Horst D. Deckert

Deutschland: Noch mehr Windkraftwerke – noch weniger Stromproduktion

Sich bei der Stromerzeugung auf das Wetter zu verlassen, rächt sich. Trotz unzähliger neuer Windkraftwerke haben diese im März so wenig Elektrizität erzeugt wie in den letzten zehn Jahren nur selten. Kohle und Gas mussten wieder einmal Retter in Not spielen. Ist das die Energiezukunft Deutschlands?

Wohin man auch schaut – überall sprießen neue Windkraftwerke aus dem Boden. Und das seit vielen Jahren. Doch was nützen all diese Windräder, wenn kein Wind weht? Genau dieses Problem bestand (wieder einmal) im vergangenen März. Den Statistiken zufolge produzierten die Onshore-Anlagen im letzten Monat nämlich gerade einmal 6,447 Terawattstunden (TWh) Strom. Die Offshore-Anlagen kamen auf gerade einmal 1,886 TWh. Zusammen also schlappe 8,333 TWh.

Zum Vergleich: Im März 2024 waren es fast 12 TWh, im März 2023 sogar fast 14 TWh, wobei vor allem die Onshore-Windkraftwerke damals deutlich mehr Strom erzeugten. Lediglich im Jahr 2021 sah es insgesamt (vor allem wegen der Offshore-Stromerzeugung) mit knapp 8 TWh etwas schlechter aus – doch insgesamt betrachtet lag die Wind-Stromerzeugung in diesem Jahr trotz tausender neuer Kraftwerke auf einem Niveau wie vor fast zehn Jahren. Eine zuverlässige Stromerzeugung sieht anders aus.

Einzig durch den Umstand, dass es wohl etwas sonniger war und auch mehr Solarkraftwerke gebaut wurden, fiel das Ergebnis der gehypten “Erneuerbaren” am Ende nicht ganz so schlimm aus. Flaute statt Dunkelflaute eben. Die Rettung war jedoch die umfassendere Zuschaltung von Gas- und Kohlekraftwerken (insgesamt mehr als 16 TWh) – diese produzierten nämlich mehr Strom als Wind und Sonne zusammen.

Während also weiter immer mehr Steuergelder und Abgaben in den Ausbau von Wind- und Solarkraftwerken und in marktverzerrende Subventionen fließen, bleibt Deutschland in Sachen Stromerzeugung weiterhin von Gas und Kohle abhängig. Diese Kraftwerke liefern nämlich beständigen, grundlastfähigen Strom – und das günstig und zuverlässig. Egal, ob gerade Wind weht, die Sonne scheint oder eben auch nicht.

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