Während der Mainstream sich darin ergeht, diesen (bereits jahrelang schwelenden) Konflikt, als „Putins Krieg“ zu titulieren, versuchen wir die Meinungen und Sichtweisen außerhalb US-Europäischer Meinungsdiktatur, zu beleuchten.
Warum hielt sich UN bis dato heraus?
UN-Generalsekretär Antonio Guterres wird am Dienstag 26.4.2022 in Moskau auf Präsident Putin treffen. Im Anschluss daran wird er in die Ukraine weiterreisen. Dort soll er dann am Donnerstag von Präsident Selenskyj empfangen werden.
Bis dato musste man zwangsläufig den Eindruck gewinnen, die UN würde sich aus dem einen oder anderen Grund völlig aus dem Konflikt „herausnehmen“. Böse Zungen könnten meinen, man würde dieser „Provokations-Masche“ und der jahrelangen US-Europäischen, zielgerichteten Intervention in der Ukraine nicht im Wege stehen wollen.
Nun aber wird die „Luft“ für den „West-Protegé“ Ukraine, strategische immer dünner. Also könnte man annehmen, dass nun die „UN-Feuerwehr“ zum Löschen ausgesandt werden muss. Man erinnert sich also plötzlich daran, was in der UN-Charta festgeschrieben steht.
Zumal Russland eines der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates ist und als Solches ein Vetorecht genießt.
Aus Washington wie auch den meisten Europäischen Hauptstädten war gebetsmühlenartig immer wieder zu hören gewesen, dass die Welt sich gegen die brutale und „unprovozierte“ Invasion Russlands in sein Nachbarland, einig sei. Bei näherer Betrachtung allerdings wird offenbar, dass viele Staaten diesem Konflikt, sowohl als Beobachter, als auch völlig unkommentiert gegenüber stehen.
Während einige Nationen wie auch große Teile der Bevölkerung begannen, in diesem Begriff der Invasion der Ukraine, ein Portal zu einer neuen, wenn auch noch nicht offen definierten globalen Ordnung, zu sehen.
Die Anzahl der, gegen Russland von ausgewählten Ländern verhängten Sanktionen im Zeitraum vom 22. Februar 2022 bis zum 22. April 2022
Von diesen Beobachtungen bleibt kein Kontinent ausgenommen.
Große Nationen wie Indien als „Beobachter“
Sieht man einmal von China und dem immer schon „anders gearteten Naheverhältnis zu Russland ab, hat sich auch das, hinter China zweit-bevölkerungsreiche Indien, nicht zu Anti-Russland-Parolen oder Sanktionen hinreißen lassen.
Erkennbar ist dabei, dass Regierungen die von großen Mehrheiten ihrer Bevölkerung repräsentiert werden den „Ost-West“ Konflikt eher als Nachhall früherer Jahrzehnte betrachten würden. Somit wird hier eher eine „Sicherheitsposition“, also in diesem Fall gar keine Position, bezogen.
Lateinamerikanische Haltung gegenüber Putin
Wie auch immer man es titulieren mag, im viel zitierten Hinterhof der USA scharen sich Putins Unterstützer. Kuba, Venezuela und Nicaragua zählen zu bedingungslosen Unterstützer Russlands. So Mancher mag dabei denken, klar die hatten in der Vergangenheit genug von den US-Machenschaften über sich ergehen lassen müssen.
Venezuelas Regierungschef Nicolas Maduro erklärte bereits im Vorfeld der „Invasion Russlands“, „will die Welt, dass Präsident Putin tatenlos zusieht und auf die Verteidigung seines Volkes verzichtet?“ Er machte dabei unmissverständlich das „US-Imperium und die Nato“ dafür verantwortlich was an der russisch –ukrainischen Grenze passieren könnte.
Die „wirtschaftlichen“ Schwergewichte Argentinien und Brasilien hatten eben erst begonnen Wirtschaftsbeziehungen mit Russland auf zu bauen, als der Krieg begann.
Sowohl der „rechte“ brasilianische Präsident Jair Bolsonaro, als auch sein „linkes“ Pendent aus Argentinien, Alberto Fernandez waren noch kurz vor Kriegsausbruch in Moskau gewesen.
In Argentinien hatte man durch die Bemühungen mit Russland fruchtbare Beziehungen aufbauen zu können gehofft, sich aus der Zwangsjacke des US dominierten Internationalen Währungsfonds (IWF) „entkommen“ zu können.
Seitens Bolsonaros war es offenbar der Versuch der Bildung einer Rechtsallianz mit Russland.
Die „Großen“ Lateinamerikas unter ihnen auch Mexiko sind nun hin und her gerissen zwischen „angesagter“ völkerrechtlicher Ablehnung und Aufrechterhaltung der Beziehungen zu Russland. Von Seiten Mexikos und seines Präsidenten Andrés Manuel López Obrador wurde die „Invasion“ zwar formal abgelehnt, jedoch wohlweislich keine Sanktionen gegen Russland verhängt.
Im Falle Mexikos handelt es sich wohl um einen „Befreiungsschlag“ aus dem Würgegriff des Haupthandelspartners USA. Insgesamt ist vorsichtiges „Stillhalten angesagt, um nicht selbst zu „geächteten“ Staaten degradiert und in den „West-Sanktionspool“ aufgenommen zu werden.
Alles in Allem gibt es in Lateinamerika doch „Getreue“ Russlands, die sich nicht an der globalen „Ablehnungshysterie“ gegen Russland beteiligen wollen.
Der Stimme bei der UN-Resolution vom 2.3.2022 enthielten sich schlussendlich, Kuba, Venezuela, Nicaragua und Bolivien, sowie das aufstrebende El Salvador. Mit einigen „Bauchschmerzen“ erfolgte die formale Verurteilung Russlands durch die Genannten, Mexiko, Argentinien und Brasilien allerdings ohne weitere „Konsequenzen“ oder Sanktionen.
Vom bevölkerungsreichen Afrikanischen Kontinent sind unterschiedliche Positionen zu erkennen.
Weltpolitisch ignoriertes Afrika mit gespaltenen Positionen
Moussa Faki, Vorsitzender der Kommission der Afrikanischen Union (AU), abstammend aus dem Tschad, der als eines der korruptesten und ärmsten Länder der Welt gilt, hat gemeinsam mit dem AU-Vorsitzenden Macky Sall, Russland dazu aufgefordert „das Völkerrecht, die territoriale Integrität und die nationale Unabhängigkeit der Ukraine zu respektieren“.
Im weltpolitischen Randfiguren-Szenario Subsahara-Afrika scheint man Großteils immer noch der „amerikanischen Hoffnungsmache-Ideologie“ an zu hängen. Allen voran Kenia, immerhin hatte der letzte US-Präsident dort seine väterlichen Wurzeln, verurteilte die „russische Aggression vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mit scharfen Worten“.
Daraufhin haben Senegals Präsident Macky Sall, derzeitiger Vorsitzender der Afrikanischen Union (AU), und Moussa Faki, Vorsitzender der AU-Kommission, Russland dazu aufgefordert, „das Völkerrecht, die territoriale Integrität und die nationale Unabhängigkeit der Ukraine zu respektieren“.
Viele Länder des Kontinents haben sich dafür entschieden, „still zu halten“ offenbar um intelligenter Weise, den russischen Bären nicht unnötig zu reizen.
Von allen anerkannten afrikanischen Staaten unterstützten 28 die Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen vom 2.3.2022, in der die „russische Invasion“ in die Ukraine, verurteilt wurde. Weitere 17 Staaten enthielten sich der Stimme und Eritrea lehnte die Resolution an sich ab.
Auch Uganda enthielt sich der Stimme mit der „diplomatischen“ Begründung der Blockfreiheit des Landes in globalen Belangen. Eine mutige Ansage kam dabei vom Sohn des ugandischen Präsidenten Kainerugaba, als Kommandant der Streitkräfte, twitterte er die Unterstützung für Russland.
Offenbar fallen die „Nachkommen“ Idi Amins immer noch durch afrikanisches „Anderssein“ auf. Allerdings dürfte der lange Arm der Zensur auch bis tief in den schwarzen Kontinent reichen, das Twitter-Konto des Präsidenten-Sohnes wurde daraufhin gesperrt.
Nach Angaben der Trade Map der WTO gibt es für das Jahr 2020 Importe aus Russland in Höhe von 12,4 Mrd. US-Dollar und afrikanische Exporte in Höhe von 1,6 Mrd. US-Dollar.
Der russische Anteil am Handelsvolumen Afrikas liegt bei nur rund 2,4 Prozent, im Gegensatz zum Anteil Chinas mit gut 19,6 Prozent.
Die Scheu davor im Sog der US-Europäischen „Russophobie-Welle“ mit zu schwimmen und am Ende darin zu ertrinken ist in vielen Ländern „hausverstandmäßig“ und möglicher Weise auch vorausschauend, groß. Gesamt gesehen beteiligen sich also 4,5 von 6,3 Milliarden Menschen dieses Planeten aus unterschiedlichen Gründen eben nicht an den „West-Sanktionen“ gegen Russland.
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