Nach Ansicht von Experten im Grossbritannien lässt sich die explosionsartige Zunahme neuer Herzerkrankungen bei jüngeren Patienten durch eine neue Erkrankung namens «postpandemische Stressstörung» erklären.
In einem Bericht des London Evening Standard wird der leitende Gefässchirurg Tahir Hussain aus einem Krankenhaus des National Health Service in London zitiert:
«Ich habe in meiner Praxis eine starke Zunahme von thrombosebedingten Gefässerkrankungen festgestellt. … Es werden viel mehr jüngere Patienten eingeliefert, die chirurgische und medizinische Eingriffe benötigen als vor der Pandemie.»
Hussain sagte, die Fälle seien «eine direkte Folge des erhöhten Stress- und Angstpegels, der durch die Auswirkungen der PPSD (Post-Pandemic-Stress-Disorder) verursacht wird». Zudem erklärte er, dass Menschen, die zu Hause «an Krankheiten wie Lungenembolie und Herzinfarkt» sterben, sich selbst isolieren und nicht die notwendige medizinische Versorgung in Anspruch nähmen.
Hussains Erklärung wurde vom ehemaligen leitenden Psychotherapeuten des National Health Service, Mark Rayner, aufgegriffen. Dieser behauptete, dass bis zu 300’000 Herzerkrankungen auf eine «postpandemische Stressstörung» zurückgeführt werden könnten.
Es gab aber auch Skepsis, dass die plötzliche Zunahme von Herzproblemen bei jungen Menschen allein auf den Lockdownstress zurückzuführen ist – Grossbritannien hatte seit fast sechs Monaten keinen Lockdown mehr.