Horst D. Deckert

Erfolgt in Vilnius der Startschuss zum Dritten Weltkrieg?

Viele Signale deuten darauf hin:

Die „Gegenoffensive“ der Ukraine ist gescheitert. Wenn die NATO ihre Niederlage nicht eingestehen will, muss sie weiter eskalieren. Zwar wird jetzt über den Einsatz von Streumunition palavert. Diese kann aber mit Sicherheit das Blatt nicht mehr zu Gunsten der Ukraine wenden. Es bleibt eigentlich nur noch ein Beitritt der Ukraine im Schnellverfahren zur NATO. Zwar hat das Stoltenberg bisher abgelehnt, aber wer weiß, vielleicht gibt es eine „Überraschung“ am NATO-Gipfel in Vilnius am Dienstag. Unter Umständen wird jedoch diese Rechnung ohne Berücksichtigung der Widerstände anderer NATO-Mitgliedsstaaten, wie beispielsweise Ungarn gemacht.

Die westlichen Medien bereiten das Feld dafür jetzt schon vor, beispielsweise an eine noch engere Zusammenarbeit mit der NATO über die Hintertür. Dazu gehört beispielsweise, dass man die neutralen Länder Schweiz und Österreich überfallsartig in das Sky-Shield-Projekt hineinzieht. Diskutiert wurde dies in Österreich so gut wie gar nicht. Auch das Parlament wurde dazu nicht befragt. Ganz offensichtlich widerspricht dieses Projekt dem Neutralitätsprinzip. NATO-Raketen sollen auf Österreichs Boden installiert werden und die Befehlsgewalt obliegt schon aus rein praktischen Gründen der NATO, obwohl man das derzeit noch abstreitet.

Ein weiteres Indiz dafür, dass der NATO-Beitritt der Ukraine am Dienstag in Vilnius „gelingen“ könnte ist, dass der französische Staatspräsident Macron sich plötzlich für den NATO-Beitritt der Ukraine ausspricht. Detto der türkische Präsident Recep Tayyp Erdoğan!

Ukraine erneuert Nato-Beitritts-Forderung

Dazu passt auch eine Stellungnahme auf MDR.DE:

„Die Ukraine dringt kurz vor dem Nato-Gipfel auf eine Zusage für eine Bündnismitgliedschaft. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, sagte, sein Land erwarte auf dem Gipfel in Litauen eine klare und deutliche Einladung und Wegweisung zum Nato-Beitritt. Es dürfe keine Zweideutigkeit mehr geben, auch wenn der Beitritt nicht von heute auf morgen passieren werde. Am Dienstag und Mittwoch kommen die Staats- und Regierungschefs der 31 Nato-Staaten im litauischen Vilnius zusammen. Der Krieg in der Ukraine ist das beherrschende Thema des Gipfels.“

Man hat den Eindruck, dass Regierungen, die auf besonders wackeligen Beinen stehen, für jede Eskalation in diesem Konflikt zu haben sind. Die Gründe dafür könnten sein, dass sie dann trotz aller internen Probleme eine bessere Presse haben, oder dass ein Krieg die willkommene Ablenkung von den inneren Problemen wäre.

In Frankreich toben bürgerkriegsartige Unruhen und in Österreich werkt eine Regierung, die zweifellos die unpopulärste in der Geschichte der Republik ist und bei den Wahlen in einem Jahr gnadenlos abgestraft wird.

Zwar hätte ein NATO-Beitritt der Ukraine unmittelbarer wenig Einfluss auf den Kriegsverlauf. Die NATO hat momentan kaum noch Waffen für die Verschrottung in der Ukraine und auch nicht mehr Munition. Soldaten hat sie auch nur wenige für den ukrainischen Fleischwolf. Lediglich das ukrainische Durchhaltevermögen würde durch die Aussicht auf direkte NATO-Unterstützung gestärkt werden. Die NATO-Länder befänden sich dann in einem „stillen Krieg“ mit Russland, sowie sich dereinst England und Frankreich vom 3.September 1939 bis Mai 1940 in einem „stillen Krieg“ mit Deutschland befunden hatten. Der psychologische Vorteil dieser Situation wäre, dass sich die Bevölkerung der westlichen Länder an den Kriegszustand mit Russland gewöhnen würde und der Anfang dieses Zustands gar nicht so schlimm wäre. Außenministerin Bärbock jubelte ja schon einmal: „wir sind im Krieg mit Russland“!

Allerdings könnte so ein „stiller Krieg“ sehr schnell in einen echten Krieg übergehen. Dann gäbe es aber keinen Weg zurück mehr. Die Katastrophe würde unkontrollierbar ihren Verlauf nehmen, mit allen Konsequenzen, bis hin zum Atomwaffeneinsatz.

Man darf nicht vergessen, dass die westlichen Eliten mit dem Rücken zur Wand stehen. Das ökonomische Gleichgewicht auf diesem Planeten verschiebt sich unaufhaltsam mehr und mehr in Richtung der BRICS-Staaten. Für den kollektiven Westen gibt es nur noch eine Möglichkeit seinen wahnwitzigen Vorherrschaftsanspruch auf unseren Planeten aufrecht zu halten: Sieg im Krieg gegen Russland!

Auch Russland steht mit dem Rücken zur Wand: Eine Niederlage in der Ukraine könnte den Zerfall Russlands bedeuten, was allerdings für China wieder unakzeptabel wäre. Bei einer drohenden Niederlage Russlands müsste China Russland irgendwie unterstützen. Diese Unterstützung könnte direkt militärisch sein, oder aber dadurch dass es einen Atomwaffeneinsatz Russlands billigt.

 

 

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