Guus Berkhout und Kees de Lange
[Alle Hervorhebungen in diesem Beitrag vom Übersetzer!]
Es gibt keine Klimakrise, auch wenn Politiker, Klimainstitute und die Medien dies glauben machen wollen. Der Klimawandel ist eine Tatsache, aber er ist eine Veränderung, denn alles verändert sich, sowohl innerhalb als auch außerhalb unserer Atmosphäre. Keine Überraschung! Wir werden zeigen, dass wir den Klimawandel nicht zu einem Drama machen sollten. Im Gegenteil, wir sollten ihn zu unserem Vorteil nutzen. Dazu gibt es eine ermutigende Botschaft der emeritierten Professoren Guus Berkhout und Kees de Lange.
In Teil I fordern wir Politiker, Klimaforscher und Journalisten auf, mit der Panikmache aufzuhören und keine Ergebnisse fehlerhafter Klimamodelle zu zitieren. Unsere Politiker müssen den Bürgern endlich die Wahrheit sagen.
Mit Klima ist nicht das unbeständige Tageswetter gemeint, sondern das durchschnittliche Wetter über einige Jahrzehnte (die gängige Definition lautet mehr als dreißig Jahre). Das Klima stellt ein außerordentlich komplexes physikalisches System dar und reagiert auf alle möglichen äußeren Einflüsse von innerhalb und außerhalb unserer Atmosphäre. Dies geschieht schon seit 4,5 Milliarden Jahren. Wir nennen diese äußeren Einflüsse die Ursachen des Klimawandels. Die große wissenschaftliche Herausforderung besteht darin, die wichtigsten Ursachen des vergangenen und gegenwärtigen Klimawandels zu kennen und zu verstehen. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse bilden die Grundlage für eine wirksame Klimapolitik.
Eindämmung und Anpassung
Wenn der Klimawandel nachweislich gefährlich ist und die Hauptursachen vom Menschen kontrolliert werden können, dann muss sich die Klimapolitik auf die Beseitigung dieser Ursachen konzentrieren. Dies wird als Minderungspolitik bezeichnet. Wenn aber der Mensch gegen die Hauptursachen machtlos ist, dann muss sich die Klimapolitik auf die Anpassung konzentrieren, die Anpassungspolitik.
Das Drama beginnt, wenn aus ideologischen Gründen und/oder aufgrund zweifelhafter wissenschaftlicher Forschung die Abmilderung gewählt wird, obwohl die Anpassung der richtige Weg wäre.
Ein kritischer Blick auf die Mainstream-Klimaforschung der letzten Jahrzehnte sowie ein Blick auf die geologische Geschichte der Erde über 4,5 Milliarden Jahre zeigt, dass wir mit unserer Klimapolitik auf dem falschen Weg sind. Im Ergebnis werden wir Hunderte von Milliarden für Maßnahmen ausgeben, die nichts bringen und viel Schaden anrichten. Das ist genau das, was die Erfahrung seit Jahrzehnten zeigt.
Ernsthafte Wissenschaft
Es ist gut, sich zunächst in Erinnerung zu rufen, wie seriöse Wissenschaftler arbeiten. Wissenschaft beginnt mit der Durchführung zuverlässiger Beobachtungen. Heute können Satelliten eine unvorstellbar große Zahl wertvoller Messungen über die Eigenschaften des Klimasystems wie Temperatur, Druck und Feuchtigkeit sammeln. Diese Beobachtungen erzählen die Geschichte des Klimawandels. Daher ist die Analyse dieser Messungen der erste große Schritt. Diese Analyse liefert wichtige empirische Beziehungen, wie die Temperatur als Funktion von Raum (x, y, z) und Zeit (t). Die Analyse zeigt auch Beziehungen zwischen Systemeigenschaften auf, z. B. zwischen Temperatur und Feuchtigkeit. Diese Beziehungen sind empirisch, da sie direkt aus Messungen abgeleitet werden und keine theoretische Grundlage haben.
Der an dieser Stelle stehende Cartoon kann wegen unklaren Copyrights nicht gezeigt werden. Er zeigt Galileo Galilei mit seinem heliozentrischen Weltbild vor der katholischen Inquisition, die ihn belehrt: „Die Wissenschaft ist settled, Galileo! Du hast unrecht!“
Abbildung 1: Im Laufe der Jahrhunderte haben wir erlebt, dass Menschen mit neuen Ideen, selbst wenn sie auf zuverlässigen Beobachtungen beruhten, zum Schweigen gebracht wurden. Es ist traurig, dass dieses Phänomen im 21. Jahrhundert immer noch blüht.
Erklärung der Beobachtungen
Dann beginnt die zweite wissenschaftliche Phase: eine wissenschaftliche Erklärung dafür zu liefern, warum die Beobachtungen so sind, wie sie sind. Dies geschieht durch die Entwicklung von Theorien, bei denen Computermodelle in der heutigen Zeit eine wichtige Rolle spielen. Wenn ein Computermodell alle relevanten Beobachtungen – und damit alle empirischen Zusammenhänge – reproduzieren kann, sind wir mit der Theorie auf dem richtigen Weg. Ist das nicht der Fall, bleibt für die Theorie nur noch der Papierkorb.
Das ist ein unerbittlicher Test. Genau dieses harte Vorgehen hat die Naturwissenschaft in nur wenigen hundert Jahren, seit der Arbeit prominenter Wissenschaftler wie Galileo Galilei, auf den heutigen Stand gebracht. Eine Theorie oder ein Modell zu verkaufen, indem man nur Beobachtungen auswählt, die einem passen, ist wissenschaftlich gesehen eine Todsünde. Das Ändern von Messungen, um sicherzustellen, dass diese Messungen mit den Modellergebnissen übereinstimmen, ist wissenschaftlicher Betrug. Die Universitäten sollten ihren Studenten diese Grundprinzipien der Wissenschaft beibringen.
Zuverlässige Beobachtungen
Alles beginnt also damit, zuverlässige Beobachtungen zu machen. Das ist keine leichte Aufgabe! Die Astronomie ist ein gutes Beispiel. Die Vorgänge im Universum sind so komplex, dass nur die allerbesten Teleskope den Menschen zuverlässige Beobachtungen liefern können, die uns helfen, all die wunderbaren Dinge zu verstehen, die im Weltraum geschehen. Das Nachfolgemodell des Hubble-Teleskops, das James-Webb-Teleskop, liefert Bilder, die uns jeden Tag in Erstaunen versetzen. Diese Bilder ermöglichen es dem Menschen, alte Annahmen zu verwerfen und bestehende Modelle über den Ursprung des Universums der Wahrheit näher zu bringen.
Messung der Temperatur
Zurück zum Klima der Erde. Temperaturmessungen sind in der Klimaforschung von großer Bedeutung. Ganz einfach, würden Sie sagen, man steckt Wetterstationen mit Thermometern in den Boden und archiviert die Ergebnisse jeden Tag in einer Tabelle. Das war in der Vergangenheit tatsächlich so, aber die Frage ist: „Sind diese Ergebnisse zuverlässig und repräsentativ?“ Wenn es doch nur der Fall wäre. Wissenschaftliche Professionalität ist auch bei der Messung gefragt.
Erstens besteht die Oberfläche unseres Planeten zu 70 % aus Wasser, so dass man in den Ozeanen keine Wetterstation im Boden platziert. Außerdem gab es in der Vergangenheit nur wenige Messstationen, und einige Teile der Erde waren viel besser abgedeckt als andere. Außerdem befinden sich Messstationen, die früher mitten im Nirgendwo standen, heute aufgrund der zunehmenden Verstädterung in den Vororten von Großstädten oder direkt neben einer Fabrik oder einem Flughafen. Aufgrund des so genannten Urban Island Effect sind diese Standorte alles andere als ideal. Erst vor etwas mehr als vierzig Jahren wurde es durch Satellitenmessungen möglich, die Temperatur weltweit auf eine viel konsistentere, zuverlässigere und repräsentativere Weise zu messen.
Klimamodelle und Satellitenmessungen
Die Klimamodelle sagen uns seit vielen Jahrzehnten, dass sich die Erde auf alarmierend hohe Temperaturen erwärmt und dass das CO₂-Gas der Hauptverursacher ist. UN-Chef António Guterres drückt es so aus: „Wir befinden uns auf einer Autobahn zur Klimahölle“, wenn wir nicht aufhören, das ‚böse‘ CO₂-Gas auszustoßen. Gerne wird dieser Aussage auch hinzugefügt, dass 97 % der Wissenschaftler dieser Meinung sind. Aber ist diese Geschichte wahr?
Abbildung 2: UN-Chef Antonio Guterres warnt die Weltgemeinschaft: „Wir befinden uns auf einem Highway in die Klimahölle“, wenn die Menschen nicht aufhören, das böse CO₂-Gas auszustoßen.
Unsinnige Szenarien
Schlimmer noch: Um die panische Botschaft von UN-Chef Guterres zu verstärken, werden unsinnige Szenarien verwendet, die in der Praxis unmöglich sind. So wurde beispielsweise das berüchtigte RCP 8.5-Szenario in die Klimamodelle eingegeben (ein extremes CO₂-Emissionsszenario), um die Menschen in großem Maßstab zu erschrecken. Dieses Szenario, das eine Erwärmung von mehr als 6°C bis 2100 vorhersagt, wird auch heute noch verwendet, obwohl bekannt ist, dass diese Vorhersagen auf unsinnigen Annahmen beruhen.
CO₂-Beitrag
Und viele Wissenschaftler sind sich auch einig, dass mehr CO₂ zur Erwärmung beiträgt [?], aber nur eine Minderheit glaubt wirklich, dass das menschliche CO₂ die Hauptursache für die aktuelle Erwärmung ist. Auch das wird durch harte Fakten bestätigt. Erstens haben wir in der Geschichte des Erdklimas (lange bevor es Menschen gab) gesehen, dass es Perioden mit hohen CO₂-Konzentrationen und niedrigen Temperaturen gab, sowie Perioden mit niedrigen CO₂-Konzentrationen und hohen Temperaturen. Es waren also andere Ursachen im Spiel, die einen großen Einfluss auf die Temperatur der Erde hatten.
Sättigungs-Effekt
Aber noch interessanter sind die modernen Satellitenmessungen, die zeigen, dass es bei mehr CO₂-Emissionen zu einem Sättigungseffekt kommt, wie wir ihn in der Natur so oft beobachten. Je mehr CO₂, desto geringer ist der Effekt auf die Temperatur. Das lineare Verhalten in den Klimamodellen entspricht nicht der Realität. Das erklärt zum Teil die panikartigen Vorhersagen dieser Modelle. Noch ein Wort für die Kenner der Materie. Das Gesetz von Le Chatelier besagt, dass die Natur immer bestrebt ist, Störungen entgegenzuwirken („negative Rückkopplung“). Dieses Gesetz erklärt zum Beispiel, dass in der Klimageschichte die Eiszeiten und Zwischeneiszeiten immer innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen geblieben sind, unabhängig von der CO₂-Konzentration in der Atmosphäre.
Abbildung 3: Der Nobelpreisträger Dr. John Clauser, Unterzeichner der Weltklimaerklärung von Clintel, drückt es so aus: „Wahrheit hat die Eigenschaft, mit der Realität übereinzustimmen, und gute Wissenschaft bedeutet, die Realität in der Natur zu beobachten und sie genau wiederzugeben, ohne an die Folgen zu denken.“
Molekül des Lebens
In diesem Zusammenhang möchten wir noch ein paar Worte über CO₂ sagen. Labormessungen zeigen, dass mehr CO₂ eine erwärmende Wirkung hat, aber diese Messungen zeigen auch, dass diese Erwärmung bescheiden und nicht linear ist. Es gibt also keinen, wir wiederholen, keinen wissenschaftlichen Beweis für all diese AGW-Angstgeschichten. Darüber hinaus zeigen die Messungen auch, dass CO₂ das Lebensmolekül für die gesamte Natur auf der Erde ist. Je mehr CO₂, desto grüner wird die Erde und desto höher wird die Produktivität der Landwirtschaft. Wenn wir beide CO₂-Eigenschaften, die nichtlineare Erwärmung und die landwirtschaftliche Produktivität vergleichen, dann ist die extrem teure und störende „Netto-Null“-Klimapolitik, die verfolgt wird, wissenschaftlich, wirtschaftlich und gesellschaftlich unverantwortlich.
Ursache und Auswirkung
Schließlich ist die Frage nach Ursache und Wirkung in komplexen Systemen eines der schwierigsten Probleme in der Wissenschaft. So gibt es beispielsweise auch wissenschaftliche Hinweise darauf, dass die Erwärmung der Ozeane dazu führt, dass mehr CO₂ in die Atmosphäre freigesetzt wird (Henry’s Law). Also beeinflusst nicht nur der Mensch, sondern auch die Natur die Menge des CO₂ in der Atmosphäre. Die ganze Geschichte sollte in allen Schulen gelehrt werden. Nicht nur die bekannte Angstgeschichte, sondern die ganze Geschichte sollte erzählt werden. Warum werden unsere Kinder so einseitig über das Klima informiert?
Kooperation
Das IPCC erzählt uns eine allzu einfache und alarmistische Geschichte über den Klimawandel. In dieser Geschichte wird das anthropogene CO₂ als Hauptursache genannt („Science is settled“). Diese starre Aussage hat zur Folge, dass ein schneller Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe erforderlich ist. Die technischen und wirtschaftlichen Realitäten lassen dies jedoch nicht zu.
Abgesehen von der praktischen Unmöglichkeit gibt es auch wissenschaftliche Argumente. Wir haben oben gezeigt, dass vieles darauf hindeutet, dass es um weit mehr geht als um anthropogenes CO₂ („The science is not settled at all“). Wir wissen noch viel zu wenig über das Klima der Erde, um zu behaupten, dass der Mensch es kontrollieren kann.
Es ergeht ein Appell an beide Seiten der Klimawissenschaft, Alarmisten und Realisten, sich nicht länger gegenseitig zu bekämpfen, sondern gemeinsam mehr wissenschaftliche Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie sich das Klima verändert, und zwar schneller. Dabei sollten wir uns von zuverlässigen Messungen leiten lassen. Nur so können wir uns mit Klimamodellen der Wahrheit annähern.
[Dies kann man auch den „Putin-Effekt“ nennen. Die Alarmisten verweigern sich seit rund 40 Jahren allen Diskussionen mit Realisten! A. d. Übers.]
In Teil II werden wir dafür plädieren, dass wir gemeinsam die Chancen nutzen, die der Klimawandel wissenschaftlich, technologisch und wirtschaftlich bietet. Wohlgemerkt: Ein völlig anderer Ansatz in der Klimapolitik bedeutet auch einen völlig anderen Ansatz für die Energiewende. Die Vorteile werden für alle groß sein.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE