Horst D. Deckert

Die Formel der ritualisierten Unterwerfung: 2G plus

Stramm auf Kurs in die „Gesundheits“-Tyrannei (Symbolbild:Imago)

Sie sind nun fast am Ziel, und jetzt wird es wirklich gruselig: Mit der flächendeckenden Einführung von „2G plus“ in fast allen Ländern ist der Umbau Deutschlands in einen Überwachungsstaat nun auch für all jene „live“ fühlbar, die meinten, sich durch die Impfung die versprochene Freiheit „erpiekst“ zu haben, wie es ihnen versprochen wurde. Denn Sinn macht diese Regelung nur unter zwei Prämissen:

Erstens der, dass Corona ein lebensgefährlicher Erreger sei, der – im Gegensatz zu Myriaden von ähnlich infektiösen und letalen Erkältungskeimen aller bisherigen „Grippesaisons“ zuvor – keinesfalls auf natürliche Weise die Bevölkerung durchlaufen dürfe, sondern unbedingt bekämpft und ausgerottet gehört. Diese Sichtweise wurde der gesamten Weltbevölkerung (mit der Ausrufung von Corona zur „Pandemie“ unter bis heute nebulösen Umständen und einer seitherigen beispiellosen angstkonditionierenden Gehirnwäsche) nun einmal unwiderruflich übergestülpt und zum Dogma erklärt, so dass es praktisch aussichtslos ist, an dieser für die Notstandspolitik sinnstiftenden Grundüberzeugung rütteln zu wollen. Das „System“ erkennt diese erste Prämisse nun einmal als erfüllt an – da beißt die Maus keinen Faden ab.

Umso bedeutsamer, wenn man diese gegebene Gesundheitsgefahr bejaht, wird dann allerdings die zweite zwingende Voraussetzung, unter der die künftige ausnahmslose Dauertestung aller – also auch „vollständig“ Geimpfter und sogar Geboosterter – einen Sinn ergibt. Aus der Logik der „besorgten“ politischen Zivilschützer heraus müsste sie sogar zwingend und unvermeidlich sein: Das Eingeständnis nämlich, dass all die Covid- „Schutzimpfungen“ nichts taugen und ihren angedachten Zweck nicht einmal ansatzweise erfüllen, weil Geimpfte auf allen Vergleichsebenen praktisch keinen Unterschied in Sachen Virulenz und Infektionsausbreitung machen. Sowohl die mittlerweile mehrheitlich das Infektionsgeschehen treibenden Impfdurchbrüche, als auch der (jenseits aller Zahlenpropaganda wohl beträchtliche) Anteil geimpfter Hospitalisierter, also auch die Quote geimpfter Covid-Toter lässt daran keinen Zweifel.

Der Mangel an Ehrlichkeit

Anstelle der Einführung von 2G plus wäre es somit nicht nur konsequent, sondern eigentlich zwingend logisch, die Impfkampagne sofort zu stoppen und Reklamationen auszusprechen (wenn schon keine Schandersatz- oder Regressansprüche möglich sind, denn jeglicher Haftungsausschluss der Hersteller wurde von den Regierenden ja bezeichnenderweise vertraglich abgenickt – jetzt wissen wir auch warum!). Öffentlich müsste die Politik zähneknirschend erklären, dass ihre Hoffnungen in die Impfkampagne jäh enttäuscht, wenn nicht vernichtet wurden. Würde man der Bevölkerung zumindest logisch schlüssig und konsequent sagen: Tut uns leid, wir stehen wieder am Anfang, vergesst eure „Immunisierung“, es braucht nun wieder Tests für alle, wir suchen nach einer neuen Strategie: Dann wäre dies wenigstens ehrlich.

Was jedoch passiert in Deutschland, wie auch anderswo? Der Sinn der Impfungen wird nicht angezweifelt, sondern diese werden nun erst recht angepriesen und verherrlicht, werden gar verpflichtend gemacht und das per Dauer-Abonnement mit jederzeit verkürzbaren Auffrischungsintervallen, und wer kündigt, geht seiner Freizügigkeit und Bürgerrechte verlustig. Dieses so teuflische wie geniale System zu etablieren hat in Deutschland nicht einmal vier Monate gedauert; nun macht auch der Zeitablauf Sinn: Merkels dreiste Lüge von Februar, alle Maßnahmen endeten mit Gewährung eines „Impfangebots“ Ende des kalendarischen Sommers, deckte exakt den Zeitraum bis nach den Wahlen ab. Solange wollte man die Bevölkerung noch mit einem Freiheitsversprechen einlullen – um dann Ernst zu machen. Wobei es, wie sich zeigt, völlig irrelevant ist, welche Parteienkonstellation den Corona-Staat letztlich führt, da sie alle für dieselbe Politik stehen, die aus Deutschland eine permanente Besserungsanstalt, ein Zuchthaus der Impf-, Maßnahmen- und Hygienekonformität machen.

All des lässt nur den zwingenden Schluss zu, dass es hier nicht (mehr) um Gesundheitsschutz geht, sondern um die historisch monströseste und zugleich genialste Absatzstrategie eines Pharmakartells, das ganze Staaten zu Drückerkolonnen gemacht hat, um einem Multi-Billionen-Dollar-Geschäftsmodell für die Ewigkeit zum Erfolg verhelfen. Dies ist eine moderne Form von Versklavung – und sie erfolgt mutmaßlich ausschließlich im Interesse ihrer Profiteure: globale Finanzinvestoren, philanthropische Milliardärsstiftungen und auf allen Entscheidungsebenen eingekaufte politische Lobbyisten.

Der Frust der Pflichtschuldigen

Bitter ist dies für all jene, die bislang naiv genug waren, einer völlig aus dem Ruder gelaufenen vorgeblichen Gesundheitsschutzpolitik pflichtschuldig zu willfahren und jede ihrer Zumutungen zu befolgen – die brav Maske trugen, Abstand hielten, den Lockdown in Ehren hieltem, sich pflichtschuldigst impfen ließen und vorbildlich alles taten, was ein übergriffiger und entfesselter Neurosenstaat von ihnen verlangte – in im blinden Vertrauen in die Redlich- und Richtigkeit des Staates und seiner Institutionen und in der einfältigen Erwartung, so werde alles wieder gut. Schlechte Nachrichten: Nichts wird gut, überhaupt nicht. Es wird schlimmer, sukzessive und schleichend – weil es gar nicht darum geht, irgendwelche Freiheiten zurückzugeben, es sei denn auf federzeitigen Widerruf. Wir erleben den Umbau einer einst freiheitlichen Gesellschaft in eine disziplinierte, autoritätshörige neue Volksgemeinschaft, die fortan jede Medizin, jede bittere Pille brav schlucken soll – ganz wörtlich und im übertragenen Sinne, von Designer-Impfstoffen bis zu Entbehrungen der Klimapolitik.

Was die Corona-Politik mit ihren neuerlichen Grausamkeiten anlangt, die uns nun anstelle eines „Freedom Day“ (mindestens) eine „Jailhouse Season“ bescheren, so mag es dem Staat gelingen, bei einer propagandistisch hinters Licht geführten Mehrheit weiterhin Einsicht zu verhindern, indem er den un- bzw. nochnichtgeimpften immer aggressiver die Schuld für die Nichterfüllung seiner eigenen falschen Versprechungen zuschiebt. Doch irgendwann zieht auch die Spaltungsmasche des divide-et-impera nicht mehr. Das Erwachen der Nibelungentreusten ist nur eine Frage der Zeit, wenn sie ihre eigenen Fesseln spüren und sich betrogen fühlen.

Die Jugend, die ein weiteres Mal am Feiern gehindert wird, aber auch die Impfopportunisten, die nun realisieren, dass ihr „Stich in die Freiheit“ keiner war, sind schon an diesem Punkt. Unternehmen sind schon an diesem Punkt – wieder vor der Zwangsschließung stehende Gastronomen oder von Spontanabsagen der Weihnachtsmärkte ereilte Standaufsteller- In Quarantäne geschickte Arbeitnehmer sind schon an diesem Punkt. Vollgeimpfte, in 14-tägige Isolation gesteckte Reiserückkehrer aus Südafrika und anderswo sind schon an diesem Punkt.

Sie wissen nicht mehr, wie ihnen geschieht

Und auch der Rest wird ab nächste Woche nicht mehr wissen, wie ihm geschieht – wenn er, um einen Espresso zu nehmen oder eine Pizza zu essen, ein Unterwerfungsritual vollziehen darf, gegen das die japanische Teezeremonie eine Lappalie ist: Maske auf. Am Einlass Impfausweis vorzeigen und scannen lassen. Vorzeigen eines maximal 24 Stunden alten, besser tagaktuellen Antigen-Schnelltests (für den ggf. stundenlang bei Nasskälte vor einem Testcenter anzustehen ist). Sodann Personalausweis zum Identitätsabgleich vorzeigen. Mit Maske zum Tisch. Einchecken per Luca-App unter den Augen des Personals.

Es mag eine bestimmte Bevölkerungsgruppe geben – vor allem Senioren – die mit diesen Schikanen keine Probleme hat und sie sogar für sinnvoll hält. Die, die ihre guten Jahre hinter sich hatten und bei denen die Panikmache um ein Allerweltsvirus auf den fruchtbarsten Boden fällt, weil dieses Virus für sie – wie auch potentiell eine Unzahl sonstiger Erreger – fraglos gefährlicher sein kann als für Jüngere (was vor Corona eine triviale Erkenntnis war, heute jedoch einen pandemischen Katastrophenfall begründet). Für diese (im überalternden Deutschland zahlenmäßig immer bedeutsamer werdende) gesellschaftliche Teilmenge, die zudem von einer besonderen Vertrauensseligkeit geprägt ist in den Staat, den sie noch zu seinen funktionierenden Blütezeiten, unter seriösen und integren Politikern erlebt haben, ist auch mit Lockdown, 2G plus und Impfpflicht die Welt in Ordnung und alles in Butter.

Der Rest hingegen dürfte sein blaues Wunder erleben und bald ganz erhebliche Schwierigkeiten damit haben, diese nächste Stufe der formalisierten Unterwerfung freier Menschen blind mitzumachen. Es bleibt abzuwarten, wie lange die Gewöhnung an das endlose Protokoll des Wahnsinns selbst in unserem Untertanen- und Obrigkeitsstaat Deutschland noch funktioniert – und ab wann die Deutschen sich zu kneifen beginnen, innehalten und sich fragen, was sie hier eigentlich gerade mit sich und ihrem Leben machen lassen. Eingedenk seiner begrenzten „Restlaufzeit“ auf diesem Planeten könnte der eine oder andere vielleicht ja doch noch zum Rebellen werden.

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