Horst D. Deckert

Deutschland im Dauer-Appeasement

Heiko Maas (Foto:Imago)

Manchmal sind Binsenweisheiten der einfachste Weg zur Erkenntnis. Wer hat Nazi-Deutschland am Ende vom Tyrannen Adolf Hitler befreit? Richtig. Die Alliierten. Mit Waffengewalt. Das bescherte zumindest den Westdeutschen Jahrzehnte mit Wohlstand, Frieden und Wirtschaftswunder. Vereinfacht gesagt: Was bemängelten Kritiker während und nach Holocaust und Zweitem Weltkrieg am Verhalten vorrangig europäischer Politiker gegenüber dem nationalsozialistischen Regime? Eine erfolglose und folgenreiche „Appeasement“-Politik, die erst nach weiterer Eskalation durch das NS-Regime korrigiert und dann in konsequente Militärpolitik von europäischen Staaten mündete. U-Turn!

Außenminister Heiko Maas gab bis heute immer wieder zu Protokoll, dass er „wegen Auschwitz“ in die Politik gegangen sei. Nimmt man diese Aussage ernst, muß man an diesen Zusammenhang erinnern. In konsequenter Interpretation der historischen Wahrheit über die Epoche von 1933 bis 1945 ff. hat also Heiko Maas in stillem Idealismus die Insassen von Auschwitz mit Panzern, Granaten, Gewehren und Pistolen befreit. Es wurde dabei das NS-Personal der Konzentrationslager beschossen, erschossen und mit Gewalt wurden Mord, Folter und Unterdrückung beseitigt. Bravo, Herr SPD-Maas, dafür lohnt es in die Politik zu gehen – und Freiheit und Humanismus notfalls auch militant und mit der entsicherten Waffe zu verteidigen.

Wir sehen dieser Tage, welch ein kläglicher Haufen Deutschland regiert. Bundeswehrsoldaten aus Afghanistan schleichen wie geprügelte Hunde aus der totalen Kapitulation, wo sie schon seit mehr als 10 Jahren politisch korrekt Feldlager aufbauten, aber so gut wie gar nicht mehr zurückschossen, wenn der örtliche Kriegsgegner mit Attentaten und per Heckenschützen angriff. Wer aber als „Auschwitz-Befreier“, also als Heiko Maas, die Gelegenheit zum realen Duell mit waschechten Regiligionsfaschisten, inhumanen Barbaren und Frauen- und Minderheitenunterdrückern bekommt, der sollte wissen, was da nur geht: Schiessen und Feuern aus allen Rohren und das brutale Pack bis zum letzten Erdloch jagen. Jetzt guckt Aussenmini-Maas dumm aus der Wäsche (wie meistens), diese Logik versteht er nicht. Nach dem endgültigen Niedergang von BuWe und allem Militärischen in der BRD unter Angela Merkel versteht das heute sowieso keiner mehr.

„Wegen Auschwitz in die Politik“

Es lohnt für den eher unpolitischen Deutschen wieder mal der Dackelblick ins Ausland. Oh! 13 tote US-Soldaten. BuPräsi Steinmeier trauert salbungsvoll an den Särgen vorbei und landet irgendwo „bei den Angehörigen“, die er besuchen will – oder was hat der vor? Jedenfalls sagt Joe Biden, was man selbst auf Rückzug in einem Krieg sagen sollte, selbst wenn es eine Seitenfront mit dem IS und nicht mit den Taliban ist: „Wir werden nicht vergessen. Wir werden nicht vergeben. Wir werden euch jagen, bis wir euch haben. Und dann werdet ihr dafür bezahlen.“ Eine klare Ansage. Die Deutschen schwafeln dagegen. Sie haben nichts aus Worldwar Two gelernt. Nichts. Sie halten „Appeasement“ einfach für politisch korrekter, Panzer und Gewehre sind Bäh-Bäh, nie wieder Krieg, auch wenn der Gegner das Land raubt, Frauen vergewaltigt und Kinder zum Sklavenmarkt trägt.

Heiko Maas ging gar nicht wegen Auschwitz in die Politik! Glatte Lüge! Er wollte werden wie sein Idol, der britische Außenminister Neville Chamberlain, der in den 1930er Jahren bekannt und berühmt für seine fragwürdige „Appeasement“-Politik wurde. Er wollte mit dieser „Befriedung“ Hitler und dessen expansiv-imperialistische Aussenpolitik stoppen – eine katastrophale Fehleinschätzung. Darüber lachen heute alle Geschichtslehrer.

Lesen wir, was heute als ultimative Wahrheit unter anderem bei Wikipedia über „Appeasement“-Politik geschrieben steht: „‚Appeasement‘, wie es in den 1930er Jahren von britischen und französischen Politikern, vor allem von Neville Chamberlain, betrieben wurde, bedeutete buchstäblich ‚Befriedung‘. Es ging davon aus, dass es in einem unvertrauten fremden Regime ‚Falken‘ und ‚Tauben#‘ im politischen Establishment gebe, die miteinander im Wettbewerb stünden. Man könne die Tauben durch Zugeständnisse stärken, häufig durch Zugeständnisse im wirtschaftlichen Bereich. In Deutschland dachte man dabei an den Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht oder an den preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring. Mit einem politischen Konfrontationskurs dagegen würde man die Position von Falken wie Reichsminister des Auswärtigen Joachim Ribbentrop oder von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels stärken… Im engeren Sinne steht der Begriff für die heute negativ bewertete Politik (policy of appeasement) des britischen Premierministers Neville Chamberlain und einer Gruppe britischer Politiker, der sogenannten Cliveden-Clique, die 1938 im Münchner Abkommen die Eingliederung des Sudetenlandes in das Deutsche Reich toleriert hatten, um einen Krieg in Europa abzuwenden.

Das Lachen der Geschichtslehrer

Afghanistan ist nun wegen eines erneuten „Appeasements“ des morschen Westens in der Hand der Taliban. Dauer-Appeaser Maas, der lieber hierzulande bei „Runden Tischen gegen Rechts“ mit der Faust energisch auf denselben haut, ist nicht wie Joe Biden, der derzeit sicher heftig zu kritisieren wäre. Aber, immerhin, der gemeine Amerikaner lässt sich nicht einfach gegen das Schienbein treten, ohne mindesten dreifach zurückgetreten zu haben: „Wir werden euch kriegen!„. Und was schwafelt Mini-Maas, die wandelnde aussenpolitische Peinlichkeit, ins Mikrophon des „Spiegel“? „Wir führen die Gespräche mit den Taliban, weil es keine Alternative dazu gibt. Es wird darum gehen, eine Regelung zu finden, auf deren Basis Ortskräfte jetzt sicher zum Flughafen kommen und von der Bundeswehr ausgeflogen werden können. Es wird aber auch um zivile Charterflüge für weitere Menschengruppen in den kommenden Wochen gehen. Es wäre unverantwortlich, darüber nicht auch mit den Taliban zu sprechen.“

Also, wegen Auschwitz geht Maas jetzt nach Kabul, um dort den Chamberlain zu machen. Dort ist bereits Angela Merkel, um den Taliban die unerbittliche Härte der deutschen Bundesregierung zu demonstrieren: „Deutschland werde den Menschen in Afghanistan auch nach dem Ende der Evakuierungsmission der Bundeswehr helfen, sagte Merkel. Dazu werde Deutschland weitere 500 Millionen Euro an humanitärer Hilfe bereitstellen … ‚Wir scheuen nicht davor zurück, Gespräche mit den Taliban zu führen, um etwas von dem, was den Menschen in Afghanistan in den letzten 20 Jahren zugutegekommen ist, bewahren zu können‚“, schreibt der „Tagesspiegel„.  Auf gut Deutsch: Liebe Taliban, ihr bekommt jetzt sofort 500 Millionen Euro von uns geschenkt. Aber, bitte bitte, seid schön lieb….. wir sind auch lieb….. ihr könnt mit dem Geld auch machen was ihr wollt, aber bitte nicht schießen…!

Deutschland hat die Disziplin von Chamberlain weiterentwickelt und daraus die Höchstform kampfloser Unterwerfung bei einem Gegner oder Feind gemacht. Es ist einfach eine bittere Tatsache: Deutschland hat komplett den Verstand verloren.

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