Horst D. Deckert

Die Apokalypse naht!

Die Apokalyptischen Reiter der Pandemie (Symbolbild:Collage)

Jetzt hat es mich auch erwischt, dachte ich in den letzten Tagen… nun muss ich für meine Skepsis büßen, oder dafür, dass ich schon mal unterwegs keine Maske trage, wo eigentlich eine vorgeschrieben wäre, am Bahnsteig zum Beispiel! Natürlich nur, nachdem ich vorher sorgsam Ausschau gehalten habe, ob ich jemanden damit in Todesangst versetzen könnte. Ohnehin ist Zugfahren dank 3G schließlich zum Abenteuer geworden.

Niesen, leichte Kopfschmerzen, ein kratzender Hals und dazu noch ein ehemaliger Kollege, der jede Nachricht über Inzidenzen und die Gefahren von Omikron wie ein Schwamm aufsaugt und bei unseren Telefonaten über mir wieder auswringt: Ein kleiner Lauterbach hüpfte in meinem Hirn herum. War es auch die Rache dafür, dass ich den Kollegen damit ein bisschen aufgezogen habe – „du wirst morgen tot aufwachen, ganz bestimmt!” – oder einfach ein Plumps auf den Boden der Tatsachen? Das routinemäßige Aufräumen meines Spam-Ordners klärte die Sache rasch auf: Dort hatten sich seit Tagen schon Warnmails für Allergiker angesammelt. Mein Omikron ist ein nerviger, aber harmloser Heuschnupfen. Und selbst wenn es wirklich Omikron gewesen wäre: Die Symptome rechtfertigen kaum das Brimborium, das darum gemacht wird.

(Screenshot:Facebook/WDR-Quarks)

Ich gebe es offen zu: Auch ich bin ein kleiner „Thrill-Seeker“ und schaue gern apokalyptische Filme. Letztens führte ich mir „A Quiet Place 2” zu Gemüte; darin fallen Aliens, die nichts sehen, dafür aber umso besser hören können, über die Menschheit her. Der Film ist über weite Strecken still, da sich die Überlebenden aus naheliegenden Gründen nur mit Zeichensprache unterhalten können. Es wird nur laut, wenn ein Alien um die Ecke springt. Gerade dachte ich: „Jetzt müsste mal wieder eins aus der Kulisse hüpfen!“, und wartete angespannt auf den Schreckmoment. Der kam dann aber aus der Wohnung über mir, wo mein Nachbar mit Schwung einen Stapel Kaminholz auf den Boden hatte krachen lassen. Fast erlitt ich einen Herzanfall – und wieder einmal wurde mir klar, wie kopflos Panik einen machen kann.

Einmal ehrlich: Hätte es früher Sondersendungen wegen eines Virus gegeben, das Erkältungssymptome auslöst, aber bisher kaum jemanden ernsthaft krank gemacht hat? Die sozialen Medien sind voll von persönlichen Berichten über Impfnebenwirkungen. Bereits vor ein paar Wochen fiel mir auf, wie eifrig gerade für eine Impfung gegen Gürtelrose geworben wird. Bis ich hörte, dass auch diese eine Nebenwirkung sein kann. Mit 14 hatte ich diese Herpes-Variante einmal – auf ein weiteres Mal kann ich gern verzichten. Man kann man sich noch nicht einmal zur Erholung vernünftig ins Bett legen, weil die infizierten Stellen brennen wie die Hölle. Ich soll mich also vorab dagegen impfen lassen, damit ich dann die nächste Spritze bekommen kann, die mich notdürftig vor einem – wenn auch sehr unangenehmen – Erkältungsvirus schützt, welches ich auch ohne diesen Aufwand gut überstehen kann? Gegen Halskratzen hilft im übrigen Bier ganz gut (sogar alkoholfreies!), und das liefert darüber hinaus auch noch Vitamin B12, das gut für die Nerven ist. Und starke Nerven kann man derzeit gut brauchen.

Impfgrund oder Nebenwirkung?

Entweder ist bei der Planung all dieser Corona-Maßnahmen tatsächlich eine höhere Intelligenz am Werke, deren Gedankenzüge wir kleinen Menschlein nicht mehr nachvollziehen können. Oder wir sollen das einfach glauben, weil die Logiklöcher –  sowohl in der medialen Berichterstattung als auch in den Maßnahmen der Verantwortlichen – mittlerweile gigantische Ausmaße angenommen haben. Einige davon bemerken wir schon seit dem letzten Jahr, sie sind uns bisher nur noch nicht schlüssig erklärt worden. Oder liegt die Gefährlichkeit von Corona in einer Art Schwarmintelligenz?

Es griff zum Beispiel den heutigen „Klimastreik“ gegen den Tagebau in Lützerath nicht an, obwohl die „Tagesschau“ sorgsam vermied, uns zu zeigen, ob die Teilnehmer auch alle eine Maske trugen. Das Virus weiß, wann eine Demo aus hehren Motiven stattfindet; deshalb können die Medien dann auch positiv darüber berichten. Unter dem Mikroskop betrachtet, wird man sicherlich erkennen, dass jedes Virus ein winzig kleines Antifa-T-Shirt trägt, mit vielen noch winzigeren Ärmelchen für seine Spike-Proteine. Es ließ bekanntlich ja auch schon den Christopher-Street-Day in Ruhe und betätigte sich antirassistisch, indem es die BLM-Demos verschonte. Auch die Event-Szene bestimmter Stadtteile ist corona-immun – sonst würde das ZDF doch darüber informieren, oder?

Es erkennt auch im Restaurant, ob man gerade am Tisch sitzt und sein Schnitzel isst oder sich mit den anderen Gästen unterhält. Erst wenn jemand aufsteht, um zur Toilette zu gehen, schlägt es zu – sofern derjenige man keine Maske trägt. Und neuerdings weiß das Virus offenbar auch Bescheid, ob ein Corona-Test an Geimpften oder Ungeimpften durchgeführt wird – bei letzteren macht es sich unsichtbar, so dass man sie beim besten Willen nicht mehr guten Gewissens in eine Gaststätte lassen kann. Das hat bestimmt Karl Lauterbach anhand einer Feldstudie der Universität von Oer-Erkenschwick herausgefunden! Auch hat das Virus einen Nichtangriffspakt mit auf Gruppenfotos posierenden Politikern geschlossen – nicht nur in Deutschland, sondern weit über die Landesgrenzen hinaus. Dieses Virus ist wahrlich „woke“ und glühend antifaschistisch!

Ein cleveres Virus!

Nur eins haben mir weder Karl Lauterbach und die Tagesschau noch nicht hinreichend erklärt: Ein Virus, das so hochintelligent ist, sollte doch eigentlich um sein Überleben kämpfen! Warum geht also die Gefahr für die allgemeine Gesundheit ausgerechnet von impfskeptischen Spaziergängern aus? Wenn die Impfung so gut wirkt, wie uns Karl Lauterbach und die „Tagesschau“ sagen, müsste das Virus doch gerade ein Interesse daran haben, einen riesigen Bogen um die Spaziergänger zu machen – denn nach der uns vermittelten Weisheit verrichten diese doch schließlich sein Werk! Da würde ich als Virus doch lieber unter die Maske der Impfpflicht-Fans krabbeln, schon um diese der Lüge zu überführen… Aber vielleicht will unser antifaschistisches Virus die Impfbefürworter ja auch diskreditieren? Manchmal tut es das ja auch; aber das erzählt uns die „Tagesschau” nicht so gern.

„Was denkt sie sich nur wieder für einen Unfug aus“, wird nun mancher denken. „Die Frau guckt wirklich zu viele Alien-Filme. Jeder weiß doch, dass so ein Virus nicht zu geplanten Aktionen fähig ist, das lebt ja noch nicht einmal richtig.“ Natürlich habe ich Unfug geschrieben; aber schließlich handelt die Bundesregierung so, als wenn dieser Unfug die tatsächlichen Eigenschaften des Virus beschreiben würde. Und wenn selbiges so schwerwiegende Auswirkungen auf unseren Alltag hat, dass unsere Grundrechte eingeschränkt werden müssen, dann ist es wohl nur legitim, auf Logiklöcher hinzuweisen! Filmfans haben übrigens einen höllischen Spaß daran, so etwas in ihren Lieblingsfilmen aufzuspüren; dieser Spleen nennt sich „Blooper“ und wird genüsslich in einschlägigen Foren aufgelistet. Bei den offiziellen Mitteilungen zur Pandemie käme man mit dem Auflisten gar nicht mehr nach.

Aber vielleicht sollte ich das gar nicht so laut erwähnen – sonst behauptet das ZDF demnächst, Kinos wären besondere Pandemietreiber. Wenn sich überhaupt noch welche finden, die während des Lockdown nicht pleite gegangen sind… Ob dahinter auch ein Plan steckt? Dann hat ihn das kluge Virus Karl Lauterbach sicher ins Ohr geflüstert.

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