Horst D. Deckert

Drei auf einen Streich – „Zufällige Begegnungen“ in der ARD immer häufiger

Das geschlossene System ARD/ZDF produziert einen groben Patzer nach dem anderen: Erst werden Geldverschwendungen aus der Chefetage bekannt – und jetzt häufen sich Fälle von „zufällig“ befragten linken Politikern und Aktivisten, die als einfache Bürger vorgestellt werden. 

Der Youtube-Kanal „Clownswelt“ deckte kürzlich einen besonders dreisten Fall mit gleich drei „Zufälligen“ in nur einer Sendung auf.

Eine lange Liste

Die vielen Fernseh-, Hörfunk- und Internetprogramme von ARD und ZDF bilden mittlerweile ein verzweigtes Dickicht, in dem man gar nicht mehr alle Tricksereien und Manipulationen aufspüren kann. Einiges kommt aber doch heraus – da kann man sich vorstellen, wie hoch die Dunkelziffer ist. 

Die mittlerweile zahlreichen Fälle von angeblich zufällig befragten Personen, die sich als Politiker herausstellten, wurden durch die Begegnung von Reportern der ZDF-„Drehscheibe“ mit Marie Heidenreich bekannt. Die junge Frau sprach in der Berliner Friedrichstraße darüber, wie sehr sie sich über die Verkehrsberuhigung der wichtigen Innenstadtstraße freue. Was sie vergaß zu erwähnen, ist, dass sie eine grüne Landtags-Kandidatin aus Mecklenburg ist.

Verkappte Parteisoldatin im NDR-Bürgerparlament

Auch schön: In einer Diskussionsrunde im NDR namens „Bürgerparlament“ fand sich die SPD-Politikerin Dorothea Siemers unerkannt ein. Pikant: Der Sender sagte ganz klar, dass eben keine Politiker teilnehmen dürfen. Als es Beschwerden hagelte, erklärte man, „keine professionellen Politiker“, da Siemers auch einmal in einer Firma gearbeitet hatte.

Der Knaller: WDR interviewt eigene Mitarbeiterin als Supermarkt-Kundin

Neben linken Parteileuten werden gerne auch mal eigene Mitarbeiter vor die Kamera gestellt, die sich freilich inhaltlich nicht von ebenjenen Politikern unterscheiden. Der bislang empörendste Fall ereignete sich in einer Kölner „Penny“-Filiale. Die Supermarkt-Kette machte bei einer von der Regierung finanzierten Studie „Wahre Kosten“ mit und setzte für eine Woche die Preise bestimmter Produkte um fast 200 Prozent hoch, weil sonst ja die „Klima- und Umweltkosten“ der Produktion nicht enthalten seien. Wie hoch diese Kosten angeblich seien, hatte irgendjemand von der TU Nürnberg „ausgerechnet“ (?). Ein WDR-Team befragte im Markt mehrere Kunden zu „Wahre Kosten“. Die meisten winkten ab, aber eine junge Frau namens Hanna(h) Mertens freute sich über die Aktion, weil sie „zum Nachdenken“ anrege. 

Dumm nur, dass Mertens sich auf „LinkedIn“ als Mitarbeiterin beim „WDR-Morgenecho“ vorstellt. Dass man im Netz irgendwo etwas zu den eigenen Leuten findet, ahnte man in der WDR-Redaktion wohl und schrieb den Vornamen im „Penny“-Beitrag ohne h. Nützte aber nichts – der Fall Mertens wurde zu einem der prominentesten Betrugsfälle der ARD.

rbb: Sogar drei auf einen Streich!

Den vorläufigen Höhepunkt der Berichterstattung mit Statisten erreichte kürzlich der rbb, der eine Demonstration vor dem Berliner Columbia-Bad in Neukölln filmte. Die bei der Kundgebung versammelten, erbost auftretenden Bürger fanden es „rassistisch“, dass wegen der migrantischen Übergriffe auf Badegäste und Personal dort nun der Personalausweis geprüft wird. Einen echten steuerzahlenden Bürger hätte es eher erbost, dass an den Außengrenzen Deutschlands keine Papiere benötigt werden, im Schwimmbad nun aber schon.

Alerta, alerta, antifascista!

Und so stellten sich die drei interviewten Demonstranten auch nicht als unpolitische Bürger heraus, sondern als Parteisoldaten und Parteistiftungs-Geldempfänger. Die erste ist eine Natascha Anahita. „Clownswelt“ recherchiert via Instagram etc. gründlich nach und findet heraus, dass die Dame eigentlich Natascha A. Nassir-Shanian heißt und als antikolonialistische Antirassistin unter anderem schon für die grüne Heinrich-Böll-Stiftung und die linke Rosa-Luxemburg-Stiftung arbeitete. 

Danach wird eine Sigrun Matthiesen befragt, die sich via Google als Journalistin der Böll-und der Luxemburg-Stiftung herausstellt. Und der letzte im Bunde ist ein Carsten Schwäbe, der – Überraschung! – bei der sozialdemokratischen Friedrich-Ebert-Stiftung arbeitet. Parteimitglied ist er natürlich auch, er ist im Vorstand des Kreisverbandes der SPD in Steglitz-Zehlendorf. 

Es könnte zu einer lustigen Freizeitbeschäftigung werden, „zufällig“ von ARD und ZDF interviewte Passanten und Demonstranten zu googeln, um herauszufinden, welcher Parteisoldat und welche Aktivistin da wirklich gesprochen hat.

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