Eine weitere Lektion darin, wie man eine gute Nachricht als Klimakrisen-Geschichte schreibt. Man muss es den Klima-Spinnern lassen – besonders im Journalismus. In meiner Lieblingszeitung, die einmal Weltklasse war, der New York Times, steht folgende Geschichte:
„Von Henry Fountain und Mira Rojanasakul, 10. Januar 2023
Die Welt blieb im vergangenen Jahr fest im Griff der Erwärmung, mit extremen Sommertemperaturen in Europa, China und anderswo, die dazu beitrugen, dass 2022 das fünftheißeste Jahr in der Geschichte war, sagten europäische Klimaforscher am Dienstag.
Die acht wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen sind nun seit 2014 zu verzeichnen, berichteten die Wissenschaftler vom Copernicus Climate Change Service der Europäischen Union, und 2016 bleibt das wärmste Jahr aller Zeiten.“
Das ist die ganze Geschichte in drei Bildern:
Das linke Bild stammt aus dem Artikel der New York Times. Das rechte Bild stammt von der NOAA-Site Climate at a Glance Global Time Series. Wenn Sie auf den Link klicken, wird die Grafik angezeigt (Anmerkung: Ich habe die horizontale Größe verkleinert, um sie an das Bild in der Times anzupassen).
Vergleichen Sie die beiden Bilder, und abgesehen von einigen geringfügigen Unterschieden bei den Zahlenwerten für 2015, 2016 und 2017 sind sie recht ähnlich.
Aber (es gibt immer ein Aber), die NOAA-Grafik kann in der oberen rechten Ecke eine Trendlinie für 2015-2022 zeigen, die „mindestens 8 Jahre“, die in dem NY Times-Artikel hervorgehoben werden.
Das ist die Vergrößerung dieser Ecke, wobei der Text aus Gründen der Klarheit neu getippt wurde).
Das Hinzufügen dieser Trendlinie ist eine Option auf der ursprünglichen offiziellen NOAA-Seite – sehen Sie selbst. (Ich wiederhole den Link zu Ihrer Bequemlichkeit).
Die Autoren der New York Times, Henry Fountain und Mira Rojanasakul, erwähnen einfach nicht die positive Geschichte, dass die letzten acht Jahre einen Trend von minus 0,87°C/Jahrhundert aufweisen.
Die gute Nachricht, die auf der Grundlage derselben Fakten – derselben Daten – hätte geschrieben werden können, ist also, dass die von der NOAA berechneten globalen Land- und Ozean-Temperaturanomalien für Januar-Dezember seit 2015 einen starken Abwärtstrend aufweisen.
Und das ist die Kurzfassung.
Kommentar des Autors dazu:
Mein langfristiger Rat lautet: „Zeichnen Sie keine Trendlinien in Diagramme ein.“ Die Steigung einer Trendlinie hängt immer von Anfangs- und Endpunkten ab. Es ist [fast] immer informativer, sich die Daten selbst anzusehen, in vielen verschiedenen grafischen Formen, als Linien über die Daten zu zeichnen. Die Trendlinie ist nicht die Daten – sie ist eine „Meinung“ desjenigen, der den Trend zeichnet (oder des Programmierers der Grafiksoftware), bezüglich der Anfangs- und Enddaten.
Dies gilt selbst für Daten, die ein offensichtliches Anfangsdatum zu haben scheinen, oder für einen zeitlich sehr langen Datensatz wie die modernen globalen Temperaturmessreihen. Die globale Temperatur hat nicht in dem Moment begonnen, als sie gemessen wurde.
Es sei darauf hingewiesen, dass in dem fraglichen Zeitraum zwei El Niños auftraten: 2014-16 und 2018-19.
Der Journalismus ist nach seinen eigenen Maßstäben dazu da, eine unvoreingenommene, abgerundete und ausgewogene Sicht auf das Thema einer Nachricht zu vermitteln. Der achtjährige Abwärtstrend rechtfertigt sicherlich zumindest eine Erwähnung in dieser Geschichte über die letzten acht Jahre der „globalen“ Temperaturen.
Link: https://wattsupwiththat.com/2023/01/10/last-8-years-were-the-hottest-on-record/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE