Inzwischen ist nicht nur Deutschland, sondern die gesamte EU ist in eine ausgewachsene Rezession gerutscht. Die Russland-Sanktionspolitik schlägt auf ihre Urheber zurück. Wie „Eurostat” bekanntgab, sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.
Damit steckt die Eurozone nun auch technisch endgültig in einer Abschwungphase. Die Hoffnungen auf ein zumindest minimales Wachstum haben sich zerschlagen.
Europa ist der Dumme
Dies ist exakt der vorhergesagte und lange absehbare Preis, den die EU für ihre blindwütige Sanktionspolitik gegen Russland bezahlt. Nicht Putin ist der Dumme, sondern die „moralische Supermacht” EU mit ihren Berliner und Brüsseler Haltungsbonzen.
„Business Insider” wies darauf hin, dass die Industrieländer-Organisation OECD hat ihre Prognose für die Weltwirtschaft in diesem Jahr minimal von 2,6 auf 2,7 Prozent Wachstum angehoben hat. Die Aussicht für die EU senkte die OECD dagegen. Interessant: Für Deutschland lag ihre Prognose bei minus (!) 0,3 Prozentpunkten. Die wichtigste internationale Industrieinstanz traut Deutschland also im Jahr 2023 kein Wachstum mehr zu. Die Wirtschaft stagniere bei hoher Inflation.
Unvermeidliche Entwicklung
Eine ähnliche Entwicklung blüht ganz Europa – auch wenn der einstige Primus Deutschland bereits das Schlusslicht aller Industrieländer darstellt und nur noch knapp vor Russland liegt. „Für Putins Kriegswirtschaft hob die OECD die Prognose noch einmal auf nur noch minus 1,5 Prozent an”, so „Business Insider”.
AUF1.TV hat seit vielen Monaten auf diese unvermeidliche Entwicklung hingewiesen. Der Ukraine-Krieg war ein willkommener Vorwand für die EU, den Wirtschaftskrieg gegen Russland, der bereits mit früheren Sanktionen eingeleitet wurde, massiv zu verschärfen (siehe etwa hier). Dies geschah auch und gerade auf Druck der USA.
In der selbstgestellten Falle
Während Russland keinesfalls „isoliert“ ist, sondern es verstanden hat, sich andere Handelspartner zu suchen, und im Zuge der prosperierenden BRICS-Staatengemeinschaft weltpolitisch sogar noch an ökonomischer und geostrategischer Macht gewinnt. Da steckt ausgerechnet Europa in einer selbstgestellten Falle.
Es schadet sich selbst am allermeisten – nicht nur durch mehr sklavische Abhängigkeit von den USA, sondern auch durch immer größere Unglaubwürdigkeit des „Wertewestens“. Die Rechnung dafür bezahlen die normalen Bürger, vor allem in Deutschland, mit anhaltender Inflation, die es vielen Menschen schon jetzt kaum noch möglich macht, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Aussichten fatal
Und die Aussichten sind alles andere als rosig: Die Energiekrise wird sich verschärfen, das Verhältnis ist wohl auf Jahrzehnte hinaus ruiniert.
Die Eskalations- und Kriegsspirale schraubt sich immer weiter hoch. Europa versorgt die Ukraine mit immer neuen modernen Waffen, von ernsthaften Friedens-Initiativen ist schon gar nicht mehr die Rede, wie AUF1 mehrfach mahnte.
Obskure Alltäglichkeit
Der Krieg ist zu einer obskuren Alltäglichkeit geworden. Die politischen und ökonomischen Folgen werden von den verantwortlichen Politikern achselzuckend in Kauf genommen, weil sie finanziell so gut abgesichert sind, dass sie sie nicht zu spüren bekommen.
Ökonomen und Experten warnen: Es wird nicht bei dieser Rezession bleiben. Wenn Europa nicht endlich zur Besinnung kommt und sich auf seine vitalen Eigeninteressen besinnt, indem es diese katastrophale Sanktionspolitik aufgibt, wird es wirtschaftlich zugrunde gehen und auch im politischen Chaos versinken, weil der Widerstand der Völker immer größer werden wird.
Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“
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