Horst D. Deckert

Die «Quarantäne-Generation»

Einem wichtigen Aspekt der Pandemie werde zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt: Die Auswirkungen der «nicht pharmazeutischen» Massnahmen wie Lockdowns, soziale Distanzierung, Gesichtsverhüllung und den Gebrauch von Desinfektionsmitteln, schreibt das Nachrichtenmagazin The Daily Sceptics.

Die Massnahmen hätten unsere Fähigkeit reduziert, sich gegen andere Viren und Bakterien zu wehren. Die Folgen dieser geringen Exposition wurden in einem Artikel von verschiedenen Wissenschaftlern dargelegt, der im November des letzten Jahres von der US-amerikanischen «Proceedings of the National Academy of Science (PNAS)» veröffentlicht wurde. In diesem Artikel werden zehn evolutionäre Erkenntnisse über die Covid-19-Pandemie aufgeführt.

Eine Erkenntnis davon sei die mangelnde mikrobielle Exposition der «Quarantäne-Generation». Wie die Autoren des Artikels anmerken, wurde durch Quarantäne und soziale Distanzierung der regelmässige Kontakt mit anderen Krankheitserregern vorübergehend unterbrochen.

Während die meisten Erwachsenen bereits mindestens einmal mit vielen Erregern in Kontakt kamen, sei dies bei Kindern vermutlich nicht der Fall. Eine normale kognitive Entwicklung erfordere hingegen «eine angemessene und vielfältige mikrobielle Exposition».

So könnten die Massnahmen zu einer Generation «mit schwachem Nervensystem und Immunsystem» führen, die unverhältnismässig von der mikrobiellen Umgebung ihrer Geburtsfamilie beeinflusst werde und nicht von der Aussenwelt. Die langfristigen Auswirkungen dieser Entwicklung seien unbekannt.

In Neuseeland kam es zu einem ungewöhnlich starken Ausbruch von RSV (respiratorisches Synzytial-Virus). Auch in der Schweiz wurden für die Saison völlig untypische RSV-Infektionen bei Kindern festgestellt (Corona-Transition berichtete). Ärzte führten dies auf eine «Immunitätsschuld» zurück, die durch Quarantäne im letzten Winter verursacht worden sei, schreibt The Daily Sceptics.

Es könne Monate und Jahre dauern, um ein vollständiges Bild von den Auswirkungen auf die Gesundheit und Entwicklung von Kindern zu bekommen.

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