Horst D. Deckert

Eine etwas andere 100-Tage-Bilanz des Joe Biden

Zunächst bekam ich die magische 100-Tage-Marke gar nicht mit, die Joe Biden gerade überschritten hat, und die sonst gerne bei neuen Staatsoberhäuptern zum Anlass für eine erste Beurteilung herangezogen wird. Eine kurze suchmaschinelle Vergewisserung gab Entwarnung, die Mainstream Medien haben durchaus daran gedacht. Die Tagesschau sprach von „Unaufgeregtheit“, T-Online wollte gesehen haben, dass Biden „alles umkrempelt“, während die Sueddeutsche „Entschlossenheit und Tempo“ beim neuen US-Präsidenten sah und der BR von „beruhigter schlafen“ sprach.

Trump: Schlimmer als Jimmy Carter

Allzu gut lassen sich die 100-Tage-Bilanzen nicht auf einen Nenner bringen. Offenbar gab es diesmal keine interne Abstimmung über die Sprachwahl. Die Widersprüche in den Verlautbarungen zeigen, dass Biden alles andere als einen souveränen Start hingelegt hat. Tatsächlich lässt sich Bidens präsidialer Start ohne übertreiben zu müssen mit einiger Berechtigung sogar als geradezu katastrophal hinstellen. Tim Pool nahm von Trump zum Anlass, sich in Anbetracht des Versagens von Biden in eine Wutrede hineinzusteigern.

In seiner unnachahmlichen Art schrieb Trump in einer schriftlichen Stellungnahme:

„Alle vergleichen Joe Biden mit Jimmy Carter. Ich finde das ziemlich ungerecht gegenüber Jimmy Carter. Jimmy hat eine Krise nach der anderen in den Sand gesetzt, nur, Biden hat eine Krise nach der anderen SELBST ERSCHAFFEN.“ [Großbuchstaben wurden übernommen]

Trump führt danach auf, was unter Biden in den ersten 100 Tagen selbstverschuldet alles schief gelaufen ist: Die Krise an der Südgrenze zu Mexiko, die Wirtschaftskrise, die Krise in Israel und die Krise mit der gehackten Pipeline.

Dabei ging er nicht einmal auf alles ein, was vorgefallen ist. Biden gerierte sich als Diktator, als er innerhalb weniger Tage nach seiner Amtsübernahme dutzende Exekutivanordnungen erließ. Er sorgte dafür, dass sein Sohn trotz der langen Liste an Vergehen weiterhin eine ungebührliche Vorzugsbehandlung erhält und es ist auch kaum anders als autoritär zu bezeichnen, wenn der Präsident in der x-ten Wendung der Verhaltensempfehlungen zur Coronakrise „Impfen lassen oder Maske tragen bis zur Impfung“ befiehlt. Selbst das Wiederaufflammen der Kämpfe in Afghanistan müsste man Biden auf die Fahne schreiben, wenn es denn noch jemanden interessieren würde.

Satanische Umkehrung durch die Medien

Die allen ersichtliche Demenz des neuen Präsidenten könnte ebenfalls aufgeführt werden, wobei dies – wie auch alle von Bidens inkompetenten Entscheidungen – aufgrund der geistigen Umnachtung eigentlich seinem Umfeld zur Last gelegt werden müsste. Diese haben die öffentliche Figur Joe Biden so sehr in ihr Gegenteil verdreht, dass sich die New York Post fragte, was für eine Person ist, die da eigentlich vor ihnen steht.

Neben seinem Umfeld muss wie bereits während dem Wahlkampf den Medien eine große Schuld zugeschrieben werden. Ihre Weigerung, aus dem puren Hass auf die Person Donald Trump, rein gar nichts zu berichten, was gegen Joe Biden sprechen könnte, führte gemeinsam mit der notorischen Zensur im Internet (und womöglich der ein oder anderen fehlerhaft ausgezählten Wahlstimme) überhaupt erst dazu, dass die aktuelle Regierung entstehen konnte.

Die Medien ficht dies nicht an, wie auch nicht, dass Trumps Boom in den ersten Präsidentschaftsjahren Obama zugeschrieben wurde, während die Krise jetzt selbstredend Trump auf den letzten Metern seiner Amtszeit verursacht haben soll.

Selbstverständlich war auch alles schlechte am Management der Coronakrise Trumps Schuld, während die im Vergleich zu anderen Ländern sehr schnelle Umsetzung des Impfprogramms laut den Medien und leider auch zu vielen Beobachtern des politischen Treibens Biden auf die Fahne zu schreiben ist.

Trumps Scheitern

Trump hat während Coronakrise fraglos Fehler gemacht, wie Tim Pool in diesem Video aufführt, was ihm in Anbetracht der davor boomenden Wirtschaft wohl auch die Wiederwahl gekostet hat. Beispielsweise hat er Anthony Fauci nicht vor die Tür gesetzt, als dieser sich bereits in den ersten Monaten der Coronakrise mehrmals selbst widersprach. Trump sorgte auch nicht dafür, dass übergriffige Maßnahmen auf bundesstaatlicher Ebene nicht verhindert wurden, dass die Black Lives Matter Ausschreitungen nicht beendet wurden, als das Virus sich zu verbreiten begann, oder dass er zurückhaltend blieb, als zahlreiche linke Politiker und Medienleute keine Hemmungen darin hatten, Wasser zu predigen und Wein zu saufen.

Alle wussten damals, dass Trump es hätte machen können. aus unerfindlichen Gründen (manche meinen wegen Jared Kuschner) hat er nie voll durchgezogen, indem er beispielsweise Twitter den Mittelfinger hätte zeigen können, um so das Silicon Valley zum Einsturz zu bringen. In Douglas Macgregors Bericht über den verhinderten Afghanistanabzug wird klar, dass er im Gegensatz zu seinem Ruf viel zu sehr an die Regeln hielt und die Institutionen respektierte.

Biden kann nicht scheitern

Bei Joe Biden muss man sich dahingehend keine Sorgen darum machen. Er scheint von seinen Handlern ausreichend aus dem Spiel genommen zu werden, als dass er noch mitbekommen könnte, wenn um ihn herum Füchse den Hühnerstall unsicher machen und China, der nächste halbseidene Geschäftsmann, osteuropäische Erpresser oder sonst ein schamloses Element in der großen Rechnung sich die Taschen füllt und mitnimmt, was nicht niet- und nagelfest ist.

Schließlich wurde Trump permanent vorgeworfen, sich als Diktator aufzuspielen, weil er die Medien nicht respektieren würde. Zensiert hat er während seiner Amtszeit kein Medium, mit dem CNN-Reporter Jim Acosta allerdings einen Reporter den Zutritt zum Pressebereich des Weißen Hauses verwehrt. Bei Biden sieht es in dieser Hinsicht ganz anders aus. Er lässt Journalisten überhaupt erst gar nicht an sich heran, wenn diese nicht vorher grünes Licht bekamen für ihre Fragen, wie Fox News berichtet.

Reality-TV

Trump wurde medial so oft das Bein gestellt und er schaffte es dennoch, jedes Mal mit einem Salto darüber zu springen. Biden dagegen benötigt keine Medien, die ihn zum stolpern bringen. Eine Treppe genügt ihm vollauf. Fotos mit der Szene sucht man über die großen Suchmaschinen vergeblich, warum auch immer.

Als beunruhigendes Fazit aus den ersten 100 Tagen der neuen Präsidentschaft bleibt stehen, dass Trump seine Präsidentschaft vielleicht aussehen ließ wie eine Reality-TV Show. Joe Bidens Präsidentschaft dagegen ist eine Reality-TV Show.

Quelle Titelbild 1, 2

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