Horst D. Deckert

Die Infrastruktur für die Schweizer Massen­überwachung ist «made in Israel»

Ein ehemaliger NSA-Dienstleister mit Wurzeln im israelischen Geheimdienst liefert die Ausrüstung für die Kabel­aufklärung des Bundes. Das Verteidigungs­departement verschwieg diese Tatsache in seiner Antwort auf die Anfrage eines Parlamentariers.

Der Republik-Artikel über das Ausmass der Überwachung im Bereich Kabel­aufklärung löste im Januar 2024 ein breites Echo aus. Die Recherche widersprach den Versprechungen, die 2016 im Abstimmungs­kampf um das neue Nachrichtendienst­gesetz gemacht wurden. So suggerierte etwa der Schweizer Bundesrat fälschlicher­weise, es handle sich bei der Kabel­aufklärung um ein gezieltes Überwachungs­instrument des Nachrichten­diensts NDB gegen einzelne ausländische Personen. Dabei ist es technisch gar nicht möglich, zwischen inländischen und ausländischen Ziel­personen sauber zu trennen, wie der NDB in gerichtlichen Stellung­nahmen selbst einräumte.

De facto ist die Kabel­aufklärung ein Massen­überwachungs­programm. Die Analysten des Zentrums Cyber und Elektro­magnetische Aktionen (CEA) – zugehörig zum Verteidigungs­departement (VBS) – werten den Datenstrom unseres Internet­verkehrs aus und überprüfen diesen flächen­deckend auf bestimmte Suchbegriffe.

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