Horst D. Deckert

Die gekaufte Pandemie: Wie Kliniken Covid-Patienten produzieren

Bedenklich hohe Cash-Inzidenzen… (Symbolbild:Imago)

Was sollten die denn davon haben, Zahlen zu erfinden?” oder „…wem würde es denn nützen, wenn die Zahlen aufgebauscht werden?”: Einwände wie diese fallen (neben der reichlich naiven Frage, wieso denn dann fast alle Regierungen der ganzen Welt die Pandemie bekämpften, wenn es sich hier doch bloß um Schwindel und um keine reale Gesundheitskrise handele) ab einem bestimmten Punkt in fast jeder Corona-Diskussion – ganz egal, ob es um Maßnahmen, Inzidenzen, Todesjahren oder die Impfpflicht geht.

Zumindest was die berüchtigte „Lage auf den Kliniken“ betrifft, die von denselben Ärzten und Funktionären lustvoll ausgemährt und dramatisiert wird, die für die Überlastung im Pflegewesen und vor allem Intensivbettenabbau inmitten der Pandemie verantwortlich sind, liegt die Antwort auf der Hand, wer hier sehr wohl von einer fabrizierten Katastrophe profitiert: Denn wirtschaftliche Fehlanreize belohnen – tatsächliche oder nur behauptete – Engpässe in den Kliniken massiv. Und grundfalsche politische Weichenstellungen führen zu kontraproduktiven Ergebnissen, die am Ende schädlich für alle sind. Einzige Ursache des Problems ist dabei die Planwirtschaft im Gesundheitswesen, speziell bei der Klinikfinanzierung. Zwar hat die Politik Krankenhäuser in gewinnorientierte „Profitcenter“ verwandelt, doch diese erwirtschaften ihre Profite eben nicht „am Markt“, sondern vor allem aus der Anzapfung staatlicher Quellen. Also müssen selbige möglichst reichhaltig zum Sprudeln gebracht werde.

Nichts gelernt

Nichts hat man anscheinend aus den Fallpauschalen und Freihalteprämien der Anfangszeit der sogenannten Pandemie gelernt – vor allem nicht aus den fatalen Effekten der Entkoppelung von Bettenzahl und Pflegepersonalschlüssel bzw. deren späterer Wiederkoppelung, die dann jeweils unmittelbaren Einfluss auf die Intensivkapazitäten hatten und dazu führten, dass Kliniken Intensivbetten munter auf- und abbauten oder in die stehende Notfallreserve verschoben – mit jeweils gravierenden Folgen für die relative „Auslastung“, obwohl die absoluten Belegungszahlen so gut wie unverändert blieben. So ließ sich Panik auf Kommando steuern – und lässt es sich noch immer.

Auf der „Achse des Guten“ hat der Mediziner und Autor Gunter Frank gestern aufgezeigt, wie der Staat selbst durch verhängnisvolle Anreize für eine „wundersame Corona-Vermehrung” in den Kliniken sorgt: Deutschen Kliniken wird tatsächlich eine Prämie von 7.800 Euro (und mehr) für jeden regulären Patienten gezahlt, der sich durch positiven Test statistisch in einen stationären Corona-Fall umdeuten lässt. Unter Berufung auf einen leitenden Arzt einer großen Klinik schreibt Frank, dass diese Quasi-Covid-Prämie seit 1. November für jeden positiv Corona-getesteten und an das zuständige Gesundheitsamt gemeldeten Patienten im Krankenhaus gezahlt wird – und zwar zusätzlich zur normalen Abrechnung. Voraussetzung ist lediglich, dass dieser zwei Nächte im Krankenhaus verbleibt. Bei längerem Aufenthalt steige die Prämie auf bis zu knapp 10.000 Euro. Und noch schöner für die Kliniken: „Covidsymptome muss der Patienten gar nicht haben, es reicht ein Test.

Gewünschte Überlastungssituationen

Was das in der Praxis bedeutet, mag sich jeder selbst ausmalen: Wer mit verstauchtem Knöchel, mit einer Platzwunde, mit einem Hörsturz oder Herzrhythmusstörungen in der Notaufnahme auftaucht, wird – mit etwas Glück – zur Cash Cow für die Klinik. Denn sobald der obligatorische Test positiv ausfällt, heißt es dann schnell: „Bleiben Sie besser mal zwei Tage zur Beobachtung hier.“ Und schon klingelt die Kasse. Dieser absurde Fehlansporn für – auf Kostendeckung und tunlichste Profitabilität gedrillte – Kliniken korrumpiert natürlich Klinikleitungen wie Ärzteschaft – und sie dient ganz offenkundig keinem anderen Zweck, als für die Politik die gewünschten Überlastungssituationen sicherzustellen. Frank: „So füllt man die Krankenhäuser mit angeblichen Coronakranken, ganz ohne Arbeit, denn diese Patienten sind ja grundsätzlich fit, und verdient sich dabei eine goldene Krankenhausnase. Die Quote der Belegungsstatistik wird sich durch diese grob manipulierten Daten erhöhen, in einer Zeit, in der wir die Belegung der Krankenhäuser zum Hauptentscheidungskriterium für eine Pandemie-Politik machen. Das Geld kommt dabei direkt vom Bund.” Für diese Zustände war bislang Gesundheitsminister und Pharma-Lobbyist Jens Spahn verantwortlich – und ab sofort ist es sein Nachfolger, Gesundheitssozialist und Long-Covid-Sektenguru Karl Lauterbach. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.

Dass öffentlich-rechtliche und sonstige Leitmedien, die eigentlich solche Missstände aufdecken und bloßstellen müssten, nicht nur ihren Investigationsauftrag schleifen lassen und absichtlich wegschauen, sondern stattdessen sogar aktiv die Desinformation der Bevölkerung besorgen, indem sie die mit solchen Methoden gewonnenen „Pandemiedaten“ und „Hospitalisierungsraten“ unkritisch verbreiten, ist ein historischer Sündenfall des Journalismus.

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