das größere Übel. Doch der Dreh- und Angelpunkt ist folgender: Für viele Menschen ist es mit der Wahl getan. Sie machen ihr Kreuzchen und damit hat es sich wieder mit der Bürgerbeteiligung für ein paar Jahre. In der Zwischenzeit schimpft man auf „die da oben“, ohne selbst zu Veränderungen beizutragen. Veränderungen beginnen bei einem selbst, heißt es so schön. Einfacher ist es jedoch, die Verantwortung abzugeben.

Abgewöhnt Verantwortung zu übernehmen

Der Großteil ist es nicht gewohnt, Verantwortung zu übernehmen. Über Jahrzehnte wurde den Menschen nun das eigenständige Denken und Handeln aberzogen, von Kindesbeinen an. Und damit kommen wir zu einem der Hauptprobleme des Systems beziehungsweise des steinigen Weges zur Besserung. Würden wir mit unserem Volk, das wir heute haben, das ihre Eigenverantwortung abgegeben hat und sich tagtäglich und gerne von den gekauften Medien belügen und manipulieren lässt, plötzlich eine echte, direkte Demokratie haben, hätten wir genauso die Tyrannei der Masse.

Selbstständiges Denken muss erlernt werden

Eine Besserung kann nicht von heute auf morgen geschehen. Die Mediengesetze müssen radikal reformiert und die Menschen auf ein freies Leben vorbereitet werden. Das beginnt bereits in der Schule: Wertebildung, eigenständiges Denken, Abwägen von Argumenten, Lust zur Eigenverantwortung anstatt blindem Gehorsam. Veränderung muss kontinuierlich geschehen und passiert bereits. Ein Wahl-Boykott trägt dazu wenig bei, denn gewählt wird in jedem Fall.

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