Horst D. Deckert

EU macht weiter Druck wegen der Delta-Variante, der nächste Lockdown kann kommen

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Der Anteil der sogenannten „Delta“-Variante an den Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist in der 25. Kalenderwoche auf 59,4 Prozent gestiegen. Das teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwoch mit. In der vorherigen Woche lag der Anteil noch bei 36,7 Prozent, das wurde nachträglich leicht auf 36,8 Prozent korrigiert.

Damit übernimmt die zuerst in Indien entdeckte Mutation des Coronavirus immer mehr das Infektionsgeschehen in Deutschland. Der Anteil der früher „britische“ und neuerdings „Alpha“ genannten Variante ging hingegen weiter zurück, auf nunmehr genau ein Drittel. Experten erwarten allerdings, dass der tatsächliche Anteil von „Delta“ in der aktuellen 27. Kalenderwoche schon viel höher ist.

Das RKI liefert die Daten immer mit einiger Verzögerung. Vermutlich ist die Mutation auch verantwortlich dafür, dass die tatsächlichen Neuinfektionszahlen seit einigen Tagen wieder etwas nach oben gehen.

Am frühen Donnerstagmorgen wurden vorläufig so genannte 970 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 8,7 Prozent oder 78 „Fälle“ mehr als am Donnerstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 5,1 auf heute 5,2 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 9.900 positiv Getesteten aus, das sind etwa 2.500 weniger als vor einer Woche.

Die Zahl der belegten Intensivbetten allerdings geht weiter runter!

Bislang ist überhaupt nicht klar, ob die so genannte Delta-Variante überhaupt gesundheitsschädlich ist. Trotzdem wird sie dazu „missbraucht“, den Stoff, aus dem die Albträume sind, unter das Volk zu bringen. Wahrscheinlich geht es den Drogenbossen in der Pharmaindustrie immer noch nicht schnell genug:

Die EU-Kommission sieht die Zeit für Lockerungen in der Corona-Pandemie, wie sie derzeit in Deutschland diskutiert werden, noch nicht gekommen. „Die Delta-Variante ist ganz klar eine Bedrohung“, sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe). „Und wir wollen eine neue Welle um jeden Preis vermeiden.“

Dazu müsse der Anstieg der Fälle hinausgezögert und die Impfkampagne beschleunigt werden. Davon hänge ab, „wie viele Menschen ins Krankenhaus kommen oder Schlimmeres erleben müssen“, sagte Kyriakides. Das Tragen von Masken und das Abstandhalten sollten auf jeden Fall beibehalten werden.

Auf weitere, härte Maßnahmen müsse man sich vorbereiten. Das selbst gesteckte Ziel, bis Ende Juli genug Impfstoffe für die Versorgung von 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung zu haben, werde die EU erreichen, sagte die Gesundheitskommissarin. Beendet sei die Impfkampagne damit aber nicht.

„Die Varianten haben die Übertragbarkeit erhöht. Darum brauchen wir nun mehr als 70 Prozent, um sicher zu sein“, sagte sie. Die Schulen forderte Kyriakides auf, sich auf die Zeit nach dem Sommer vorzubereiten: „Wir brauchen in den Schulen Maßnahmen, die Kinder vor dem Virus schützen.“

Dazu werde es bald Empfehlungen der Seuchenschutzbehörde ECDC geben. „Wir können Kinder nicht zu Hause lassen, nur weil es keine Impfungen für sie gibt“, sagte die Kommissarin.

Die Wetten laufen: Wird nach der Bundestagswahl alles wieder dicht gemacht, oder wird alles wieder dicht gemacht? (Mit Material von dts)

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