Eine brandneue Politik ab dem 29. September.
In einer Reihe von umstrittenen Schritten hat X seine Datenschutzrichtlinien geändert, um eine Reihe von sehr persönlichen Nutzerdaten einzubeziehen – biometrische Informationen und Beschäftigungsdaten. Die Ankündigung, die Datenschützer aufrütteln könnte, die sich fragen, was X vorhat, wirft die Frage nach der Verantwortung von Social-Media-Giganten im Zeitalter der Datenvermarktung neu auf.
Das in San Francisco ansässige Unternehmen will nun biometrische Daten einbeziehen, um die Sicherheit und die Identifizierung auf seiner Plattform zu verbessern. Während der Begriff „biometrisch“ ein unklarer Zusatz in der Richtlinie bleibt, beziehen sich ähnliche Praktiken anderer Unternehmen in der Regel auf Daten, die aus dem Gesichtsscan, dem Netzhautscan oder den Fingerabdrücken einer Person gewonnen werden.
Die Unklarheit darüber, was genau „biometrische Informationen“ sind, wirft jedoch die Frage auf: An welchem Punkt überschreiten die Bemühungen zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit die Grenze zur invasiven Überwachung?
Elon Musk, der Unternehmer, der letztes Jahr Twitter übernommen hat, hat sich dafür ausgesprochen, gefälschte Konten auszumerzen und die Nutzer auf ein kostenpflichtiges System mit verifizierten blauen Häkchen umzustellen. Auch wenn es Argumente für mehr Sicherheit gibt, eröffnet die Verwendung sehr persönlicher Daten wie biometrischer Daten eine neue Front im Kampf zwischen Bequemlichkeit und Privatsphäre.
In der neu strukturierten Richtlinie ist auch die Absicht des Unternehmens enthalten, Informationen über den beruflichen Werdegang, die Ausbildung und die Karrierepräferenzen der Nutzer zu sammeln. Dies zielt angeblich darauf ab, Jobangebote zu empfehlen und relevante Werbung zu verbreiten, aber es liefert auch eine Fülle persönlicher Daten, die bisher von der Plattform als tabu angesehen wurden.
Der jüngste Schritt von X bringt uns alle näher an eine Zukunft, in der unsere Online- und Offline-Identitäten auf unangenehme Weise miteinander verwoben sind. Man fragt sich, ob diese „Alles-App“, die X zu schaffen versucht, zu einem „Alles-Daten“-Minenfeld werden könnte.